also, erst mal danke für die blumen , aber so ne besondere sache ist das nun auch wieder nicht, da ich 1. von der routine aus dem erlernten beruf (ethnologe/historiker) und dem damit zusammenhängenden "blick auf ein bestimmtes thema" profitiere und 2. einfach nur auf vorhandenes material zurückgreifen und es miteinander vergleichen musste. und das ist da, weil ich eben einer von den kk-"sammlertypen" bin, die alles zusammklau(b)en und archivieren, was sie in die finger kriegen.
dafür kann ich wiederum nur den hut ziehen vor leuten, die ihre kk nicht nur theoretisch und technisch-taktisch beherrschen, sondern vor allem "echte fighter" sind .
habe mich von der panantukan-story und vom thema "mythen und realität in den kks" sozusagen einfangen lassen, nachdem ich gemerkt habe, dass ich auf die hartnäckige frage, wo denn nun der unterschied bestünde zwischen panantukan und anderen "substilen" der waffenlosen fma, keine wirklich befriedigende antwort gefunden habe. aus dem eigenen training in verschiedenen stilen, war mir klar, dass es definitiv unterschiede gibt, dass sie aber oft eher im detail und in der "stil-geschichte" zu finden sind - insbesondere seit durch fernflüge, dvds, inflationäre seminarangebote und internet wirklich jedes brauchbare element aus dem stil x innerhalb sehr kurzer zeit in den stil y integriert werden kann, so dass unterschiede zunehmend verschwinden bzw. verdeckt werden. wie ich an anderer stelle schon sagte: gute alte fma-tradition, die "klauerei" - und zwar von anfang ihrer geschichte an. nur geht das heute so schnell, dass man nur schwer die entwicklung mitbekommt. so gbt es inzwischen sogar auf den philippinen schulen, die panantukan anbieten, weil es eben via youtube und dvds aus den usa unheimlich "in" geworden ist.
die qualität ist dementsprechend: das eine erinnert an shotokan karate mit guntings , das andere an ju jutsu mit "filipino"-touch usw. am ende steht DE FACTO genau das, was sich auch hier im forum zeigt: panantukan ist dann "irgenwie" alles und nichts. DAS geht mir dann allerdings zu weit, denn ohne boxen als basis sollte man es doch bitte nicht so nennen. das wäre das gleiche, als würde man alle fma-stile als modern arnis oder pekiti tirsia usw. bezeichnen, obwohl es doch historische und technisch-taktische unterschiede gibt.
mir geht es also nicht um bloße worte, mir geht es um die begriffe, insbesondere um deren inhalte, die dahinter stehen und das wort zu einem symbol für etwas klar bestimmbares machen. eben- westliches bedürfnis der einordnung und gewissermassen "berufskrankheit".
als schüler würde ich mir schon wünschen, das ich das trainieren kann, was auch auf der schul-website angeboten wird. da gibt es nämlich viel verwirrung, und die betrifft nicht nur "panantukan", sondern viele bereiche der fma.
das mindeste ist: beim training immer wieder zu sagen, wo man das, was man macht, her hat, wie das genannt wurde und evtl. wie es andere machen und wie die es nennen. und wenn es aus nem anderen stil oder von ner dvd kommen sollte: so what. das kann man auch ruhig sagen. das kratzt nicht an der trainerautorität - im gegenteil. ausserdem - ich bin da "old-school" - hat das auch was mit respekt vor der person / der lineage zu tun, die einem vermittelt hat, was man gerade weitergibt und es hilft den schülern stile und subsysteme besser zu unterscheiden.
nur, um nicht missverstanden zu werden: ABSOLUTE nr.1 im training ist natürlich immer das training selbst und nicht das gerede darüber! alles hat seine grenze, und ich habe leider auch schon elend langweilige seminare erleben dürfen, die einem das gefühl vermittelt haben, man sei auf einer art vhs-vortragsreihe gelandet .