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Thema: Was ist fitness in den CMA

  1. #1
    Nassem Gast

    Standard Was ist fitness in den CMA

    Hi
    beginnen möchte ich mit dem satz:
    Das Organ wird erst durch seine Funktion geformt und erst durch seine form kann das Organ arbeiten.

    ich habe mich in letzter Zeit mit dem Thema viel beschäftigt und bin für mich zu dem Entschluss gekommen das meine alten Ansichten in sachen Fitness im Kung fu bzw. im Traditionellen sinne mit der modernen (westlichen) Ausrichtung von Fitness wenig am Hut hat.

    Ich möchte mit einem Beispiel anfangen welches sich hierzulande oft auf dem lande finden lässt, und das sind unsere Landwirte.
    Landwirte verrichten schwere körperliche Arbeit obwohl sie jetzt alle nicht so aussehen als hätten sie besonders viele stunden im Fitnessstudio verbracht, dies erfolgt durch die die Funktion wie sie arbeiten, wenn sie z.b schwere sachen heben oder schwere ziehen , arbeiten sie mit ihrem Körper unbewusst weil die Arbeit und der sinn klar ist und das ist Punkt a nach Punkt b bekommen. Wenn diese z.b. auch mit der Forke heu schaufeln , arbeiten diese wieder mit ihrem körper da es alleine durch Bietzeps und co. es Aufdauer nicht mehr durchfürbar wäre.
    Natürlich sind diese Leute keine KKler aber in meinen Augen sind Landwirte fit und erfüllen dabei voll ihren sinn bei der Arbeit.

    Nun zur Fitness. Hier zulande wird oft so am Muskelaufbau gearbeitet das es man so aufgepumt ist obwohl man die hälfte die man sich aufgebaut hat nicht der der Arbeit dienen die man verrichtet sonder oft mal noch behindert.
    Das ist genauso als würde ich mir einen dvd player, dolbysystem , etc,etc und einen flachbildschirm besorge obwohl ich keine dvds habe und auch garnicht dazu komme welche zu sehen , es ist zwar kein rausgeworfenes Geld aber ich nutze es einfach nicht und ist unnötig mehr Kabelsalat.

    Ich hoffe ihr könnt mir folgen.
    Ich sehe oft Kkler die auf die Uhr gucken und schon in der 10ten Minuten in der mabu sitzen. Natürlich stärkt dieses die Oberschenkel Muskulatur und man kann auch sicher eine tolle mabu danach, aber der sinn wie ich in die mabu komme oder warum ich eigentlich in der mabu bin geht, finde ich verloren, weil die eigentliche Funktion dieser Stellung zu lange in einer fixen Position steht und die motion fehlt die die eigentliche Arbeit dieser Funktion errichten soll.
    Ich sage nicht das Mukeln falsch sind , ich finde nur das der weg diese zu formen oft, aus meiner Sicht , neben dem kungfu oder der cma herläuft als mit ihr fließt.
    ich freue mich auf eure beiträge.
    Mfg
    Geändert von Nassem (11-09-2009 um 22:13 Uhr)

  2. #2
    Registrierungsdatum
    31.08.2001
    Ort
    NRW
    Beiträge
    20.068

    Standard

    Da gebe ich Dir Recht. Ring mal mit einem 120-Kilo-Landwirt, die sind unmenschlich, was die Kraft in den Händen angeht.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  3. #3
    gast Gast

    Standard

    Man Meister unterscheidet auch so, er nennt aber die "Fitness", die in KKs trainiert wird(traditionellerweise) meistens Gesundheit.

    Er begründet das immer so:
    Wenn ein Pferd krank ist, kann es immer noch große Gewichte ziehen.
    Ein Hund trägt vllt weniger, ist aber trotzdem sehr gesund und verrichtet Arbeit in seinem funktionalen Bereich immer noch so gut wie möglich.

    Deswegen soll man sich in den KK nicht auf möglichst hohe Fitness im westlichen Sinne bringen, sondern die Gesundheit und Funktionalität für die KK ausbauen.

  4. #4
    Thorre Gast

    Standard

    Hallo Nassem,

    Landwirte oder auch Arbeiter vom Bau sind bestimmt oft sehr kräftig, aber gesund sind sie meistens nicht. Ich habe mal eine Studie gelesen, die Bauarbeiter und Gewichtheber vom orthopädischen Standpunkt her verglichen hat. Da waren die Gewichtheber weitaus gesünder, obwohl sie extremes Training absolvieren.

    Viele Menschen, die körperlich hart arbeiten, machen ihren Körper kaputt. Physiotherapeuten können Dir da eine Menge Geschichten erzählen.

    Ein zweiter Punkt: Meiner Ansicht nach sind viele Leute im KungFu-Bereich zu schwach. Sie machen kein oder kaum athletisches Training, weil sie zu beschäftigt mit ihren Formen und Bewegungsabläufen sind und oft nicht sehen, daß sie eher für einen Tanz als einen Kampf üben. (Vorsicht Verallgemeinerung!)

    Power (Jin) ist aber im Kampf wichtiger als Technik, und so sollte man die Sache auch angehen, meiner Ansicht nach.
    Geändert von Thorre (16-09-2009 um 02:14 Uhr)

  5. #5
    bluemonkey Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Thorre Beitrag anzeigen
    Hallo Nassem,

    Landwirte oder auch Arbeiter vom Bau sind bestimmt oft sehr kräftig, aber gesund sind sie meistens nicht. Ich habe mal eine Studie gelesen, die Bauarbeiter und Gewichtheber vom orthopädischen Standpunkt her verglichen hat. Da waren die Gewichtheber weitaus gesünder, obwohl sie extremes Training absolvieren.

    Viele Menschen, die körperlich hart arbeiten, machen ihren Körper kaputt. Physiotherapeuten können Dir da eine Menge Geschichten erzählen.
    Auf dem Bau muss man sicherlich Bewegunsabläufe machen, und Haltungen einnehmen (z.b. Maurer) die den Körper schädigen, auch weil man ja nicht einfach aufhören kann, wenn man meint, der Körper hätte genug.
    (allerdings haben einige Mausarbeiter auch Sehnenscheidenentzündung)
    Trotzdem ist es sicherlich bis zu einem gewissen Grad so, dass man, wenn man gezwungen ist schwere Lasten zu heben oder zu bewegen, lernt, Ganzkörperkraft einzusetzen. Das wird sich dann in unterschiedlichem Maß ausbilden, je nach Bewegungsintelligenz.
    Von der Chenfamilie wird erzählt, die hätten in der Kulturrevolution in ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit (natürlich Handarbeit, nicht auf dem Trecker die Bandscheiben eindampfen lassen) die Taijiquanprinzipien geübt.

    Im Tanglang gibt es Luohangong und die Leute, die das täglich üben scheinen recht kräftig (allerdings keine Bodybuilder-Figuren) zu sein.
    Mit Übungen wie Poleshaking und anderen traditionellen Übungen mit Geräten (Waffen) baut man meiner Meinung nach den funktionell kräftigen Körper auf, den man in der KK braucht und der im Leben auch ganz nützlich ist.
    Man sollte sich aber auch nicht vor modernen Methoden scheuen, die können, gerade bei Verletzungen oder Detail-Problemen sehr nützlich sein.

  6. #6
    Reenster Gast

    Standard

    Meiner bescheidenen Meinung nach sollte man hier ein ausgewogenes Verhältnis anstreben.

    Wir machen vor oder auch nach dem Training Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht. Durch diesen Muskelaufbau gewinnt man auch Körperkontrolle im Sinne von Körperspannung, Schnellkraft etc..
    Zusätzlich trainiert man andere Muskeln durch korrektes Formentraining (auch mit Waffen), wenn man diese nicht tänzerisch, sondern in der Art des Schattenboxens ausführt bzw übt.

  7. #7
    NunchakuFreak Gast

    Standard

    Also wir haben teilweise enorm Hartes Training sowohl Muskeln als auch Kondi! In der sache mit der Mabu hast du recht, da gibt es aber ähnliche Übungen wie bsp. Mabu schritte, Mabu mit Kicks, Wechseln der Stellungen (Mabu, Gongbu, Xiabu, Shubu).

  8. #8
    Thorre Gast

    Standard

    Das Stehen in Ma Bu ist durch kein anderes Training vollwertig zu ersetzen. Die Übung gehört zum Bereich Still-Hard-Qigong und hat weitreichende Zielsetzungen. Es geht dabei nicht um Kraft oder Fitness im herkömmlichen Sinne, sondern um Jin.

    Nebenbei: Ich kenne nicht so viele Leute, die 10 Minuten in korrektem Ma Bu stehen können. Wer das fertigbringt, ist wirklich schon sehr weit.

  9. #9
    NunchakuFreak Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Thorre Beitrag anzeigen

    Nebenbei: Ich kenne nicht so viele Leute, die 10 Minuten in korrektem Ma Bu stehen können. Wer das fertigbringt, ist wirklich schon sehr weit.
    Und ob!

  10. #10
    Reenster Gast

    Standard

    Wir stehen auch regelmäßig mehrere Minuten Mabu, manchmal auch mit Steinen in den Händen bei ausgestreckten Armen od machen parallel Greifübungen.
    Dient ja denk auch der Entwicklung eines stabilen tiefen Standes! Wie Zhanzhuang in den inneren Kampfkünsten.
    Und durch die Formen, wenn man diese richtig, also mit durchgehend tiefen Ständen, übt, werden zusätzlich die Wechsel von Mabu in andere Stände und Techniken trainiert und die Felixibilität der Muskeln bleibt bestehen.

  11. #11
    Lutwolf Gast

    Standard

    Wenn ich "Fitness" mit eigenen Worten definieren sollte würde ich "hohe Fitness" als körperlichen Zustand bezeichnen, der von seiner praktischen Aufgabenbewältigungsfähigkeit (^_~) her "normalfitten" überlegen ist.

    Die Frage ist da allerdings, was der Einzelne vom Training erwartet: man kann zum Beispiel nen kräftigen Erstschlag entwickeln, der zwar sofort umhaut aber dafür jegliche eigene Kondition im Falle eines Nicht-Treffers ruiniert, oder aber an Angriffen feilen, die vom Kraftniveau her lächerlich, aber durch sehr differenzierte Geschwindigkeit und Trefferzonen ihre eigene Effektivität entfalten...

    Außerdem braucht man sich ja nur die Trainingsmethoden und -ziele chinesischer Trainer anzuschauen: wenn mir eine TJQ-Lehrerin frei ins Gesicht sagt, dass ich im seitlichen Spagat mit dem Oberkörper nach vorn auf den Boden kommen muss um "gutes" Tai Chi abliefern zu können, dann wirkt das sicher nicht nur für mich befremdlich.

  12. #12
    Lutwolf Gast

    Standard Add On:

    Außerdem halte ich als Physiotherapeut viele der Aufwärm- und Dehnungsübungen sowie spezielle Fußstellungen der Stände für äußerst schädlich, zumindest für mitteleuropäische Gelenke. Und nein, das hier ist kein abgetarnter Rassismus: die Physiognomie der einzelnen Völkergruppen unterscheidet sich tatsächlich z.T. sehr dramatisch (ewiges Beispiel: verlängerter Fersenknochen im Äquatorialafrikabereich, daher fast nur äthiopische Läufer/Innen in der Leichtathletik).

  13. #13
    Nassem Gast

    Standard

    ich finden deinen beitrag sehr interresant Lutwolf, xie xie

  14. #14
    Lutwolf Gast

    Standard

    bu yong xie, aber manchmal rede ich für meine Begriffe n Bisschen viel

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