Jiu Jitsu ..wow..das war der Hammer...
Hallo,
wahrscheinlich interessiert es keinen..dennoch muss ich mein Erlebnis von gestern einfach niederschreiben:
ich mache ja seit einiger Zeit Ju Jutsu in einem kleinen Verein.
In dem Verein gibt es 2 DAN-Träger, die sich im Training abwechseln.
Einen Braungurt, der auch einen JUDO-DAN innehat.
Ansonsten:
einen Orangegurt (der ein Weichei ist)
2 Gelbgurte (die mmn auch nix drauf haben
4-5 Weißgurte
Das Training ist (rückwirkend betrachtet) sehr strukturlos.
Aufwärmen an den Pratzen.
Manchmal Fallübungen
Techniken für den nächsten Gürtel.
Jeder macht gerade dass, was er will und der Trainer kommt irgendwie nicht dazu jeden zu korrigieren sonder beschränkt sich meistens auf einzelne leute..abwohl wir in der regel nicht mehr als 6 leutchen sind.
Wird eine technik gezeigt, ist es bei den meisten mitschülern so, dass diese einmal...zweimal gemacht wird. anschließend wird faul rumgehangen und ich werde schief angeschaut, wenn ich weitermachen will.
den trainer juckt das irgendwie kaum.
Trradition ist in diesem Verein Fehlanzeige. Wenn es hoch kommt wird noch zu beginn angegrüßt...meistens aber sogar nur kurz im stehen..das gleiche beim abgrüßen. Voreinander Verbeugen, bevor man trainiert macht außer mir keiner...
Anfangs hat mir das noch spass gemacht..aber irgendwie trete ich auf der stelle.
Gestern habe ich mal spaßenshalber einen Jiu Jitsu Verein besucht. Einfach um mal reinzuschnuppern.
In diesem Verein ist die Struktur der Schüler ganz anders. Es sind alle Kiugrade vorhanden. Das Niveau ist einfach deutlich höher und sogar die Gelbgurte machen auf mich den Eindruck, dass sie Ihre techniken perfekt beherschen. Es gibt eine Trainerin. Die Gruppe war gestern releativ klein, was aber wohl an anderen Tagen anders ist. (Wir waren ca. 10 incl. sensei)
Begonnen wird mit Mattenaufbau, dekorieren des Dojos usw.. so kam direkt ne stimmung fürs training bei mir auf.
Angrüßen läuft im Jiu Jitsu offenichtlich etwa anders als ich es aus dem Judo kenne..aber auch hier erhielt ich zmindest den Eindruck von Tradition und Disziplin.
Anweisungen der Sensei werden von allen Schülern sofort befolgt und wenn sie etwas zeigt, knien alle Schüler und schauen ruhig zu.
Während der Übungen werden keine Pausen gemacht, außer, wenn Sensei es sagt. Sie hat die Gruppe gut im Blick und korrigiert Fehler bei allen Schülern umgehend.
Auch die Trainingspartner (sogar die Gelbgurte) sind in der Lage Fehler bei mir zu erkennen und zu korrigieren.
Die Schlagtechniken sind sehr Karatelastig, was mir einige Schwierigkeiten bereitet hat, da ich bisher eher eine Boxtechnik traniert habe. Jede kleine Schlagtechnik muss in Perfektion ausgeführt werden, bevor sensei zufrieden ist. Kurzum: es war für mich eine neue herausforderung. Ich sehe für mich dort soviel Entwicklungspotenzial (mental und körperlich), wie ich es im Ju Jutsu nie sah. Nach diesem training habe ich erst erkannt, wie unzufrieden ich eigentlich in meinem derzeitigen Verein bin, denn alles, was mir innerlich fehlte habe ich gestern bekommen:
1) Diszipliniertes Training
2) eine Meisterin, die auf einzelne Stärken und Schwächen eingeht und individuell fördert.
3) Tradition
4) fähige Trainingspartner, die man auch mal hart werfen kann, ohne, dass Sie rumheulen.
Das wünsche ich mir auch später für meine Kids. Ich habe noch ein paar jahre zeit um einen vorsprung zu erarbeiten, aber in 5 Jahren ist meine tochter auch soweit, wenn sie will...mein sohn in 8...
Ich war gestern nach dem Training so aufgeregt, dass ich gestern nacht abend nich einschlafen konnte und heute morgen um 5 wach war und kein auge mehr zubekam....es war einfach hammer!:thx:
Die Entscheidung steht: ich wechsle in diesen Verein sofort.
Kann das jemand nachvollziehen? habt ihr schonmal sowas selbst erlebt?