Schalter umlegen und emotionale Kopplung - ein fehlender Part in den heutigen KK ?
in letzter Zeit kam hier oft die Thematik, Aikido, Taichi , WT (EWTO ? ) (sagen wir mal feinmechanische KK ) nicht kämpferisch genug trainiert um es gebrauchen zu könen.
was fehlt ? bzw. was ist in anderen Sparten enthalten?
Krav Maga wurde als "Rumgehampel" bemängelt , aber gleichzeitig vermutet , daß etwas "archaisches" zum wirken kommt.
was ist dieses "Archaische" ?
wie lege ich diesen Schalter um ? ( http://www.kampfkunst-board.info/for...0/#post3578611 )
in meinen Augen fehlt in vielen Formen des Trainings , bei den sogenannten Kampfkünsten , das hier >>>>>>>>
seht euch an , was mit dem Brautpaar geschieht. welche Ebene hier ganz stark angesprochen wird . welche Kommunikation entsteht die etwas in ihnen auslöst.
seht , wie der ganze Körper zum Ausdruck einer inneren, emotionalen und mentalen Einstellung , Zustandes , wird .
seht euch die Augen an ! (interessant dazu sind auch Bildnisse von Kali aus dem indischen Raum und Bildnisse von Dämonischen kräften aus dem tibetischen.)
das ist Mindset, da ist Einheit von Gedanke und Körper . nur so entsteht ein Wille.
wie Struktur , Spannung , bei gleichzeitiger Entspannung (Locker ) , Erdung und vor Allem das Bewegen aus der Mitte heraus , fast schon von Allein entsteht ..... nur durch Zulassen und Leben einer Emotionalität . ein ständiges Auf und Entladen.
wie Emotion an Bewegungen und Bewegungen an Emotion gekoppelt werden. !!!
dieses Kopplungen findet man heute ,wenn überhaupt und dann auch nur partiell viel eher in den Kampfsportarten, aber so gut wie gar nicht in den Breiten-Kampfkünsten (Wortspiel zu Breitensport ^^).
und wird ebenso versucht , in den genannten Hybriden, (allerdings auf Kosten der Struktur ) , zu erzeugen.
sie sind aber , in meinen Augen , der Schlüssel ob all das Training , im Moment der Notwendigkeit , wirklich abgerufen werden kann.
ob der Schalter überhaupt gekannt , geschweige denn , umgelegt werden kann.
denn eine Emotion auf archaischer Ebene , kann viel leichter und schneller auf/abgerufen werden und dich so , sofort in die notwendige Struktur bringen.
>>>>> wenn es natürlich vorher gkoppelt wurde.
es fehlt ein Training in Form von Rituale , die das Einbringen deines ganzen Wesens in eine Aktion, nicht nur zulassen , sondern sogar zwingend fordern .
jetzt muss nicht jeder einen Haka einstudieren ^^.
doch sollte ein gewisser Teil des Trainings darauf verwendet werden , ganz bewusst , mit Angriff und Verteidigung auf emotionaler Ebene zu spielen (spielerischer Ernst ) .
das bedeutet ganz bewusst in sich einen Zustand erzeugen , den anderen förmlich zu vernichten, mit jedem Angriff . es intensiv leben . >>>>>>>>>> der Andere muss es irgendwann förmlich spüren .
im Gegenzug , beim Verteidiger , jeder Angriff (richtige , also kompletter Angriff) wird sofort mit deinem ganzen Wesen gekontert , also auch emotional. >>>>>>>>> den Schalter in sich finden und benutzen.
ob man das korrekt macht , kann man gut bei Tieren beobachten. z.b. Katzen die plötzlich fluchtartig (natürlich ohne rumzuschreien ) das Gebiet verlassen. Hunde die ebenfalls agressiv werden oder laut zu bellen anfangen.
das ist ganze Gegenteil (vorerst) von unbeteiligt, entrückt , beobachtend, sich herausnehmend.
PS: hier nochmal der Clip mit dem zugehrugen Text. einfach wunderschön , wie ich finde.
07-05-2017, 16:45
TREiBERtheDRiVER
Zitat:
Zitat von Cam67
seht , wie der ganze Körper zum Ausdruck einer inneren, emotionalen und mentalen Einstellung , Zustandes , wird .
Das ist wohl eher so eine kulturelle Geschichte.
Während z.B. der sogenannte "kühle Norddeutsche" nicht viel rum hampelt, sehr wortkarg ist und seltener Emotionen zeigt, so ist es im Süden von Deutschland gang und gebe diesbezüglich eher "auf den Putz zu hauen". Oder siehe Türken (bzw. arabischer Raum), wo es eher gang und gebe ist, das man bei kleinsten Dingen gerne ("wild") gestikuliert und ganz viel erzählen muss. Im Gegensatz dazu wiederum Asien (z.B. Japan), wo man eher keine Emotionen zeigen möchte und sich lieber "dezent zurück hält".
Zitat:
Zitat von Cam67
das ist Mindset, da ist Einheit von Gedanke und Körper . nur so entsteht ein Wille.
In den nordischen Kulturen wird ein so deutliches Zeigen von Emotionen eher als Schwäche abgetan - nicht als Stärke. Sowas geht dann in Richtung "sich nicht unter Kontrolle haben". Aber Wikinger Tänze sehen halt anders aus, als z.B. afrikanische. Für den Kampf kann sowas natürlich "martialisch" rüber kommen, andererseits ist sowas auch sehr leicht zu lesen. (ps: ich glaube du hast martialisch und archaisch vertauscht?!). Einheit von Körper und Geist, das ist für mich z.B. das was Beck Weathers auf dem Mount Everest gerissen hat, und er hat sich nicht da hoch gestikuliert. Der hatte einfach das "Mindset" einer Maschine ...
Zitat:
Zitat von Cam67
doch sollte ein gewisser Teil des Trainings darauf verwendet werden , ganz bewusst , mit Angriff und Verteidigung auf emotionaler Ebene zu spielen (spielerischer Ernst ) .
das bedeutet ganz bewusst in sich einen Zustand erzeugen , den anderen förmlich zu vernichten, mit jedem Angriff . es intensiv leben . >>>>>>>>>> der Andere muss es irgendwann förmlich spüren .
Stimme ich dir grundsätzlich zu. Nur gibt's auch Dojos in denen sowas übertrieben/untertrieben wird. Da denkt sich der Nordmann dann nur "Schwurbel mich nicht mit deinem Emo scheiss voll, mach mich wütend und es gibt Berserker.". Das kann nämlich auch ganz schnell zur Show werden - und das wird es in 99.9999% aller Fälle in denen man versucht Emotionen nachzustellen. Deswegen bin ich ein Freund von "Emotionen zu triggern" anstatt zu sagen "mach mal so als ob du mich umbringen würdest". Trotzdem, der Ansatz ist imho richtig.
:)
07-05-2017, 17:12
Cam67
Zitat:
Zitat von TREiBERtheDRiVER
Das ist wohl eher so eine kulturelle Geschichte.
:)
daß kulturelle Hintergründe dazu beitragen können , sich auf solche Ebenen nu schwer einzulassen , bestreite ich nicht.
nur sind die abgerufenen Inhalte in jedem von uns vorhanden , egal welcher Kultur man abstammt. die Frage ist also nur >>>>>> wie bekomme ich wieder Zugang dazu und wie verbinde ich es mit dem Übungsziel.?
Zitat:
In den nordischen Kulturen wird ein so deutliches Zeigen von Emotionen eher als Schwäche abgetan - nicht als Stärke. Sowas geht dann in Richtung "sich nicht unter Kontrolle haben". Aber Wikinger Tänze sehen halt anders aus, als z.B. afrikanische...
zum einen sind wir da wieder beim Thema Kultur und ihre Hemmnisse und zum anderen schrieb ich deswegen auch in Klammern .......(vorerst).
damit meinte ich. man muss diesen Part erst in sich finden und zulassen (vorerst) , dann kann man ihn auch so benutzen , daß es wie Kontrolle aussieht.
doch es wird immer eine Tiger reiten bleiben.
nebenbei. der Tanz (Haka ) hab ich nur als Beispiel gewählt um etwas zu verdeutlichen. es ging mir nicht um das Thema Tanz ansich.
Zitat:
Einheit von Körper und Geist, das ist für mich z.B. das was Beck Weathers auf dem Mount Everest gerissen hat, und er hat sich nicht da hoch gestikuliert. Der hatte einfach das "Mindset" einer Maschine .
gutes Beispiel mit Körper und Geist ............... genau darum ging es mir nicht.
mir geht es um das Element "Emotion" und ihre Kraft, die sich in Körperstrukturen äussern kann und an Strukturen gekoppelt werden kann .
Zitat:
Für den Kampf kann sowas natürlich "martialisch" rüber kommen, andererseits ist sowas auch sehr leicht zu lesen. (ps: ich glaube du hast martialisch und archaisch vertauscht?!).
Nein.
ich wollte wirklich auf archaisch, im Sinne von tiefen , uns lenkenden Emotionen hinaus. es geht mir nicht darum , wie es rüberkommt, sondern WAS es in uns bewirkt und wie man es nutzt.
>>>>>> hier eben , zum Thema Schalter finden/umlegen durch vorherige Kopplung von Zuständen an Strukuren
martialisch (Mars =Kriegsgott) als alleiniger Bezug zum kämpferischen, wäre mir da zu wenig.
Zitat:
Stimme ich dir grundsätzlich zu. Nur gibt's auch Dojos in denen sowas übertrieben wird. Da denkt sich der Nordmann dann nur "Schwurbel mich nicht mit deinem emo scheiss voll, mach mich wütend und es gibt Berserker.".
gut , wir haben also festgestellt DAS da ist es nicht. bin ganz bei dir . ^^
seh gerade , du hast was dazu geschrieben. .......
Zitat:
Deswegen bin ich ein Freund von "Emotionen zu triggern" anstatt zu sagen "mach mal so als ob du mich umbringen würdest"
genau dieses machmal als ob ,............ist es nicht.
der Punkt ist.......... du musst den Teil in dir finden, der das wirklich will, der die Kraft und den genügenden Antrieb hat ......... den gilt es zu sehen und zu akzeptieren.............. denn so ein Teil ist in jedem von uns vorhanden ........ das ist der schwierige Part daran
es geht eben nicht um Schauspielerei , es geht um Authentizität. so ziemlich das schwierigste , wenn man von dem Großteil seiner Gefühle entkoppelt ist.
07-05-2017, 18:06
discipula
Zitat:
Zitat von Cam67
das bedeutet ganz bewusst in sich einen Zustand erzeugen , den anderen förmlich zu vernichten, mit jedem Angriff . es intensiv leben . >>>>>>>>>> der Andere muss es irgendwann förmlich spüren .
Grundsätzlich gute Idee, aber bitte vorsichtig sein!
Als ich mal in einen Rollenspiel die Böse spielte, lebte ich mich so sehr ein, dass ich der Kollegin, die am Schluss der Szene (gespielt) wimmernd am Boden lag, fast einen kräftigen Tritt in den Kopf gegeben hätte. :ups: Ich hatte auf alle Fälle gut Lust dazu.
Diese archaischen Sachen, wenn sie erst mal geweckt sind, können ziemlich unwiderstehlich sein. Und sich dann herzlich wenig um zivilisatorische Nettigkeiten wie Regeln oder Achtsamkeit kümmern.
Zitat:
die Frage ist also nur >>>>>> wie bekomme ich wieder Zugang dazu und wie verbinde ich es mit dem Übungsziel.?
"fake it till you make it" dürfte in vielen Fällen ein brauchbarer Ansatz sein.
Unter anderem auch bestimmte Situationen, bestimmte Geschichten; viele Frauen kommen zB erst dann richtig in Fahrt und können in einen solchen Zustand gelangen, wenn ihre Kinder bedroht werden. Oder wenn sonst etwas bedroht wird, das für diese Person sehr wichtig ist.
Wie man dann Kontrolle und freies Fliessen der Emotionen miteinander verbindet... ist dann auch noch die gute Frage.
Oder man kann auf Kissen hauen und sich den Kopf des Lieblingsfeinds dort vorstellen. Oder gleich sein Foto aufkleben. Oft reicht es auch, etwas auf den Vor-Trainings-Smalltalk zu hören, "und jetzt stell dir vor, dass du diese doofe Kundin vor dir hast, die dich heute so geärgert hat, und tu was du willst mit ihr!"
07-05-2017, 18:21
peep
Zitat:
Zitat von discipula
Grundsätzlich gute Idee, aber bitte vorsichtig sein!
Als ich mal in einen Rollenspiel die Böse spielte, lebte ich mich so sehr ein, dass ich der Kollegin, die am Schluss der Szene (gespielt) wimmernd am Boden lag, fast einen kräftigen Tritt in den Kopf gegeben hätte. :ups: Ich hatte auf alle Fälle gut Lust dazu.
Oh mein Gott! In Dir wohnt ein Monster! :ups:
Zitat:
Zitat von discipula
Diese archaischen Sachen, wenn sie erst mal geweckt sind, können ziemlich unwiderstehlich sein. Und sich dann herzlich wenig um zivilisatorische Nettigkeiten wie Regeln oder Achtsamkeit kümmern.
Deswegen fühlt sich der wahre Budokrieger dem tausend Jahre alten Kodex der Kriegermönche verpflichtet und meditiert.
Meditierst Du auch?
07-05-2017, 18:25
Tori
Ich glaube nicht, dass man so etwas trainieren kann. Entweder man hat es, oder man hat es nicht. Und damit meine ich in einer Gefahrensituation den Schalter umlegen zu können.
07-05-2017, 18:39
peep
Zitat:
Zitat von Tori
Ich glaube nicht, dass man so etwas trainieren kann.
Man kann. Wird im modernen Militärwesen gemacht und verursacht gerne Skandale.
07-05-2017, 18:47
Gast
wenn ich genau wüsste dass ich nicht liefern kann, dann hätte ich wahrscheinlich eher Hemmungen den Schalter umzulegen.
07-05-2017, 18:54
discipula
Zitat:
Zitat von peep
Oh mein Gott! In Dir wohnt ein Monster!
ja. tut es.
Wie in allen Menschen.
07-05-2017, 19:00
peep
.
08-05-2017, 04:18
Gast
Zitat:
Zitat von discipula
Oder man kann auf Kissen hauen und sich den Kopf des Lieblingsfeinds dort vorstellen. Oder gleich sein Foto aufkleben. Oft reicht es auch, etwas auf den Vor-Trainings-Smalltalk zu hören, "und jetzt stell dir vor, dass du diese doofe Kundin vor dir hast, die dich heute so geärgert hat, und tu was du willst mit ihr!"
so eine Art Anti-Metta?
Wenn man es dann geschafft, hat, sich vorzustellen, jemandem, der einen "geärgert" hat, körperliche Gewalt anzutun, dann versucht man das mit einer neutralen Person und schließlich mit einer die man mag und am Ende mit sich selbst....?
08-05-2017, 06:54
discipula
Zitat:
Zitat von Aruna
so eine Art Anti-Metta?
Metta? Anti-Metta? :confused:
Zitat:
Zitat von Aruna
Wenn man es dann geschafft, hat, sich vorzustellen, jemandem, der einen "geärgert" hat, körperliche Gewalt anzutun, dann versucht man das mit einer neutralen Person und schließlich mit einer die man mag und am Ende mit sich selbst....?
Es geht ja weniger um das Antun von Gewalt, sondern mehr darum, diese tief sitzenden Emotionen zu befreien - und kontrolliert (!) auszuleben - wenn ich cam67 richtig verstehe. Er schrieb:
das bedeutet ganz bewusst in sich einen Zustand erzeugen , den anderen förmlich zu vernichten, mit jedem Angriff . es intensiv leben . >>>>>>>>>> der Andere muss es irgendwann förmlich spüren .
Das Einbinden in ein Ritual bzw ritualähnliches Vorgehen dürfte sich anbieten - man lädt das Archaische ein, aber an einen ganz bestimmten Platz, eine ganz bestimmte Zeit - und wenn man damit fertig ist, schliesst man ebenso rituell wieder ab und kehrt bewusst zurück zur Zivilisation, wo man freche Kundinnen eben nicht niederhackt, so gern man das auch in einem innern Winkel möchte, sondern weiter lächelt und freundlich ist.
08-05-2017, 12:01
Björn Friedrich
Wer auf einer wirklich hohen Ebene arbeiten will, wie das z.B. Profisportler tun, der muss nicht gezielt "ausrasten" können, sondern seine Emotionen abschalten können. Dinge wie Wollen, Hoffen, Ärgern, Versuchen, Zweifeln, haben nix bei einer guten Performance verloren und führen auch nur zu suboptimalen Ergebnissen.
Der Kampf Klitschko vs. Joschua ist ein schönes Beispiel zweier Profis.
Klitschko geht vor 90.000 Leuten im Kampf seines Lebens zu Boden, steht wieder auf, bringt seine Ruhe zurück. überpaced nicht und knockt in der nächsten Runde Joschua zu Boden.
Auch der fängt sich wieder und gewinnt schliesslich durch K.O.
Wäre jetzt Klitscho oder Joschua nach ihrem Niederschlag in den "Killerinstinkt" Modus verfallen, wären sie gleich verloren gewesen.
Emotionsloses Kämpfen, ist eine wesentlich höhere Stufe als aggressives Kämpfen, allerdings auch schwerer zu erreichen.
Aber es ist eben die Grundlage für wirklich gute Leistungen.....
08-05-2017, 12:37
Rene
Zitat:
Zitat von Björn Friedrich
...
Emotionsloses Kämpfen, ist eine wesentlich höhere Stufe als aggressives Kämpfen, allerdings auch schwerer zu erreichen.
.....
Unterschreib ich sofort! Besser kann man es nicht zusammenfassen.
08-05-2017, 12:43
TREiBERtheDRiVER
Zitat:
Zitat von discipula
Es geht ja weniger um das Antun von Gewalt, sondern mehr darum, diese tief sitzenden Emotionen zu befreien - und kontrolliert (!) auszuleben
Simples Beispiel: Jemand bringt dich zum lachen, so das du "vor lachen am Boden liegst und dir den Bauch hälst". Jetzt versuche das mal "kontrolliert" auszuleben?! Kontrolliertes lachen? Show.
Deswegen finde ich auch das dieses Haka zwar ein körperliches Emotionskarusell ist, allerdings ist das weitaus mehr show als wirklich echte gelebte Emotion.
Bin da auch eher Friedrichs Meinung.
08-05-2017, 12:50
vaylorex
Zitat:
Zitat von Tori
Ich glaube nicht, dass man so etwas trainieren kann. Entweder man hat es, oder man hat es nicht. Und damit meine ich in einer Gefahrensituation den Schalter umlegen zu können.
Ich habe dazu vor ein paar Tagen einen Thread geschrieben.
Meiner Meinung nach hat das wenig mit "Killerinstinkt" zu tun, wie das so oft beschrieben wird. Es ist einfach die Fähigkeit das notwendige zu tun, wenn man massiver Gewalt ausgesetzt wird und das kann man lernen.
Ich habe vieles ausprobiert und nur bei wenigen Lehrern habe ich in dieser Kategorie wirklich etwas mitnehmen können.
08-05-2017, 13:21
Cam67
Zitat:
Zitat von TREiBERtheDRiVER
Simples Beispiel: Jemand bringt dich zum lachen, so das du "vor lachen am Boden liegst und dir den Bauch hälst". Jetzt versuche das mal "kontrolliert" auszuleben?! Kontrolliertes lachen? Show.
Deswegen finde ich auch das dieses Haka zwar ein körperliches Emotionskarusell ist, allerdings ist das weitaus mehr show als wirklich echte gelebte Emotion.
Bin da auch eher Friedrichs Meinung.
wie willst du ein Emotinskarusell erzeugen , ohne es zu leben . ????
jede erzeugte Emotion , wird in dir wirken . jede . der Showanteil hier wäre bestenfalls , daß es keinen Anlass gab für diese Intensität , aber das was dann geschieht , was wirkt , ist gelebt , weil es wirkt . die Intensität wurde erzeugt , in ihnen. das ist ja da interessante .
darum geht es mir .
begebe ich mich hinein, lasse es zu , kann ich es nutzen , es erzeugen (das meint , den Raum betreten ) . je vertrauter das wird desto besser kann ich es händeln, das Level regulieren. bis hin zur fast nicht Wahrnehmung (von Aussen).
anders Beispiel.
nimm den am Boden liegenden Lachenden und schütte ihm kaltes Wasser über den Kopf oder drücke ihm die spitze eines heissen Lötkolbens in die Hand. was glaubst du , passiert ?
vll. ist es ja möglich , Zustände zu überschreiben ? (in beide Richtungen ) . denn genau darum geht es mir.
sind sie überschreibbar , dann sind sie auch von dir , willentlich austauschbar. indem ich mich auf vertraute Zustände/Emotionen ausrichte . ... allerdings müssen sie auch stärker sein, als das zu Überschreibende.
das ist Kontrolle........ man schaltet aufgebaute Emotionen nicht ab , man überschreibt sie oder entlädt sie. und reguliert so das Level ........ Laden ...... Entladen . ... jetzt kann ich anfangen emotionsarm/niedrig zu arbeiten.
bringe ich das nun in einen KK-Kontext , habe ich die Kopplung !
08-05-2017, 13:23
discipula
Zitat:
Zitat von TREiBERtheDRiVER
Simples Beispiel: Jemand bringt dich zum lachen, so das du "vor lachen am Boden liegst und dir den Bauch hälst". Jetzt versuche das mal "kontrolliert" auszuleben?! Kontrolliertes lachen? Show.
Wenn es jetzt extrem wichtig wäre, sich zurückzuhalten und leise zu sein, würde das wohl den meisten gelingen. Unstoppbare Lachanfälle gibt es zwar, sind aber nicht sehr häufig.
mit "Kontrolle" meine ich eher, dass im Falle eines Falles rechtzeitig abgebrochen werden kann, bevor es Tote, Verletzte oder psychische Vollausraster gibt.
Zitat:
Wer auf einer wirklich hohen Ebene arbeiten will, ...
Zustimmung.
08-05-2017, 13:35
Cam67
Zitat:
Zitat von Björn Friedrich
Wer auf einer wirklich hohen Ebene arbeiten will, wie das z.B. Profisportler tun, der muss nicht gezielt "ausrasten" können, sondern seine Emotionen abschalten können. Dinge wie Wollen, Hoffen, Ärgern, Versuchen, Zweifeln, haben nix bei einer guten Performance verloren und führen auch nur zu suboptimalen Ergebnissen.
....
so, dann sei mal ehrlich zu dir .
wenn du in einer ungünstigen Position bist , nix geht im Moment, dann spürst du plötzlich wie dein gegenüber eine Lücke in seiner Kraft oder Ausrichtung , entstehen lässt, für einen Armschlüssel . was geschieht dann in dir. ???
für einen kurzen , winzigen Moment kommt doch so etwas wie Hoffnung auf und mit ihr eine Kraft, kommt Freude auf , wenn der Griff gesetzt werden kann und die eigene Position stimmt, und mit ihr eine Kraft. usw.
wenn du kein Psychopath bist , wo die Trennung krankhaft getrennt/blockiert ist, werden sich die Zustände/Emotionen einstellen. je vertrauter desto kleiner und händelbarer, aber sie sind vorhanden. und die mit ihnen einhergehende Kraft auch .
man benutzt es um sich zu sammeln bei Erschöpfung, man benutzt es, um kurz zu explodieren beim finishen,
und ja , auf hoher Stufe kann ich dies nutzen um ständig dazwischen zu switschen ........ Laden >>>> Entladen
ich spreche nicht von "Raserei" , sondern von Fliessen lassen mit Struktur. deshalb haben wir ja unser Training um das zu bewerkstelligen.
deshalb die Kopplung.
um eben nicht auszurasten , um eben nicht zu freezen.
08-05-2017, 13:39
Cam67
Zitat:
Zitat von Geheimrat Heinrich
wenn ich genau wüsste dass ich nicht liefern kann, dann hätte ich wahrscheinlich eher Hemmungen den Schalter umzulegen.
Schalter umlegen , kann auch heissen , es in den Fluchtmodus zu schaffen und die Beine in die hand zu nehmen. also reaktionsfähig zu bleiben ........ je nachdem wie es eben Trainiert/gekoppelt wurde.
08-05-2017, 13:52
Cam67
Zitat:
Zitat von Tori
Ich glaube nicht, dass man so etwas trainieren kann. Entweder man hat es, oder man hat es nicht. Und damit meine ich in einer Gefahrensituation den Schalter umlegen zu können.
grundsätzlich hat jeder von Haus aus sein bevorzugtes Muster . da geh ich mit dir mit. Schalter umlegen bedeutet hier in gewissen Masse auch , seinen natürlichen Modus zu benutzen .
also heist es erstmal zu gucken , wie reagiert er von Natur aus.
wenn einer eh schon eine große Wut in sich hat, die ständig brodelt, ist der aktive herangehende Modus viel leichter rauszukitzeln.
dann muss man nur noch gucken ob er eher schlagende oder eher clinchende/werfende Muster aufzeigt , wenn er bedängt wird.
Igelt sich einer ein , muss er erstmal lernen sich mit einer Situation zu arrangieren. sich aktiv hineinbegeben . sich als Teil der Situation zu begreifen um Handlungsfähig zu bleiben und von dort dann aufbauen.
rennt einer eh gleich weg. nunja, grundsätzlich erstmal sinnvoll. doch was passiert wenn die Option wegfällt , aufgrund der Räumlichkeiten usw. in welchen Modus verfällt er jetzt ? und ihn hier dann abholen. Möglichkeiten für geschützten Rückzug anbieten im Sinne von Deckungsverhalten und nicht gleich den Rücken zeigen (wegrennenwollen )
all dem liegen aber nun mal die auftretenden Emotionen zugrunde und die Art wie mit ihnen umzugehen, die entscheiden ob man Reaktionsfähig bleibt oder nicht.
08-05-2017, 14:05
Suriage
Zitat:
Zitat von Cam67
Schalter umlegen , kann auch heissen , es in den Fluchtmodus zu schaffen und die Beine in die hand zu nehmen. also reaktionsähig zu bleiben ........ je nachdem wie es eben Trainiert/gekoppelt wurde.
Das kann man definitv trainieren. Im Angesicht des Untergangs trotzdem noch weiterzukämpfen oder zumindest einen Fluchtversuch zu unternehmen ist Einstellungssache.
Stress u. Erschöpfungsdrills sind genau dafür gemacht. Im Kendo haben wir dafür Kakari-geiko. Das kann man so gestalten, dass sich der Schüler so verausgabt und dann am Rande des Kollaps immer noch weiterkämpft. Ist nicht besonders angenehm währenddessen aber nachher fühlt man sich wie ausgewechselt. Im Militär sind solche Übungen auch sehr beliebt.
08-05-2017, 14:12
Cam67
Zitat:
Zitat von Suriage
Das kann man definitv trainieren. Im Angesicht des Untergangs trotzdem noch weiterzukämpfen oder zumindest einen Fluchtversuch zu unternehmen ist Einstellungssache.
Stress u. Erschöpfungsdrills sind genau dafür gemacht. Im Kendo haben wir dafür Kakari-geiko. Das kann man so gestalten, dass sich der Schüler so verausgabt und dann am Rande des Kollaps immer noch weiterkämpft. Ist nicht besonders angenehm währenddessen aber nachher fühlt man sich wie ausgewechselt. Im Militär sind solche Übungen auch sehr beliebt.
yep.
das ganze nur auf den "Killerinstinkt" zu reduzieren ist zu wenig. und verschenkt Handlungsmöglichkeiten.
denn auch in den Beobachter-Modus (Zeugenbewusstsein) zu schalten ist ein "Umlegen.
Berserker ist nur eine von mehreren Optionen.
08-05-2017, 14:41
Gast
Solange die Basis nicht stimmt braucht über sowas nicht nachdenken.
Und die fehlt halt in diesen Systemen meist, sich vorzustellen zu kämpfen reicht halt nicht. Man muss es schon üben.
Du machst auch keinen Spitzensportler rein durch Visualisierung. Auch wenn sowas wichtig ist, die Tätigkeit muss er trotzdem trainieren.
08-05-2017, 14:44
Cam67
Zitat:
Zitat von Björn Friedrich
Wer auf einer wirklich hohen Ebene arbeiten will, wie das z.B. Profisportler tun, der muss nicht gezielt "ausrasten" können, sondern seine Emotionen abschalten können.
Emotionsloses Kämpfen, ist eine wesentlich höhere Stufe als aggressives Kämpfen, allerdings auch schwerer zu erreichen.
.
vll. nochmal dazu...............prinzipiell bin ich bei dir.
der Thread hat aber als Hintergrund , daß der Part Emotion und ihre stärkende oder eben hemmende Kraft , bei vielen, im KK-Training keine bzw. eine untergeordnete Rolle spielt.
da geschieht es eben dann , das der achso tolle Dojo-Techniker , bei der ersten Konfrontation mit sich selbst , sei es in Form von Schag (Scmerz) oder Aggressivität (Überrennen durch den anderen ) oder schon durch die Präsenz , des anderen , hinüber ist. weil nie damit gearbeitet, nie erfahren . nie sich hineinbegeben.
wenn also von Anfang an ,das achso hehre Ziel der Emotionslosigeit , propagiert wird und der Schüler ein KK-Leben lang nur das als Vorgabe sieht und sich entlang hangelt, dann braucht man sich nicht wundern , wenn bei vielen , der erste Wirkungstreffer ,die erste wirklich bedrohliche Situation , sein System komplett lahmlegt.
er hat sich ja nie in das hineinbegeben , was er ja so idealerweise ablegen möchte. , die Emotionen , die emotionale Ebene und ihre trotzdem immer wirkenden Kräfte.
wie kann ich etwas händeln , was ich garnicht bewusst erfahren habe ???
wie kann ich mich von etwas lösen , was ich noch nicht einmal bewusst hervorrufen kann, was erstmal nur unbewusst aufsteigen und wirken kann ?
du sprichst vom Berg herunter . ich spreche vom Aufstieg.
soo, wird das Pferd von hinten aufgezäumt. hier werden etliche wichtige Etappen der Entwicklung einfach üersprungen.
08-05-2017, 15:04
Cam67
Zitat:
Zitat von Maddin.G
Solange die Basis nicht stimmt braucht über sowas nicht nachdenken.
Und die fehlt halt in diesen Systemen meist, sich vorzustellen zu kämpfen reicht halt nicht. Man muss es schon üben.
Du machst auch keinen Spitzensportler rein durch Visualisierung. Auch wenn sowas wichtig ist, die Tätigkeit muss er trotzdem trainieren.
vll. nochmal den Threadinhalt zu Gemüte führen ?
es geht nicht um Kampfsport . ich betonte sogar , daß im Kampfsport diese Inhalte mehr anzutreffen sind als in den KK.
und es geht auch nicht um Spitzensport.
sondern um eben die breite Basis, in den KK ,wo dieses Ebene anscheinend selten angesprochen wird . im KS kommt man allein schon durch das Sparring und den Vollkontakt , in gewissen Genze,n garnicht drumrum.
es geht auch nicht um Visualisierung im Sinne von Vorstellung.
es geht um den Teil in dir, der das wirklich will, den gilt es zu finden , zu sehen und an die Oberfläche kommen zu lassen. es zu leben , ohne es auszuleben (ausrasten ) . das ist die Kunst.
es leben, bedeutet hier , daß mit dieser Intention, mit der aufrichtigen Absicht gearbeitet wird . nur dann sind die Angriffe echt ! im Sinne von authentisch . nicht nur gespielt.
das heisst nicht das mein Partner kaputt gemacht wird.
das bedeutet aber , ich greife ihn auf allen Ebene an . mit meinem ganzen Wesen.
nur so , lernt er , wie es sich anfühlt und lernt damit umzugehen. lernt sein System damit umzugehen ohne in Freeze zu kommen. und dieser Freeze kann auch im Training eintreten, ohne das der andere berührt wurde . er ist aber völlig hinüber , im Sinne , nicht mehr fähig sinnvoll zu reagieren. dann muss ab und zu sogar das Training unterbrochen werden. aber er lernt mehr und mehr , damit umzugehen .
das geht nur , wenn es auch bekannt ist.
08-05-2017, 15:18
discipula
Zitat:
Zitat von Cam67
das heisst nicht das mein Partner kaputt gemacht wird.
das bedeutet aber , ich greife ihn auf allen Ebene an . mit meinem ganzen Wesen.
Die zwei Dinge bring ich nicht wirklich zusammen.
Wenn ich jemanden "mit meinem ganzen Wesen, auf allen Ebenen" angreife, ist da ein einziger Gedanke, und der lautet dann eben "ich mach dich kaputt". reines, stupides, fokussiertes, konsequentes Echsengehirn.
Oder, im Namen der Trainingssicherheit, hege ich das Ganze etwas ein; dann greife ich allerdings nur mit einer reduzierten Aggressivität an, weil ein Teil meines Wesens (das Grosshirn) ja damit beschäftigt ist, die vorgegebenen Grenzen zu prüfen und die Echse zu bremsen wo nötig.
Aber auch schon so ein reduzierter Angriff kann angsteinflössend sein, besonders bei Leuten, die in der Hinsicht schon Trigger haben, kann einen Freeze auslösen und Übungsgelegenheiten schaffen, aus dem Freeze auszubrechen.
Zitat:
wenn also von Anfang an ,das achso hehre Ziel der Emotionslosigeit , propagiert wird
ich denke, das ist auch Typsache. Es gibt Leute, die kommen in Krisensituationen voll in die Emotionen rein; und es gibt Leute, die schalten in Krisensituationen ihre Emotionalität völlig ab.
Gegen den eigenen Typ zu handeln, egal in welche Richtung, ist immer schwierig. Aber auch das kann man, wie alles andere auch, üben und wird Fortschritte machen, wenn man es regelmässig tut.
08-05-2017, 15:18
Gast
Dann musst du deinen Eingangspost ändern weil du da die Frage stellst was manchen Stilen fehlt oder eben der breiten Masse.
Du denkst halt, dass man die Emotion leben muss.
Ich sage dir, dass ist das i-Tümpfechen bei guten Training aber nicht die Lösung.
Mein Beispiel hast du auch nicht verstanden.
Und wo erwähne ich KS?
08-05-2017, 15:30
Cam67
Zitat:
Zitat von Maddin.G
Dann musst du deinen Eingangspost ändern weil du da die Frage stellst was manchen Stilen fehlt oder eben der breiten Masse.
Du denkst halt, dass man die Emotion leben muss.
Ich sage dir, dass ist das i-Tümpfechen bei guten Training aber nicht die Lösung.
Mein Beispiel hast du auch nicht verstanden.
Und wo erwähne ich KS?
Thread heisst >>>> fehlender Part in den KK ?
dazu kommt ein erklärender Text von mir.
du kommst mit Spitzensport und kämpfen . das hat natürlich mit KS so garnix am Hut. also bitte !
. ich sage , sorry , da will ich nicht hin und steht auch so im Threadtitel. was konkret sollte ich nun ändern?
ich sage (mehrmals wiederholt) daß Emotionen eine nutzbare Kraft darstellen , die dich hemmen aber auch stärken können. und das von Anfang an und nicht nur als I-Tüpfelchen .
wenn sie unbeachtet bleiben , kommt zu oft der hemmende Part ins Spiel. oft gesehen bei KK vs. KS.
also wie beachte ich das im Training ?
hier beginnt dann gewissermassen der Thread.
08-05-2017, 15:43
Cam67
Zitat:
Zitat von discipula
Die zwei Dinge bring ich nicht wirklich zusammen.
Wenn ich jemanden "mit meinem ganzen Wesen, auf allen Ebenen" angreife, ist da ein einziger Gedanke, und der lautet dann eben "ich mach dich kaputt". reines, stupides, fokussiertes, konsequentes Echsengehirn.
.
denken allein reicht nicht. und kann sogar hinderlich sein.
ich muss das Gefühl dafür in mir finden und zulassen. mit diesem "Gefühl" geh ich den Angriff in die Bewegung oder anders gesagt, die Bewegung wird zu diesem Gefühl.
hier kommt das Prinzip des Übetragens hinein.
hab ich irgndwann schon mal das Gefühl aufsteigen erlebt , etwas zu vernichten , zu zerstören , kein wenn und aber, . dieses konsequente Vorgehen , gilt es das wieder zu finden und den dazugehörigen emotionalen und körperlichen Ausdruck .
emotional meint, wie konkret fühlte das sich bei mir/dir an.?
>>>>>> hinfinden , zulassen.
körperlich meint, >>>> wie fühlte sich das in meinem Körper an? was entstand da an Spannungen? wie wollte er sich bewegen ? wo drängte es mich hin ?
die Erinnerung ist der Schlüssel . das was dabei entstand kann man nun übertragen. auf die bevorstehende Bewegung.
deswegen hast du völlig Recht mit deinem Post und dem Rahmen in Form von Rituale.
der Gedanke , das Mentale , kann sogar hinderlich sein , durch gegenspielende Glaubenssätze die dann einen Gefühlsfluss blockieren oder bremsen.
08-05-2017, 15:46
Gast
Wie gesagt, du hast das Beispiel nicht verstanden.
Oder besser gesagt das Gleichnis.
Und KK hat halt für mich was mit Kämpfen zu tun.
Und ich verstehe schon was du meinst, ich bin nur der Meinung dass dein Weg dorthin nicht der richtige ist.
Und schon gar nicht was der Breite fehlt.
08-05-2017, 15:50
Cam67
Zitat:
Zitat von Maddin.G
Wie gesagt, du hast das Beispiel nicht verstanden.
Oder besser gesagt das Gleichnis.
Und KK hat halt für mich was mit Kämpfen zu tun.
Und ich verstehe schon was du meinst, ich bin nur der Meinung dass dein Weg dorthin nicht der richtige ist.
Und schon gar nicht was der Breite fehlt.
kein Problem ^^
dazu ist der Thead ja da.
um Meinungen zu erfahren oder ev. sogar Erfahrungen.
08-05-2017, 16:01
Gast
Zitat:
Zitat von Cam67
kein Problem ^^
dazu ist der Thead ja da.
um Meinungen zu erfahren oder ev. sogar Erfahrungen.
Dann lies die Aussage raus statt dich an Begrifflichkeiten aufzuhängen.
Emotionsübungen sind super. Aber eben nicht Basis.
08-05-2017, 16:03
Cam67
Zitat:
Zitat von Maddin.G
Dann lies die Aussage raus statt dich an Begrifflichkeiten aufzuhängen.
Emotionsübungen sind super. Aber eben nicht Basis.
Basis von Was ?
vll. ist ja dort der Haken ?
Wenn du das Gefühl hast , der Andere hat dich miss- oder garnicht verstanden, dann formuliere doch deine Aussage um oder beschreibe es aus einem anderen Blickwinkel. Bei mir funktioniert das recht oft. ( nicht immer , ist klar ) .
Die Auforderung ....." Dann lies meine Aussage raus........" Hilft da nicht viel weiter , da der ursprüngliche Text ja offensichtlich schon nicht kapiert wurde . Gelle
Wenn nun die Begrifflichkeiten aber genau den Unterschied ausmachen , auf den ich hinaus wollte, ist es dann nicht sogar meine Pflicht darauf hinzuweisen ??? Alles andere wäre doch Irreführend ?
09-05-2017, 14:59
Cam67
hi alle
ich hab mir nochmal alle Statements durchgelesen und da kommt irgendwie der Verdacht , daß "Angriff in Konsequenz, zusammen mit Emotion", nur in Form von Wut oder Zorn oder sogar Raserei betrachtet wird. (was allein schon ein gewisses Bild abliefert)
das Spektrum an Emotionen und Emotionalitäten ist aber riesig.
Beispiel.
du bekommst im Sparring ein richtig guten Treffer ab der dich kurz anklingelt.
jetzt gibts die unterschiedlichsten Reaktionen die in dir entstehen können.
da kann ein kurzer Zustand (Betonung auf Zustand ) des Lächeln entstehen . ein respektvolles Lächeln , im Sinne von "gut Gemacht" .
ein grimmiges Lächeln im Sinne von "nicht schlecht aber nochmal nicht"
aber auch ein Zustand der Empörung , im Sinne "verdammt wie kann das sein"
oder doch Wut, mit entsprechendem Aufladen.
es kann ein Zustand von gesteigerter Wachsamkeit auftreten , im Sinne "ok , ich hab gepennt , mein Fehler , obacht"
oder ein Abschalten und switchen in einen Zustand von sich herausnehmen und das eigene System agieren lassen. wie beobachtend.
all das sind mögliche emotionale Varianten, die einen reaktionsfähig bleiben oder werden lassen.
und auch das Gefühl von Gleichgültigkeit , im Sinne von "es ist egal ob ich treffe oder getroffen werde " ist eine Form von Emotion und nicht deren abwesenheit.
.................................................. .................................................. .....
warum der Begriff Zustand.???
um beim Lächeln zu bleiben als Option.
es geht nicht um ein aufgesetztes Lächeln im Sinne von Grinsen.
es geht um Lächeln , als Ausdruck eines momentanen Zustandes.
wenn du im Lächeln bist , auch im Angriff, verändert sich auch augenblicklich der Tonus deiner Muskulatur. alles wird fließender..........
bist du in Verteidigung , ist es eher in absorbierenden Modus. .. auch Treffer können so geschluckt werden. (funzt nicht ewig)
bist du in Wut , in Aufladung , verändert sich auch wieder der Tonus , aber die Spannung in dir wird steigen. reflektierender Modus. man baut eine Art Panzer (Muskulatur) auf der dich für den Moment (bei Trommelfeuer) sogar gut schützen kann und danach sofort als Konter entladen. die Bewegungen werden aber gröber.
das kann ich im Training benutzen.
ich lass mich also werfen oder treffen oder Hebeln und guck , wie lange kann ich das Lächeln, also diesen Zustand in mir , und den damit verbundenen Muskeltonus aufrechterhalten..... nicht das Grinsen.!
wann bricht es , wo bricht es, zusammen.
ich verbinde also immer wieder Reize von aussen mit einen bestimmten Zustand plus Aufbau der Struktur bzw. reagiere auf Reize (durch entsprechendes training ) mit Aufbau des gewünschten Zustandes plus Struktur >>>>> Kopplung.
das mentale , der Gedanke, ist hierbei für die Form zuständig . das heisst die Technik, die Strategie, die Bewegungen als äusseres.
das Gefühl, das Fühlen selbst , die Emotion , der Zustand , ... ist für die Kraft und Qualität der Form zuständig.
09-05-2017, 15:27
Cam67
nochmal zur Konsequenz im Gegensatz zur Schauspielerei.
stellen wir uns eine wirklich Bedrohliche Situation vor .dein System (Körper) wird massiv bedroht. . und gehen in den Fluchtmodus.
(Leute mit Unfallerfahrung können da stark profitieren. denn sie wissen schon mal wie ihr Körper (System ) von Haus aus reagiert. >>>> Übertragung ).
Alles in dir will nur eins............WEG VON HIER !
du guckst nach Türen und den Weg dahin (ist er frei . ist er weit ) . guckst nach Fenstern und die Möglichkeit sie zu erreichen. (springen ?, Tisch hinschieben ? )
gleichzeitig behälst du die Bedrohung die ganze Zeit im Hinterkopf . wie weit sie weg ist, wie schnell sie sich bewegt . in welche Richtung sie sich bewegt (zu dir ?)
was kannst du in den Weg stellen.? in den Weg bringen ? (um Tische oder Stühle rennen ). wohin flüchten danach ? (nach der Tür)
das ganze Spektrum , was in Bruchteilen abläuft. DAS ist ein Zustand, DAS ist authentisch, hier ist nichts gespielt oder aufgesetzt.
alles in dir will weg. dein ganzes Wesen , will weg. hat nur ein Ziel, eine Absicht ... hier die Flucht
davon spreche ich.
(das ist kein "ich greife dich mal an und du rennst weg zur nächsten Wand und hälst dann grinsend an, weil es ja so viel spass gemacht hat.
das ist kein "ich rolle mal kurz weg , steh auf , und gut ist"
hat man das mal erlebt , kann man diesen Zustand benutzen und übertragen. , durch wieder hinein begeben.
kennt man es nicht, guckt man, ob niedere Level davon schon erfahren wurden und fängt dort an. ........ wichtig ist , dieses Gefühl , diesen Zustand in sich zu finden, entdecken und auch benutzen. .... eben keine Schauspielerei.
........................
nun übertragt Das auf den Angriff und den Zustand der Konsequenz in dir.
ich greife nicht technisch an, sondern mit meinem ganzen Wesen,.... ungebrochen.... komplett. .. das meinte ich.
das hat nichts mit Raserei oder Abdrehen zu tun. siehe Post oben zum Thema Emotion.
12-07-2017, 03:29
A_Outlaw_86
Zitat:
Zitat von Cam67
nochmal zur Konsequenz im Gegensatz zur Schauspielerei.
stellen wir uns eine wirklich Bedrohliche Situation vor .dein System (Körper) wird massiv bedroht. . und gehen in den Fluchtmodus.
(Leute mit Unfallerfahrung können da stark profitieren. denn sie wissen schon mal wie ihr Körper (System ) von Haus aus reagiert. >>>> Übertragung ).
Alles in dir will nur eins............WEG VON HIER !
du guckst nach Türen und den Weg dahin (ist er frei . ist er weit ) . guckst nach Fenstern und die Möglichkeit sie zu erreichen. (springen ?, Tisch hinschieben ? )
gleichzeitig behälst du die Bedrohung die ganze Zeit im Hinterkopf . wie weit sie weg ist, wie schnell sie sich bewegt . in welche Richtung sie sich bewegt (zu dir ?)
was kannst du in den Weg stellen.? in den Weg bringen ? (um Tische oder Stühle rennen ). wohin flüchten danach ?(nach der Tür)
das ganze Spektrum , was in Bruchteilen abläuft. DAS ist ein Zustand, DAS ist authentisch, hier ist nichts gespielt oder aufgesetz.
alles in dir will weg. dein ganzes Wesen , will weg. hat nur ein Ziel, eine Absicht ... hier die Flucht
davon spreche.
(das ist kein "ich greife dich mal an und du rennst weg zur nächsten wand und hälst dann grinsend an, weil es ja so viel spass gemacht hat.
das ist kein "ich rolle mal kurz weg , steh auf , und gut ist"
hat man das mal erlebt , kann man diesen Zustand benutzen und übertragen. , durch wieder hinein begeben.
kennt man es nicht, guckt man ob niedere Level davon schon erfahren wurden und fängt dort an. ........ wichtig ist , dieses Gefühl , diesen Zustand in sich zu finden, entdecken und auch benutzen. .... eben keine Schauspielerei.
........................
nun übertragt Das auf den Angriff und den Zustand der Konsequenz in dir.
ich greife nicht technisch an, sondern mit meinem ganzen Wesen,.... ungebrochen.... komplett. .. das meinte ich.
das hat nichts mit Raserei oder Abdrehen zu tun. siehe Post oben zum Thema Emotion.
Tolles Thema, Doch haben sehr wenig Menschen die Erfahrung und das wissen diese Zustände zu kontrollieren. In meinem fall ist es wohl so das der Auslöser mich ungeplant in einen extremen Zustand versetzt hat. Diesen Zustand in mir auch realiesierte doch leider nicht kundig gewesen ist ihn wieder zu beenden.
11-10-2018, 14:47
Gast
Es mangelt nicht an irgendwelchen Emotions Zuständen oder dergleichen. Es fehlt schlicht und einfach die Grundausbildung (Struktur und Stabilität - Mandarin = Pengjing), so dass die Positionen, wenn mit Druck konfrontiert, nicht halten. Dann wird mit Murks und Hauruck versucht zu kompensieren, was in der Regel nicht sehr gut funktioniert, weil man einerseits verkrampft und anderseits der Stand darunter leidet. Das macht dann die Situation auch nicht besser.
Wenn man darauf vertrauen kann, dass die Positionen einen einerseits schützen und anderseits auf jeden Fall halten, kann man viel lockerer mit der Situation umgehen und agieren. Dann kann ich auch mit aller Konsequenz einen Angriff ausführen. Im anderen Fall kommt man aus dem (mehr schlecht als recht) Reagieren nicht hinaus.
Ich habe mich aus dem Wing Chun Forum gerade mit einer Diskussion in diese Richtung verabschiedet. Kann man ja lesen. Muss man aber nicht. Sonst meine Kollegen aus dem entsprechenden Thread fragen. Die sind da wesentlich versierter auf dem Gebiet.
11-10-2018, 15:40
Cam67
Zitat:
Zitat von Hu Yaozhen
Es mangelt nicht an irgendwelchen Emotions Zuständen oder dergleichen. Es fehlt schlicht und einfach die Grundausbildung (Struktur und Stabilität - Mandarin = Pengjing), so dass die Positionen, wenn mit Druck konfrontiert, nicht halten. Dann wird mit Murks und Hauruck versucht zu kompensieren, was in der Regel nicht sehr gut funktioniert, weil man einerseits verkrampft und anderseits der Stand darunter leidet. Das macht dann die Situation auch nicht besser.
Wenn man darauf vertrauen kann, dass die Positionen einen einerseits schützen und anderseits auf jeden Fall halten, kann man viel lockerer mit der Situation umgehen und agieren. Dann kann ich auch mit aller Konsequenz einen Angriff ausführen. Im anderen Fall kommt man aus dem (mehr schlecht als recht) Reagieren nicht hinaus.
.
In diesem Thread geht es weniger darum ob es einen Mangel an diesen Zuständen gibt , sondern ob das eigene Training eine Kopplung zu diesen Zuständen erfährt .
Denn wenn nicht , werden andere , nichtbearbeitete Zustände , im Ernstfall die Oberhand bekommen.
Und das bricht seine Struktur und damit auch die Mechanik.
Der Körper ist nunmal eine Einheit , Stichwort Psychosomatik , ...... Und dein Innenleben bestimmt zu großen Teilen auch physischen Ausdruck . Also Spannungen/Entspannungen , Haltungen , Koordination usw.
Kennt jeder der mal mit heftigen Situationen konfrontiert wurde. Egal ob nun Auseinandersetzungen oder einen Unfall .
Sobald wir mit etwas unvertrauten , aber bedrohlichem , konfrontiert werden , reagiert unsere Psyche .
Und die ist nunmal ein Konglomerat aus Denken und Fühlen . Und das wirkt augenblicklich auf unseren Körper zurück.
Hier gab es mal einen Thread zum Thema , wie stark der Kopf mit Einfluss hat. Ergebnis war, .... Das , selbst wenn Jahrelang trainiert wurde und Struktur und Mechanik eingeschliffen ist , doch der Kopf der eigentliche , der entscheidende Punkt ist , ob und was davon abgerufen werden kann.
Deshalb bezweifele ich stark , das schlicht das Üben von Stabilität und Struktur , genügt , um dich in ernsthaften Situationen nicht innerlich kippen zu lassen.
Alle meine Erfahrungen sagen das Gegenteil .
12-10-2018, 11:12
Gast
Zitat:
Zitat von Cam67
Hier gab es mal einen Thread zum Thema , wie stark der Kopf mit Einfluss hat. Ergebnis war, .... Das , selbst wenn Jahrelang trainiert wurde und Struktur und Mechanik eingeschliffen ist , doch der Kopf der eigentliche , der entscheidende Punkt ist , ob und was davon abgerufen werden kann.
Deshalb bezweifele ich stark , das schlicht das Üben von Stabilität und Struktur , genügt , um dich in ernsthaften Situationen nicht innerlich kippen zu lassen.
Alle meine Erfahrungen sagen das Gegenteil .
Was heisst, Struktur und Mechanik sind eingeschliffen? Da sind wir wieder bei der Grundsatz Diskussion aus dem Wing Chun Forum. Jahrelanges Training heisst nicht zwingend, dass sowohl Struktur als auch Mechanik "korrekt" (zumindest das, was ich darunter verstehe) ausgebildet sind.
Das Abrufen von "auswendig gelernten Techniken und Anwendungen oder Verhaltensweisen" funktioniert unter Stress nicht oder nur sehr eingeschränkt. Das Phänomen wurde eingehend wissenschaftlich untersucht und bestätigt. Das Thema hatten wir in einem anderen Thread bereits. Stress entsteht durch Überforderung oder die Angst davor, weil man weiss, dass die Voraussetzungen, um die Situation zu meistern, wohl nicht oder nur sehr knapp reichen. Sind die Positionen "korrekt" schützen sie einen, ohne dass man sich darüber Gedanken machen müsste. Ist die Stabilität gewährleistet, muss man sich auch keine Gedanken machen, ob der Gegner die Deckung zusammen donnern kann. Das reduziert zum einen den Stressfaktor erheblich. Zum anderen ist es wichtig, dass man eben keine Techniken und Verhaltensweisen "auswendig lernt" (durch Drills etc.) sondern dass man sein eigenes natürliches Bewegungsverhalten wieder zum Ursprung zurück bringt - nämlich die Genialität des menschlichen Bewegungsapparates optimal zu nutzen. Das heisst, das beschränkt sich nicht nur auf die KK sondern auf alle Bewegungen im Alltag. Man wischt dann entsprechend den Boden auf und schneidet ein Stück Brot entsprechend ab. Dann muss nicht unter Stress auf Eingeschliffenes (Aufgesetztes) zurück gegriffen werden.
Ich wäre ja gerne einmal genauer darauf eingegangen. Da das Thema anscheinend immer im Ansatz schon auf Widerstand stösst, macht es keinen Sinn. Wenn andere Ideologien die Lösung des weitverbreiteten Problems bringt, welches in diesem Thread angesprochen wurde, braucht es das ja auch nicht.
Ich bin jedoch der Meinung (und die ist im Kampfkunst-Board nicht sehr populär), dass es in einem Kampf Ruhe und Übersicht braucht. Wenn man seine Aktionen zum Beispiel mit Wut und Aggressivität koppelt, ist die Gefahr, dass man blindlings in einen Konter rennt, um Klassen höher. Speziell wenn mein Gegenüber Ruhe und Übersicht behält.