Wenn ich als Prüfer in der Situation bin, dass beispielsweise nur ein oder zwei Prüflinge zum 9. Kyu oder 8. Kyu da sind, aber mehrere zum 7. Kyu oder 6. Kyu, dann lasse ich für die Prüfung zum 9./8 Kyu auch die etwas dunkleren Gurte mitlaufen. Das gibt erfahrungsgemäß den erstmals Antretenden ein sichereres Gefühl und sie können ggf. "abschauen" (was war nochmals Gedan Barai?). Außerdem wird dann eher klar, dass bei zunehmenden Prüfungen auch die Techniken und Abläufe von vorher beherrscht werden müssen. So können beispielsweise später peinliche Situationen vermieden werden, dass jemand bei der Prüfung zum 1. Kyu die Heian Sandan nicht mehr kann, oder ähnliches.
Die "halben Gürtel" (weiß mit gelb, gelb mit orange, etc.) werden meiner Erfahrung nach bei den Kindern eingesetzt, um ihnen nach kürzeren Zeiten Prüfungen und einen sichtbaren Fortschritt zu ermöglichen. Bei den Erwachsenen habe ich das aber noch nie gesehen, geschweige denn so geprüft. Das ist aber keine DKV-Vorgabe, sondern wird von Verein zu Verein unterschiedlich gehandhabt.