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Thema: Alter Chen Stil von Adam Hsu

  1. #1
    yiquanberlin Gast

    Standard Alter Chen Stil von Adam Hsu

    Chen Laojia Yilu demonstriert von Adam Hsu, Taiwan:

    YouTube - Chen Taiji Quan Old Form by Adam Hsu


    Diese Form unterscheidet sich deutlich von VR China Mainstream Variante!

    Wenn man den Quellen glauben kann, soll so (oder zumindest sehr ähnlich)
    die Laojia im 18. Jahrhundert ausgesehen haben...für mich ist das gar nicht so abwägig, weil sie doch schon dem alten Yangstil von Stellungen und Positionen recht ähnlich ist. Auch ist die Spiraldynamik von außen nicht so deutlich sichtbar und das Fajin ist auch nicht mit starken Vibrationen verbunden.

    Vielleicht kennen sich ja einige unter euch mit dieser Richtung etwas besser aus
    und können ein paar Info's geben???

  2. #2
    taiwandeutscher Gast

    Standard

    Adam Hsu, Xu Ji 徐紀, ist zwar ein Schüler von Du Yuze gewesen, der einen relativ alten Chen-Stil (in der Linie von Chen Youlun, Li Jingyan, Chen Mingbiao) nach Taiwan gebracht hatte.

    Hsu/Xu praktiziert aber als Hauptdisziplin Bajiquan, macht nebenbei eine Menge andere Stile, so dass die letzten Vertreter aus der Du-Schule seine Ausführung als stark von Bajiquan beeinflusst einstufen. Auch sein Huleijia sieht ganz anders aus als das, was ich hier in Taiwan sonst so gesehen und selbst ausgetestet habe.

    Wer sich wirklich für alte Chen-Stil-Varianten interessiert, sollte auf Youtube nach Du Yuze oder Twu Tzong-jen suchen, wobei letzterer auch im Chen-Dorf intensiv modernes gelernt hat.

  3. #3
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    Hochinteressant.

    Ich habe mich damit bisher nicht befaßt, bin aber fasziniert, wie deutlich manche Anwendungen zu erkennen sind.
    Die Finger/Hände sind ebenfalls interessant, ich habe mich dabei spontan an einige Handbewegungen von.... Chen Pengfei (?) in einem Jungendvideo erinnert...

    Während wir das heute ja fast alles reduziert haben.
    Interessant auch, daß wir heute so viel Wert auf einen senkrechten Oberkörper, in dem wir sinken können, legen, während man früher darauf offenbar weniger Wert gelegt hat und der Schwerpunkt noch mehr auf der "Durchführbarkeit der Anwendungen" lag..
    Kommt mir jedenfalls so vor, würde mich interessieren, wie das andere sehen.
    Mag ja sein, daß man mit leicht vorgeneigtem Oberkörper manchmal auch stabiler ist?
    Wie handhabte man früher die Zentrierung und Verwurzelung, wurde das so intensiv behandelt wie heute?

    KAnn jemand Lektüre dazu (generell zu alten Formen/stilistischen Eigenheiten, insbesondere beim Chen Tjq empfehlen (bitte NICHT in Chinesisch...)?

  4. #4
    yiquanberlin Gast

    Standard

    Interessant auch, daß wir heute so viel Wert auf einen senkrechten Oberkörper, in dem wir sinken können, legen, während man früher darauf offenbar weniger Wert gelegt hat und der Schwerpunkt noch mehr auf der "Durchführbarkeit der Anwendungen" lag..
    Hier gibt es nochmal die "gleiche" Form, ohne die Bajiquan Einflüsse von A. Hsu:

    YouTube - master Dou taiji old form

    Auch hier sieht man den leicht nach vorne ausgerichteten Oberkörper..den man auch bei den Wu TJQ oder Ip Snake Style Leuten deutlich erkennen kann.
    Ich glaube, der senkrechte Oberkörper ist eine Entwicklung, die nur in der VR China stattgefunden hat..sicher auch in Bezug auf Ästhetik (modernes Wushu)!
    Ich hab auch ein Video aus Penang gesehen, wo die dortigen Chinesen Chen Formen gelaufen sind..völlig anders als die offiziellen Linien, deutlich mehr in der Art, wie in den zwei Videos hier!
    Die Kraft war auch viel direkter, härter..und nicht so viel künstliche Vibration, wie es heute zu sehen ist.

    Wie handhabte man früher die Zentrierung und Verwurzelung, wurde das so intensiv behandelt wie heute?
    Sicher nicht..Zhanzhuang gibt's im Chen Stil ja auch erst seit Anfang der 90er..und bekannt wurde diese Art des Trainings für die breiten Massen auch erst durch Yiquan Gründer Wang Xiangzhai!

    KAnn jemand Lektüre dazu (generell zu alten Formen/stilistischen Eigenheiten, insbesondere beim Chen Tjq empfehlen (bitte NICHT in Chinesisch...)?
    Schaust Du hier:

    The Sword Polisher's Record Sword Polisher's Record: The Way of Kung-Fu the Way of Kung-Fu Tuttle Martial Arts: Amazon.de: Adam Hsu: Englische Bücher

    AHKFS Home Page

    und evtl. noch hier:

    Traditional Chen Style Taijiquan: The … - A. Frank Shiery Fan Chun-Lei; Chun-Lei Fan - Portofrei bei buecher.de

  5. #5
    yiquanberlin Gast

    Standard

    Und hier gibt es in Berlin noch einen Lehrer für den Chen Stil nach Adam Hsu und Du Yuze:

    William Allnutt:

    123people

    Auf der Seite wird zwar nur Unterricht im Bajiquan angeboten, aber Bill Allnutt unterichtet noch privat Chen Stil!
    Geändert von yiquanberlin (28-12-2009 um 19:50 Uhr)

  6. #6
    Freier Geist Gast

    Standard

    -
    Geändert von Freier Geist (16-04-2011 um 20:54 Uhr)

  7. #7
    yiquanberlin Gast

    Standard

    Das Hsu-Buch muss ich mir nun doch mal zulegen. Da ist ja schon das Inhaltsverzeichnis spannend.
    Adam Hsu gilt in internationalen Kreisen als so eine Art "Gelehrter" für nordchinesische Stile und gibt in beiden Büchern tiefe Einblicke, teilweise auch mit wissenschaftlichen Ansätzen, über diverse Trainingsmethoden und auch historische Aspekte.
    Kann ich beide sehr empfehlen..und eins davon gibt's ja auch schon für'n relativ kleines Geld bei Amazon!

  8. #8
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    hmmmmm, alles sehr interessant, damit werde ich mich mal eingehender befassen.
    Auch wenn Master Dous Stil ja auch nicht viel anders ist, als der aktuelle Chen-Familienstil, abgesehen von der Vorneigung des Oberkörpers- allerdings ist schwer zu sagen, was davon an altersbedingter Steifheit liegt und was tatsächlich so gewollt ist. (Jedenfalls kann ICH das schwer unterscheiden). Bei Fong gefällt mir das Gleichgewicht, auch wenn mir auffällt, daß er oft die Knie etwas nach Innen dreht und auch nicht leer und ohne Gewicht aufsetzt, sondern das auftretende Bein etwas belastet- sowas irritiert mich immer, da man ja streng gelernt hat, sowas nicht zu sollen... Alles in allem, das oberste Video interessiert mich mehr, während die anderen beiden meiner bescheidenen Meinung nach nicht an die Qualität der Chen-Familie rankommen....

    Aber ich habe enorm interessante Details im Vid oben entdeckt, die sind es wert, etwas intensiver darauf einzugehen.
    Auch wenn ich nicht vor habe, meinem Chen-Stil, den ich ja orientiert an den heutigen Chens aus Chenjiagou betreibe, "untreu" zu werden, dafür hab ich zuviel daran gearbeitet und um einfach zu wechseln bin ich inzwischen stilistisch auch schon "zu gut"-
    - danke für die Buchtips. Bin mal gespannt...
    Geändert von scarabe (28-12-2009 um 23:42 Uhr)

  9. #9
    bluemonkey Gast

    Standard

    Zitat Zitat von yiquanberlin Beitrag anzeigen
    Ich glaube, der senkrechte Oberkörper ist eine Entwicklung, die nur in der VR China stattgefunden hat..sicher auch in Bezug auf Ästhetik (modernes Wushu)!

    Ich meine mich zu erinnern, dass Yang Lu Chan, auch für seine aufrechte Haltung berühmt war, leider weiß ich nicht mehr wo ich das gelesen habe.

  10. #10
    Freier Geist Gast

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    -
    Geändert von Freier Geist (16-04-2011 um 20:54 Uhr)

  11. #11
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    "Master Dou" ist "Du Yuze" bzw. "Du Yu Ze".
    .
    Tai Chi Chuan und Qigong in Neukölln und Treptow, Berlin: cloudhand-taichi.berlin

  12. #12
    Freier Geist Gast

    Standard

    -
    Geändert von Freier Geist (16-04-2011 um 20:53 Uhr)

  13. #13
    yiquanberlin Gast

    Standard

    Zu beiden finde ich auf Youtube nichts. Hast du einen Link?
    Ist doch oben schon verlinkt?!

    Auch wenn Master Dous Stil ja auch nicht viel anders ist, als der aktuelle Chen-Familienstil, abgesehen von der Vorneigung des Oberkörpers- allerdings ist schwer zu sagen, was davon an altersbedingter Steifheit liegt und was tatsächlich so gewollt ist.

    Ich sehe da technisch einige andere Sachen, wie z.B. die Stellungen sind oft eher im Gongbu statt im Mabu mit einer 40/60% Gewichtsverteilung, kein Fajin mit Vibrationen, die Form wird kurz vorm Ende in einer anderen Richtung gelaufen und auch einzelne Übergänge in den Sequenzen sind stark verändert.
    Auf dem Video von Du Yuze denke ich aber auch, dass er da schon einige bewegungsmotorische Einschränkungen hatte..vielleicht vom Alter oder auch alte Verletzungen?!


    Auch wenn ich nicht vor habe, meinem Chen-Stil, den ich ja orientiert an den heutigen Chens aus Chenjiagou betreibe, "untreu" zu werden, dafür hab ich zuviel daran gearbeitet und um einfach zu wechseln bin ich inzwischen stilistisch auch schon "zu gut"-
    Den Link zu Bill Allnutt habe ich auch nicht gesetzt, um dich zum Wechseln zu bewegen..aber wenn man in der gleichen Stadt lebt und so Chen begeistert ist, wie du bist, dann könnte es einfach zu einem freundlichen Austausch kommen und davon können ja sicher beide Seiten was haben .
    Und um einfach mal zu zeigen, dass es in Berlin außer WCTAG, Xiao Jimin auch noch unbekanntere Linien gibt, die andere Ansätze pflegen.


    - danke für die Buchtips. Bin mal gespannt...
    Gerne...

  14. #14
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    Danke, da hast Du recht. Ich werde ihn mir auf jeden Fall mal "ansehen", das kann ja recht bereichernd werden.

    Zu der Form- das stimmt schon alles, und diese Unterschiede sind selbstverständlich da, wobei ich in meinem Kommentar mehr die generelle Art, sich zu bewegen und die Bewegungsqualität meinte, als die Änderungen der Form, die sozusagen "Designarbeit" sind. (im Gegensatz zum obersten Vid, wo ganz viele Bewegungen, Armarbeit etc. mich schon sehr an direkte Kampfanwendugen erinnert haben.... wenn ich das so richtig sehe...)
    Also etwa so: würdest Du Dou und die Chens eine komplett neue Form laugfen lassen, die beide vorher nicht kannten, würde es meiner Meinung wahrscheinlich recht ähnlich aussehen...

  15. #15
    yiquanberlin Gast

    Standard

    Zwei Artikel über Du Yuze und sein Chen Taijiquan:


    http://nancl.sg1007.myweb.hinet.net/...Taiwan%202.pdf

    http://nancl.sg1007.myweb.hinet.net/...0Du%20Yuze.pdf

    Sogar auf Deutsch

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