Ich würde vermuten dass hier absolut dringender Bedarf für Abhilfe besteht, und zwar ohne den üblichen Supernanny-Scheiss wie "Grenzen aufzeigen" und "noch mehr Druck klappt immer".
Allerdings geht es hier zunächst darum, rauszufinden was passiert ist. Ich glaube nicht dass bei sonst liebevollem Umgang ohne ständige Nörgelei, Quengelei, Druck und Bullshitgeplapper wie man das ebenfalls aus Supernanny von den Horrormüttern kennt, solche ausgeprägten Autoaggressionen auftreten.
Es besteht die Gefahr, dass da entweder mal was passiert ist, wo Dein Sohn nie drüber gesprochen hat, bzw. eine Sammlung von "Kleinigkeiten" wie Schulmobbing oder beklopptes Lehrergeschwätz.
Oder er hat für die Überforderung die er mitmacht noch keine Strategie entwickelt, wie er innerlich unbewusst mit ihr umgeht.
Wenn Du nicht doof wie Brot bist, kannst Du das selber lösen, Tom. Einfach ehrlich, mit aller echten Besorgnis mit ihm vorsichtig darüber sprechen, im Sinne von fragen. Aus dem Bauch heraus. Du müsstest Dir vorher auch selbst überlegen, wie man mit Überforderung sinnvoll umgeht. Lernen funktioniert am besten mit Freude und Neugier, nicht mit Angst. Ggf. mal mit ihm zusammen lernen, dann kann man sich eher ein Bild machen ob da aufgestaute Angst und Frustration im Weg stehen, oder ob das einfach wirklich zu viel ist. Darüber muss man dann mal mit der Schule reden.
Wenn es um Mobbing und miesem Umgang der Lehrer mit den Kindern oder speziell Deinem Sohn geht, muss man das hinterher mal überlegen wie es dann weitergeht.
Autoaggression ist der Impuls zum Kampf, den er nicht umsetzen kann weil er mit dem Gegner nicht klar kommt, oder weil er nicht will was er tun möchte. An irgendeinem Punkt richtet es sich dann gegen einen selbst, falls man keine andere innere Lösung aus sich heraus entwickelt. Ich hatte massiv mit Autoaggression zu tun, als ich überhaupt die Fähigkeit wieder entwickelt habe, Aggressionen zu haben. Mit 10 gab es mal diverse Dinge die passiert sind, die zu der Unfähigkeit geführt haben, damit umzugehen. Von der starken Aggression gegen andere Kinder die mich einfach mal so angegriffen haben (einen war ich gerade dabei umzubringen als ich mich selbst gestoppt habe), bis zur blöden Idee von Lehrern dass irgendwie immer die schuld sind die angegriffen werden und sich wehren.
Eine simple Lösung ist, die Aggressionen mal in einem Spiel rauszulassen, an einer Puppe.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)