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Thema: Stiloffenes Karate

  1. #1
    The little Dragon Gast

    Standard Stiloffenes Karate

    Hallo zusammen,
    wozu gibt es eigentlich Stil offenes Karate?
    Ich habe mal auf einem Lehrgang nachgefragt was der Unterschied zwischen SOK und herkömmlichen Karate-Stilrichtungen ist. Die Antwort war "SOK ist zu 99% eigentlich immer noch eine Stilrichtung." Aber wozu dann noch einen Stil ? Beziehungsweise hier nochmal die Frage: Was ist denn der unterschied zwischen SOK und einer Karate Stilrichtung ?

  2. #2
    Lanariel Gast

    Standard

    SOK heißt zwar stiloffen aber du trainierst an sich einen Stil und wirst etwas anders geprüft da die Prüfungsordnung Schwerpunkte legt. Ist aus meiner Sicht gerade für Wettkämpfer interessant, da je nach Auslegung Bunkai, SV oder Kumite komplett entfallen kann. Begünstigt in meinen Augen einseitiges Training. Und es soll auch schon vorgekommen sein dass einige Danträger dort ne Prüfung abgelegt haben und dann dachten, ach ich hab bisher den Stil trainiert mach ich ne Anerkennungsprüfung. Ach ich trainier seit 5 Jahren das mach ich da auch noch mal ne Anerkennunsprüfung zu nem hohen Dan.

    Dann gibt es noch kleinere Stile die keine offizielle Prüfungsordnung im DKV haben und dann einfach unter SOK geprüft werden, aber an sich ihr Programm durchziehen. Sowas finde ich sogar sehr gut. Bsp.: Koryu Uchinadi.

    Bei meinen Prüfungen wurde nur Kihon und Kata abgefragt. Auf Bunkai und Kumite gänzlich verzichtet. Empfinde ich im nachhinein als falsch.
    Geändert von Lanariel (17-01-2010 um 15:09 Uhr)

  3. #3
    ZoMa Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Lanariel Beitrag anzeigen
    Dann gibt es noch kleinere Stile die keine offizielle Prüfungsordnung im DKV haben und dann einfach unter SOK geprüft werden, aber an sich ihr Programm durchziehen. Sowas finde ich sogar sehr gut. Bsp.: Koryu Uchinadi.
    Ich schätze mal, die Situation, die du mit dem KU ansprichst muss man etwas differenzierter sehen. Die bisher abgelaufenen SOK-Prüfungen mit KU-Backround werden wohl stilistisch dem Shotokan zuzuordnen zu sein, und der KU-Anteil wird sich dann entweder auf den Bunkai oder SV-Teil erstreckt haben.

    Im Koryu Uchinadi gibt es keine Vorgeschriebenen Kyu-Prüfungen, diese sind Dojo-Sache. Lediglich Dan-Prüfungen sind offiziell.

    Außerdem gibt es im DKV niemanden der die Berechtigung hätte offizielle KU-Prüfungen abnehmen zu dürfen.

  4. #4
    Trunkenbold Gast

    Standard

    @Lanariel
    SOK heißt zwar stiloffen aber du trainierst an sich einen Stil und wirst etwas anders geprüft da die Prüfungsordnung Schwerpunkte legt. Ist aus meiner Sicht gerade für Wettkämpfer interessant, da je nach Auslegung Bunkai, SV oder Kumite komplett entfallen kann. Begünstigt in meinen Augen einseitiges Training. Und es soll auch schon vorgekommen sein dass einige Danträger dort ne Prüfung abgelegt haben und dann dachten, ach ich hab bisher den Stil trainiert mach ich ne Anerkennungsprüfung. Ach ich trainier seit 5 Jahren das mach ich da auch noch mal ne Anerkennunsprüfung zu nem hohen Dan.
    Die Definition stimmt so nicht. Jede Stilrichtung kann ihr Prüfungsprogramm im Rahmen den der DKV vorgibt selbst bestimmen. Ein Hauptgrund für Stil offenes Karate sind die vielen zum Teil auch sehr traditionellen Stile die nicht in die begrenzte Sicht der deutschen Karate Landschaft passen. Dies liegt in erster Linie an der Entwicklung des Karate in Deutschland bei denen nur wenige Stile sich durchgesetzt oder besser gesagt überhaupt vermittelt wurden. Die Danträger sind somit genauso anerkannt wie die der nicht offenen Stile. Was ich schon so alles mitbekommen habe, sollte man erst einmal vor der eigenen Tür kehren (meine damit die etablierten Stile), bevor man andere beschuldigt.

    Um missverstände im Vorfeld auszuschließen. Ich gehöre und gehörte noch nie einem Stil offenen Stil an.

    Prost

  5. #5
    Registrierungsdatum
    06.05.2002
    Beiträge
    4.519

    Standard

    Also ganz Unrecht hat Lanariel auch wieder nicht. Der Gedankengang eines stiloffenem Karate ist folgender:

    Kata ist der Mittelpunkt des Karate und jeder Stilrichtung. Von diesem wichtigsten Punkt ausgehend wird das Kihon abgeleitet, deshalb sind die Prüfungsinhalte in SOK Prüfungen immer: Kata und Kihontechniken aus diesen Kata. Da hört Karate aber nicht auf, sondern bietet dem Praktizierenden die Möglichkeit individuelle Schwerpunkte zu legen. Der dritte Prüfungsteil besteht dann entweder aus Kumite, Bunkai oder SV. Diesen Teil arbeitet der Prüfling selbst aus, optimal unter Zusammenarbeit mit seinem Prüfer. Ich hab auch schon Prüfungen erlebt wo der Prüfling im dritten Teil auch Kumite und Bunkai und SV gezeigt hat.

    Ein Artikel vom DKV: http://www.karate.de/images/stories/...en/sok_403.pdf

    Und schaut euch mal die Prüfungsordnung unten an. Wenn jemand in einer Dan Prüfung Selbstverteigung als Schwerpunkt wählt, dann muss er auch einiges realistisches zeigen. Kata und Kihon muss er aber trotzdem beherrschen. Das finde ich gut. Wenn es richtig umgesetzt wird, ist SOK also keinesfalls für Wettkämpfer gedacht die sonst nichts mehr machen wollen. Natürlich sind die Kyu und Dan Träger die eine stiloffene Prüfung abgelegt haben genauso anerkannt wie alle anderen innerhalb des DKV auch. Sie trainieren ganz normal eine oder mehrere Stilrichtungen.

    http://www.karate.de/component/optio...wnload/gid,28/

  6. #6
    Trunkenbold Gast

    Standard

    @Vegeto
    Und inwiefern unterscheidet sich deine Feststellung zu meiner Aussage?

    Sowohl das Stil offene als auch das „andere“ Karate unterliegt grundsätzlich den Rahmenbedingungen des DKV. Innerhalb dieser Spielräume kann jeder und auch wirklich jeder Stil sein Prüfungsprogramm selbst bestimmen.
    Alle Prüfungen sind demnach gleichberechtigt im DKV.

  7. #7
    Lanariel Gast

    Standard

    Ist es denn wirklich so, dass wirklich JEDER Stil im DKV sein eigenes Prüfungsprogramm innerhalb des DKV veröffentlichen und anwenden kann? Ich habe da nämlich schon anderes gehört, nämlich dass eine bestimmte Anzahl an Mitgliedern dieses Stils vorhanden sein muss, da er sonst immer unter SOK fällt und auch keinen eigenen Stilvertreter im DKV hat. Ich kann mich aber auch irren. Mich würde interessieren wie es nun wirklich ist.

    @Trunkenbold:
    Mag sein dass auch in anderen Stilen Leute durchgeschleust werden aber die stiloffene Prüfung erleichtert dies leider imens.
    Kenne bisher auch nur die eine Seite die traditionell trainiert und deshalb Scherpunkt SV wählt und darunter fällt oder die andere Seite dass Wettkämpfer die PO nutzen um ihr einseitiges Programm durchzuziehen. Da nimmts dann oft auch der Prüfer nicht mehr so genau wenn ein Punkt wirklich klasse war (bisher erlebt Kata oder Kumite ganz weggelassen, Bunkai sowieso).

  8. #8
    Michael1 Gast

    Standard

    Es kann nicht jeder "einfach so" seinen eigenen Stil mit eigenen Prüfungsprogramm, Danprüfern, Stilrichtungsreferenten usw. "gründen". Dazu gibt es auf der DKV-Homepage irgendwo die entsprechende Ordnung. Meine das muss auch über den jeweiligen Landesverband laufen.

    Das war wohl auch eine der Ideen die zur Gründung des "stilrichtungsfreien" Karate, später in "stilrichtungsoffenes" Karate umbenannt, geführt hat. Man wollte es für "kleineren" Stilrichtungen attraktiver machen sich im DKV einzubringen, gleichzeitig aber verhindern das man es am Ende mit einer kaum zu überschaubaren Anzahl von -im organisatorischen Sinne- echten Stilrichtungen zu tun hat.

    Was die Qualitätsunterschiede bei Danprüfungen betrifft gibt es meiner Meinung nach überall gute und schlechte Leute. Wie Anspruchsvoll die eigene Prüfung wird hängt aber auch wesentlich davon ab welchen Prüfer man sich selbst aussucht. Das sof verlangt von Prüfer und Prüfling imho einen höheren Grad an eigener Verantwortung wenn dabei etwas gutes herauskommen soll.
    Jeder Prüfer darf innerhalb seiner Lizenz alles Prüfen. Es kann eben passieren das Prüfer aus Stil x, spezialist für Wettkampfkumite auf einmal einen Prüfling aus Stil y vor sich stehen hat der als schwerpunkt Kata-Bunkai machen will. Die Prüfungsordnung verbietet das nicht. Hier sind eben beide - Prüfer und Prüfling - vorher gefordert solche Dinge zu vermeiden.
    Gerade zu Begin gab es wohl auch Qualitätsprobleme die mit der Art der Lizenzvergabe zusammenhing. Das war in den verschiedenen Bundesländern auch sehr unterschiedlich. Man wollte im Prinzip mehr Individualität zulassen, es gab entsprechend mehr Prüfer. Das hat wohl nicht überall so gut funktioniert...

    Das Prüfer nicht alles Prüfen sondern Teile weglassen kommt auch in anderen Stilrichtungen vor, sowohl im Kyu- als auch im Danbereich.
    Im Shotokan trifft es für Kyuprüfungen gerne mal Bunkai, die Übungen zum Freikampf oder auch die Partnerübung die nur für einen Arm geprüft werden. Bei Danprüfungen trifft es schon mal die vom Prüfer zu wählenden Kihon-Kombinationen, den Freikampf oder es werden nicht so viele Kata geprüft wie eigentlich zu zeigen sind.
    Geändert von Michael1 (18-01-2010 um 20:56 Uhr)

  9. #9
    Kyoshi Gast

    Standard

    @ Michael1

    Guter Kommentar !

  10. #10
    Trunkenbold Gast

    Standard

    @Lanariel
    Ist es denn wirklich so, dass wirklich JEDER Stil im DKV sein eigenes Prüfungsprogramm innerhalb des DKV veröffentlichen und anwenden kann?

    Ja, dieser Stil muss natürlich anerkannt sein, was eigene Kriterien wie zum Beispiel die Anzahl der Betreibenden erfüllen. Die genauen Kriterien veröffentlicht der DKV auf seiner Seite.

    Mag sein dass auch in anderen Stilen Leute durchgeschleust werden aber die stiloffene Prüfung erleichtert dies leider imens.

    Nicht gut wenn so etwas passiert, aber wie gesagt ich kenne so etwas auch von den etablierten Stilrichtungen.

  11. #11
    Lanariel Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Trunkenbold Beitrag anzeigen
    Ja, dieser Stil muss natürlich anerkannt sein, was eigene Kriterien wie zum Beispiel die Anzahl der Betreibenden erfüllen. Die genauen Kriterien veröffentlicht der DKV auf seiner Seite.
    Die Hürde scheint ja für viele kleine Stile schon groß genug zu sein schade eigentlich.

  12. #12
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    Standard

    Hallo,
    warum ist es für Euch alle so wichtig das Euer Dan (Gürtel, Rang) vom DKV anerkannt ist?
    Was bringt Euch das.
    Der DKV ein Verband der für mich nicht unbedingt dafür steht in Sachen Karate ein Instanz zu sein der ich eine Große Kompetenz auf diesem Gebiet zu ordne, eher im Gegenteil.

    Funktionäre die selber nur noch aus ihrer Erinnerung Karate kennen.

    Gruß

  13. #13
    hashime Gast

    Standard

    Zitat Zitat von shorinryuchemnitz Beitrag anzeigen
    Hallo,
    warum ist es für Euch alle so wichtig das Euer Dan (Gürtel, Rang) vom DKV anerkannt ist?
    Was bringt Euch das.
    Der DKV ein Verband der für mich nicht unbedingt dafür steht in Sachen Karate ein Instanz zu sein der ich eine Große Kompetenz auf diesem Gebiet zu ordne, eher im Gegenteil.

    Funktionäre die selber nur noch aus ihrer Erinnerung Karate kennen.

    Gruß
    Vermutlich, weil Verbandszugehörigkeit Vorteile bringt, wie Geld, Möglichkeit an Turnieren teilnehmen zu können etc.???

    Ich kann ja nur spekulieren wie es bei euch ist....

    In Ö haben wir als Kyokushin es bis jetzt nicht geschafft, einem Verband beizutreten, weil wir zu "anders" sind für die alten Shotokan- und Goju-Verbandsmacker, deshalb kein Verband und wir müssen uns alles selber zahlen (Reisekosten zu Turnieren, Einladung von ausländischen Trainern etc.)

  14. #14
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    Zitat Zitat von hashime Beitrag anzeigen
    Vermutlich, weil Verbandszugehörigkeit Vorteile bringt, wie Geld, Möglichkeit an Turnieren teilnehmen zu können etc.???
    In der Tat, das ist ein nicht zu vernachlässigender Grund. Fur Karateka die Wert auf Turniere legen ist der DKV sicher der geeignetste Verband. Außerdem ist die finanzielle Förderung der Vereine auch die beste.

    Ist jetzt ein Gürtel mehr Wert weil er im DKV anerkannt ist? Sicher nicht.
    Im Umkehrschluss sind natürlich auch nicht alle Dojo des DKV auf modernes Sportkarate ausgerichtet. Der Verband hat eine große Bandbreite und es gibt auch traditionellere Dojo und Stilrichtungen (mit dem Seibukan ist ja sogar ein original Okinawa Stil vertreten).
    Geändert von FireFlea (20-01-2010 um 12:13 Uhr)

  15. #15
    Michael1 Gast

    Standard

    @Trunkenbold:
    Wieso erleichterst das stiloffene Karate die durchschleusung? Leuchtet mir nicht ein, ich denke das geht mit dem sof genau so gut oder schlecht wie ohne. Es hängt mehr davon ab ob die beteiligten Leute es zulassen oder eben auch nicht.


    @Lanariel:
    Durch das sof kann auch eine kleine Stilrichtung im DKV "funktionieren", selbst wenn sie nicht genug Mitglieder hat um als eigene Stilrichtung im formalen Sinn anerkannt zu werden.
    Ob das ganze dann wirklich Funktioniert hängt natürlich auch immer von den Personen ab, z.B. wenn es um die Vergabe der Prüferlizenzen geht.




    Pro und Kontra von Verbandszugehörigkeit ist eigentlich ein eigenes Thema. Aus meiner Sicht gibt es Vor- und Nachteile, wie das bei festen Zusammenschlüssen von Menschen nun mal meistens ist.
    Letztendlich sind die meisten DKV-Mitglieder wohl zu solchen geworden ohne jemals darüber nachgedacht zu haben, schlicht und einfach weil ihr Verein DKV-Mitglied ist. Das man Geld vom Verband bekommt dürfte wohl für die meisten keine Rolle spielen. Das betrifft ja nur Leute die für den DKV tätig sind, z.B. als Trainer, Referent, Arzt,... und auch Athleten auf einem gewissen Niveau. Aber das ist sicher eine Minderheit.
    Wichtiger düfte da der Zugang zu Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sein, die Wettkampforganisation, die Versicherungen ... und nicht zuletzt das eine gemeinsame Basis geschaffen wird die den Austausch fördern kann.

    Und das Karate wird ja nicht dadurch besser oder schlechter das man dem DKV oder einem anderen Verband angehört. Es gibt innerhalb und außerhalb gute und schlechte Leute.

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