Aus dem Impfthread:
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Pansapiens
Jördis Frommhold, die im Dezember Folgendes gesagt hat?
Denn dass nach einer Covid-Erkrankung nicht immer alles super ist, kann Lungenärztin Jördis Frommhold nur bestätigen. Sie sagt, dass es sogar nach milden Corona-Verläufen teilweise heftige Spätfolgen gibt.
Frommhold: „Wir sehen leider Fälle, die gar nicht mal akut so sehr schwersterkrankt waren, sondern vermeintlich relativ milde. Die gar nicht im Krankenhaus waren. Und die dann nach drei bis vier Monaten mitunter Leistungseinbußen vermerken, Gedächtnisstörungen kriegen, mit Wortfindungsstörungen zu kämpfen haben.“
Dazu kämen extrem unangenehme Phänomene: Etwa dass eigentlich kluge, gebildete Menschen plötzlich Texte nicht mehr verstehen, einfachste Aufgaben zwar vorlesen, diese aber nicht mehr umsetzen könnten.
„Das geht doch richtig auf die Psyche, ne?“, hakt Moderator Markus Lanz ein. „Absolut“, meint Frommhold, die klarstellt: „Das sind Patienten, die nicht 75 Plus sind, sondern zwischen 35 und 65.“
„Unberechenbar“: Lungenärztin spricht bei Lanz über Spätfolgen von Covid-Erkrankung
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Little Green Dragon
Eben jene - war beim DLF(?) im Interview. Ggf. noch über deren Mediathek zu finden.
danke, hab da einen Artikel gefunden, der die Gruppeneinteilung etwas genauer definiert, als
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Little Green Dragon
Ihre Zusammenfassung - es gibt 3 Gruppen von "Post-Covid"-Verläufen:
Gruppe 1: Asymptomatische bis leichte / milde Verläufe
Gruppe 2: ITS Patienten
Gruppe 3: milde bis mittelschwere Verläufe (auch bei Jüngeren)
hab mich schon gewundert, warum die genannten Gruppen nicht disjunkt sind und "milde Verläufe" sowohl in Gruppe 1 wie auch in Gruppe 3 zu finden sind.
Da gibt es bei Gruppe 1 noch eine Zusatzbedingung:
Gruppe eins sind Patienten mit milden Akutverläufe, grippeähnlich, die danach auch wieder wirklich gesund sind. „Diese Patienten sehen wir in der Reha in der Nachsorge nicht.“
Wenn man danach wieder wirklich gesund ist, hat man natürlich auch keine Langzeitfolgen.
Bzw. ich nehme mal an, man geht davon aus, dass die "wirklich wieder gesund sind", weil man die nicht mehr sieht?
In einem von mir verlinkten nano-Beitrag meinte ja eine Ärztin, dass viele Kinder bzw. deren Eltern gar nicht bewusst wahrnhemen, dass was nicht stimmt, wenn man nicht nachfragt oder entsprechende neurologische Untersuchungen macht.
und bei der Gruppe 3, hat sie ihre Meinung wohl nicht geändert:
Die dritte Gruppe mache Jördis Frommhold „persönlich am meisten Sorgen“, weil sie „durch die Maschen falle“ und der Reha-Bedarf bei dieser Gruppe nicht unbedingt offensichtlich sei. Es handele sich um jüngere Patienten – „im Alter, 20 bis 50 vielleicht“ – die einen leichten bis mittelschweren Akutverlauf hatten, ohne Krankenhausaufenthalt, und erst ein bis vier Monate nach der Erkrankung wieder Symptome bekommen. „Diese Symptome sind sehr heterogen.“ Im Vordergrund stünden Leistungsminderung, „wirklich bleierne Müdigkeit“, Fatigue-Symptomatik, aber auch neurologisch-kognitive Einschränkungen, Wortfindungsstörungen, Gedächtnisstörungen, „schon ein bisschen hin zu dementiellen Symptomen, und das ist wirklich sehr beängstigend.“
Wie groß der Anteil ist, ist einigermaßen unklar:
In der Post-Covid-Ambulanz in Jena geht Klinikleiter Andreas Stallmach davon aus, dass der Anteil der Patienten, die eine mittelschwere bis schwere Erkrankung haben, mit Langzeitfolgen „sicher in einer Größenordnung von zehn bis 20 Prozent liegt. Das hängt natürlich auch immer davon ab, wie genau Sie hinschauen. Je sorgfältiger Sie sich mit dem Patienten beschäftigen, desto mehr Defizite, desto mehr Schäden identifizieren Sie“,
[...]
Es gebe auch Studien, die von weniger Prozent ausgingen, im Bereich von zwei bis drei Prozent. Allerdings müsse „man da genau hinschauen, welche Patienten die eingeschlossen haben“. Das Studien-Design sei maßgeblich. Eine Studie aus Wuhan habe beispielsweise nur Patienten mit schwersten Verläufen im Krankenhaus eingeschlossen. Sie wurden nach sechs Monaten befragt – „ohne weitere Nachsorge, ohne Reha, einfach nachhause, fertig“. Von diesen Patienten hatten 76 Prozent weiter Symptome. „Das sind natürlich Zahlen, die klaffen weit auseinander. Deswegen denke ich, mit den zehn Prozent ist das schon nicht ganz unrealistisch“, so Frommhold.
Edit, das Originalinterview:
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Alephthau