Wärhatserfundän?
Die Chinesen ...?
Quatsch.
Für die Behauptung, die Gürtelfarben wären aufs Shuai Jiao zurückzuführen, hätte ich dann doch gern zitierfähige Quellen als Belege, bitte!!
Die Logik hinter diesen weisen Worten will sich mir einfach nicht erschließen. Ich fasse also mal zusammen, was ich kleiner Dummkopf nicht verstanden habe - also: gerungen wurde draußen.
Ok.
Wenn man "draußen" den Gürtel des Gegners greift, dann wird er ... schmutziger als wenn "drin" gerungen wurde?
Wieso?
Ach ja - weil man sich ja dauernd mit den Händen auf dem schmadderigen, klebrigen, von Unrat übersäten, rattenverseuchten, mit einer dicken, blutigen Kotschicht bedeckten Boden abstützte, klar ...
Gut, nehmen wir mal an, daß dieser Quark stimmt.
Ist von den chinesischen Ringern keiner auf die Idee gekommen, den Gürtel mal ... zu waschen?
Ach nee - das ging ja nicht.
Woran hätte man denn sonst "gute Ringer" erkennen sollen, wenn nicht an ihren schmutzigen, völlig verkeimten Gürteln?
Komisch, die Story hab ich doch schon hundertmal über die "alten japanischen KK der Samurai" gehört ... jetzt ist sie gewandert ... cool.
Ach ja, noch ne Frage - wenn der Gegner mit Dreckspfoten nach dem Gürtel greift, und diesen schmutzig macht, dann genügen eigentlich ... na, sagen wir drei bis vier Kämpfe, damit das Ding voller feuchter Erde und Schweiß und Hautabrieb ist.
Oder?
Dann waren aber ALLE Gürtel sehr schnell so richtig verkeimt, auch die der Anfänger ...
Schade, wird's also doch nichts mit der Story vom Meisterringer mit dem dreckigen Gürtel ...
Oder gibt's da 'ne zitierfähige (!) Quelle?
Und wie sieht's damit aus ...?
Hier gilt dasselbe - zitierfähige Quellen angeben oder aufhören, diesen Unfug zu posten.
Btw: anfangs gab es, wie HEUTE AUCH, im Kôdôkan DREI Gürtelfarben: weiß, braun und schwarz.
Dazu konsultiere man bei Ungläubigkeit den Kurator des Kôdôkan-Museums, Herrn Naoki Murata, lese Kanôs Texte und die seiner engsten Schüler ...
Vor allem aber erinnere man sich daran, daß die Dai Nippon Butokukai die Übernahme von Kanôs Graduierungssystem (und der Keikogi) zur Bedingung machte, um zu Beginn der 20er Jahre Funakoshis Kampfkunst als "japanisch" anzuerkennen.
Es wäre also wünschenswert, wenn die ewigen Brabbeleien um "Gürtel, die immer dunkler wurden, weil Blut, Schweiß, Dreck und Kinder-Pipi sie färbten" endlich mal in den Mülleimer entsorgt würden, wo sie auch hingehören.
Die "Regenbogenfarben" gehen auf Kawaishi und Gunji Koizumi zurück, auch das läßt sich belegen - unser Lehrer Frank Thiele Sensei war mit Kawaishi und mit Koizumi befreundet.
Bislang habe ich VOR Kanô nirgends ein System farbiger Gürtel als Rangabzeichen in den japanischen KK gefunden.
Diejenigen, die sich intensiv mit den chinesischen KK befassen, werden sicher besser als ich Auskunft darüber geben können, ob es in den chinesischen KK "bunte Gürtel/schwarze Gürtel" als Rangabzeichen gab - und anhand welcher zitierfähigen Quellen sich das belegen läßt.