Zitat:
Mit den geschilderten Negativerfahrungen in Kampfsportkontexten stehe ich keineswegs alleine (Goldner 1992) und sie sind auch nichts Besonderes in diesem Feld.
[...]
Dennoch ist dieser Eindruck für mich nicht dominant, wie dies etwa im Buch von Goldner (1992) hervorscheint. Aber eine kritische/selbstkritische Aufmerksamkeit ist angesagt, auch was Angebote aus der Budo-Szene zu Methoden der Angst-Kontrolle (Thompson 2004) und des Anti-Aggressivitäts-Trainings (Wolters 1992a, c, 1994a) anbelangt – sie müssen ideologisch, emotions- bzw. aggressionspsychologisch und neurowissenschaftlich auf Konsistenz reflektiert werden. Pragmatische Rezeptbücher mit selbstgestrickten Angsttheorien und äußerst flachen methodischen Anleitungen wie etwa das Buch von Thompson sind kein guter Weg, mit den schwierigen Themen seriös umzugehen.
Bei schlechtem Training und in schlechten Clubs kann es also durchaus zu einer „Sensitivierung“ der HPA-Axe kommen in Richtung Angst (Hüther 1997) oder Aggressivität (Maes, Coccaro 1998), traumatischer Furcht- oder brutalisierter Gewaltreaktion. Das Klima des Dojos/Trainings/Vereins, die Vorbildfunktion des Lehrers, sind hier von entscheidender Bedeutung
Schöne Grüße