Das Three-Point Cover ist ganz bestimmt eine der beliebtesten Defensivtaktiken in den modernen Hybriden. Das Manöver ist einfach zu lernen, unabhängig vom Stil, einfach ´ne richtig generische Ressource. Aber ich könnte ohne große Konzentration einen ganzen Haufen Demos, Erinnerungen und Videos aus dem Hut zaubern, in denen die Kernelemente dieser Bewegung missachtet werden und in den allermeisten Fällen liegt das vermutlich daran, dass man sich zu viele Gedanken um das eigene Gesicht macht – wen wundert's. Die Nähe zur boxerischen Doppeldeckung ist frappierend, aber nur äußerlich und letztlich funktional entscheidend.
Sobald wir von Nahkampf ohne irgendwelche Schutzausstattung sprechen, findet die Doppeldeckung ihre Grenzen. Der treibende Motor des Three-Point Covers ist die energetische Absorption durch muskuläre Innervation, sprich: Ich binde den Kopf in eine Struktur ein, die in der Lage ist, kinetische Energie mit einem höheren Gradienten zugunsten Wärme gegenüber Verformung oder der Beibehaltung von Bewegung umzuwandeln. Der Erfolg: Mein Kopf wird weitaus weniger beschleunigt und ich senke die Chance ausgeknockt zu werden erheblich.
Was ist noch wichtig? Dass man sich souverän bewegen kann. Und das geht nur mit einer aufrechten (nicht steifen) Haltung. Natürlich können und sollten die Knie zum Zweck der Ebenenverschiebung nach unten (engl. level change) gebeugt werden und der Kopf muss zur Rekrutierung anterioraler Muskelgruppen leicht nach vorne geneigt werden („Kinn zur, aber nicht auf die Brust“). Der Oberkörper sollten dennoch so aufrecht bleiben, dass kein Lastarm zwischen Becken und Schultergürtel entsteht.
Na gut. Alles Weitere im Video, ne?