Gewalt beschnittenes natürliches Lernfeld im Aufwachsen ?
1. Frage : Inwieweit ist eures Erachtens Gewalt eine nötige/nützliche Lernerfahrung im Aufwachsen ?
Neulich als Pausenaufsicht :
Kleine Viertklässlerin gerät in selbstinszenierte Treterei mit Jungem aus der gleichen Klasse.
Sie gut in Mobbingtendenzen, er das Hauptklassenopfer im Durchspielen solcher Strukturen in der Klasse.
Mein Eindruck : Sie ist erbost über seine Gegenwehr, die seine Opferrolle verlässt.
Will probieren, wie weit er dominierbar ist. Eine Freundin stachelt sie an, um aus sicherer zweiter Hand das Experiment Gewaltanwendung gegen Jungen beobachten zu können.
Situation: Zunächst ich, dann im Schichtwechsel eine anderen Aufsicht müssen sie körperlich blockieren, da sie immer wieder den Jungen treten will.
Konfliktösestrukturen haben wir an der Schule, sind auch eingeübt seit der Vorschule.
Sie wollte halt testen und lernen.
Wäre es meine Tochter gewesen, hätte ich bei Einverständniss des fremden Jungen sie machen lassen, bis sie genug eingesteckt hätte.
In meinen oder ihren Augen.
Aber wir vermitteln beruflich an der Schule eine Linie, ein Regelgerüst, das Gefühl, das soziale Regeln nun mal erlernt und befolgt werden müssen.
Da muss die Individualerfahrung schon mal vor der Gruppentauglichkeit zurücktreten...
2. Frage
Wie sind eure eigenen Aufwachserfahrungen mit Gewalt in verschiedenster Form ? Was vermutet ihr, welche Erfahrungen welche Konsequenzen für eure
" Menschwerdung " hatten ?
Udn genau darin liegt das Problem:
Zitat:
Zitat von
carstenm
Warum sollte es zurücktreten, wenn es zunächst als eine normale Kommunikationsform erlebt wird. Und vor allem auch als eine Kommunikationsform, die funktioniert?
Wieviel ist noch "sozial gesund"?
Oder anders gefragt ,wie sorgt man für eine sozial verträgliche Einhegung von nützlicher Gewaltbereitschaft, solange sich die körperlich ausdrückt? Ich habe aus einigen anderen Texten (nicht hier) entnommen, daß es wirklich Menschen gibt, die erst Lernen müssen, daß "Gewalt", also Raufen , Draufschlagen etc. auch sowohl ernsthaft als auch gleichzeitig spielerisch, nämlich nach Regeln, funktioniert - im Ring, auf der Matte etc.
Ich wußte das immer schon - ohne jetzt die Verantwortung wieder auf die heilige Familie zu schieben, aber ich habe immer erst mit Papa, dann mit den älteren Nachbarsjungs gerauft - in der Mädchenschule war das plötzlich der schierliche Pfuiteufel. In die Kerbe hat Mama dann noch geschlagen und mir damit keinen Gefallen getan.
Da sehe ich den Königsweg - körperlich wehren ja, aber mit Regeln, die einzuhalten sind.
Und genau darin liegt das Problem:
Zitat:
Zitat von
carstenm
Warum sollte es zurücktreten, wenn es zunächst als eine normale Kommunikationsform erlebt wird. Und vor allem auch als eine Kommunikationsform, die funktioniert?
Wieviel ist noch "sozial gesund"?
Oder anders gefragt ,wie sorgt man für eine sozial verträgliche Einhegung von nützlicher Gewaltbereitschaft, solange sich die körperlich ausdrückt? Ich habe aus einigen anderen Texten (nicht hier) entnommen, daß es wirklich Menschen gibt, die erst Lernen müssen, daß "Gewalt", also Raufen , Draufschlagen etc. auc hsowohl ernsthaftals auc gleichzeitig spierelisch, nämlich nach Regeln, funktioniert - im Ring.
Ich wußte das immer schon - ohne jetzt die Verantwortung wieder auf die heilige Familie zu schieben, aber ich habe immer erst mit Papa, dann mit den älteren Nachbarsjungs gerauft - in der Mädchenschule war das plötzlich der schierliche Pfuiteufel. In die Kerbe hat Mama dann noch geschlagen und mir damit keinen Gefallen getan.
Da sehe ich den Königsweg - körperlich wehren ja, aber mit Regeln, die einzuhalten sind.