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Thema: Kernspecht: Ist der Weg immer das Ziel?

  1. #1
    Gee Shin Gast

    Standard Kernspecht: Ist der Weg immer das Ziel?

    Ist der Weg immer das Ziel?
    Wir müssen unterscheiden:

    1. WingTsun als Lebensphilosophie und Charakterschulung.
    In den traditionellen asiatischen Kampfkünsten hört

    man immer wieder den Spruch, dass es um die Charakterschulung geht, die das Training, der tägliche Kampf um die Selbstdisziplin, darstellt.

    2. WingTsun als effiziente Selbstverteidigung

    Aber wenn wir WingTsun üben wollen, um unsere Selbstverteidigungsfähigkeit zu entwickeln – und dafür gibt es aktuelle Anlässe genug –, dann ist eben diese Selbstverteidigungsfähigkeit das Ziel und nicht der Weg (die traditionellen Mittel wie Formen, ChiSao usw.), die uns dorthin führen sollen. Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, woraus der typische Angriff besteht, der z.B. einem Mann begegnen kann.
    Wir wissen, es beginnt mit Blickkontakt, dann einem Eröffnungsspruch, danach folgt die Phase des Geschubst- bzw. des Gepacktwerdens. Wenn wir die Eskalation durch kluges und eintrainiertes Verhalten nicht stoppen können, wird der Angreifer seine dominante Hand (meist die rechte) in Form eines Schwingers zu unserem Kopf schlagen. Heutzutage sind die Sitten so verroht, dass wir danach mit lebensgefährlichen Tritten zum Kopf rechnen müssen.
    Wer zu uns in die WingTsun-Schule kommt, erwartet von uns als den Experten, dass wir ihn auf den wahrscheinlichsten Angriff, der ihm zustoßen kann, vorbereiten. Wir kennen die Phasen des Ritualkampfes und stehen in der Verantwortung, ihn vor allem anderen für diese statistisch zu erwartenden Phasen fit zu machen.
    Die Trainingsmittel (der Weg), die wir jeweils einsetzen, sind vom Ziel abhängig. Das Ziel muss bei Männern zunächst lauten: Schutz bieten vor den Gefahren des entarteten ritualisierten (Macho-)Kampfes.
    Und für die Praxis gilt: Weniger ist mehr! Der Schüler muss lernen: richtig zu gucken, auf den Eröffnungsspruch richtig zu antworten, sich nicht greifen und schubsen zu lassen, sich nicht vom Schwinger treffen zu lassen. Er muss mittels Anker- oder Trigger-Wort seine Schlaghemmungen überwinden und den Angreifer kampfunfähig machen können. Wenn es traditionelle Methoden gibt, die schnell und direkt zu diesem Ziel führen, dann benutzen wir sie. Wenn nicht, dann gibt uns der Selbsterhaltungstrieb das Recht und die Verantwortung für den Schüler die Pflicht, geeignete Methoden wissenschaftlich zu entwickeln.
    Wenn es um unser Leben oder das der uns anvertrauten Schüler geht, hat die Sicherheit Vorrang vor dem Diktat einer stilistisch exakt durchgeführten Bilderbuch-„Technik“. Was Escrima-Großmeister Bill Newman sagt, muss auch für WingTsun gelten: „Im Ernstfall geht es darum, den Angreifer umzuhauen. Deine schöne Technik kannst du hinterher machen, wenn er am Boden liegt!“
    Die Asiaten haben oft eine andere Auffassung. Viele lassen sich, nach meiner Erfahrung, lieber am Kopf treffen, statt eine stilfremde Technik zu benutzen.
    Ich, als zielorientierter Europäer, habe meine Einstellung dazu schon in der letzten WingTsun-Welt kundgetan, als ich klarstellte: „WingTsun ist mein Knecht!“ Ich bin nicht für WingTsun da, WingTsun ist für mich da! Ich bin es, der WingTsun benutzt. Ich verwende es als Mittel: in der Selbstverteidigung, aber auch als Lebensphilosophie und zur Bekämpfung meines inneren Schweinehundes.

    Viele Grüße

    Euer SiFu/SiGung
    Quelle: www.wingtsunwelt.com

    Hinweis: Bitte keine Grundsatzdiskussion über WT und KRK, sondern nur auf den Artikel bezogen!

  2. #2
    ChrisR42 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Gee Shin Beitrag anzeigen
    Quelle: www.wingtsunwelt.com

    Hinweis: Bitte keine Grundsatzdiskussion über WT und KRK, sondern nur auf den Artikel bezogen!
    joar klingt doch vernünftig, aber wenn man das schon so sagt, dann kann man direkt "ja" zum vollhybrid sagen und auf den ganzen asia-krempel verzichten.

  3. #3
    KhRYZtAL Gast

    Standard

    hm, komisch, dass er sich sicher ist, immer von einem schwinger angegriffen zu werden...

  4. #4
    Bamboo Gast

    Standard

    Ich finde gerade diese Duellkampf/Mann(!) gegen Mann-Geschichte etwas überbewertet, aber seis drum. Das Ziel ist das Ziel

  5. #5
    max.warp67 Gast

    Standard

    Den Formulierungen zufolge hüpft da halt ein schlauer Geschäftsmann gerade auf den Zug der "Bahnhofsschläger".
    Er lebt davon und mach so gesehen alles richtig. Ob sein WT dazu ein brauchbares Mittel ist kann der angesprochene Laie eh nicht erkennen.

  6. #6
    Holzfäller Gast

    Standard

    Meiner Meinung nach hat sich KRK da (wieder mal) ein fettes Eigentor geschossen.
    Denn im Prinzip hat er es überdeutlich gesagt:

    Ein Wochenend-Crashkurs KravMaga und 14 Tage Deeskaltationstraining bringen mehr als 10 Jahre EWTO.

    Und mal ganz nebenbei: Auf den angeblich wahscheinlichsten Angriff - den Schwinger - wird man in der EWTO am allerschlechtesten vorbereitet. Da gibts erst wirklich brauchbare Sachen, wenn man fast TG ist.

  7. #7
    Häretiker Gast

    Standard

    „Im Ernstfall geht es darum, den Angreifer umzuhauen. Deine schöne Technik kannst du hinterher machen, wenn er am Boden liegt!“
    Vielleicht doch lieber Boxen und Ballett? Erst mit Boxen umhauen, danach etwas tanzen. Den Spruch, dass das auch billiger wäre, verkneif ich mir jetzt.

    Grüße
    Häretiker

  8. #8
    Bamboo Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Holzfäller Beitrag anzeigen
    Meiner Meinung nach hat sich KRK da (wieder mal) ein fettes Eigentor geschossen.
    Denn im Prinzip hat er es überdeutlich gesagt:

    Ein Wochenend-Crashkurs KravMaga und 14 Tage Deeskaltationstraining bringen mehr als 10 Jahre EWTO.
    Vielleicht spekuliert er ja auf die Zielgruppe die WT als Lebensphilosophie und Charakterschulung bwetreiben und jemanden brauchen der sich mit "väterlicher Lehrer" anquatschen läßt

  9. #9
    BuZuS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Häretiker Beitrag anzeigen
    Vielleicht doch lieber Boxen und Ballett? Erst mit Boxen umhauen, danach etwas tanzen. Den Spruch, dass das auch billiger wäre, verkneif ich mir jetzt.
    Kein Scheiß... seit wann ist WT auf einmal Charakterentwicklungsblah...? Laut seiner Aussage ist ja SV hier wirklich nur "Vorgeplänkel bewältigen + Schwinger ausweichen". Für beides gibt es, wie Holzfäller schon sagte, um vielfach bessere und billigere Mittel.
    Peinlich, peinlich, wie der WT-Guru da seine Jünger verarscht

  10. #10
    Registrierungsdatum
    21.11.2008
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    NK, Saarland
    Beiträge
    2.217

    Standard

    Zitat Zitat von BuZuS Beitrag anzeigen
    Kein Scheiß... seit wann ist WT auf einmal Charakterentwicklungsblah...? Laut seiner Aussage ist ja SV hier wirklich nur "Vorgeplänkel bewältigen + Schwinger ausweichen". Für beides gibt es, wie Holzfäller schon sagte, um vielfach bessere und billigere Mittel.
    Peinlich, peinlich, wie der WT-Guru da seine Jünger verarscht
    Er bemüht sich lediglich, beide Zielgruppen (SV-Suchenden und lebenslang an der Kampfkunst feilenden) ein schmackhaftes Angebot zu servieren.

    Ganz schöner Spagat den er da vollzieht. Manche finden es toll, andere peinlich.

    Aber wieso ausgerechnet jemand der für das zeigen einzelner Bewegungen 3-4 stellige Summen kassiert(e) ein guter Lehrer für charakterliche Entwicklung sein soll ist mir (zum Glück) schleierhaft.

    (Übrigens braucht man dafür GAR KEINEN Lehrer. Zumindest wenn man in der glücklichen Lage ist ein funktionierendes Gewissen zu haben. Dann hört man einfach bestmöglich drauf und fertig. Wer dann noch mehr und tiefgründiger lernen will ist bei etlichen antiken Philosophen sicher besser unter. Die haben auch garantiert keine Gewinnerzielungsabsichten.)

    @BuZus: es gibt in der EWTO durchaus Lehrer die auf Charakterentwicklung u.ä. Themen größeren Wert legen. Das finde ich auch ganz gut so. Die haben dann sicher öfters mal schwer zu schlucken...
    Kämpfe nicht gegen jemanden oder etwas -
    kämpfe für jemanden oder etwas.

  11. #11
    lebowski Gast

    Standard

    Das, was Kernspecht da beschreibt, hat er doch schon in ähnlicher Form damals in "Vom Zweikampf" und in "Blitzdefence" geschrieben, oder irre ich mich da..?
    Es ging ihm doch immer schon um den ritualisierten Zweikampf mit seinen verschiedenen Phasen. Erst die dummen/aggressiven Sprüche, dann der Versuch, zu deeskalieren, und wenn das alles nix hilft, den Gegner auf direktem und kürzestem Weg umhauen.

    Wo liegt denn der Unterschied, zwischen dem, was er vor 20 Jahren sagte, zu dem, was er heute zum Thema "Zweikampf" von sich gibt?

    Gruß

  12. #12
    KhRYZtAL Gast

    Standard

    hm ich würde sagen: gibt keinen^^
    wobei die "ritualkampfbeschreibung" in meinen augen schon passt...so läufts nunmal ab^^ zumindest wenn mir sowas passiert

  13. #13
    Sarkoplasm.Retikulum Gast

    Standard

    Die Charakterentwicklung kommt sowieso erst dann, wenn man merkt wie man die ganzen Jahre beschissen wurde.
    *duckundweg*

  14. #14
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    NK, Saarland
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    2.217

    Standard

    Zitat Zitat von Sarkoplasm.Retikulum Beitrag anzeigen
    Die Charakterentwicklung kommt sowieso erst dann, wenn man merkt wie man die ganzen Jahre beschissen wurde.
    *duckundweg*
    "Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:

    Erstens: durch Nachdenken. Das ist der Edelste.
    Zweitens: durch Nachahmen. Das ist der Leichteste.
    Drittens: durch Erfahrung. Das ist der Bitterste."
    Konfuzius

    Das zeigt, wie tief verwurzelt das konfuzianische Denken doch ist. Leider eher auf die ungünstige Art ausgelegt. Hmm... Ungünstig, hm...
    Kämpfe nicht gegen jemanden oder etwas -
    kämpfe für jemanden oder etwas.

  15. #15
    Gee Shin Gast

    Standard Blödsinn

    Zitat Zitat von KhRYZtAL Beitrag anzeigen
    hm, komisch, dass er sich sicher ist, immer von einem schwinger angegriffen zu werden...
    Ein Schwinger ist schlicht und einfach die einfachste und effizienteste Schlagtechnik für einen Straßenschläger.

    Zitat Zitat von Holzfäller Beitrag anzeigen
    Ein Wochenend-Crashkurs KravMaga und 14 Tage Deeskaltationstraining bringen mehr als 10 Jahre EWTO.
    Das ist erstens völliger Blödsinn und zweitens hat es null mit dem Thema zu tun. Warum soll ein Laie bitte nach einem Wochenende Krav Maga besser sein als jemand nach 10 Jahren wing chun??(!)

    Natürlich gibt es in der EWTO auch Waschlappen, die jahrelang nur Form und Sektionen trainiert haben und selbst das nur halbherzig. Um solche zu besiegen brauchst du nicht mal einen Wochenendkurs im Krav Maga.


    Und mal ganz nebenbei: Auf den angeblich wahscheinlichsten Angriff - den Schwinger - wird man in der EWTO am allerschlechtesten vorbereitet. Da gibts erst wirklich brauchbare Sachen, wenn man fast TG ist.
    Das stimmt wiederum nicht, Schwingerabwehr wird schon ab dem 3. SG trainiert. Neben der klassischen Abwehr mit Fook- Sau + Wendung bzw. Schritt, wird auch die Abwehr mittels Gegenhaken geübt.

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