Folgende Frage hat sich mir heute gestellt und mich beschäftigt:
Was zeichnet die Wahrheit gegenüber der Nicht-Wahrheit aus, sodass wir innerlich wie gesellschaftlich dazu angehalten sind, die Wahrheit zu sagen?
"Weil sie eben stimmt" wäre die intuitive Antwort, die leider natürlich nichts weiter als ein Zirkelschluss ist ("Was zeichnet die Kartoffel gegenüber dem Reis aus? Na, dass sie ne Kartoffel ist!" um mal einen ganz blöden Vergleich zu bringen). Tatsächlich erscheint uns die Beurteilung selbstverständlich, dass es moralisch besser ist, die Wahrheit zu sagen.
Anders gefragt: Ist diese Beurteilung "die Wahrheit = gut, Lügen = böse" lediglich aus einer gesellschaftlichen Notwendigkeit heraus entstanden und uns dann anerzogen worden?