An den gefilmten Orten finden möglicherweise laut Aussagen einiger Anwohner auch kaum gewalttätige Übergriffe statt - dieses Gerücht könnte vom ständigen Wegsehen stammen ...
Andererseits stellt sich die Frage, wie viel Gewalt- bzw. Kriminalitätspotenzial in der Umgebung man durch subjektive Wahrnehmung ausblenden oder als Außenstehender generell abschätzen kann. Du kannst zum Beispiel kaum beurteilen, wie viel häusliche Gewalt in deinem Umfeld stattfindet. Wenn sich diese häusliche Gewalt dann plötzlich in der Öffentlichkeit entlädt, weil der Ehemann an diesem Tag aus irgendeinem Grund mitten in der Fußgängerzone statt innerhalb der Wohnung ausrastet und auf seine Frau einprügelt, hast Du hier einen solchen Fall, der für Dich vielleicht eine völlig neue Situation darstellt, hinter dicken Häusermauern aber Alltag ist.
Ich wohne auf dem Land, meine Innenstadt ist auch nur eine Kleinstadt und abgesehen von der ein oder anderen Klopperei zwischen besoffenen Jugendlichen passierte hier bisher (wohlgemerkt: innerhalb meines Wahrnehmungsrasters) auch nicht viel. Aber wie heißt es so schön: besser eine Waffe mitführen, die man nie braucht als keine Waffe zu haben, wenn man eine bräuchte.
Welcher Kampf? Es wird keinen Kampf geben! Wenn Du mit Deinem Opfer beschäftigt bist und ich Dir aus dem Hinterhalt eins überbrate, kämpfst Du nicht mehr - da sei Dir mal sicher!
Im Falle mehrerer Angreifer wird mit dieser Technik das 'Alphatier' der Gruppe ausgeschaltet. Die Chancen stehen gut, daß die anderen Täter ohnehin nur Mitläufer sind, die danach schnell das Weite suchen. Wir reden hier nicht von erfahrenen Profischlägern sondern von irgendwelchen Würsterln, die ihre Grenzen so lange ausloten, bis man ihnen dieselben aufzeigt.
Und eben diesen Überraschungsangriff kriegt jeder Mann hin, der halbwegs gut zu Fuß ist. Von einem kollektiven Angriff mehrerer Männer gar nicht erst zu reden...
Unterschreibe ich Dir sofort. Selbstverteidigung als Schulsport. Nur überschätze mal Deinen Kampfsport nicht. Was im Dojo klappt, kann auf der Straße schwer ins Auge gehen.
Ist nicht immer möglich - oft ist Gefahr in Verzug.
Wird nur funktionieren, wenn ich den ersten Schritt mache ... wenn es überhaupt funktioniert. Rechne nicht damit.
Hilft dem Opfer in dem Moment, in dem es ins Koma geprügelt wird, nicht weiter. Ich schätze, man muß sich bald auch nicht mehr so viel einprägen. Kamera-Handys sind mittlerweile Standard.
Auch hier kann die Hilfe zu spät kommen.
Vor allem, indem ich möglichst schnell den (Haupt-)Täter erledige oder zumindest vertreibe.
Auch hier eine Hemmschwelle, die es zu überwinden gilt. Es würden eventuell mehr Leute helfen, wenn sie dadurch keine juristische Aufmerksamkeit erregen würden. Viele Menschen wollen einfach 'ihre Ruhe haben', nichts mit der Polizei zu tun haben, die eventuell unangenehme Fragen stellt.
Gefordert ist vor allem situationsangepasstes, schnelles Handeln. In Ausnahmefällen den Helden zu spielen kann genauso richtig sein wie es falsch sein kann, 'nur' Hilfe zu holen, während das Opfer zu Brei getreten wird.
So würde ich es machen: Notruf absetzen, (Schnappschuss des/der Täter, wenn es die Distanz zuläßt), kurz die umstehenden Leute mobilisieren und dann einschreiten! Ferner spricht nichts dagegen, jemanden zu haben, der per Handy mitfilmt, falls es später Unklarheiten hinsichtlich der Nothilfe gibt.