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Thema: Kampfsport für Kinder

  1. #46
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Tori Beitrag anzeigen
    Das sehe ich anders. Im Gegenteil sogar, ich finde dies ein besseres und wesentlich zeitgemäßeres Konzept als Kuschelpädagogik. Wo uns das hingebracht hat sieht man ja.

    Ausserdem gehts dabei um Ordnung und Disziplin (Drill kommt später) und das halte ich bereits in frühem Alter für wichtig speziell im Kampfsport.

    Ist aber nur meine Meinung
    Irgendwie scheinst du da einiges durcheinander zu hauen. Wir reden hier nicht von Pädagogik - würden wir darüber reden, müssten nämlich alle Trainer tatsächlich auch Pädagogen sein. Wir diskutieren darüber, was die Bedürfnisse von Kindern angeht.

    Vielleicht aber sollten wir dann noch einmal über die Doppelmoral von Erwachsenen sprechen? Ich meine: Ein Junge zum Mann erziehen - kein Weichei daraus machen, durchgreifen, wenn es nötig ist. Hat ein Junge solche dummen Botschaften einiger kranker erwachsenen Geister verinnerlicht, regt sich derselbe "Erwachsene" dann darüber auf, wenn wieder mal prügelnde Jungs einen Mann oder eine Frau niederschlagen.

    Disziplin ist ein Begriff aus dem Militär und hat bei Kindern nichts zu suchen. Allenfalls würde ich den Begriff "konsequenz" vorziehen, dabei muss aber auch das Ambiente stimmen.

    @ssid
    Beschreib mir doch mal, wie da mit den Kindern trainiert wird...

    Ich hatte bereits beschrieben, dass ich selbst TKD sehr gut kenne. Unbestreitbar ist, dass TKD ganz klar eine Non-Kontakt Sportart ist und den Fokus vor allem auf das Kicken legt. Dynamische und kraftvolle Kicks sind das "Aushängeschild" des TKD - daher tragen sie auch keine reiß-festen Anzüge. Wer es gemacht hat, weiß es.

    Zum Schluss noch mal zu einer Wort-Phrase. Du schreibst:
    "Taekwondo bietet weit mehr als Treten und schlagen und hat gerade im kinderbereich gute Erfolge." Klingt wieder mal nach Werbung für einen Kampfsport, worum es hier aber nicht geht. Daher meine Frage: Womit misst man denn im TKD im Kinderbereich einen "guten Erfolg"???

  2. #47
    All-Style Gast

    Standard

    eigentlich nur jungs beim Judo wiederrum gemischt soll halt mal beides probieren was mehr Spass macht

  3. #48
    Registrierungsdatum
    24.10.2005
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    Standard

    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    Irgendwie scheinst du da einiges durcheinander zu hauen. Wir reden hier nicht von Pädagogik - würden wir darüber reden, müssten nämlich alle Trainer tatsächlich auch Pädagogen sein. Wir diskutieren darüber, was die Bedürfnisse von Kindern angeht.
    doch, doch Du redest gerade über Pädagogik - und als Trainer bist Du Pädagoge natürlich in gewissem Sinne immer. Ganz ehrlich, die Bedürfnisse von Kindern sind wichtig - aber nicht alles

    Vielleicht aber sollten wir dann noch einmal über die Doppelmoral von Erwachsenen sprechen? Ich meine: Ein Junge zum Mann erziehen - kein Weichei daraus machen, durchgreifen, wenn es nötig ist. Hat ein Junge solche dummen Botschaften einiger kranker erwachsenen Geister verinnerlicht, regt sich derselbe "Erwachsene" dann darüber auf, wenn wieder mal prügelnde Jungs einen Mann oder eine Frau niederschlagen.
    Ach Du liebe Zeit glaubst Du den Schmarrn tatsächlich? Einen Jungen zum Mann erziehen heisst doch nicht ihn zu eine Prügler zu machen. Ich glaube Du hast da etwas eminent wichtiges nicht verstanden. Kein Weichei und "durchgreifen wenn nötig" hälts Du für dumme Botschaften kranker Erwachsener? Oh je..

    Einen Jungen zum Mann erziehen bedeutet für mich die Übermittlung/Vermittlung von Werten. Dazu gehört innerhalb eines gewissen Rahmens auch Ordnung und Disziplin. Aber auch Achtung und Respekt und noch vieles mehr. Siehe auch Posting von ShantiX. Es hängt auch stark vom Alter ab.

    Disziplin ist ein Begriff aus dem Militär und hat bei Kindern nichts zu suchen. Allenfalls würde ich den Begriff "konsequenz" vorziehen, dabei muss aber auch das Ambiente stimmen.
    Wenn es Dir lieber ist, ersetze es mit "Konsequenz" Aber im Kampfsport braucht es Disziplin, dabei bleibe ich

    Ich hatte bereits beschrieben, dass ich selbst TKD sehr gut kenne. Unbestreitbar ist, dass TKD ganz klar eine Non-Kontakt Sportart ist und den Fokus vor allem auf das Kicken legt. Dynamische und kraftvolle Kicks sind das "Aushängeschild" des TKD - daher tragen sie auch keine reiß-festen Anzüge. Wer es gemacht hat, weiß es.
    Dann kennst Du TKD scheinbar überhaupt nicht - TKD ist keine non-Kontakt Sportart. Und nur im Olympischen bzw. sportlichen TKD ist der Fokus extrem auf Kicks ausgerichtet. Das traditionelle TKD ähnelt sehr dem Karate.

    Zitat Zitat von ShantiX Beitrag anzeigen
    Ich denke der Weg liegt dazwischen und es hängt sehr stark vom Alter ab.
    Klar sind Ordnung und Disziplin wichtig, aber noch viel wichtiger ist wie es vermittelt wird.
    Da hilft die gnadenlose Unterwürfigkeit gegenüber dem allmächtigen Sifu genau so wenig wie ein in Reih und Glied stehen, das dem Bewegungs- und Spieldrang des Kindes absolut im Wege steht!!!
    Mit der Mischung aus Entertainment,Spaß & Spiel, sowie vermittelter Aufmerksamkeit und Kompetenz, gekoppelt mit einer ganzheitlichen Linie ergeben sich viele Sachen von selbst
    OK nicht alles , aber vieles!!!
    Auch wenn es vielleicht bei obigem Posting nicht ganz so rüberkommt, sehe ich dies durchaus ähnlich

    Nix für ungut
    Zitat Kohleklopfer: "Ich will in dem Moment kämpfen, und keinen Workshop über Mundhygiene halten."

  4. #49
    Kyoshi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Tori Beitrag anzeigen
    Einen Jungen zum Mann erziehen bedeutet für mich die Übermittlung/Vermittlung von Werten. Dazu gehört innerhalb eines gewissen Rahmens auch Ordnung und Disziplin. Aber auch Achtung und Respekt und noch vieles mehr. Siehe auch Posting von ShantiX. Es hängt auch stark vom Alter ab.


    Und das ist verdammt schwer ! Spreche da aus eigener Erfahrung !

  5. #50
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    Hallo Tori,
    hallo Leute,
    Zitat Zitat von Tori
    doch, doch Du redest gerade über Pädagogik - und als Trainer bist Du Pädagoge natürlich in gewissem Sinne immer.
    da haben wir sicher einen Knackpunkt in der Diskussion. Im Allgemeinen ist ein Trainer eben kein Pädagoge. Da handelt es sich um ein festes Berufbild mit bestimmten Voraussetzungen und Grundlagen.
    Um uns nicht dauernd ungewollt gegenseitig auf die Füße zu treten muß allen klar werden das sie als Trainer tätig sind und sich dabei im Bereich der "Erziehung" / des "Umgangs" mit kids Gedanken machen. Aber alleine die Tatsache macht aus einem Trainer keinen Pädagogen. AndyLee kann da eventuell etwas genauer zu dem Unterschied referieren.

    Was wir hier etwas genauer rausarbeiten müßen ist der Unterschied zwischen (pädagogischen) Konzepten und praktischen Tun als Trainer.


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
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  6. #51
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    Hallo Leute,

    sehr interessante Diskussion!

    Ja, wir hätten immer gern für alles so eine Art "Universallösung" - tja, aber die gibt es nicht - sorry, zumindest nicht in meinem Erfahrungsbereich.

    Kindertraining oder Erwachsenentraining - es kommt darauf an welche Menschen vor mir stehen. Beispiel: Eines meiner ersten Projekte außerhalb des regulären Trainings war ein Projekt in einem SOS-Kinderdorf. Dort wurde ich mit extrem verhaltenauffälligen Kindern und Jugendlichen konfrontiert - und ich sag Euch "konfrontiert" im wahrsten Sinne des Wortes.

    Mit "spielerischen" Training hätte ich hier gleich wieder einpacken können - hier waren klare Grenzen und eine klare Struktur (vielleicht etwas bessere Worte als Ordnung und Disziplin) das oberste Gebot - und ja, ich hab die in "Reih und Glied" stehen lassen.

    Ganz andere "Baustelle": Ein Projekt, das ich an einer Montessori-Schule durchgeführt habe: Kontaktfreudige, neugierige und sozial relativ kompetente Kinder. Hier konnte das Training in einer sehr "freien" Art und Weise gestaltet werden.

    Aktuelle "Baustelle": Schulprojekt mit der Hauptschule Immenstadt / Allgäu. Hier betreue ich eine Schülergruppe im Rahmen des Ganztagesunterrichts über das komplette Schuljahr 2009 / 2010. Das Training hier ist eine Art "Mischung" aus den beiden oben genannten Beispielen.

    Meine kleine bescheidene Meinung: Im ersten Blickfeld: Das Individuum Mensch und erst im zweiten Blickfeld: Kind oder Erwachsener.

    Ach ja, und dieser Blickwinkel ist auch in einem Gruppentraining möglich.

    Gruss

    Klaus
    "Schmerz ist der Lehrer - Weisheit die Lektion" www.impact-kempten.de

  7. #52
    ShantiX Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Tori Beitrag anzeigen
    Auch wenn es vielleicht bei obigem Posting nicht ganz so rüberkommt, sehe ich dies durchaus ähnlich

    Nix für ungut
    Na dann Prost

    Wie AndyLee sagte denke ich auch das den Kids bis 8 das ringerische eher entgegen kommt... das mag aber auch in der Art des Trainings/der Techniken liegen die für Anfänger im Allgemeinen verwendet werden.
    Nichts desto trotz denke ich das es keinen Sinn macht Kindertraining mit Erwachsenenmaßstäben zu messen, d.h. wenn ich mit Kindern das gleiche Training wie mit Erwachsenen mache ist TKD sicherlich genauso wenig geeignet wie Karate, Kung Fu, Kickboxen, WT, o.ä. ... womit vermutlich auch ringerische Kampfsportarten aus dem Raster fallen...

    Aber wir reden ja von Kindertraining und ich denke da können wir alle voneinander lernen und Sachen wie meine KK/KS ist aber besser für Kinder oder ähnlicher Driss, hat hier einfach nix suchen!!!
    Da kommt es halt mehr aufs Training/den Trainer und die Abstimmung aufs Individuum und oder die Situation an!!!

    Wie Tori schon sagte ein gewisses Maß an Ordnung und Disziplin sind wichtig für ein vernünftiges Training und kommen nicht zuletzt auch der Sicherheit der Kinder zugute.
    Es kommt halt auch hier darauf an, wie es vermittelt wird.
    Der Trainer sollte Respektsperson sein und durch seine Art und sein Training die Kinder mitreißen/animieren/deren komplette Aufmerksamkeit haben...

    Vielleicht liegen die Mißverständnisse auch in den unterschiedlichen Assoziationen zu Disziplin und Ordnung

    Zitat Zitat von Alfons Heck Beitrag anzeigen
    Was wir hier etwas genauer rausarbeiten müßen ist der Unterschied zwischen (pädagogischen) Konzepten und praktischen Tun als Trainer.
    Hallo Alfons,

    nach den bisherigen Posts von AndyLee auch in anderen Threads, glaube ich das viele Trainer unbewußt "pädagogisch" richtig handeln im Kindertraining, was ich soweit durchaus positiv finde.

    Ich denke mit der Hauptknackpunkt wurde von Sven schon mal angesprochen.
    Und zwar der Faktor Zeit und damit/dadurch gekoppelt die evtl. geänderte Zielsetzung.

    Aufs grobe reduziert geht es doch so oder so darum den Kindern etwas "positives" mit auf den Weg zu geben, es unterscheiden sich nur Werkzeuge, Zeitrahmen, Möglichkeiten, Inhalte !!!


    @AndyLee, was würde nach pädagogischen Maßstäben/Konzepten im Rahmen des Trainings der Entwicklung/Förderung des Kindes entgegenwirken/schaden???
    Vielleicht hilft es ja negative Sachen auszuschließen um später dann festzustellen dass Ihr Allesamt ein Super-Kinder-Training macht?!?!!
    Wäre doch eigentlich das wünschenswerteste Fazit aus dem Thread!!!
    Geändert von ShantiX (15-12-2009 um 08:21 Uhr)

  8. #53
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    Zitat Zitat von ShantiX Beitrag anzeigen

    Wie AndyLee sagte denke ich auch das den Kids bis 8 das ringerische eher entgegen kommt... das mag aber auch in der Art des Trainings/der Techniken liegen die für Anfänger im Allgemeinen verwendet werden.
    Nichts desto trotz denke ich das es keinen Sinn macht Kindertraining mit Erwachsenenmaßstäben zu messen, d.h. wenn ich mit Kindern das gleiche Training wie mit Erwachsenen mache ist TKD sicherlich genauso wenig geeignet wie Karate, Kung Fu, Kickboxen, WT, o.ä. ... womit vermutlich auch ringerische Kampfsportarten aus dem Raster fallen...

    Aber wir reden ja von Kindertraining und ich denke da können wir alle voneinander lernen und Sachen wie meine KK/KS ist aber besser für Kinder oder ähnlicher Driss, hat hier einfach nix suchen!!!
    Da kommt es halt mehr aufs Training/den Trainer und die Abstimmung aufs Individuum und oder die Situation an!!!

    Wie Tori schon sagte ein gewisses Maß an Ordnung und Disziplin sind wichtig für ein vernünftiges Training und kommen nicht zuletzt auch der Sicherheit der Kinder zugute.
    Es kommt halt auch hier darauf an, wie es vermittelt wird.
    Der Trainer sollte Respektsperson sein und durch seine Art und sein Training die Kinder mitreißen/animieren/deren komplette Aufmerksamkeit haben...

    Vielleicht liegen die Mißverständnisse auch in den unterschiedlichen Assoziationen zu Disziplin und Ordnung


    Vielleicht hilft es ja negative Sachen auszuschließen um später dann festzustellen dass Ihr Allesamt ein Super-Kinder-Training macht?!?!!
    Wäre doch eigentlich das wünschenswerteste Fazit aus dem Thread!!!

    Schön auf den Punkt gebracht, ShantiX!
    "Schmerz ist der Lehrer - Weisheit die Lektion" www.impact-kempten.de

  9. #54
    AndyLee Gast

    Standard

    Da muss ich schon noch mal drauf antworten:

    Zitat Zitat von Tori Beitrag anzeigen
    doch, doch Du redest gerade über Pädagogik - und als Trainer bist Du Pädagoge natürlich in gewissem Sinne immer. Ganz ehrlich, die Bedürfnisse von Kindern sind wichtig - aber nicht alles
    Ich rede nicht über Pädagogik sondern habe auf den von dir benutzen Begriff "Kuschelpädagogik" geantwortet. Um bei den Fakten zu bleiben: Als Trainer bist zu Trainer - nicht mehr aber auch nicht weniger. Hast du keine Trainerausbildung, bist du nicht einmal Trainer. Pädagoge ist ein Beruf und kein dehnbarer Begriff für jeden, der meint, ihn benutzen zu müssen. Oder möchtest du mich auch einen Juristen nennen, weil ich über Notwehr, Nothilfe, Putativnotwehr, usw. aufkläre?? Sind Trainer omnipotente Wesen, also Pädagogen, Psychologen, Mediziner, Juristen, Innenarchitekten, usw. in einer Person eben immer so, wie man es benötigt? Vielleicht sollte man mal anfangen, sich nicht mit "fremden Federn" zu schmücken?

    Bei einem Kindertraining sind die Bedürfnisse von Kindern m. E. ganz wichtig, sonst kein Kindertraining - für mich klingt das irgendwie logisch. Wenn du anderer Ansicht bist, ist das okay. Dann nenne das Produkt aber bitte nicht "Kindertraining"...sondern vllt. das, was es ist: Jugend- und Erwachsenentraining eben nur für Kinder.

    Aber mal anders gefragt: Wann sollten denn im Kindertraining die Bedürfnisse der Kinder keine Berücksichtigung finden...? Jetzt aber bitte keine "Essen&Trinken&Toiletten-Argumentation"...

    Zitat Zitat von Tori Beitrag anzeigen
    Ach Du liebe Zeit glaubst Du den Schmarrn tatsächlich? Einen Jungen zum Mann erziehen heisst doch nicht ihn zu eine Prügler zu machen. Ich glaube Du hast da etwas eminent wichtiges nicht verstanden. Kein Weichei und "durchgreifen wenn nötig" hälts Du für dumme Botschaften kranker Erwachsener? Oh je..
    Genau. Warum? Weil "Weichei sein" und "durchgreifen wenn nötig" die Parolen sind, die wir von vielen, nicht gesellschaftlich etablierten Personengruppen immer wieder hören. Beides hängt allerdings an keinem Geschlecht, wird aber immer wieder versucht, am männlichen Geschlecht festzumachen. Das sind einfach nur unüberlegte Äußerungen von Erwachsenen, die wohl mit sich selbst schon überfordert sind...?

    Wenn man mal so in die Bildung schaut, sind die meisten Besucher von Sonder- und Hauptschulen Jungs, immer weniger Jungen machen Abitur. Wir reden hier über Perspektiven die, aus welchem Grund auch immer, für Jungs entsprechend schlechter ausschauen. Wer leidet am häufigsten unter "ADS" und "ADHS" - richtig: Jungs. Wer sitzt am häufigsten vor den PCs, spielt am meisten die in der Kritik stehenden Video-Spiele - richtig: Jungs. Schaut man in die Statistiken des BKA zwecks Opfer und Täter, sind Jungs wiederum die Gruppe, die auf beiden Seiten die Masse abdeckt: Die meiste Gewalt geht von Jungs aus, die wiederum ihre eigene Gewalt am meisten abbekommen.

    Wird es nicht langsam Zeit, vor allem den Jungs heutzutage ein paar andere, der heutigen Zeit angemessenere Normen und Werte, als auch Handlungsstrategien und Perspektiven zu vermitteln, vorzuleben, aufzuzeigen?

    Da gefällt mir eben der andere Absatz von dir schon besser...Werte und Normen. Ordnung und Disziplin gehören in eine andere Zeit. Wenn du aber mit Ordnung "Struktur" meinst und mit Disziplin "Konsequenz" sind wir klar beieinander. Nicht, dass es mir um die Worte geht, mir geht es um den Sinn dahinter und um die Bedürfnisse von Kindern, die weder Ordnung noch Disziplin benötigen, sondern Struktur und Konsequenz. Ordnung und Disziplin sind gerade im Kampfsport Begriffe aus dem Mainstream - m. E. unüberlegte Worthülsen. Oder bedeutet Ordnung nicht, z. B. in Reih und Glied zu stehen (genau das, was hier bestritten wird) und ist mit Disziplin nicht eher gemeint, dem Meister nie zu widersprechen? Wo bleibt denn da die frei Entfaltung, gerade bei Kindern? Kinder haben Fragen, wollen sich bewegen - wie verbindet sich das mit Ordnung und Disziplin? Oder sollte man von Kindern erwarten können, ihre Bedürfnisse für 1 - 1 1/2 Std. mal "unter Kontrolle" zu halten....??

    Ob es für Kinder im Kampfsport an Disziplin benötigt, glaube ich ebenfalls nicht - hier erkenne ich für Kinder einfach keinen Bedarf. Für Jugendliche und Erwachsene schon, aber nicht für Kinder. Kinder brauchen Struktur und wenn diese vorgelebt wird, ist jedes Kind bereit dazu, diesen Weg mitzugehen.

    Zitat Zitat von Tori Beitrag anzeigen
    Dann kennst Du TKD scheinbar überhaupt nicht - TKD ist keine non-Kontakt Sportart. Und nur im Olympischen bzw. sportlichen TKD ist der Fokus extrem auf Kicks ausgerichtet. Das traditionelle TKD ähnelt sehr dem Karate.
    Fangen wir mal ganz rudimentär an. Wie übersetzt man Tae-Kwon-Do? Tae = Fuß / Kwon= Hand / Do = der Weg? Ich erkenne schon bei der Begrifflichkeit keine Neigung zum Kontakt...?? Wo sind wir jetzt überhaupt...im TKD der DTU, so, wie du es vorher geschrieben hast? Ich bin bei dem TKD der 1981 gegründeten DTU, also dem TKD, dass heute - zurecht - sehr populär ist.

    Können wir uns da irgendwie auf etwas einigen und kannst du mir mal schildern, wie ein Kindertraining bei euch aussieht??

    By the way: Habe mich eben mal auf YouTube umgeschaut und "Taekon-Do Kindertraining" und "Judo-Kindertraining" eingegeben. Sollte jeder mal für sich machen, um einfach auch optisch den Unterschied zwischen Nähe und Distanz bei Kindern zu erfahren.
    Geändert von AndyLee (15-12-2009 um 12:17 Uhr)

  10. #55
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    Allgäu
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    Standard

    @ AndyLee

    Schöner Beitrag - man sieht, Du machst Dir schon tiefgreifende Gedanken zum Thema Kindertraining. Also grundsätzlich bin ich bei Dir. Der "Witz": Ich glaube wir sind alle gar nicht so weit auseinander. Ich möchte an dieser Stelle nochmals ShantiX zitieren:

    "Vielleicht liegen die Mißverständnisse auch in den unterschiedlichen Assoziationen zu Disziplin und Ordnung."

    Es ist doch klar: Ein Training, in dem die Kinder nur machen können was sie wollen ist kein Training. Das ist einfach nur zielloses rumtoben (was natürlich auch manchmal sein muss - Thema Bedürfnisse). Also geben wir Trainer dem Training eine Struktur (was manch einer vielleicht als Ordnung bezeichnet). Um die von uns gewählte Struktur zu realisieren müssen wir den Kindern Grenzen setzen und diese konsequent einfordern - sonst werden wir von den Kids nicht respektiert! Das wiederum nennt manch einer dann Disziplin. Und übrigens: Kinder haben das Bedürfniss nach Grenzen - diese geben ihnen nämlich Halt und Orientierung.

    Also nochmals: Ich glaube wir sind alle gar nicht so weit auseinander. Es soll kluge Köpfe geben, die ernsthaft bezweifeln ob der Mensch wirklich kommunizieren kann.

    Gruss

    Klaus
    "Schmerz ist der Lehrer - Weisheit die Lektion" www.impact-kempten.de

  11. #56
    Kalle_Blomquist Gast

    Standard

    Na da habe ich ja einen Stein ins Rollen gebracht.

    Meine Fragen sind bestens beantwortet, möchte euch aber die interessante Grundsatzdiskussion nicht abwürgen. Ich denke das Vermitteln von "Werten" geht besser nebenbei, es ist einfach wichtig viel Zeit seinem Kind zu widmen.

    LG

    Kalle

  12. #57
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von variable Beitrag anzeigen
    @ AndyLee

    Schöner Beitrag - man sieht, Du machst Dir schon tiefgreifende Gedanken zum Thema Kindertraining. Also grundsätzlich bin ich bei Dir. Der "Witz": Ich glaube wir sind alle gar nicht so weit auseinander. Ich möchte an dieser Stelle nochmals ShantiX zitieren:

    "Vielleicht liegen die Mißverständnisse auch in den unterschiedlichen Assoziationen zu Disziplin und Ordnung."

    Es ist doch klar: Ein Training, in dem die Kinder nur machen können was sie wollen ist kein Training. Das ist einfach nur zielloses rumtoben (was natürlich auch manchmal sein muss - Thema Bedürfnisse). Also geben wir Trainer dem Training eine Struktur (was manch einer vielleicht als Ordnung bezeichnet). Um die von uns gewählte Struktur zu realisieren müssen wir den Kindern Grenzen setzen und diese konsequent einfordern - sonst werden wir von den Kids nicht respektiert! Das wiederum nennt manch einer dann Disziplin. Und übrigens: Kinder haben das Bedürfniss nach Grenzen - diese geben ihnen nämlich Halt und Orientierung.

    Also nochmals: Ich glaube wir sind alle gar nicht so weit auseinander. Es soll kluge Köpfe geben, die ernsthaft bezweifeln ob der Mensch wirklich kommunizieren kann.

    Gruss

    Klaus
    Ich glaube auch, dass wir nicht weit auseinander liegen.

    Ich finde dennoch, dass Ordnung und Disziplin im Bezug auf Struktur und Konsequenz andere Sichtweisen innehaben.

    Ordnung und Disziplin beziehen sich auf Eigenschaften der Kinder...man sagt auch, dass Kinder "...Ordnung und Disziplin erst lernen müssen". Dies assoziiert einen Mangel auf Seiten der Kinder, welcher - zum Erreichen eines Ziels - behoben werden muss. Mit dieser Sichtweise habe ich genau zwei Probleme:

    1. Hier wird Ausschließlich auf die Mängel von Kindern geachtet. Ist ein Kind unordentlich, so ist bei dieser Sichtweise ausschließlich das Kind "schuld". Alles wird auf das Kind fokussiert. Das ist natürlich einfach für die Erwachsenen, denn an ihnen kann dieser Mangel nicht liegen, da er ja sichtbar auf Seiten des Kindes ist.

    2. Um einen Mangel, wie z. B. Unordnung abzustellen, bedarf es an Maßnahmen. Jede Maßnahme, die eine Verhaltensänderung eines Kindes zugunsten von Ordnung und/oder Disziplin erreichen will, ist im eigentlichen Sinne eine Bestrafung. Ist etwas unordentlich, muss es sauber bzw. ordentlich gemacht werden. Ist das Kind undiszipliniert, wird es zurechtgewiesen. Hier ist das Kind der Tagesform, der Lust und Laune des Erwachsenen ausgeliefert...wir kennen das ja: Hat man bessere Laune, lässt man schonmal das eine oder andere durchgehen.

    Anders verhält es sich bei der Struktur und der Konsequenz. Beide Begriffe beziehen sich - wie es auch sein muss - auf das Verhalten des Erziehenden, also desjenigen, der die Erziehungsgewalt in diesem Moment hat. Fehlt einem Kind Struktur, z. B. in Form einer guten Zeiteinteilung, so liegt das nicht am Kind, sondern beim Erziehenden - so ist das Verhältnis richtig. Nicht das Kind ist Schuld am Mangel, sondern diejenigen, die es erziehen. Ich bitte zu bedenken, dass wir hier über Kinder bis zum 8. bzw. 9. Lebensjahr sprechen!

    Die Maßnahmen, die ein Kind benötigt, um eine eigene Struktur aufzubauen, sind sehr vielfältig und haben nichts mit Bestrafungen zu tun. So kann ein Kind z. B. beim Training eine grobe Struktur erhalten, wenn ein Training mit Rituale (verlässlich wiederkehrende Handlungen) bestückt ist. Man sieht, Struktur gibt Halt, wie an einem Geländer, an das man sich anlehnen kann. Genau dies muss der Erziehende dem Kind aufzeigen, am besten praktisch durch vorleben bzw. vormachen, immer mit Geduld, Zuneigung und Wertschätzung.

    Hinzu kommt dann natürlich konsequentes Verhalten, wie ich es schon einmal beschrieb. Auch hier lernen die Kindern, wenn man ihnen z. B. konsequent ihre Fragen nicht zu einfach beantwortet. Fragt ein Kind: "Darf ich jetzt auf die Toilette?" wäre es gut, nicht einfach mit "JA" oder "NEIN" zu antworten, sondern zu fragen "...weißt du noch, was wir da mal abgesprochen hatten?" Weiß das Kind allein nicht mehr weiter, kann man ja die anderen Kinder hinzuziehen und schon hat man ein Lernfeld, schon lernen Kinder gemeinsam.

    Konsequentes Verhalten beschreibt aber auch die Eigenschaft des Erziehenden, unabhängig von Gefühl und Tageslaune, gleich-bleibend auf die selben Dinge zu reagieren. Kommt z. B. immer wieder ein Kind zum Trainer und zieht an an dem Anzug des Trainers, stellt immer wieder Fragen und man hat den Eindruck, dass es hierbei nur um Aufmerksamkeit geht, so muss man als Trainer eigentlich nicht viel tun: Beim ersten Mal erklärt man dem Kind, dass nun trainiert werden muss und sein Partner auf ihn wartet. Man spricht ab (oder wiederholt), dass Fragen im Anschluss gestellt werden können. Gut "trainierte" Kinder mit wenig innerer Struktur werden es immer wieder versuchen, diesen Trainer zu testen. Sie werden dem Trainer immer wieder am Anzug ziehen, um seine Aufmerksamkeit - gegen die Absprache - zu bekommen. Eigentlich braucht sich der Trainer dann wirklich auch nur vom Kind konsequent wegzudrehen. Damit zeigt der Trainer durch Körpersprache, dass er momentan nicht für Fragen zur Verfügung steht. Nach der Trainingseinheit holt er die Kinder zusammen und erklärt, dass nun - wie abgesprochen - Fragen gestellt werden können. So lernt das Kind: Fragen kann es, wenn das Training unterbrochen wird. Während des Trainings wird der Trainer keine Fragen beantworten. Um das so hinzubekommen, bedarf es ca. 3 - 4 Trainingseinheiten, bei Kindern mit inkonsequenten Eltern vllt. etwas länger.

    Ich hoffe, dass ich aus meiner Sicht klar machen konnte, worin die Unterschiede von Ordnung und Disziplin im Gegensatz zur Struktur und Kontrolle liegen. Genau aus diesen Gründen sind für mich Ordnung und Disziplin für Kinder absolut nicht erstrebenswert. Ich möchte kein stumpfen Gehorsam, sondern Kinder, die mitdenken und ihre Ressourcen im Training mit einbringen. Das können sie nur, wenn man ihnen auch die Möglichkeit dazu gibt. Die Möglichkeit dazu gibt der Trainer. Je mehr Struktur ein Training hat und je konsequenter der Trainer in seinem Handeln ist, umso höher der persönliche Lerneffekt der Kinder.
    Geändert von AndyLee (16-12-2009 um 14:27 Uhr)

  13. #58
    Registrierungsdatum
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    Zitat Zitat von variable Beitrag anzeigen
    @ AndyLee

    Schöner Beitrag - man sieht, Du machst Dir schon tiefgreifende Gedanken zum Thema Kindertraining. Also grundsätzlich bin ich bei Dir. Der "Witz": Ich glaube wir sind alle gar nicht so weit auseinander. Ich möchte an dieser Stelle nochmals ShantiX zitieren:

    "Vielleicht liegen die Mißverständnisse auch in den unterschiedlichen Assoziationen zu Disziplin und Ordnung."

    Es ist doch klar: Ein Training, in dem die Kinder nur machen können was sie wollen ist kein Training. Das ist einfach nur zielloses rumtoben (was natürlich auch manchmal sein muss - Thema Bedürfnisse). Also geben wir Trainer dem Training eine Struktur (was manch einer vielleicht als Ordnung bezeichnet). Um die von uns gewählte Struktur zu realisieren müssen wir den Kindern Grenzen setzen und diese konsequent einfordern - sonst werden wir von den Kids nicht respektiert! Das wiederum nennt manch einer dann Disziplin. Und übrigens: Kinder haben das Bedürfniss nach Grenzen - diese geben ihnen nämlich Halt und Orientierung.

    Also nochmals: Ich glaube wir sind alle gar nicht so weit auseinander. Es soll kluge Köpfe geben, die ernsthaft bezweifeln ob der Mensch wirklich kommunizieren kann.

    Gruss

    Klaus
    Danke Klaus, genau so ist es

    @AndyLee: ich verstehe Deine Position sehr wohl - und tatsächlich sind wir gar nicht so weit auseinander wie Du vielleicht denkst. In der einen oder anderen Sache haben wir sicherlich eine unterschiedliche Auffassung. Was aber das Training von Kindern in dieser Alterstufe betrifft hast Du sicherlich recht.

    P.S.: Ich selbst betreibe schon lange kein TKD mehr und leite somit auch kein TKD-Kindertraining, jedoch Training in anderen Kampfkünsten

    Grüsse
    Tori
    Zitat Kohleklopfer: "Ich will in dem Moment kämpfen, und keinen Workshop über Mundhygiene halten."

  14. #59
    Sven K. Gast

    Standard

    Das Grundproblem dürfte sein, dass viele Trainer gar nicht erkennen, wie
    falsch sie arbeiten. Einfach weil ihnen die Hintergrundinformationen fehlen.
    Wie wichtig die Interaktion ist und welche Auswirkung sie hat usw..
    Es ist einfach Handwerkszeug, das ich lernen muss. Wenn mir die Kinder wirklich
    am Herzen liegen muss ich lernen.

    Viele Kinder habe auch TROTZ des Unterrichtes noch Bock auf KK und nicht
    WEGEN.

  15. #60
    Kyoshi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sven K. Beitrag anzeigen
    Viele Kinder habe auch TROTZ des Unterrichtes noch Bock auf KK und nicht WEGEN.


    Dem stimme ich voll zu !

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