Zitat von
Peter Angerer
Jahrelang wird mit der Härte und Brutalität des Sports geworben. Immer wieder haben wir Motorrad Clubs bei diesen Events gesehen, in Kutte und für alle erkennbar. Fast alle Reportagen im TV zeigten ein Bild von unserem Sport, das uns ganz und gar nicht gefällt, das wir aber selber zu verantworten haben. Dann kommt die UFC nach Deutschland, haut ordentlich auf die Pauke, damit auch der letzte in der hintersten Reihe aufwacht und darauf aufmerksam wird und dann beschweren wir uns, wenn diese Leute dann das dargestellte Bild kritisieren.
Was habt Ihr denn erwartet?
Hinterhof-Kämpfe, Closed Door Events etc. waren über Jahre hinweg das Aushängeschild, mit dem für unseren Sport in unserem Land geworben wurde. Dass Otto Normalverbraucher damit nix zu tun haben will ist nicht nur klar, sondern auch sehr verständlich. Und jetzt soll auf einmal alles anders sein oder werden?
Da kann man sich noch so oft an einen Tisch setzen oder über irgendwelche Image-Aktionen unterhalten. Fakt ist, dass WIR UNSEREN Sport ändern müssen. Und zwar nicht im Inhalt, sondern in der Ausführung.
Wie können Leute mit NULL Erfahrung Kämpfe unter Profiregeln bestreiten? Warum muss jedes Event mit genau den Attributen werben, die von der Öffentlichkeit gar nicht richtig verstanden werden können ("es ist verboten, den Gegner zu töten", Kämpfe ohne Regeln, Blutspektakel, Bikerclubs, Milieu...). Weil es dann gleich mal härter klingt und die Leute kommen um es zu sehen.
Meiner Meinung nach hat zum Beispiel "Respect" als Veranstaltung mehr für den MMA Sport getan als die meisten anderen in den Jahren zuvor zusammen. Gutes Match-Making, saubere Kampfrichterleistungen, Trennung von Amateuren und Profis, gute Präsentation in der Öffentlichkeit, gute athletische Leistungen der Kämpfer, klares Regelwerk... DAS ist gut für unseren Sport und damit auch für die Anerkennung in unserem Land. Und genau das ist der Kurs, den man einschlagen MUSS. Nicht nur, damit man MMA nicht verbietet, sondern damit unser Sport in unserem Land BESSER und vor allem auch für Laien transparenter und attraktiver wird. Vor allem muss die sportliche Komponente nicht nur hervorgehoben, sondern auch tatsächlich umgesetzt werden.
MMA ist ein Sport, der uns alle verbindet und den wir lieben. Und gerade aus der Liebe und der Hingabe zu unserem Sport, sollten wir an uns und an dem Bild, das wir in der Öffentlichkeit abliefern, arbeiten. Und da haben wir noch viel Arbeit vor uns.