Seminarbericht: Kein Gund zum Aufgeben

[mario63]

Moin zusammen,
ich hatte ja irgendwie gehofft, das sich einer erbarmt und mal nen kurzen Bericht verfasst und ich dann nur schreiben müsste, „jo, genau so war dat“. Aber sieht ja nicht danach aus, also hänge ich mich jetzt lyrisch mal rein:

Nach einem kurzen, knackigem Warm-Up sind wir direkt eingestiegen mit grundsätzlichen Bewegungen und Regeln ab Boden:

• Gegner steht, wir liegen (Positionierung, Eigenschutz, geschütztes Aufstehen). Hierzu diverse Drills und Übungen. Elementare Bewegungen am Boden (Shrimp, Upper ect.)
• Beide am Boden: Escape mithilfe von beißen und Augenstechen. Wann macht beißen Sinn, wie muss man sich positionieren etc. Das ganze wurde dann mit einigen entsprechenden Sparringsrunden und Partnerübungen verinnerlicht.
• Offensichtlich haben wir dann zu zufrieden geguckt. Also ist der Markus erstmal mit uns raus auf den schnöden Asphalt gegangen. Hier haben wir uns dann mit Messern und Flaschen beharkt. Und da merkt man erstmal, wie schön weich so ein Mattenboden sein kann.
• Anschließend ging es in „Joshi´s Darkroom“, wo dann alle Konzept noch mal unter low-light-Bedingungen verinnerlicht wurden und wir uns beim Rollen noch ein wenig auspowern durften.

Soweit die Zusammenfassung. Wenn ich etwas vergessen haben sollte, oder nicht ausführlich genug beschrieben habe, ergänzt es bitte.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, das Seminar war von der ersten bis zur letzten Minute super aufgebaut und durchdacht. Die Abfolge von Einzel und Partnerübungen, Trainingsprogressionen, Pausen, Stressdrills etc. war perfekt. Durch das „Darkroom“-Training wurden alle Prinzipien und Taktiken noch mal super eingeschliffen.
Apropos Prinzipien: Was mir besonders gut gefallen hat, war, das wir nicht von Technik zu Technik gehetzt sind, sondern es immer nur darum ging, das zugrunde liegende Prinzip zu verstehen. Und soweit ich es mitbekommen habe, wurde dieses Ziel bei allen Teilnehmern erreicht.
Weniger ist halt oft mehr!

Also Markus: Fetten Respekt und vielen Dank! So müssen Seminare sein. Beim nächsten Mal bin ich auf jeden Fall wieder dabei.


Aber du solltest vielleicht was am Titel ändern. Vorschlag: Kravisten stinken wie die Schweine.


Generell werde ich mal vorschlagen, folgenden Eintrag in den Duden aufzunehmen:

BASE, The: Synonym für professionelles Kampfsport und Selbstverteidigungsangebot.

So, jetzt werde ich mich mental darauf vorbereiten, meinen Kumpel Eric bem Laufen anzufeuern. Hoffentlich gibt´s genug Bier.

Schönen Sonntag noch.
Mario

[Sejoscha]

@mario63: Danke schön !!! (denke vor allem in Markus` Namen)

Gruss,
Sejoscha

[KaeptnIltis]

jo, genau so war dat

Kann mich in allen Punkten anschließen, hat wirklich Spaß gemacht gestern!

Das "Kravisten stinken wie die Schweine" dürfte sich mit dem Nachher-Gruppenbild doch gut visualisieren lassen -oder?

[krav maga münster]

Danke Mario für diesen Bericht und das positive Feedback.

Vielleicht noch einige Zeilen von meiner Seite, obwohl es der Mario eigentlich schon gut beschrieben hat.


Genau 20 Teilnehmer aus verschiedenen Gruppen und Stilen, trafen sich zu diesem Bodenseminar im Sportstudio „The Base“, um Prinzipien und Taktiken kennen zu lernen, die wir so in unserem Selbstverteidigungstraining anwenden und trainieren.

Angefangen mir einem Workout um die Leute auf die folgenden Stunden körperlich wie auch geistig ( ) vorzubereiten, ging es zuerst um die Positions- und Bewegungsschule am Boden, die genau so wichtig ist, wie beispielsweise die Stellungs- und Schrittarbeit im Boxen.

Kontrolliertes, gedecktes Aufstehen in Verbindung mit Pratzenarbeit in 3er und 4er Teams wurde hier innerhalb verschiedener Drills vorgestellt.

Weiter ging es mit Szenarios unter Einbeziehung von Kratzen und Beißen, welche in Verbindung mit verschiedenen Prinzipien, effektiv in der Verteidigung eingesetzt werden können.

Ein wenig Theorie über die Ansteckungsgefahr beim Kratzen und Beißen durch HIV wie auch Hepatitis rundeten dieses Thema ab.


Zurück ins praktische, ging es erst wieder um Soloübungen als Vorbereitung für verschiedene Konter bzw. Escapes gegen Gegner, die aus der Position des Obermanns (aus der Mount) auf der unterliegenden Person einschlagen.

Wie Mario bereits schrieb, geht/ging es uns nicht darum, ein Haufen von Techniken zu trainieren uns auszuarbeiten, sondern um Prinzipien und deren Umsetzung.

Hat man ein Verständnis für die Prinzipien, so ist es in vielen Szenarios oftmals egal, wie und womit der Gegner angreift.

Nach dieser ganzen "Vorarbeit" ging es daraufhin nach draußen auf den Asphalt, wo wir die bisher trainierten Prinzipien auch gegen den Einsatz von Hilfsmittel wie Messer und Flasche durchspielten.

Für die meisten Teilnehmer war das trainieren auf dem Asphalt ein wirklicher Augenöffner, da man bisher immer nur den Mattenboden kannte und auf einmal mit einem Belag konfrontiert wurde, der nicht nachgibt.

In den letzten 45 Minuten dieses Seminars, ging es dann noch auf Betonboden, in einem unserer unteren Räume.

Unter "Lowlight" Bedingungen, sprich einzige Lichtquelle war eine Taschenlampe, ging es darum alle erlernten Prinzipien anzuwenden, natürlich auch mit Hilfe von Alltagsgegenständen.


Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern, es hat mir viel Spaß gemacht und die nächsten Seminare sind in Planung und versprechen noch mehr Action.

Gruß Markus

[Sejoscha]

...jetzt noch mal hier

Gruss,
Sejoscha

[mario63]

Witzig. Auf dem Gruppenfoto bin ich wieder dabei. Hattest Du mich aus dem anderen rausretouchiert?

[krav maga münster]

Ich habe mir gestern 1,5 Stunden Filmmaterial reingezogen, nicht schlecht was die Teilnehmer so fabriziert haben, man darf auf den Zusammenschnitt gespannt sein.

Gruß Markus

[StefanS.]

Ohja dann bin ich mal gespannt was da gezaubert wird kanns garnicht mehr abwarten

Grüße
Stefan

[krav maga münster]

Das Seminar war mit dieser hohen Teilnehmerzahl, ein weiteres Highlight in der noch jungen Geschichte der GKMF.

Jetzt am Wochenende wir Joshi 1.5 Stunden Filmaterial zu einem Clip zusammenschnipseln, ich bin sehr gespannt.



Gruß Markus

[Franz]

und die Hallengebühr habt ihr anscheinend auch gespart

[krav maga münster]

Ich denke mal für alle Teilnehmer eine lohnende Erfahrung, zumindest für diejenigen die nur den Mattenboden kennen und sonst immer die Hallengebühr bezahlen.

Matten sind definitiv nicht förderlich beim Training, wenn man die Bodengeschichten aus der Perspektive der SV sehen möchte bzw. muß.

Gruß Markus

[mario63]

Ich denke mal für alle Teilnehmer eine lohnende Erfahrung, zumindest für diejenigen die nur den Mattenboden kennen und sonst immer die Hallengebühr bezahlen.

Matten sind definitiv nicht förderlich beim Training, wenn man die Bodengeschichten aus der Perspektive der SV sehen möchte bzw. muß.

Gruß Markus

Also ganz ehrlich: Ich hätte keinen Bock, stundenlang auf der Straße zu trainieren. Klar sollte man das mal gemacht haben, um die Unterschiede zu können. Insbesondere bei diversen Takedowns, bei denen man selbst mitfällt, halte ich das für wichtig um Sport und SV zu unterscheiden. Aber letztendlich lebt Training ja davon, das man die Techniken oft wiederholt um sie einzuschleifen. Wenn ich das immer auf Asphalt oder Pflaster mache, brauche ich keinen Ernstfall mehr. Dann ruiniere ich mir bereits mit dem Training die Gesundheit.

Gruß
Mario

[FrAgGlE]

Matten sind definitiv nicht förderlich beim Training, wenn man die Bodengeschichten aus der Perspektive der SV sehen möchte bzw. muß.

Ist für viele auch ne sehr überraschende Erfahrung, wenn man nach der "Landung" erstmal bewusstlos am Boden liegen bleibt. Da fällt dann die Bewegung, Verteidigung und das Aufstehen aus der Bodenlage plötzlich gänzlich aus...

[krav maga münster]

Also ganz ehrlich: Ich hätte keinen Bock, stundenlang auf der Straße zu trainieren. Klar sollte man das mal gemacht haben, um die Unterschiede zu können. Insbesondere bei diversen Takedowns, bei denen man selbst mitfällt, halte ich das für wichtig um Sport und SV zu unterscheiden. Aber letztendlich lebt Training ja davon, das man die Techniken oft wiederholt um sie einzuschleifen. Wenn ich das immer auf Asphalt oder Pflaster mache, brauche ich keinen Ernstfall mehr. Dann ruiniere ich mir bereits mit dem Training die Gesundheit.

Gruß
Mario

Hallo Mario,
es gibt ja unterschiedlichen Belag, wir in Gelsenkirchen machen unsere Bodengeschichten, egal ob jetzt beim Joshi oder in meinem Training, generell auf den Betonboden (gut, er ist mit einem dünnen Teppich überzogen ).

Im Gegensatz zu anderen Leuten, behaupten wir nicht die Besten zu sein, dennoch sehen wir einen klaren Unterschied zum Training auf weichen und harten Boden, so das wir uns auch gar nicht die Mühe machen, erstmal unsere Ringermatten aufzubauen.

Dazu kommt ja noch, das man ja nicht in jeder KM Stunde was am Boden macht.

Ist für viele auch ne sehr überraschende Erfahrung, wenn man nach der "Landung" erstmal bewusstlos am Boden liegen bleibt. Da fällt dann die Bewegung, Verteidigung und das Aufstehen aus der Bodenlage plötzlich gänzlich aus...

Oh ja, vor vielen Jahren haben wir uns mal mit einigen örtlichen Ringern gepulvert, ein damaliger Kollege wurde gesuplext, der war sofort weg vom Fenster.

War auch kein schöner Anblick, da wir zuerst dachten, der wäre Hops gegangen.

Gruß Markus

[mario63]

Hi Markus,
weiß ich ja alles. Hab mich schließlich auch schon oft genug beim Joshi über den den Teppich gerollt. Finde auch, das es ein guter Kompromiss zwischen "Sport-Grappling" und Selbstverstümmelung auf dem Asphalt ist. Aber man wundert sich schon, wieviel so ein dünner Teppich ausmacht.

Gruß
Mario