Zitat:
Zitat von
Lugasch
Ich meinte mit meiner Frage deine Beweggründe - also fühlst du dich z.B. persönlich beleidigt oder angegriffen, hast du das Gefühl deinen Glauben verteidigen zu müssen - sowas halt.
Ich fühle mich durchaus persönlich angegriffen, weil ich ein Teil des Christentums, der Christenheit bin. :)
Ein zweiter Aspekt ist, dass ich es schade finde, wenn eine gute Sache schlecht geredet wird.
Ich mische mich auch ein, wenn behauptet wird, Klitschko sei ein schlechter Boxer.
Zitat:
"Weil das Christentum eine der wichtigsten Grundlagen unserer Zivilisation ist." werden viele anders sehen und das ist deren Recht, so wie deine Sichtweise dein Recht ist - nur wenn ihr (wir) auf der Ebene versucht zu reden, wird kein Gespräch zustande kommen. Außerdem enthält der Satz keine Herleitung, die sich mir erschließt. Die Sonne z.B. ist die Grundlage all unseren Lebens und somit auch der Zivilisation, aber wenn einer versuchen würde die Sonne zu beleidigen oder zu verleugnen, käme es mir nicht in den Sinn sie (die Sonne) in Schutz zu nehmen oder Respekt für sie anzufordern - obwohl sie "...eine der wichtigsten Grundlagen unserer Zivilisation ist...".
Wäre ich hingegen ein Ra-Anhänger und würden damit meine religiösen Gefühle verletzt werden, dann ja - dann wäre meine Respektforderung erklärbar. (Ich liebe Konjunktiv :))
Nun, ich fordere durchaus auch einen gewissen Respekt für die Sonne ein..... hierzulande aber ist es sehr viel häufiger, dass ich für den Regen eine Lanze breche, und es nicht einfach stehen lasse, wenn sich darüber beschwert wird, dass lebenswichtiges Wasser gratis vom Himmel fällt.
Der Zusammenhang zwischen Christentum und unserem Verhalten ist für mich aber leichter zu erkennen und in viel mehr Details.
Die Sonne hat für mich wenig erkennbaren Einfluss darauf, was wir richtig, falsch, gut, schlecht, menschlich, unmenschlich, liebevoll, hasserfüllt etc. empfinden und nennen. Das Christentum aber sehr wohl.
Zitat:
Was Säkularisierung betrifft, ich meine, dass die alten Griechen oder die Römer schon damit was gemacht haben, oder? Bin nicht so ganz auf dem Laufenden...
Das mag sein. Jedoch stehen wir kaum in direkter Tradition, oder?
Wir wissen von Amerika, wegen Columbus und Konsorten. Leif Eriksons frühere Anwesenheit hat eine ungleich geringere Relevanz.
Zitat:
Zitat von
Pansapiens
Wenn das so ist, und nicht nur Deine Subjektive Erfahrung gemeint ist, die sonst keiner teilt, müsste die Erfahrung ja objektiv wiederholbar sein und damit das jeweilige Gottesmodell empirisch beweisbar.
Es ist aber ausschliesslich die subjektive Erfahrung gemeint.
So ähnlich, wie die Liebe. Diese lässt sich ebensowenig messen und beweisen.
Zwar wird das stümperhaft versucht und an Hormonen etc. festgemacht, aber das ist dann wirklich eher auf dem Niveau von Flacherdlern, die den Lineal nehmen.
Zitat:
außer, die Thermodynamik wäre lithurgisch beweisbar, was immer das heißt...
Den Begriff habe ich übrigens erfunden.
Zitat:
Das steht Dir frei, solange dabei keine anderen Menschen zu Schaden kommen.
Ich dagegen würde da die Erkenntnisse der Spieltheorie und eventuell auch von Geisteswissenschaften den Vorschriften, die vor über tausend Jahren irgendein Mensch als von Gott erhalten verbreitete und die nicht mehr ganz in die aktuelle Zeit passen, vorziehen.
Interessant. Ich halte die biblischen Regeln für relevanter und zeitgemässer. Daran halte ich mich.
Die Wissenschaft lässt es halt völlig offen, was du zu tun hast. Wissenschaftlich gesehen kann man es auch als völlig richtig betrachten, die Schwächeren zu unterdrücken, auszubeuten oder aus dem Genpool zu entfernen.
Denke mal, wir beide machen das ziemlich gut und ziehen gute Dinge und Anweisungen aus unseren Ansichten. :)
Zitat:
Oder einfach den gesunden Menschenverstand bzw. bestimmte Mechanismen, die mir in den Genen stecken.
Gesunder Menschenverstand? Jetzt sind wir definitiv in die Mystik Abgerutscht. :D
Zitat:
Von welchem theoretischen Physiker wird denn ein naives Modell einer flachen Erde vertreten, wie von Jackson hier im KKB beispielsweise?
Und reagieren auf einen sachlichen Einwand mit "Finger in die Ohren und Brabbbeln"?
Theoretische Physiker sind meistens überdurchschnittlich intelligent, haben in ihrer Ausbildung analytisches Denken gelernt und können zwischen korrektem Schlussfolgern und Meinung unterscheiden.
Ich denke mal, du weisst, was ich meine. ;)
Teilweise werden Annahmen geradezu religiös verteidigt.....
Zitat:
Das sehe ich genauso.
Den einen Satz habe ich in eckige Klammern gesetzt, weil man damit implizieren könnte, dass nun Religion komplexere Zusammenhänge erfassbar machen könnte.
Interessant. Daraus schliesse ich, dass wir sehr viel ähnlicherer Meinung sind, als es den Eindruck haben könnte.
Zitat:
Zitat von
Lugasch
P.S.: nur für den Fall, dass es dir nicht bewusst sein sollte - deine Aussagen zur Wissenschaft, die ich hier bisher gelesen habe, lassen bei mir den Eindruck entstehen, als wäre die Wissenschaft für dich etwas Böses. Ich weiß jetzt nicht, ob ich damit der Einzige bin und ob die Wirkung von dir beabsichtigt ist.
P.P.S.: "Bomben = Atheisten" versteh ich nicht.
Ich liebe Wissenschaft sehr. Trotzdem ist diese Wirkung von mir beabsichtigt.
Über Religion wird oftmals leichtfertig geurteilt, ohne sich bewusst zu sein, dass das Meiste der Kritik auch für die Wissenschaft gilt.
Die Trennung zwischen Staat und Religion.... aber welchen Einfluss hat die Wissenschaft?
Die Wissenschaft ist die "quasi-Religion" der Moderne, jedenfalls ein weit verbreitetes Selbstbild, dass die eigene Anschauung und das Verhalten wissenschaftlich basiert seien.
Ebenso die Annahme, "Wissenschaft" wäre per se "gut". Ebenso ist "Intelligenz" "gut" und Böse wird mit Dumm gleichgesetzt und so weiter.
Ich betone die Gemeinsamkeiten und Unterschiede lediglich aus einem anderen Blickwinkel.
Wissenschaft ist für mich nur ein Werkzeug, um mein Leben leichter zu machen, und ein wenig Spass zu haben.
Die Antwort auf dein pps ist folgende:
Der Kommunismus ist ein Regierungssystem. Es ist Politik. Betont atheistische Regierungen sind darauf aufgebaut worden. Dutzende Millionen Menschen starben, aufgrund dieser Ideologien. Links. Atheistisch. Politisch. Mithin wissenschaftlich.
Nun versuchen manche (manchmal selbst links, atheistisch, politisch, wissenschaftlich) den schwarzen Peter, die Verantwortung für Millionen Tote, wieder der Religion zuzuschieben, indem sie das Ganze einfach als "quasi-religiös" bezeichnet.
Das wird mit Personenkult etc. begründet, wonach der Kommunismus starke Ähnlichkeiten mit Religionen habe etc. etc. und letztlich also wieder die Religion schuld sei.
Wow. Gedankenverdrehung allererster Güte.
Mit der gleichen Denke kann ich begründen, dass Bomben Atheisten sind, zumindest aber Agnostiker. Bomben hängen keiner Religionsgemeinschaft an. Bomben verehren nichts und niemanden. Bomben glauben nichts. Bomben beten nicht. Bomben haben mehr mit Atheisten gemeinsam, als mit Gläubigen. Bomben sind "quasi-atheistisch"
Wenn man also, in IRGEND einer Weise den Kommunismus und die ganzen Verbrechen vom Atheismus abnehmen will und ihn der Religion in die Schuhe schieben will....
Dann tue ich in gleicher Weise diese Denkweise anwendend das Gleiche mit Bomben, Krieg und Terror.
Ist zwar beides ziemlich blöde meiner Meinung nach, aber naja, man kann die Gedanken halt so verdrehen und Dinge so darstellen, bis es nichts mehr mit der Realität zu tun hat.
Oder anders gesagt:
Atheisten, die behaupten, der Kommunismus wäre "quasi-religiös" und nicht etwa atheistisch, sind wie Muslime, die behaupten, der IS und der ganze Kram hätte nichts mit dem Islam zu tun.
Oder noch anders gesagt:
NO REAL SCOTSMAN ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_wahrer_Schotte