dem will und kann ich nicht widersprechen. nur traineren wir mit stöcken/messern/waffenlos doch allesamt wohl kaum auf dem level, das du jetzt als maßstab nimmst. wer ist denn alles ein "sehr guter moderner kämpfer"? die leute, die an der türe stress machen? die kids, die einem das handy abziehen wollen oder wer? ich habe mein leben lang noch nie darauf hin trainiert einen bundesliga boxer umzuhauen oder einen erfolgreichen grappler nieder zu ringen. wenn es mir darum gegangen wäre, hätte ich wohl FMA und den anderen kram, den ich gemacht habe, auf einem GANZ anderen level trainiert und wäre im wettkampfsport gelandet. das olle SV zeugs und die "kunst" in gewissen sachen, hätte ich dann als hobby nebenbei gemacht. die hätten da sonst keinen platz gehabt
das ist doch in solchen diskussionen immer die frage: woran messe ich mich denn? wie schätze ich meine physischen und psychischen möglichkeiten überhaupt ein? also als "moderner" profi fighter mit allem drum und dran habe ich mich nie gesehen und gegen solche habe ich auch nicht vor, zu kämpfen. die würden mir mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit auch keinen stress "auf der straße" machen.
da hilft dir auch kein Latosa (und auch keine andere FMA oder sonstwas KK). da müsstest du dein komplettes leben umstellen und aufs professionelle training ausrichten und noh dazu von "natur aus" dafür geeignet sein. kannst du einen guten, modernen kämpfer der beschriebenen art mit hilfe von Latosa oder was für einen stil auch immer ECHT umhauen, ohne ihn überfallartig zu überraschen (dann könnte ich das evtl. sogar auch, wenn der keinen eisenschädel hat und doppelt so viel wiegt)?
in meinem leben bin ich bis jetzt sehr gut mit dem gefahren, was ich so gemacht hab (und ja, boxen zb. gehörte dazu, weil es die fähigkeiten anderer bereiche ganz gut "schärfen" konnte obwohl es natürlich "stilitisch" sozusagen was ganz anderes war und weil es etwas ist, oder halt vergleichbares mit unkooperativem vollkontakt, das JEDER, der ne KK trainiert, zumindest eine zeit lang gemacht haben sollte, wenn man sein zeugs auch "praktisch" einsetzen können will). im grunde hat Latosa nichts anderes gemacht: Serada und/oder andere übliche FMA gelernt und, so heißt es ja, erfahrungen im Boxen gesammelt. was dann raus kam, war sein ding. warum sollten das andere mit anderen FMA stilen und entsprechenden erfahrungen, die sie damit verbinden können, nicht auch machen können? zumal, das ist einer der unterschiede zu früher, die ich meinte, heute ja auch INNERHALB der FMA mit entsprechenden methoden (harter kontakt, unkooperativ, sparring u.ä.) gearbeitet wird und da, wo es nicht zum offiziellen programm gehört zumindest so gearbeitet werden kann, weil kein trainer dir das verbieten würde. kannst du selbst im Modern Arnis mit deinen kollegen machen (ich nehme das hier ständig als beispiel, weil ich das von aus 80ern/frühen 90ern sehr gut kenne und weil denen ja öfters vorgeworfen wird, sehr "breitensportmäßig" unterwegs zu sein) - und bei diesem machen findet man sehr gut heraus, was von dem bisher gelernten zu dem passt, worauf man aus ist.
wenn Latosa in Stockton zb. Serrada (zudem auch das Kadena de Mano von Max Sarmiento gehörte) reduzieren konnte, können das auch andere mit ihren FMA stielen. man muss es nur wollen und dann auch machen.
ergo: ich halte dieses ganze "mein stil - dein stil" für völlig übertrieben. wer entsprechend trainiert und dabei sein persönliches, funktionierendes repertoire (was man für das braucht, wofür man es haben will) "schärft" und zum zentrum des persönlichen trainings macht, erhält in (ok... FAST) jedem fall was brauchbares.