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Dynamische Anpassung: Gleich mehrere Mutationen des Coronavirus lösen Sorge aus – nicht nur wegen ihrer erhöhten Infektiosität. Einige dieser Varianten tragen auch Mutationen, die auf eine beginnende „Flucht“ vor unserer Immunantwort hindeuten könnten. Ob SARS-CoV-2 in absehbarer Zukunft dadurch immun gegen die neuen Impfstoffe werden könnte, ist noch unklar. Immerhin zwei von vier Erkältungs-Coronaviren scheinen aber häufiger solche Fluchtmutationen zu bilden, wie eine Studie belegt.
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Als „Escape-Mutation“ bezeichnen Forscher Genveränderungen, durch die ein Virus die Immunantwort seines Wirts unterlaufen kann. Meist geschieht dies, indem sich die viralen Proteinstrukturen verändern, an denen die Antikörper und Abwehrzellen des Immunsystems ansetzen.
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Allerdings: Die Ergebnisse belegen klar, dass das Coronavirus schon erste Flucht-Anpassungen an unsere Immunsystem gebildet hat. Virologen gehen davon aus, dass solche Escape-Mutationen vor allem dort entstehen, wo die Bevölkerung zumindest schon teilweise gegen das Virus immunisiert sind. Denn dann setzen sich vor allem die Mutanten durch, die sich trotzdem noch verbreiten können. Wissenschaftler sprechen dann von einer Antigen-Drift oder Antigen-Evolution.
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Es daher vermutlich kein Zufall, dass sich die E484K-Mutation vor allem in Brasilien und Südafrika entwickelt und verbreitet hat: Weil SARS-CoV-2 dort vor allem in den Armenvierteln nahezu ungehindert grassiert, liegt der Durchseuchungsgrad der Bevölkerung teils bei 40 bis 50 Prozent. „Unter diesen Bedingungen begünstigt der Selektionsdruck Virusmutanten, die sich trotz dieser Immunität ausbreiten können“, erklärt Andrew Pollard von der Oxford University im Fachmagazin BMJ.
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Doch wie groß ist die Gefahr, dass SARS-CoV-2 demnächst vielleicht noch wirksamere Flucht-Mutationen ausbildet? Das wollten Kathryn Kistler und Trevor Bedford vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle durch eine Untersuchung der vier schon bekannten Erkältungs-Coronaviren herausfinden. Diese Viren – OC43, 229E, NL63 und HKU1 – kursieren schon seit Jahrzehnten in der menschlichen Bevölkerung.
„Einige dieser Coronaviren können Menschen mehrfach infizieren, aber es ist unklar, in welchem Maße dies auf eine Antigen-Anpassung zurückgeht“, erklären die Forscher. „Wir wollten daher untersuchen, ob diese mit SARS-CoV-2 verwandten Coronaviren Anpassungen gegen unser Immunsystem entwickelt haben.“ Dafür verglichen sie hunderte Erbgutsequenzen der vier Erkältungs-Coronaviren, die im Laufe von über 50 Jahren erstellt worden sind.
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„Wenn die Coronaviren eine Antigen-Drift durchmachen, dann müssten wir anpassende Mutationen im Spike-Protein und insbesondere der S1-Domäne dieses Proteins sehen“, erklären Kistler und Bedford. Tatsächlich ist dies bei zwei der vier Erkältungsviren der Fall: Bei dem enger mit SARS-CoV-2 verwandten Betacoronavirus OC43 und dem Alphacoronavirus 229E. Sie haben im Schnitt 0,3 bis 0,5 solcher Einzelmutationen pro Jahr entwickelt – etwa halb so viele wie einige Influenzaviren.
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Keinen Hinweis auf eine Antigen-Drift fanden die Forscher beim Erkältungsvirus NBL63. Für das ebenfalls enger mit SARS-CoV-2 verwandte Betacoronavirus HKU1 waren die Befunde dagegen nicht eindeutig – es liegen bisher zu wenig Daten vor. „Es ist möglich, dass eine vollständigere genetische Zeitreihe von HKU1 die Ergebnisse noch verändert“, so die Wissenschaftler. „Damit haben wir Belege dafür, dass mindestens zwei von vier saisonalen Coronaviren Anpassungen am Spike-Protein entwickelt haben.“
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„Wenn aber SARS-CoV-2 sich ähnlich entwickelt wie der eng verwandte OC43, dann kann es sein, dass die Impfstoffe gegen Covid-19 häufiger angepasst werden müssen – ähnlich wie bei den Grippe-Impfstoffen“, so Kistler und Bedford. (BioRxiv Preprint, 2021; doi: 10.1101/2020.12.31.425021; eLife, 2021; doi: 10.7554/eLife.64509)
https://www.scinexx.de/news/medizin/...nen-des-virus/
Ein Artikel mit gleichem Thema, aber einer leichten Variation am Ende:
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Die Studie um Allison Greaney zeigt, dass zumindest einige Coronaviren relativ zügig Flucht-Mutationen ausbilden können. Ob SARS-CoV-2 auch dazu fähig ist, ist bisher jedoch unklar. Aber auch wenn es zu häufigen Flucht-Mutationen kommen sollte, heißt das nicht, dass der Kampf gegen Covid-19 verloren ist. Glücklicherweise ist das Immunsystem im Stande, gegen mehrere Virusproteine Antikörper zu bilden. Das ist auch ein Grund, warum man sich mehrfach im Leben mit denselben Viren anstecken und eine Erkältung bekommen kann. Das gleiche gilt auch bei Impfstoffen: Sollte eine Andockstelle einmal verschlossen sein, wird eine andere gesucht. Ein Ausweg wäre dann, den Impfstoff regelmäßig anzupassen. Auch die Grippeimpfung wird aus ähnlichen Gründen jährlich angepasst.
https://healthnewsnet.de/news-2/covi...ereiten-17400/
Funfact: OC43 war wohl für die "Russische Grippe" verantwortlich, ich hatte das schon mal verlinkt:
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Die Annahme, die Pandemie sei durch ein Influenza-Virus ausgelöst worden, wurde seit Beginn dieses Jahrtausends mehrfach in Frage gestellt. So gibt es nach Ansicht einer belgischen Forschergruppe um Marc van Ranst Indizien dafür, dass die Krankheit durch das Coronavirus HCoV-OC43 ausgelöst worden sein könnte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Influe..._1889_bis_1895
Ein Virus auszurotten ist im Grunde wohl nur möglich, wenn er nur einen Wirt hat, bei den Pocken war das der Mensch, da es ich um "Menschen-Pocken" gehandelt hat!
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Wo gibt es die Pocken?
Die Menschen-Pocken in ihrer Wildform sind seit 1979 ausgerottet. Das war nur möglich, weil der einzige natürliche Wirt der Mensch ist. Derzeit existieren offiziell noch in zwei von der WHO kontrollierten Laboren auf der Welt Pockenstämme, die für Forschungszwecke zurückbehalten wurden.
https://www.nlga.niedersachsen.de/st...ken-19309.html
Gruß
Alef