Diese Aussage gefällt mir! In einer anderen Karategruppe im Internet ging es auch mal um das Thema SV im Karate. Ich habe dort meine Meinung vertreten, dass man bereits SV im Karatetraining selbst lernt. Also indem man Kihon, Kata, Bunkai und natürlich Kumite übt, lernt man bereits Dinge, mit denen man sich verteidigen könnte, so dass all diese gelernten Dinge nicht komplett nutzlos wären. Daraufhin bin ich von sämtlichen Danträgern kritisiert worden. Natürlich hätte ich keine Ahnung und hätte nichts verstanden. SV wäre ja schließlich so anders. Da habe ich mich gefragt, ob ich als heutiger Nidan all die Jahre alles falsch verstanden habe und keine "Kampf"kunst trainiert habe - oder ob da ein paar andere Danträger nicht verstanden haben, was sie da eigentlich in der Turnhalle machen, weil sie sämtliche Kata immer nur vom Ablauf her trainieren, sich aber nie wirklich tiefer mit einer Kata beschäftigen.
Ein Beispiel: Als ich noch ein Ikkyu war, hat mir ein heutiger Nidan mal die Meikyo gezeigt. Nachdem wir sie einige Male miteinander geübt hatten, habe ich ihn nach Anwendungsbeispielen gefragt. Er meinte, dass man mit dieser Kata nichts machen könne. Sie hätte keinen anwendungsbezogenen Nutzen. Man könne sie nur vom Ablauf her üben. Dies wäre alles. Dieser Mann trägt heute ebenfalls den Nidan. Und ähnliches, was er mir vor vier Jahren erzählt hat, erzählt er heute auch den unteren Kyu-Graden. Und diese prüft er als B-Prüfer auch. Wie diese Kyu-Grade Karate lernen, mag sich jeder selbst ausmalen.
Was ich auch skurril finde, ist die Tatsache, dass es innerhalb des Karate (im DKV), also innerhalb einer Kampfkunst, eigene SV-Lehrgänge gibt - als wäre das Karatetraining selbst nicht geeignet, sich damit verteidigen zu können. Von daher finde ich es schon mal gut, dass in den SOK-Prüfungen auch SV-Anteile enthalten sind. Die sollten meiner Meinungen nach in allen Prüfungen in allen Stilen enthalten sein.