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Thema: Ringvorlesung: "Kämpfen lernen" als Gelegenheit zur Gewaltprävention?!

  1. #1
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    Standard Kämpfen-lernen als Gelegenheit zur Gewaltprävention?!

    Sportzentrum: Kämpfen Lernen

    Der Lehrstuhl Sportwissenschaft der Uni Würzburg hat im Wintersemester 09/10 eine Ringvorlesung zum Thema "Kämpfen lernen" als Gelegenheit zur Gewaltprävention?! gestartet. Ich hab nicht daran teilgenommen, weil ich zu weit weg wohne und auch erst jetzt davon erfahren hab. Ist aber vielleicht nicht ganz uninteressant für euch, weil die meisten Präsentationen per PDF auf der Seite zur Verfügung stehen:

    Prof. Dr. Harald Lange: „Kämpfen-lernen“ als Bildungsthema im Fokus sportpädagogischer Arbeit

    LKD Geier & PR Schlemmer: Gewaltproblematik in Franken, Bayern und Deutschland

    Prof. Dr. Wolfgang Heinz: Gewaltkriminalität in Deutschland - Mythen und Fakten

    Frank Wieneke: Eckpunkte des Kämpfens im Judo und Praxisworkshop

    Prof. Dr. Matthias von Saldern: Pädagogik des Kämpfens und Perspektiven der Kampfkunst

    Bertold Bisselik: Bedeutung des Zwei-Kampfs und Praxisworkshop zum Zweikämpfen im Basketball

    Dr. Axel Binhack: Phänomenologie und Sachstruktur des Kämpfens

    Dr. Johannes Bach: Erst schlag ich zu, dann denke ich nach! Gewaltprävention aus psychologischer Sicht

    Lothar Kannenberg: Jugendhilfeeinrichtung Trainingscamp Lothar Kannenberg

    Andreas Dold: Praxisworkshop zum Ju-Jutsu

    Tobias Rothmund: Kämpfen und Killen in Videospielen. Zum Stand der empirischen Medienwirkungsforschung
    Geändert von Sojobo (19-02-2010 um 10:30 Uhr)

  2. #2
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    Thumbs up

    Hi Sojobo,
    danke für die interessanten links.


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  3. #3
    BTBA Gast

    Standard

    Ebenfalls danke,

    sind einige Interessante Links

  4. #4
    Irminsul Gast

    Standard

    Wie bei mir an der Uni:
    - Judo wird wieder einmal als vorbildliche Kampfkunst dargestellt, da man sich ja nicht so asozial schlägt (Nichts gegen Judo, denn ich mag den Sport sehr. Mich stört nur diese Darstellung)
    Beispiel: http://www.uni-wuerzburg.de/uploads/...ntation_02.pdf Seite 46/47


    - Und die große Kunst universitärer / akademischer Vorträge: mit vielen Worten nicht wirklich was aussagen. (achtet mal darauf, wie oft einzelne Aussagen immer und immer wieder paraphrasiert werden)

  5. #5
    jonsnow Gast

    Standard

    Ganz interessant, aber entäuschend.

    Stellenweise reines Pädagogengeschwafel! Besonders http://www.uni-wuerzburg.de/uploads/...ntation_02.pdf die Präsentation hier.

    Viele Worte und berühmte Zitate, aber den Sinn nicht verstanden

  6. #6
    Franziska V. Gast

    Standard

    Vielen Dank!

  7. #7
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    Hallo, es ist UNIVERSITÄT, also eher auf dem theoretischen Bereich fixiert.
    Ich hatte mit meiner Klasse an dieser Uni bei den Sonderpädagogen vor 4 Jahren eine Vorführung Kae-in-Sog-In abgehalten, das feedback der zukünftigen Lehrer war ziemlich gut. Eine erneute Einladung oder sogar eine Teilnahme an so einem Semesterthema blieb aber aus.....das war fast zu erwarten gewesen.

  8. #8
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    Standard

    Falls es wen interessiert: Ich hab grad durch Zufall entdeckt, dass die Vortragsreihe nun auch in Buchform erhältlich ist:

    Kämpfen-lernen als Gelegenheit zur Gewaltprävention?!

  9. #9
    hashime Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Irminsul Beitrag anzeigen
    Wie bei mir an der Uni:
    - Judo wird wieder einmal als vorbildliche Kampfkunst dargestellt, da man sich ja nicht so asozial schlägt (Nichts gegen Judo, denn ich mag den Sport sehr. Mich stört nur diese Darstellung)
    Beispiel: http://www.uni-wuerzburg.de/uploads/...ntation_02.pdf Seite 46/47
    Zitat Zitat von jonsnow Beitrag anzeigen
    Ganz interessant, aber entäuschend.

    Stellenweise reines Pädagogengeschwafel! Besonders http://www.uni-wuerzburg.de/uploads/...ntation_02.pdf die Präsentation hier.

    Viele Worte und berühmte Zitate, aber den Sinn nicht verstanden
    Ja, das hab ich mir auch gedacht, vor allem die blöde Pauschalisierung Thaiboxen, Kickboxen, MMA böse (brutal, auf Schädigung aus, Aggressionen werden geschürt) – Aikido, Judo gut (heres Budo, Vervollkommnung bla, bla...) find ich echt daneben

  10. #10
    AndyLee Gast

    Standard

    Ich finde, das Prävention in Form von "Vorbeugung" eh nichts mit Kampfkunst, Kampfsport oder Selbstverteidigung zu tun hat.

    Der Einsatz von SV-Technik bedeutet für mich, dass die Prävention versagt hat. Das bedeutet aber auch, dass man Prävention wirklich auch können (beherrschen) muss und das Konzept versteht.

    Daneben gibt es die Pseudo-Prävention, bei der man Techniken lernt, damit man sich nach einer missglückten Prävention wehren kann. Was für ein Paradoxon: Man bekommt im ersten Atemzug Handwerkszeug, um das zu verhindern, was man dann im zweiten Atemzug trainiert: Den Kampf.

    Ganz übel finde ich persönlich die Trainer, die ein als Prävention getarntes Nahkampftraining anbieten, deren Sichtweise der Prävention also ausschließlich auf die Anwendung von Technik basiert. Was das nun mit Prävention zu tun hat, wird wohl deren ewiges Geheimnis bleiben - abgesehen von dem dahinter stehenden wirtschaftlichem Interesse.
    Geändert von AndyLee (16-03-2011 um 17:49 Uhr)

  11. #11
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    Das ist jetzt fast wieder so eine Budopädagogik-Diskussion.
    Aber ohne das Buch schon angesehen zu haben, meine Meinung dazu:

    Durch Kampfsport lernt man:
    - dass es wehtut, wenn man jemanden haut, weil der im Sport auch zurück haut
    - Respekt voreinander
    - sich an Regeln zu halten
    - seine eigene Kraft einzuschätzen
    - wie weit man bei anderen gehen kann
    - wo die eigenen Grenzen liegen
    - Selbstvertrauen
    - Selbstwertgefühl
    - und vieles andere in dieser Richtung

    Außerdem kann man seine gesamte Kampflust und Energie in die Pratzen hauen.

    Daraus folgt:
    a) Wer selbst aggressiv ist, lebt seine Aggressionen kontrolliert im Kampfsportverein aus und hat es nicht mehr nötig, sich auf der Straße/dem Schulhof/in der Kneipe mit anderen zu messen. Man wird ausgeglichener.
    b) Wer selbst potenzielles Opfer ist gewinnt eine starke Ausstrahlung, die potenzielle Schläger abschreckt, die sich lieber an Schwächere vergreifen.

    Ergo: Kampfsport dient sehr wohl der Gewaltprävention. Auch ganz ohne Gewalt anzuwenden.

  12. #12
    Boxerjugend Gast

    Standard

    Zitat Zitat von hashime Beitrag anzeigen
    Ja, das hab ich mir auch gedacht, vor allem die blöde Pauschalisierung Thaiboxen, Kickboxen, MMA böse (brutal, auf Schädigung aus, Aggressionen werden geschürt) – Aikido, Judo gut (heres Budo, Vervollkommnung bla, bla...) find ich echt daneben
    So geil, also selbst ein phillipinischer Strassenkind kommt durch Boxen zu Ruhm und Reichtum, und wieviele verbringen ihre ganze Jugend mit dem Ziel auch etwas besonderes im Boxen zu sein?
    Das sind unzählige, die dadurch ihre Freizeit sinnvoll und zielorientiert gestalten. Natürlich werden die meisten kein 2. Pacman sein.
    Aber sie werden ein normales Leben führen, und nicht irgendwo auf den Strassen Philipiniens ihren Leben verderben.

    Und noch geiler ist ja, Pacman hat Erfolg, er ist die Vervollkommnung in Person. In seinem Sport fast schon eine lebende Legende.

    Und dann heißt es aber trotzdem , Boxen ist ein Beschädigungssport.. oh man

    Boxen hat nachweislich die Gesellschaft positiv beeinflusst, und Existenzen aufgebaut.
    Und zwar indem Maße, wie es niemals die japanischen KKs schaffen werden.

    Es ist einfach beschämend wie wenig Menschen über die Realität der Kampfsportwelt bescheid wissen. Selbst Professoren, also unsere Eliten sind ja vollkommen ahnungslos in dem Bereich.
    Geändert von Boxerjugend (17-03-2011 um 03:40 Uhr)

  13. #13
    bluemonkey Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    Daneben gibt es die Pseudo-Prävention, bei der man Techniken lernt, damit man sich nach einer missglückten Prävention wehren kann. Was für ein Paradoxon: Man bekommt im ersten Atemzug Handwerkszeug, um das zu verhindern, was man dann im zweiten Atemzug trainiert: Den Kampf.
    Stimmt, wozu braucht man einen Verteidigungsminister + Armee, wenn man schon einen Außenminister + diplomatisches Chor hat?

  14. #14
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von bluemonkey Beitrag anzeigen
    Stimmt, wozu braucht man einen Verteidigungsminister + Armee, wenn man schon einen Außenminister + diplomatisches Chor hat?
    Ich hatte unter Prävention eigentlich die Stärkung einer konsensorientierte Konfliktkultur bei Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen verstanden. Daher hatte ich an Krieg und dessen Verhinderung zunächst nicht gedacht. Ist es tatsächlich so, dass in Präventionsprojekten Krieg verhindert wird? Wenn ja... is ja geil!

  15. #15
    DolphBruceVanDiesel Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sojobo Beitrag anzeigen
    Das ist jetzt fast wieder so eine Budopädagogik-Diskussion.
    Aber ohne das Buch schon angesehen zu haben, meine Meinung dazu:

    Durch Kampfsport lernt man:
    - dass es wehtut, wenn man jemanden haut, weil der im Sport auch zurück haut
    - Respekt voreinander
    - sich an Regeln zu halten
    - seine eigene Kraft einzuschätzen
    - wie weit man bei anderen gehen kann
    - wo die eigenen Grenzen liegen
    - Selbstvertrauen
    - Selbstwertgefühl
    - und vieles andere in dieser Richtung

    Außerdem kann man seine gesamte Kampflust und Energie in die Pratzen hauen.

    Daraus folgt:
    a) Wer selbst aggressiv ist, lebt seine Aggressionen kontrolliert im Kampfsportverein aus und hat es nicht mehr nötig, sich auf der Straße/dem Schulhof/in der Kneipe mit anderen zu messen. Man wird ausgeglichener.
    b) Wer selbst potenzielles Opfer ist gewinnt eine starke Ausstrahlung, die potenzielle Schläger abschreckt, die sich lieber an Schwächere vergreifen.

    Ergo: Kampfsport dient sehr wohl der Gewaltprävention. Auch ganz ohne Gewalt anzuwenden.
    Wobei es für die genannten positiven Effekte m.E. nicht mal unbedingt Kampfsport sein muss. Die oben aufgezählten Effekte kann man sicher auch durch andere Sportarten wie American Football, Rugby, (Ice)Hockey erreichen...

    Und was diese KampfKUNST = Gut, KampfSPORT = Schlecht Behauptung betrifft:
    Der Einwand, das Problemjugendliche durch Thaiboxen etc. auch noch das nötige Handwerk um besser schlägern zu können erlernen, lässt sich natürlich nicht ganz von der Hand weisen, aber dennoch sind die boxerischen Sportarten m.E. weitaus besser geeignet um sich auszupowern und Grenzen kennenzulernen. Und darüber hinaus eignen sie sich deutlich besser um überhaupt erstmal Zugang zu den Problemjugendlichen zu finden.
    (Die ganzen 16 Jährigen Intensivtäter beim Aikido? Das möchte ich erstmal sehen... )

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