Zitat:
Nein, da widerspreche ich. Was die meisten Leute objektiv nennen, ist nicht mehr als deckungsgleiche Wahrnehmung von Individuen und damit auch nur in bestimmten Bereichen gültig. Ich würde natürlich sagen, dass die Wahrnehmung durch unsere Sinnesorgane durchaus Auskunft über eine tatsächliche/erfahrbare Realität gibt, einfach weil sich Sinnesorgane im Zuge des Überlebensprozesses entwickelt haben, es ist aber keine Aussage über eine "Wahrheit", weil z.b. andere Lebewesen, die z.b mehr Grundfarben als nur 3 wahrnehmen, Objekte in ganz anderen Farben wahrnehmen als wir. Oder Wesen, die nur 2dimensional wahrnehmen können, genauso wie jene, die 4dimensional wahrnehmen.
Um etwas - spielt dabei keine Rolle, was - wahrnehmen zu können, braucht man Kontaktmittel. Organe, könnte man auch sagen. Wenn ich sagen wir mal taub bin, also mein Organ für die akustischen Begebenheiten der Aussenwelt nicht (mehr) habe, heisst das, dass diese Begebenheiten nicht mehr existieren?
Zitat:
Das viel größere Problem scheint mir eher zu sein, dass wir aufgrund unseres Mangels "eben nur fast" die Objektivität wahrnehmen zu können, nicht einschätzen können, ob wir sie eben wirklich "nur fast" wahrnehmen oder gar nicht. Wir können mit anderen Menschen kommunizieren und unsere Eindrücke abgleichen, mehr aber auch nicht. Wahrheit/Objektivität betrachte ich eher als konsensual/kontextual.
Wie ich vorher sagte, ist Wahrheit und Objektivität - für mich :) - etwas, das jeder von einer anderen Seite sieht, nach eigener Art und Weise in Formen kleidet; es kann sich dabei durchaus um das genau Selbige handeln, und trotzdem in vielen Formen seine Richtigkeit haben. Wir Menschen sind aber keineswegs gleich in unseren Fähigkeiten der "Annäherung". Da gibt es einfach extreme Unterschiede (bereichsabhängig)...