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Geändert von JI716 (19-04-2010 um 20:52 Uhr)
Die meisten "Schläger" kriegen Angst, wenn sie merken, dass ihr "Opfer" keine Angst hat, sich mit ihnen zu schlagen.
So habe ich mehr als einen "Kampf" gewonnen, bevor es überhaupt zum "Kampf" kam.
Ich denke das ist es, was damit gemeint ist, kein Opfer zu sein. Und deshalb ist auch an sich jede KK mehr oder minder "SV-tauglich".
SV Training, egal wie umfangreich oder einfach das jeweilige System ist, kann eigentlich nie langweilig werden - das ist ein einfaches Rechenexempel.
Nehmen wir ein System mit vielleicht 30 Techniken und Anwendungen, 30 Drills für Kondition und Schlagkraft und dazu noch spezielle Abwandlungen, wie z.B. Low Light, Kampf gegen mehrere Gegner, Sparring u.s.w.
Wenn wir jetzt mal von 100 unterschiedlichen Übungen ausgehen und für jede Übung 10 Minuten veranschlagen, 1 Stunde reine Trainingszeit kalkulieren, dann werden pro Training 6 Themen/Techniken abgehandelt. Daraus folgt, eine Übung wiederholt sich nach erst ca. 16 Trainingseinheiten oder alle 8 Wochen bei 2x Training in der Woche..
Bei zwei Trainingseinheiten in der Woche und ca. 45 Wochen im Jahr kommt man auf 90 Trainingseinheiten - und trainiert jede Übung 5-6 mal im Jahr für jweils 10 Minuten - also knapp eine Stunde, nach 3 Jahren sind das dann 3 Stunden.
Ich schätze mal, nach 8 Wochen haben viele die Übungen aus der Anfangszeit bereits wieder vergessen....
Als Trainer hat man unendlich viele Möglichkeiten, den Unterricht interessant und abwechslungsreich zu gestalten - wenn man es denn auch will..
Zu dem anderen Thema mit Eric mache ich mal einen neuen Thread auf, ich halte das nämlich für eine hochinteressante Grundsatzfrage.
Nun, einmal davon abgesehen, dass die Beiträge der vergangenen Seiten rein gar nichts mehr mit meiner Ausgangsfrage zu tun hatten, finde ich auch das jetzige Thema sehr interessant.
Sehe ich an-und-für-sich genauso; nur was hilft mir das, wenn ich nach einer Schlägerei mit gebrochener Nase, Prellungen und Platzwunden im Krankenhaus liege.
Es ist ein schwacher Trost, zu wissen dass man intelligenter, sozial kompetenter, erfolgreicher etc. ist.
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Geändert von JI716 (19-04-2010 um 20:52 Uhr)
Schläger müssen nicht unbedingt feige sein. Unintelligenz kann auch dazu führen, keine Angst zu entwickeln, gar nicht erst nachzudenken, sondern einfach draufloszuhauen. Außerdem beobachtete ich bei solchen Typen eine Art primitive Intelligenz. Wenn es um den eigenen Vorteil geht, können sie sogar sehr ausgefuchst sein. Ich denke, man sollte seinen Gegner nie unterschätzen.
Bei der Aussage "Schläger" würden in einem wirklich harten Kampf gegen einen erfahrenen Kampfsportler "abbrechen" wär ich sehr vorsichtig !!!
Es gibt auch bei den Schlägern/Straßenschlägern unterschidliche Kategorien.
Der Typ welcher sich zumeist an Wehrlosen oder eindeutig unterlegenen Opfern vergreift ist dabei zwar zum Opfer meist brutal, i.d.R. aber Feige und bricht bei wirklich hartem Widerstand wirklich meist ab, da ihm die Härte gegen sich selbst fehlt.
Es gibt aber unter den wirklich harten Schlägern "Naturtalente", welche es mit sehr guten "Kampfsportlern" aufnehmen können und selbst dem größten Teil erfahrener "Kampfsportler/Kampfkünstler" überlegen sind. Solche "Naturtalente" haben häufig in diverse Kampfsportarten "reingeschnuppert", sich für sie geeignete Techniken rausgesucht (so etwas ist übrigens auch vom Körpertyp und Veranlagung abhängig), diese für sich im Training und in der Praxis "perfektioniert" und sind in der Lage durchaus "variabel" und an verschiedene Gegner/Kampfsportarten angepaßt hart und erfolgreich zu kämpfen !!!
Solche "Naturtalente" von "Schlägern", welche übrigens so man sie für diverse "Aufgaben/Einheiten" requrieren kann und Kampfsport-/Kampfkunstmäßig ausbildet hervorragende Kämpfer abgeben, sind zwar selten, aber ich habe einige solcher Männer kennengelernt und warne vor der Überheblichkeit einiger "Kampfkünstler". ... Es gibt unter "Schlägern" echt bösartige und extrem harte Kämpfer/"Fighter". Ihr Vorteil, gegenüber vielen von sich und ihren Fähigkeiten übrzeugten "Kampfkünstlern", liegt darin daß sie häufig über hohe Erfahrungen in wirklich realen Kämpfen (wo echt zugeschlagen und auch eingesteckt wird !!!) verfügen. Solche harten "Schläger" verfügen sowohl über Geber- als auch Nehmerqualitäten !
Zwischen dem was auf der "Matte" bzw. im Dojo abläuft und dem was im realen Kampf, ob nun Technisch oder Psychologisch, abläuft und auch funktioniert gibt es sehr wohl Unterschiede. Und schon manch erfahrener "Kampfsportler/Kampfkünstler" hat im realen Kampf feststellen müssen daß seine angeblich "tödlichen" Karate-/Kung-Fu-/WinTsun/JiuJitsu-Techniken am Gegner nicht funktionieren, da der Straßenschläger den gewohnten "ritualisierten Kampf" einfach nicht so kämpft wie es der "Kampfkünstler" im Dojo geübt hat. Denn eines haben bestimmte Typen harter Schläger sehr wohl drauf. Nämlich hart, wirkungsvoll und gnadenlos zuzudreschen !
Wie gesagt ... ich hab (in jungen Jahren) "Naturtalente" kennengelernt und einige davon auch zu echt guten Kämpfern erzogen. Es gab ein paar diverse "Schläger" welche ich sehr wohl respektiert und sehr sehr ernst genommen habe. Da man sich gegenseitig kannte, ging man sich nach Möglichkeit (hinsichtlich eines Kampfes) übrigens aus dem Weg.
Man sollte nie den Fehler machen einen Gegner zu unterschätzen ! ... Wenn man dazu noch weiß daß der Mann ein "Schläger" ist, sollte man doppelt auf der Hut sein.
Wie am Anfang geschrieben ... ich meinte im obigen Beitrag nicht den feigen Schläger welcher sich vorrangig an wehrlosen Opfern vergreift, sondern erfahrene "Straßenschläger", Hoologans & Co. !
Blackhusar - der in jungen Jahren gern gekämpft hat und i.d.R. keinem Kampf ausgewichen ist - (ich kam von der "Straße" und wurde im Dojo, Boxring und in meiner Einheit "sozialisiert")
P.S. ... übrigens sind auch "feige" Schläger, noch dazu wenn sie wie heute üblich in der Überzahl und mit Waffen (von Baseballschlägern über Schlagringe bis hin zu Messern) angreifen, äußerst gefährlich !
@ Blackhusar
Sehr gute Analyse über verschiedene Schlägertypen !
Muss gestehen das ich nur die ersten 5 Seiten gelesen habe, möchte jedoch auch von meiner Seite auf die Frage Antworten und bediene mich hierzu mal zweier Zitate von den ersten Seiten!
Das sehe ich anders...-denn gerade gute Lehrer, egal ob SV oder keine SV, wachsen mit ihren Schülern und dadurch das sie auch mal über den Tellerrand hinaus gucken!Zitat von Sneaker
Du sprichst von guten SV-Anbietern.Zitat von *Lars* Beitrag anzeigen
Mit SV-Anbietern ist es wie mit Ärzten: sie leben davon, sich selbst überflüssig zu machen.
-gute Trainer werden z.B. immer neue Dinge entdecken (ob während des eigenen Trainings das man macht, oder auch in nem anderen System o. nem Szenario das man durchlebt hat) und diese, sofern sinnvoll, mit in das eigene System einfließen lassen..
Trainer wachsen mit ihren Schülern, sofern sie diese nicht bewusst klein halten, und somit wird es auch immer Dinge geben, die weiter zu verfeinern sind, sowohl für den Trainer, wie (erst recht) für die Schüler..^^Zitat von mario63
Das einzige Problem im Vergleich z.B. zum Laufen ist, das man auf jeden Fall Trainingspartner braucht, die mit einem "besser" werden. Sonst wird es wirklich irgendwann langweilig...
-wenn die Trainer selbst nicht mitwachsen und auch nicht über den Tellerrand hinaus gucken, würde ich persönlich mir evtl. auch überlegen, ob es wirklich das Richtige ist, was ich mache (zumind. auf Dauer)!
Ich selbst bin mit rund 70 kg und knapp unter 180cm definitiv (fast) immer der leichteste, wie auch einer der Kleinsten im Sparring (meist ein Unterschied von ca. 20-25kg und 10-15cm), wodurch der Anreiz für mich persönlich natürlich noch viel weniger verloren geht sich weiter zu entwickeln und was den persönlichen Ansporn angeht viell. sogar ein riesen Vorteil (zumind. mal etwas Positives daran ), jedoch wird es (zumind. bei uns) auch aus den oben genannten Gründen nicht langweilig (selbst wenn man irgendwann die Basics im Schlaf können sollte), denn auch unsere Trainer wachsen mit uns (was jedoch auch eines ihrer Anliegen ist)!
Schlussfolgerung für mich, nichts ist langweiliger als ein starres System bei Trainern, die zu obigem nicht in der Lage sind..-denn dann hat man evtl. tatsächlich irgendwann keinen Ansporn mehr!
Danke an dieser Stelle an meine Trainer, die zusammengerechnet locker auf über 100 J. KK-,KS-, Militär- u. Tür-Erfahrung kommen (wenn man mal 4 der UCC-Instructors nimmt), da gibt es -zumind. für mich- nichts "auszulernen"..
Ok, m2OtT!
Grüße..
PS, jetzt erst gelesen..
Kann Blackhusars letztem Beitrag nur zustimmen und wünsche allen "von sich selbst überzeugten" KKs/KSs viel Spaß in einer Auseinandersetzung mit einigen der oben Beschriebenen Haha..
Geändert von Deno (25-12-2009 um 12:20 Uhr) Grund: 123
Hallo zusammen
Ich kann Blackhusar nur zustimmen, so kenne ich es in meinem kriminellen Lebensumfeld auch. Gerade die Unvorhersehbarkeit der Schläger-Combos ist gefährlich, weil es keine speziellen Techniken sind, die immer gleich ablaufen, sondern sozusagen "durch Erfahrung antrainiert und gelernt" werden, fängt teilweise schon in der Schule an. Und klar schauen sie sich gewisse Techniken bei den Kampfkunstsportarten ab, verwerten sie aber dann nach eigenem Gutdünken, ohne ethische Regeln. Aber ich glaube nicht, dass es wenige Naturtalente sind, es sind viele und werden immer mehr. Die Kampfkunst-Games wecken schon früh das Interesse und wenn das Umfeld kriminell ist, wächst man da automatisch rein.
Geändert von Joyce (25-01-2010 um 00:59 Uhr)
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Geändert von Gleichgewicht (04-05-2010 um 09:20 Uhr)
Für mich ist es gut, denn so kann ich meine Wut und Angst (vor Lebensgefahren) loswerden, anstatt sie psychosmatisch als Muskelschmerzen zu "verarbeiten".
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