Ich möchte die Diskussion nicht noch weiter vom eigentlichen Thema wegführen, aber dennoch kurz auf diese Punkte eingehen, wenn das OK ist.
Zu dem möglichen Einfluss von Taiji Chuan auf die Poomsae: Diese Annahme basiert nur auf subjektiven Überlegungen von mir, aber insbesondere die Vorbereitungsstellung (Junbi im WT) ist in der aktuellen Ausführung deutlich langsamer und weicher, als dies noch in älteren Ausführungen der Fall war. Die Ausführung der Techniken ist im Allgemeinen runder und flüssiger geworden. Sicherlich kann dies unterschiedliche Gründe haben.
Zu dem Verhältnis von Taekwondo und Taekkyeon wurde ja schon viel geschrieben, auch hier im Forum. Vagabund kann dazu einiges mehr erzählen als ich. Kurz ein paar Punkte dazu: der Einfluss des Taekkyeon auf das Taekwondo ist relativ gering. Einflussreicher als das Taekkyeon selbst war vielleicht das Bild, das man vom Taekkyeon hatte. Man könnte sogar argumentieren, dass mehr Tritte vom Taekwondo ins Taekkyeon übernommen wurden als anders herum. Interessant ist allerdings der mögliche Einfluss des Taekkyeon auf Chois Einführung der Sinus-Welle, da hier eine Ähnlichkeit zum Taekkyeon Grundschritt Pumbalki zu erkennen ist.
Zu den allgemeinen chin. Einflüssen auf koreansiche KK: da hat Huangshan ja bereits das wichtigeste geschrieben. Der technische Einfluss auf das Taekwondo ist eher marginal einzuschätzen. Bspw. das Mujedobotongji wird teilweise zwar noch immer als "Beweis" für Vorformen des Taekwondo herangezogen, aber dies sind eigentlich durchweg "künstliche" Verbindungen. Chinesische Einflüsse auf das Taekwondo werden eigentlich immer dann genannt, wenn es darum geht, die japanischen Einflüsse zu relativieren.
Entschuldigt bitte, dass die meisten Aussagen hier oberflächlich bleiben müssen, aber das Format hier lässt mMn nicht sehr detailierte Erörterungen zu.