Das macht mich sehr betroffen und traurig:
https://www.bjjee.com/bjj-news/claud...a-riva-of-rape
She talks a bout it from the 51st minute
ich warte mal ab, ob es da eine Erklärung von der anderen Seite gibt.
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Das macht mich sehr betroffen und traurig:
https://www.bjjee.com/bjj-news/claud...a-riva-of-rape
She talks a bout it from the 51st minute
ich warte mal ab, ob es da eine Erklärung von der anderen Seite gibt.
Hier ist die Reaktion.
Ich finde das auch schlimm. Ich finde es auch erschreckend, wie oft man von solchen Geschichten hört.
Und ich bin so froh, dass sowas bei uns (in unserem Gym) absolut kein Thema ist.
https://www.bjjheroes.com/bjj-news/d...ls-allegations
ich habe gestern auf Facebook und woanders schon jede Menge Statements dazu gelesen. Was mir an dem verlinkten Statement irgendwie fehlt ist ein "Nein, das stimmt nicht!"
Oder überlese ich das einfach nur?
Naja er schreibt, dass er uns seine Familie sehr erschrocken und entsetzt über diese falsche Behauptung seien.
Das Verstehe ich als Verneinung iher Aussage.
Allerdings finde ich das auch sehr dünn
Es macht den Anschein als wolle er ausdrücken, dass jemand, mit einer Reputation, wie er, für so etwas nicht mehr unnötige Worte verlieren muss. Denn seine vielen Jahre Erfahrung und Leistungen für das BJJ und das Team De La Riva, sprechen ja wohl für sich.
Hi,
Wobei die Frage ist, was sollte/könnte denn jemand sagen der einer solchen Tat beschuldigt wird sagen, wenn er die Tat nicht begangen hat, damit man ihm glaubt?:confused:
Gruß
Alef
Um ehrlich zu sein, ich habe im Grappling und neuerdings auch im HEMA schon diverse Geschichten gehört, die in vergleichbare Richtungen gegangen sind… Natürlich ist es unfassbar schlimm und ggf. existenzzerstörend, wenn es dazu kommt, und ich bin absolut dafür, dass entsprechende Massnahmen ergriffen werden.
Aber, auf die Gefahr hin, dass das jetzt u.U. einen Shitstorm lostritt: was mich an der ganzen #Me2 Geschichte stört ist, dass die Unschuldsvermutung (ein Grundprinzip im Rechtsstaat!) davon anscheinen zumindest partiell ausser Kraft gesetzt wird, denn die Existenzzerstörung kann durchaus auch in die andere Richtung gehen. Ein Beispiel dafür sind schon mal Schnellschüsse aus der Hüfte (no pun intended) wie hier – der gepostete Link zu BJJEE lautet «accuses… of rape» (was, soweit ich das Interview gesehen habe, bestenfalls impliziert wird), inzwischen wurde das aber offenbar auf «sexual abuse» abgeändert…
Mir wurde z.B. zu Beginn meiner universitären Lehrtätigkeit von einem Kollegen eingeschärft, nie eine Situation zuzulassen, wo ich mit einer Studentin alleine in einem geschlossenen Raum bin, nachdem dieser Umstand bei einer Klage inzwischen im Prinzip ausreichen würde, um meinen Ruf zu zerstören, und ich halte mich nach wie vor daran… Wobei sich ja nicht nur Angehörige des jeweils anderen Geschlechts diskriminiert fühlen können, daher habe ich diese Regel auf alle Studierenden ausgeweitet. Ich finde ehrlich gesagt, dass es ein ziemlich bitteres Gefühl ist zu wissen, dass aller Wahrscheinlichkeit nach alleine eine Anschuldigung ohne Wahrheitsgehalt das berufliche Aus für mich wäre, und wenn ich mich so umschaue, sinkt die Hemmschwelle für Anklagen immer weiter. Es stellt sich die Frage, ob man im Training auch früher oder später entsprechend vorgehen muss – wobei es inzwischen auch schon Fälle gegeben hat, wo es Anschuldigungen gegeben hat, dass eine Person im Training anders behandelt worden wäre als andere (ich erinnere mich an einen Vorwurf, dass der Trainer von einer Person mehr physische Abhärtung verlangt hätte), was im Zweifelsfall auch schon schwierig ist… Ich wüsste ehrlich gesagt nicht mal, wie ein Training aussehen sollte, bei dem von allen genau der gleiche Einsatz verlangt wird, und in Anbetracht der aktuellen Tendenzen habe ich mir tatsächlich überlegt, nicht mehr auf HEMA-Events als Trainer teilzunehmen.
Auf der anderen Seite hatte ich einen Freistiltrainer aus Dagestan, der sich hartnäckig geweigert hat, Frauen in irgendeiner Form zu berühren, was natürlich auch wieder als Diskriminierung ausgelegt werden kann (und wird). Bei uns hat das seinerzeit niemanden interessiert, aber ich hatte in Folge schon diverse moralische Diskussionen mit Kolleginnen darüber, ob man von jemandem verlangen kann, eine andere Person zu berühren, wenn man das nicht möchte, weil das «in unserer Kultur zum Respekt dazugehört» - aus meiner Sicht ist das Aufzwingen einer ungewollten Berührung auch schon Nötigung. Wobei ja eventuell die aktuelle Pandemie mittelfristig dazu führen wird, dass Händeschütteln usw. weniger zur Erwartungshaltung dazugehören – wenigstens ein Gutes hats evtl…
Beste Grüsse
Period.
genau das. Deswegen ruft man auch niemanden an und gibt derjenigen dann alleine eine Massage zuhause. Und auch wenn ich ein Mann bin und man mir natürlich gleich wieder geschlechts-spezifische Solidarität vorwirft, ich glaube an die Unschuld solange, bis die Schuld bewiesen oder (außerhalb des Gerichts, denn ich verurteile ja niemanden zu einer Strafe) mir persönlich aufgrund meiner Lebenserfahrung wahrscheinlicher ist.
Ich war selbst einmal mit einer Situation konfrontiert in der ein Schüler (um die 10) nach dem ich ihn wegen seines ständigen störens zurecht gewissen hatte, zu anderen Schülern meinte wenn ich ihn nochmal zurecht weise würde er zuhause erzählen ich hätte ihn angefasst. Zum Glück informierten mich meine Schüler darüber. Da ich aber immer darauf achtete nie mit den Kindern/Jugendlichen alleine zu sein blieb ich da sehr entspannt (in den selten Fällen in denen ich mal nur einen Schüler hatte, liess ich immer die Tür offen - d.h. man konnte aus dem angrenzenden Fitnessstudio herein schauen).
Eigentlich traurig, dass so etwas nötig ist.
Unschuldvermutung ist sehr wichtig! Darf aber natürlich auch nicht dazu führen, dass einem Opfer überhaupt nicht geklaubt wird.
Ein sehr schwieriges Thema!
Aus meiner Sicht ist es fraglich, ob die Situation da 1:1 vergleichbar ist: im Fall von Dozierenden und Studierenden ist das Hauptproblem zunächst mal das Abhängigkeitsverhältnis (Schutzbefohlene etc.). Ob in diesem Fall ein solches gegeben war, geht für mich aus der Schilderung nicht eindeutig hervor, ich bin mir auch nicht sicher, wie das in Brasilien im Einzelfall in Sportstätten geregelt ist (im konkreten Einzelfall: wenn A es B erlaubt, kostenlos in A's Schule zu trainieren, die obendrein dem Onkel von B gehört, haben die beiden dann ein Abhängigkeitsverhältnis? Wie würde das Ganze im Zweifelsfall versicherungstechnisch ausschauen? Etc.).
So oder so lässt die Schilderung aus meiner Sicht juristisch diverse Fragen offen (Konjunktiv in Folge aus Gründen der Lesbarkeit bitte dazudenken) - B wusste, dass A eine Massage wollte, lässt ihn dann zu sich in die Wohnung und massiert ihn, wie wir der Schilderungs entnehmen dürfen zwar nicht gerne, aber doch einverständlich. Dann sagt A, nun sei B an der Reihe, B legt sich hin und es kommt zu den nicht näher spezifizierten ungewollten Berührungen, die in B Widerwillen auslösen, von dem sie ausgeht, dass "ihr Körper diese kommuniziert haben müsste", auch wenn sie diesen zu der Zeit nicht anderweitig kundgetan hat. Das eröffnet je nachdem, was denn genau passiert ist, die Frage des "consent" bzw. "enthusiastic consent" nach #Me2. Somit ist aus meiner Sicht offen, ob die Anklage "Nötigung", "Sexuelle Nötigung" oder sogar "Vergewaltigung" wäre; wie das Ganze vor Gericht gesehen würde ist nochmals eine andere Frage. Ich möchte den Tatbestand in keiner Weise wegdiskutieren, aber meine Vermutung wäre, dass die Auswirkung der potentiellen Rufschädigung hier wahrscheinlich in keinem Verhältnis zu dem Strafmass stehen würde, das ein Gericht aller Wahrscheinlichkeit nach verhängen würde, wenn es denn überhaupt auf "schuldig" entscheiden sollte. Und wie gesagt, Unschuldsvermutung bis das Ganze vor Gericht geklärt worden ist.
Ich sollte anfügen, dass es bei uns tatsächlich üblich war, Trainingspartner*innen zu massieren (Massage gehört in vielen Kulturkreisen in unterschiedlichen Formen integral zum Grapplingtraining dazu), und ich das auch schon zu Hause gemacht habe, wenn bei mir auf der Matte trainiert wurde - consent war immer gegeben, einen Videobeweis für "enthusiastic consent" habe ich allerdings nicht. In Folge dessen hoffe ich mal, dass ich von entsprechenden Klagewellen verschont bleibe...
Beste Grüsse
Period.
Gegen Massage nach dem Training auf der Matte im Gym finde ich auch nichts einzuwenden. Aber sorry, man geht als Lehrer nicht in die Wohnung einer Schülerin dafür. Dass so etwas immer Schwierigkeiten nach sich ziehen kann ist doch klar. Und bei einem Lehrer-Schüler Verhältnis, auch im Sport, gibt es immer so etwas wie ein Abhängigkeitsverhältnis, oder anderes. Das hatten wir hier vor einiger Zeit schon mal als es um einen anderen berühmten Schwarzgurt ging.
Wie gesagt, da kenne ich aus juristischer Sicht die entsprechenden Paragraphen und die Situation im Detail zu wenig - ich würde mal vermuten, dass u.U. auch die Definition "Lehrer - Schüler" evtl. angreifbar wird, wenn es wie hier impliziert eine mündliche Einverständniserklärung, aber keinen Vertrag geben sollte usw. Es ist ja auch nicht so, dass es keine Beziehungen zwischen Trainern und Trainierenden gäbe - oft genug sind die auch miteinander verheiratet -, in Folge dessen finde ich es schwer vorstellbar, dass es da eine klare rechtliche Regelung gibt - und wie so oft sind Recht und Moral nicht zwingend identisch (auch bei Aussagen wie "was like a father/daughter to me", "he was twice my age" oder "and he was a married man...").
Wie dem auch sei, riskant ist sowas in jedem Fall, da diskutiere ich auch gar nicht. Wobei streng genommen die gesamte Geschichte im Moment juristisch betrachtet ein reiner (und bis dato nicht erhärteter Vorwurf) sein dürfte, nachdem es weder Zeugen, noch ein Geständnis, noch Beweise gibt, und eine Anklage wurde aus rechtlicher Sicht auch (noch) nicht erhoben. In Folge dessen könnte vermutlich auch die Gegenseite auf Rufschädigung klagen, wenn die Sache weitergeht - keine Ahnung, was die jeweiligen Erfolgschancen angeht.
Etwaige anwesende Juristen mögen mich bitte korrigieren, wenn ich Blödsinn reden sollte.
Beste Grüsse
Period.
mir geht es dabei gar nicht so um die juristische Wertung, die steht mir nicht zu, aber um meine Meinung zu dem Vorfall je nach Wissens- und Glaubensstand und der eigenen Lebenserfahrung. So wie ich den Fall durch die Matrix meiner persönlichen Erfahrung sehe.
Das kann ich verstehen - ich habe den juristischen Standpunkt deswegen so stark betont, weil es aus meiner Sicht bei solchen Dingen oft vorschnell zu Schuldzuweisungen durch die öffentliche Meinung kommt. Wie die Sachlage im vorliegenden Fall ist, kann ich nicht sagen, für mich sind die Beteiligten so oder so alle Namen und Gesichter, die ich bis gestern nie gesehen habe (Asche auf mein Haupt, aber ich bin nunmal primär kein Submission-Grappler).
Beste Grüsse
Period.
Via diverser hastags finden sich auch die ersten Treuebekundungen und Mitteilungen, welches Vorbild DLR sei.
Ich gehe nur leider davon aus, dass es keine weiteren Informationen geben wird als das Interview mit Claudia Doval. Vielleicht wird sich noch jemand finden, der dieses Verhalten aus eigener Erfahrung bezeugen kann, vielleicht findet sich keiner, vielleicht war es eine einmalige Sache, vielleicht auch gar nicht oder DLR sieht das ganz anders.
Frage, die für mich daraus resultiert:
Wie würdet ihr in einer solchen Situation in eurem Line-Age umgehen? z.B. wenn es Euer Lehrer oder eures Lehrers-Lehrer wäre?
Hätte das einen Einfluss auf Euer Verhalten und/oder zu eurer Verbindung zum Trainer?
Nun ja. Wenn die Darstellung stimmt dass der Trainer die Schülerin zuhause aufgesucht hat für "Massagen", dann ist das absolut ein No-Go bzw. eine Form von Belästigung auch wenn es völlig beim Massieren abseits primärer Organe geblieben ist. Das ist ne Grenzüberschreitung. Ich kann es nachvollziehen wenn jemand verknallt in eine bildhübsche Schülerin ist, aber ok ist es nicht mal ansatzweise.
Es kommt auch ohne solche offensichtlichen Übertretungen öfter zu komischen Situationen. Habe exakt gerade das Phänomen gehabt, dass eine entfernte Kollegin komisch reagiert hat auf ausführlicheres Anchatten in dienstlicher Manier, was bei uns die übliche Methode ist wenn man kurz was besprechen möchte. Das ist mir dann aufgefallen, und ich habe mich auch komisch gefühlt wie das interpretiert wurde. Ich werde die entsprechende Dame jetzt nur noch per Mail mit CC an meinen Chef und betroffene Kollegen kontaktieren.
Ist das nicht im Prinzip der gleiche Diskurs? Glaube ich A oder glaube ich B? Wie schwer wiegt in meinem rechtlich-moralischem Weltbild für mich der (wahrgenommene oder erwiesene) Tatbestand, wenn ich B glaube? Bin ich (ausgehend von diesem Szenario) der Meinung, dass man ein guter Sportler und Trainer sein kann, ohne unfehlbar zu sein, oder wirft das in meinem Weltbild ein schlechtes Bild auf alles, wofür A für mich steht? Wie war meine Beziehung zu A und mein Bild von A bisher? Usw. Ich denke, vieles davon ist sehr individuell und von der persönlichen Moralvorstellung bzw. Lebensgeschichte abhängig. Ich hatte z.B. vor Jahren einen Trainingspartner, der sich nach einer Affekthandlung (versuchter Mord an der Ex-Partnerin) im Knast aufgehängt hat. Juristisch betrachtet ist das, wofür er sich selbst gerichtet hat (in diesem Fall ist die Formulierung m.E. durchaus angebracht) ein ganz klarer Fall. Moralisch betrachtet, wenn man ihn und die Hintergründe kennt, ist es aus meiner Sicht ein Fall, wo jemandes Weltbild zerbrochen ist und dieser in Folge seine Existenz als gescheitert angesehen hat, was ihn zu einer drastischen Überreaktion verleitet hat. Das heisst nicht, dass ich das in irgeneiner Form gutheissen würde, was er fraglos gemacht hat, aber es heisst auch nicht, dass ich das als schlecht abtun würde, was ich auf der Matte von ihm gelernt habe, oder leugnen würde, mit ihm trainiert und ihn als Mensch geschätzt zu haben... ich denke zugegebenermassen oft an ihn - jahrelang jedes Mal, wo ich in den Spiegel gesehen habe, mein Blumenkohlohr stammt nämlich von ihm - und jedesmal mit einem gewissen Bedauern darüber, dass alles so gekommen ist. Ob ich das genauso sehen würde, wenn er heute noch leben würde - ich denke vermutlich, vielleicht mit ein paar Unterschieden in den Einzelheiten. Ich glaube dagegen nicht, dass ich z.B. erwiesenen schweren Missbrauch von Minderjährigen so "einfach" für mich ad acta legen könnte - aus meiner Sicht nüchtern betrachtet unlogisch, weil beides u.U. existenzzerstörend ist, aber die moralische Färbung ist eben eine andere in meinem Fall. Beantwortet der Exkurs die Frage?
Beste Grüsse
Period.
Ich lasse solche Dinge auch erstmal so stehen, und bewerte die aufgrund meiner Lebenserfahrung soweit diese reicht. Wenn ein Lehrer jemanden in dessen Wohnung für irgendwas besucht was er auch im Gym machen könnte stelle ich den Trainer in Frage. Wenn eine Schülerin ihren Trainer im Slip auf dem Hotelzimmer aufsucht um zu reden, oder eine Schauspielerin einen Schauspieler mit Tabletten im Gepäck in dessen Anwesen, dann stelle ich unter anderem die Dame in Frage. Wenn die Tatsachen schon disputed sind, wird es schwierig, da müsste ich schon direkt mit den Leuten sprechen, wenn die Darstellungen nicht schon so klar sind dass man "mit dem Stock dran fühlen" kann.
Definitiv. Rule of thumb ist, wenn man die Umstände hört und kennt die Personen nicht, kommt es einem ungewöhnlich vor oder nicht ? Ich bin Handballer und Squasher, wenn ich mir vorstelle ich würde als reifer Herr bei einer 18jährigen Spielerin auftauchen um sie zu massieren, kommt mir das nicht nur ein bischen komisch vor. Die einzigen Male wo ich davon gehört habe, und das kam vor, waren die Fälle wo die auch ne Affäre begonnen haben (z.B. 25jähriger Trainer mit 17jähriger A-Jugendlicher). Bei uns wurde medizinisch vom Profi-Physio in der Kabine massiert, in der Halle.
Das Thema ist ja durchaus schon alt, inklusive aller möglichen Varianten. Hab das auch mals vor ewigen Jahren erlebt, als bei einem LSB-Lehrgang ein TN sich uneigennützig anbot, eine SV-Schnuppereinheit zu leiten ... allerdings nur für weibliche Teilnehmerinnen und auch nur unter striktem Ausschluss der Öffentlichkeit, inklusive der Lehrgangsleitung. Ok, es gab dann noch ein bisschen Palaver, bis wir ihm klarmachen konnten, dass allein aus versicherungsrechtlichen Gründen immer eine Lehrgangsleitung dabei sein muss. Hat er dann auch knurrend akzeptiert, und seine Stunde einigermaßen "sauber" abgezogen ... allein die verbalen Hinweise deuteten dann schon an, in welche Richtung das hätte gehen können/ sollen. Solche Exemplare liefen damals schon rum und tun das weiterhin, was rein statistisch auch leider klar ist.
Zumindest der LSB NRW hat, was Jugendtrainer angeht, reagiert und schon vor ein paar Jahren verpflichtend gemacht, dass alle Trainer und Lehrgangsleiter ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen müssen; mWn ist das auch beim DSB/ DOSB so.
Ich sprach unabhängig vom vorliegendn "Fall". Minderjährig auch dabei aussen vor gelassen, No Go.
Grundsätzlich gilt: wenn eine/r der Beteiligten von der Persönlichkeit, geistigen, emotionalen Entwicklung bzw. Stabilität
her nicht auf Augenhöhe ist, dann "stinkts". Aber wenn das Pari ist, dann sollte man mit Abwerten oder "Anklagen"
sich zurückhalten (weitgehend) ebenbürtig ist.
Zurück zum Fall: erlaube mir hier (noch) kein Urteil. Präzedenzfälle gibt es sicher viele. Und ne recht hohe Dunkeziffer, das haben
mich auch Gespräche mit Betroffenen gelehrt (weniger auf Sport bezogen). Eine in der Öffentlichkeit hohe Reputation ist
keine Gewähr. Auch müssen hinter einem Fall nicht mehrere stehen. Obwohl das auch nicht selten vorkommt.
Naja, u16 ungesetzlich soweit ich das richtig im Kopf habe...
Das betrifft meines Wissens die Heirat.
Achso, wegen Schutzbefohlenheit - da hatte ich nicht aufgepasst. :o
Bei Paaren ist das ja auch egal, auch wenn derjenige zusätzlich Trainer ist. Bei einer Anbahnung sollte Amor aber ein bischen Vorsicht walten lassen, und es über Einladung zum Kaffee in einer öffentlichen Eisdiele oder Kino machen, bevor er zum Kimura ansetzt. Das ist dann klar genug worauf man hinaus möchte, und lässt Raum für einfache Indikationen von "leider nicht" ohne großen Gesichtsverlust oder schräge Situationen.
Im Fall 54jähriger Alkoholiker und 14jährige im SV-Kurs gibt es keinen Spielraum. Das betreffende Paar wo sie A-Jugendliche war hat das auch nicht gerade versteckt, das war offen für jedermann zu sehen, und es hat auch keiner protestiert. Die waren auch ein paar Jahre zusammen. Ich habe auch die eine oder andere Avance von 15jährigen Spielerinnen bekommen als ich 35 war, das gehört offenbar dazu. Ich habe mich nur ziemlich schnell verdünnisiert bevor es schwierig wurde, von einem 22jährigen Teamkollegen habe ich gehört dass er das nicht so eng gesehen hat. Problematisch wird es für mich wenn das Ungleichgewicht zu groß ist, oder irgendeine Form von Druck ausgeübt wird, egal ob mental, sachlich oder körperlich. Da fängt für mich dann die Nötigung an, bzw. man ist mitten drin in derselben.
Ich finde das Thema sehr schwierig. Mit beiden habe ich vor sechs Jahren in Rio fast zwei Monate lang täglich trainiert. Wir sollten an dieser Stelle mal damit aufhören die BJJ Szene so zu glorifizieren und mal etwas ehrlicher werden. Dieses wiederholte Erschrecken darüber, dass das Thema jetzt schon wieder auftaucht, hilft wenig. Es sind mindestens 80% Männer in der Szene und viele sind nicht gerade emanzipiert. Es sind oft sehr hierarchische Strukturen die von Männern geführt werden, was jede Form von Willkür begünstigt. Es wird dem starken und dominanten permanent gehuldigt, es geht zu oft um Helden und um Sieger. Ich bin großer Freund von Wettkampfsport, doch bei dem Mist den Leute wie Gordon Ryan absondern, muss es niemand wundern, dass junge Männer, die ihn als rolemodel sehen, zu ziemlich arroganten und rücksichtslosen Typen werden.
In der Zeit bei De la Riva habe ich ein sehr nettes soziales Team vorgefunden. Ich habe mit diversen alten Wettkämpfern zusammen Kids in der nächstgelegenen Favela trainiert. Es war eine tolle Atmosphäre im Gym und gab für eines von Rios Top Teams einen höheren Anteil Frauen im Team. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, auch weil das Team was Alter angeht sehr gemischt war und trotzdem ein hohes technisches Level hatte.
Niemand, nur Claudia und Ricardo wissen was wer getan hat, was gelogen ist und was wahr. Und eine von beiden Seiten erzählt offensichtlich nicht die Wahrheit. Ich werde es weder bei Facebook noch hier rausfinden was die Wahrheit ist. Ich kann nur allgemein feststellen, dass wir mehr tun müssen in unserem Sport. Und das können wir Tag für Tag indem wir verstehen, dass ein Schwarzgurt nur auf der Matte eine große Bedeutung hat und der einen nicht über andere Menschen oder Kritik erhebt. Das wir den Sport mehr öffnen müssen, auch für Kritik. Das ist keine Frage vom richtigen paternalistischen Verhalten im Verhältnis von Vater und Tochter, von Lehrer und Schülerin. Wir sind einfach nur Trainer und trainieren mit anderen erwachsenen Menschen. Und wir haben deren Würde und Willen zu respektieren. Und wenn wir diesen nicht kennen, dann haben wir die Pflicht zu fragen und die gegebene Antwort zu respektieren. Das Problem bei den anderen zu kritisieren ist leicht, wir sollten endlich lernen in den Spiegel zu schauen.
Die Geschichte hat mich persönlich getroffen, denn eine Erinnerung an eine schöne gemeinsame Zeit ist so für mich nicht mehr haltbar.
Natürlich ist das Thema schwierig. Und es ist auch für uns hier gar nicht zulösen. Und ja, es macht betroffen. Auch alle anderen Schwarzgurte und BJJ'ler. Ich finde es gut, wenn ich so etwas hier thematisieren kann, denn es erinnert hoffentlich jeden Schwarzgurt daran, sich Gedanken über sein Verhalten, seine Außenwirkung und seine Rolle und Stellung zu machen. Ein Schwarzgurt im BJJ ist halt nur ein Schwarzgurt im BJJ. Nicht mehr.
Nee Frank, es geht um alle Männer im BJJ. Egal welcher Gürtel. Jeder Schwarzgurt hatte weiß, blau, lila und braun bevor er schwarz bekam.
Das immer wieder zu thematisieren ist wichtig. Da wollte ich nix gegen geschrieben haben. Mir geht es um wie damit umgehen. Nur eine Seite ergreifen, sich dann streiten oder deswegen lieber nix zum Thema sagen sind meiner Meinung nicht ausreichend.
Sollte keine Kritik an dir sein. Das Forum ist auch gut, weil es ja immer wieder auftaucht und wirklich niemand sagen kann das Problem gibt es nicht.
Damit umgehen ist schwierig. Wir alle kennen nicht die Umstände. Die meisten "Fälle" sind nicht offensichtlich und meistens kennen nur die Beteiligten die Wahrheit. Trotzdem bilde ich mir dazu meine Meinung. Auch mit einige Eventualitäten. Und muss damit umgehen und gegebenenfalls daraus meine Schlüsse ziehen, für mich, als Konsequenz. Was wäre, wenn das und das mir passiert wäre. Nochmal: ob es nun in dem Fall stattgefunden hat oder nicht, jedem hier sollte klar sein: man geht nicht einfach so zu jemanden zur "Massage" nach Hause. Auch wenn man nur gute Absichten hat, so etwas kann dann auch mal draus konstruiert werden. Dieser Konsequenzen muss man sich bei allem bewusst sein. Daraus kann man lernen. Für sich selbst. Und man schärft seine Wahrnehmung seiner Umgebung und kann Tipps geben.
Man muss dem Mann ja auch keine bösen Absichten unterstellen, aber wenn sich das so abgespielt hat dann hat da offenbar Amors Pfeil voll zugeschlagen. Auch wenn ausser dem Massieren nix passiert ist ...
Ich finde, es gibt da halt zwei Komponenten. Einerseits muss man in jedem Umfeld, insbesondere da wo es ohnehin zu körperlichen Begegnungen kommt, vorsichtig sein mit anderweitigen Messages oder Implikationen. Sowohl mit denen die man im Überschwang auch tatsächlich so gemeint hat, als auch mit ungewollten die aber recht nahe liegen. Die Lösung mit dem "willst du mit mir gehen - ja / nein / vielleicht" hat da große Vorteile wo man es auch so meint. Und bei den Ungewollten muss man halt jederzeit falsche Eindrücke und diffizile Situationen vermeiden. Sprüche, alleine mit demjenigen, Andeutungen, alles no-gos.
Andererseits ist das mit dem "metoo" auch total überzogen worden. Mir selbst ist das auch schon mit 18 passiert mit dem Arm tätscheln, wobei ich nicht mit ner Massagetür ins Haus gefallen bin. Umgekehrt haben die Damen das jeweils auch nicht gerade subtil gelöst, und mir schon mal zwischen die Beine gegriffen oder das kichernde Ringen angefangen. "Clumsy flirting" ist keine "sexuelle Nötigung", dazu gehört schon irgendeine Form von Penetranz nach Aufforderung das zu lassen, oder irgendeine Form von Bedrohung, Einschüchterung oder Gewalt körperlich wie emotional.