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Thema: Yoshinkan Aikido: SIF-2010 (8.-12.02.) Muguruza-sensei in Girona

  1. #1
    the5ilence Gast

    Standard Yoshinkan Aikido: SIF-2010 (8.-12.02.) Muguruza-sensei in Girona

    Hallo zusammen!
    Vor einiger Zeit hab ich zusammen mit zwei anderen Übermotivierten aus meinem Dojo beschlossen uns für den SIF-2010 Intensive Training Course anzumelden. Jaques Muguruza organisiert das ganze jedes Jahr als Auftau-Kurs nach dem Winter. Der ganze Kurs dauert 5 Tage, jeden Tag 6 Stunden Training (morgens: 9-12, nachmittags 16-19 Uhr) und kostet inklusive Unterkunft und Vollpension 470 Euro (der Kurs allein die Hälfte) Mit Ryanair kommt man auch günstig hin, also alles gebucht und ab dafür

    Tag 0 (Sonntag 07. 02.):

    3:45 Uhr Der Wecker reißt mich nach 2,5 Stunden Schlaf aus den Träumen, eine Minute später kommt auch schon der Kontrollanruf von meinen Mitreisenden, damit keiner verschläft. Also Rucksack und Koffer gegriffen und los! Anfahrt, Einchecken und Flug verlaufen ohne Probleme, während ich versuche irgendwie noch ein bisschen Schlaf nach zu holen. Allerdings ist das ja kein Problem, weil der Kurs erst Montags beginnt.

    Nach der Landung um 8:00 Uhr werden wir direkt am Flughafen von einem Trainer mit dem Auto abgeholt, der uns zum Dojo in Girona bringt, von dem aus es 14 Uhr zum Trainings-haus fürs SIF-2010 geht. Nach dem verschneiten Deutschland erwartet uns in Girona traumhaftes Wetter, Sonnenschein wir können sogar im T-Shirt draußen in der Sonne sitzen. Als wir am Dojo ankommen meint unser Fahrer nur beiläufig, dass es praktisch ist dass wir so früh da sind, denn das Training läuft erst seit 20min. Als er uns kurze Zeit später fragt wo wir unsere Dogis haben ist klar, dass er davon ausgeht dass wir bei dem laufenden Training mitmachen. Wir wollen ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen, also werden die Augen mit kaltem Wasser zum offen bleiben gezwungen, Dogis an und los gehts.

    Muguruza ist gerade etwas am erklären und wir setzen uns schnell dazu. Das Training besteht aus einer Mischung von abwechselnd 15min Erklärung, bis man seine Füße im Seiza nichtmehr spürt und dann direkt 20min durchgehendes Training von einer Technik im Dauerlauf. Um 10 gibt es 15min Pause, bevor das ganze bis 13 Uhr weiter geht. Obwohl ich mit der Müdigkeit kämpfe ist das Training auf jedenfall richtig gut. Wir üben vor allem Kokyu-nage auf eine Reihe verschiedener Angriffe. Mich verunsichert allerdings die Tatsache etwas, das die meisten Leute im Training den SIF-Kurs zwar schonmal besucht haben und auch voll empfehlen, aber dieses Jahr fast alle aus diversen Gründen nicht können. Nach dem Training und Dusche gehts dann weiter zu einem kleinen Fastfood-Restaurant, wo wir die anderen Lehrgangsteilnehmer treffen, in diesem Jahr ist die Beteiligung sehr gering ausgefallen und daher sind wir nur 12 Teilnehmer, allerdings bunt gemischt:
    3 Deutsche, 2 Ukrainer, 4 Spanier, 1 Pole und 3 Franzosen die alle extra für den Lehrgang angereist sind.

    Nach einer Stunde fahrt erreichen wir Schließlich den Trainings-ort, das SIF findet im Nebengebäude eines kleinen Klosters irgendwo abgeschieden in den Bergen statt. Die Matten wurden direkt mit dem Anhänger dorthin transportiert und das bedeutet für uns vor allem erstmal Matten aufbauen. Da die Matten nicht nur unterschiedliche Dicken haben, sondern auch teilweise etwas andere Maße aufweisen verbringen wir geschlagene 3 Stunden damit die Halle in sämtlichen denkbaren Anordnungen mit Matten auszulegen. Das große Puzzlespiel erinnert durch die 5 verschiedenen Sprachen und mehreren Bauleitern doch zusehr an den Turmbau zu Babel, doch irgendwie haben wir es letztendlich doch hin bekommen. Nach dem Ganzen bekommen wir erstmal unsere Zimmer, nachdem empfohlen wurde Schlafsäcke mitzubringen hatten wir schon Befürchtungen wir würden traditionell im Dojo übernachten. Aber die Zimmer sind geräumige Zweibett-Zimmer und das Abendessen ist auch richtig gut. Es gibt Mittags und Abends immer 2 Gänge und Dessert, damit wir den Energiebedarf fürs Training irgendwie decken können. Nach der ganzen Arbeit gönnen wir drei Deutschen uns erstmal ein kühles Bier und setzen uns aufs Sofa, da erreichen uns beim Abendessen schon die nächsten Neuigkeiten: Kein Alkohol während des ganzen SIF, außerdem beginnt das Training morgens um 8:30 Uhr und davor das (Verpflichtende) Aufwärmtraining um 8:00 Uhr... Frühstück wird damit auf 7:15 gelegt und der Wecker steht für mich auf 6:55 Uhr. Das war auch das letzte was ich nach 18 Stunden wach sein getan hab, dannach gings zu Bett.

    Jetzt am Abend des ersten Tages kam ich endlich mal zum Schreiben, allerdings müsst ihr auf die ersten Trainings-berichte noch bis morgen warten, denn mein Körper schreit nach Schlaf

    gute nacht!

  2. #2
    the5ilence Gast

    Standard Tag 1 (Montag)

    Tag 1 (Montag)

    6:55 Uhr - der Wecker klingelt und es ist eiskalt im Zimmer, die Gebäude sind alt und kaum isoliert (einfach Glasfenster) Und als Heizung steht uns nur ein kleiner Elektro-Heizer unter dem Fenster zur Verfügung, gut dass wir die Schlafsäcke dabei haben. Dann gehts zum Frühstück, es gibt frische Brötchen und eine kleine, aber gute Auswahl an Aufstrichen und Kaffee/Tee. Nach dem Frühstück gehts direkt aufs Zimmer und Dogi anziehen, denn 8:00 Uhr geht ja schon das Aufwärmtraining los. Und was für ein Aufwärmtraining Die kleine Braungurtin, welche Muguruza mitgebracht hat, hätte sicher auch gute Karriere-Aussichten als Drill-Seargent, wir stellen uns noch etwas gemütlich in drei Reihen auf, da gehts schon los -sie brüllt Ich-Ni, der Rest San-Shi usw. immer im Wechsel, zuerst werden so ein paar Dehungsübungen im Akkord durchgespult, dann folgen die Rückwärts-Fallübungen 40 an der Zahl. Daraufhin 30 Liegestütze, 40 Situps und 40 Rollen. Wenn ein einziger nicht mitkommt, oder meint er setzt eine Rolle aus, sieht der kleine Teufel (wie sie manche hier liebevoll nennen) das sofort und steht direkt daneben "Quicker quicker, up, up do it again!" So dass keiner um das volle Pensum herum kommt.

    Das ganze geht bis 8:25 Uhr dann heißt es erstmal still in Seiza sitzen, bis der Sensei kommt. Total verschwitzt mit offenen Fenstern im Rücken kühlt man so schnell wieder aus und fragt sich warum man sich die ganzen Schmerzen von zu hastigen Rollen und Fallübungen überhaupt angetan hat. Dann trifft endlich Muguruza-sensei in der Halle ein und das Training beginnt. Die erste halbe Stunde wird erstmal mit intensivem Kamae-Training und vielen Erklärungen zu bestimmten Punkten der Ausgangsstellung verbracht, dabei gehen Muguruza und ein anderer Schwarzgurt durch die Reihen und Rücken alles zurecht -hier kurz die Hände richtig ziehen, dort schnell das hintere Bein zurecht rücken. Nachdem unser Kamae wenigstens nichtmehr vollkommen falsch ist, folgt Tai-No-Henko Ichi als erste Grundübung. Auch hier trainieren wir viele Details mit Partner, erst ohne Arme, dann mit und schließlich Sokumen Iriminage als Wurf. Dann gibts die erste Pause, alle warten bis der Sensei den Raum verlassen hat und dann bedankt sich jeder bei jedem (egal wer mit wem trainiert hat)

    Nach der Pause gehts direkt weiter -auf dem Plan steht Shihonage. Angefangen wird direkt mit Hanmi-Handachi-waza Katate-mochi Shihonage-Ichi (Shite sitzt im Seiza, beide Hände auf den Oberschenkeln, Uke steht, greift eine Hand von Shite und zieht) Die Technik wird zuerst auf zählen durchgeführt, wobei Muguruza das Tempo beim Zählen stetig an zieht, solang er niemanden korrigiert während der andere Trainer die ganze Zeit umher läuft und jeden mit ein paar Handgriffen in die richtige Position dreht. Hier gibts auch schon das erste Problem, da man beim Zählen sowieso immer hinterher hängt, da das Tempo immer ein bisschen schneller als die schnellste Gruppe ist. Wenn man jetzt vom Hilfstrainer korrigiert wird, hält einen das noch länger auf und statt die Technik danach sauber zuende zu führen muss man den Rest in einem Rutsch machen, sofort wieder in Kamae springen und sofort weitermachen, da inzwischen schonwieder der 3. Schritt angezählt wurde. Der Lerneffekt hält sich hierbei meiner Meinung nach deutlich in Grenzen. Allerdings folgt als nächstes Technik-training in eigenem Tempo, wobei Muguruza rum geht und bei jedem Details verbessert und diese auch Anschaulich zeigt und erklärt. Das gesamte Training gliedert sich in diese beiden Teile die sich immer Abwechseln, zum einen totales Auspowern bei ständigen Wiederholungen der Technik auf Zählen und danach Detail-Training, bei dem man sehr viel neues lernt.

    Schließlich endet die zweite Hälfte des Morgen-Trainings und während sich die anderen nach gegenseitigem Bedanken noch im Dojo dehnen, führt mich mein Weg direkt unter die heiße Dusche. Die Schmerzen lassen nach und ich fühl mich erstmal wie neu geboren. Das Mittagessen folgt direkt und ist richtig gut, es gibt wie immer 2 Gänge und Dessert und ich habe das Gefühl ich esse doppelt soviel wie sonst (ob das am Training liegt?) Wir verputzen riesige Mengen an Nudeln, Fritten und Fleisch, bevor sich alle irgendwie zur Mittagsruhe begeben. Ich fange an ein bisschen Tagebuch zu schreiben und erkunde das Gebäude nach WLAN-Empfang. Aber schon 2 Stunden nach dem Essen ist es wieder soweit -Dogis an und Aufwärmtraining, diesmal nur 90% des Morgen-Programms, bevor das Nachmittags-Training losgeht. Es geht weiter mit Shihonage, allerdings als Wurf und Shihonage-Kuzushi. Beide üben wir sehr intensiv und es gibt viele Tipps zum richtigen Fallen für Uke. Dieses Training gefällt mir bis jetzt am besten, da viel erklärt wird und man Zeit hat die Details der Technik heraus zu arbeiten. Wir üben die Technik auf Shomen-Uchi, Shomen-Tsuki und Aia-mochi bis es schließlich zum Abendessen geht.

    Unter der Dusche tut mir inzwischen alles Weh, besonders Handgelenke und Knie brennen unter dem warmen Wasser wie aufgeschürft. Beim Abendessen überhöre ich zufällig ein Gespräch zwischen dem Hilfstrainer und einem anderen Schwarzgurt, der am nächsten Morgen das Aufwärmtraining leiten soll. Der Plan ist das Training jeden Tag etwas zu steigern, also werden für den nächsten morgen erstmal 70 Fallübungen und 40 Liegestütze usw. angesetzt. Nach dem Essen falle ich sofort ins Bett, denn der Wecker steht schon wieder auf 6:55 Uhr.

    Gute Nacht!

  3. #3
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    Standard

    Interessanter Bericht bisher

  4. #4
    the5ilence Gast

    Standard Tag 2

    Tag 2

    6:55 Uhr der Wecker klingelt, meine Nase fühlt sich eiskalt an -ich stell den Wecker auf Snooze und pack mich nochmal in den Schlafsack. 3 Minuten Später muss ich dann aber doch nachgeben. Ich schau aus dem Fenster -die Straße is mit Reif überzogen, son Glück können auch nur wir haben -Frost in Spanien ^_^ Aber wir haben dazu gelernt, diesmal gehts direkt mit Dogi und Jacke drüber zum Frühstück, so spart man Zeit bis zum Aufwärm-Programm. Das Aufwärmprogramm übernimmt diesmal ein Schüler Muguruzas aus Frankreich, allerdings spult er fast das gleiche Programm wie am Vortag ab. Ich habe noch üble Nackenschmerzen vom Tag vorher und der kalten Nacht, deswegen setze ich mich kurz im Seiza an den Rand, als mir die Rollen zuviel werden, da ich fast jedes mal mit dem Kopf aufkomme. Es dauert keine 2 Sekunden, da steht der Hilfstrainer neben mir: "Hast du Schmerzen?" - "Ja" - "Brauchst du Hilfe, oder gehts irgendwie" - "Ich glaub es geht irgendwie" - "Dann hopp, stell dich in Kamae und hol die Rollen nach die du verpasst hast" X-P Ich rappel mich also hoch und quäl mich weiter. Wir haben aber Glück im Unglück, da einige von Gestern noch so kaputt sind, dass sie kaum noch das Programm vom letzten Morgen schaffen bleibt keine Zeit mehr das Aufwärmprogramm aufzustocken und wir kommen mit der gleichen Quälerei wie gestern davon. Nach dem Aufwärmen werden wieder alle Fenster aufgerissen und ich habe das Gefühl der Schweiß gefriert in meinem Nacken. Bis Muguruza kommt sitzen wir brav im Seiza und meine Zehen sind inzwischen komplett taub.

    Als hätte er das geahnt fangen wir sofort mit Suwari-waza an: Heute ist Ikkajo an der Reihe. Und da wir schon wieder kalt sind wird auch sofort mit Geschwindikeits-Training auf Zählen angefangen. Der übliche Spaß, kaum hat man Uke irgendwie in der Endkontrolle schreit Muguruza schon "Kamae - Men! - Ichi - Ni..." also spring ich wieder auf, mach die Technik noch schneller und unsauberer nur um wieder auf zu holen. Das entgeht dem Hilfstrainer natürlich nicht und schon hab ich zwei Hände am Gürtel, die mich durch die ganze Technik in eine tiefe Stellung zwingen. Für uns drei aus Deutschland sind einige japanische Befehle neu und so hängen wir zusätzlich hinterher, falls wir zB den Partnerwechsel nicht mitbekommen. Wir kämpfen uns bis zur Pause des Morgentrainings durch endloses Training auf Zählen. In der Pause ist es dann so weit, einer meiner beiden Begleiter gibt auf. Das Aufwärmtraining war ein ganzes Stück zu brutal und mit dem aktuellen Trainings-Stil macht er sich nur kaputt. Die Ständige Kritik und das ständige "up, quicker, quicker!!!" haben ihm den Spass am Training komplett genommen - und es macht keinen Sinn sich durch den Kurs zu quälen nur weil man bezahlt hat.

    Er geht in der Pause direkt zu Muguruza und legt ihm das ganze so dar. Muguruza fragt ihn, ob er denn nicht gewusst habe, dass ihn hier ein Intensiv-Kurs erwartet. Und wir drei erfahren zum ersten mal, dass Intensiv-Kurs halt nicht nur für eine Woche lang Training von morgens bis abends steht. Nein, seine Schüler sind alle bestens darüber informiert, dass der Intensivkurs nur etwas für Hartgesottene ist, die ihr eigenes Limit finden sollen. Die Einschreibung zu diesem Kurs ist quasi wie eine Aufforderung an die Trainer einen solang zu fordern und weiter zu drücken, bis man nicht mehr kann. Allerdings zeigt Muguruza viel Verständnis und meint es sei nicht unsere Schuld, dass wir nicht gewusst haben wofür der SIF-Kurs steht. Daher bietet er unserem Begleiter an das Training weiter zu beobachten und wieder mit zu machen wenn er sich besser fühlt. Aber er akzeptiert auch, dass unser Kollege sich einfach nicht kaputt machen will und erlässt ihm direkt die restliche Lehrgangsgebühr (inkl. Verpflegung) - wir hatten die Hälfte der gesamten Gebühren vorher als Anzahlung überwiesen. Da wir WLAN haben ist es kein Problem einen Rückflug für den nächsten Morgen zu buchen und ein Teilnehmer der jeden Abend nach Hause fährt, da er in Girona wohnt bietet an ihn direkt zum Flughafen zu bringen.

    Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass einer den Kurs abgebrochen hat, oder ob Muguruza auch so vor hatte den restlichen Tag eher Technik-bezogenes Training zu machen. Aber die restlichen 3 Trainingseinheiten des Tages gefallen mir super. Wir trainieren erst Ikkajo auf eine ganze Reihe von Angriffen und widmen uns dann gezieltem Training um Yokomen-Uchi richtig zu schlagen und auch richtig zu blocken. Muguruza weist darauf hin, dass Shite Uke das Gefühl geben muss er könnte weiter schlagen, obwohl sein Schlag aufgehalten hat. Zuerst verstehe ich nicht wie er das meint, doch Muguruza verblüfft mich mal wieder, als er mir den Block demonstriert. Ich kann so hart schlagen wie ich will, er blockt den Schlag ohne einen spürbaren Aufprall und da sein Unteram entspannt ist, habe ich tatsächlich das Gefühl ich würde mit dem Arm weiter schneiden, obwohl er ihn anhält. Zu Mittag gibt es diesmal wie üblich ein zwei Gänge Menü und unser Küchenchef/Kellner namens Pepe hat inzwischen auch erfahren, dass ich Vegetarier bin und so bekomm ich statt der riesigen Würstchenplatte die die anderen vorgesetzt bekommen etwas vegetarisches. Allerdings ist die Menge wie immer total überdimensioniert und ich frage mich inzwischen wirklich ob das gesund seien kann, dass ich doppelt soviel esse wie sonst...

    Das Nachmittagstraining gefällt mir sogar noch um Welten besser, wenn das ganze Seminar so wäre könnte ich es jedem nur 100% empfehlen. Wir trainieren eine ganze Reihe von interessanten Würfen, viele Kokyunage-Varianten auf Katate- und Kata-mochi, einige Würfe dabei habe ich noch nie gesehen (auch nicht in andere Variationen oder so) also mache ich mir nach dem Training wieder fleißig Notizen, um die Techniken später im Heimat-Dojo wieder hin zu bekommen. Nach der Woche hier habe ich bestimmt genug Techniken notiert um ein Jahr lang daran zu trainieren ^^ Nach dem Training gibts nurnoch Abendessen und die Müdigkeit zwingt mich quasi wieder sofort ins Bett. Unser Begleiter verabschiedet sich vorher noch von uns und verspricht uns die Daumen für uns zu Drücken, damit wir durchhalten. Mein Zimmer ist etwas leerer, jetzt wo ich allein darin bin - aber ich mache mir mit meinem verbliebenen Begleiter aus, dass wir das ganze Überstehen, wenn wir das nächste Morgentraining überstehen - denn dann haben wir die Hälfte geschafft. Aber nach der Information wofür der Intensivkurs steht sehen wir die anderen Teilnehmer jetzt doch mit anderen Augen und mir wird auch klar, warum sie so zerstreut aus aller Welt kommen. Hier sind anscheinend die paar Masochisten versammelt, die tatsächlich trainieren wollen bis die Knie bluten und das zum wiederholten male...

    soweit so gut - Gute nacht!

  5. #5
    hashime Gast

    Standard

    Hehe, wusste gar nicht, dass die Aikidokas so brutale Camps haben wie wir Kyokushinler
    Gefällt mir, was ich hier lese

  6. #6
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    Zitat Zitat von hashime Beitrag anzeigen
    Hehe, wusste gar nicht, dass die Aikidokas so brutale Camps haben wie wir Kyokushinler
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    Les mal "Angry White Pyjamas" von Robert Twigger. Da werden die richtig zerschunden. Oder such nach Yoshinkan Videos. Ich steh besonders auf Takafumi Takeno.

  7. #7
    the5ilence Gast

    Standard Tag 3

    Tag 3:

    Es ist soweit! Aikido hat wirklich einen Einfluss auf mein tägliches Leben, allerdings glaube ich nicht, dass die Art und weise im Sinne des Erfinders ist. Ich habe mich heute Nacht bestimmt eine halbe Stunde hin und her gewälzt bei dem Versuch eine Schlafstellung zu finden in der meine Nackenschmerzen mich nicht wach halten. Schließlich schlafe ich jetzt in einer Art stabilen Seitenlage, denn alles andere tut zu weh...

    6:55 Uhr - der Wecker klingelt, das Piepsen der Armbanduhr von meinem Zimmerkollegen bleibt natürlich aus, aber ich bin zuversichtlich: Es ist Mittwoch! Wenn wir das Frühtraining überstehen, dann haben wir DIE HÄLFTE geschafft Zuerst wandert mein Dogi nach dem Aufstehen auf die Elektroheizung, ich packe den Kragen direkt an die Heizstäbe. Das kleine Schild mit einem durchgestrichenen T-Shirt auf der Heizung ignoriere ich einfach mal, der Dogi hält das schon aus. Dann fällt mein Blick auf das Auto im Hof und meine Zuversicht zerbröselt: Die Scheiben des Wagens sind komplett zugefroren Also pack ich mich in meinen warmen Dogi, Jacke drüber und zum Frühstück. Der warme Kragen ist echt angenehm gegen die Nackenschmerzen die ich noch vom letzten Abendtraining habe.

    7:55 Uhr bin ich in der Halle, erstmal sitzen alle im Seiza bevor das Aufwärmtraining los geht. Die Fenster sind natürlich alle offen und ich würde ehrlich lieber in meiner Jacke trainieren. Inzwischen ist es in der Halle so kalt, dass man den eigenen Atem als kleine weiße Wolke in der Luft sieht. Ich fühle mich ein bisschen wie die Überlebenden bei The Day After Tomorrow, die sich in einen Raum zurückgezogen haben und zusehen können wie die Kälte in Form von Eisblumen über den Boden kriecht. Das Aufwärmtraining beginnt mit einigen Übungen um die Zehen etwas lebendiger zu bekommen -fail- Die Matten indes fühlen sich wirklich wie gefroren an, ich weiß nicht obs an meinem geschundenen Körper liegt, aber ich habe das Gefühl ich würde auf blankem Hallenboden rollen. Normalerweise trainieren wir in unserem Dojo mit Matten auf dem Schwingboden der Turnhalle, aber hier liegen die Matten auf blanken Fliesen - und das spürt man. Aber heute habe ich wirklich gut, das Aufwärmtraining besteht zu einem großen Teil aus Seitwärts-Rückwärts Fallen (Rückwärts 'Rolle' Nr.2, Ukemi für Sokumen-Iriminage). Das wird in unsrem Dojo anscheinend deutlich intensiver geübt als bei einigen anderen, denn viele haben Schwierigkeiten mit dem korrekten Aufstehen. Das bedeutet für mich hingegen, dass ich länger im Kamae stehen kann, bevor die nächste Rolle folgt

    Das Training fängt gewohnt intensiv an. Heute steht Nikajo auf dem Programm und angefangen wird wieder mit Suwari-Waza, diesmal Suwari-waza Katate-mochi Nikajo Osae Ichi. Und natürlich wird die Technik erst einmal in kaum schaffbaren Tempo auf Zählen geübt, bis allen Leuten die Knie so weh tun, dass sie sich nurnoch mit letzter Kraft über den Boden robben. Dann stellt Muguruza das Training auf eigenes Tempo um und man kann wirklich die vielen Feinheiten üben, die er jetzt erklärt und auch zeigt. In diesem Teil des Trainings nehm ich wirklich eine Menge mit -ich glaube mein Kamae hat sich deutlich verbessert und auch bei den Techniken stellen sich mehr und mehr Details richtig ein. Im weiteren Verlauf des Morgentrainings machen wir eine Menge Variationen von Nikajo, einige Würfe als Folgetechnik zB Nikajo-Kotegaeshi / Ude Garami oder Kokyunage. Danach folgen auch einige Kaeri-waza (Konter-Techniken) auf Nikajo, welche wirklich Interessante Möglichkeiten bieten.

    In der Mittagspause gibt es wie gewohnt gutes Essen und nach einer ausgiebigen heißen Dusche gehts ins Nachmittagstraining. Ich beschließe mit meinem Kollegen aus Deutschland, dass wir definitiv am Abend anstoßen werden (natürlich mit Tee, is ja kein Alkohol erlaubt) weil wir tatsächlich die Hälfte geschafft haben. Bevor der Spass losgeht gibt es allerdings erstmal Aufwärmprogramm mit Vorwärts-Rollen und ich entscheide dass diese definitiv das Schlimmste sind was das Aufwärmprogramm zu bieten hat, denn in dem Tempo in dem wir die Rollen durchziehen verliert man spätestens nach der 30. Rolle die Kontrolle und Schlägt mehr und mehr mit Beinen oder Rücken auf den kalten Matten auf. Aber auch das haben wir irgendwann überstanden und das Nachmittagstraining gestaltet sich wieder richtig interessant. Muguruza ist einfach ein ausgezeichneter Lehrer. Ich bin ja ein großer Fan der Devise "Claim it - Proof it" Und so kann ich mich nur selten damit anfreunden, wenn mir jemand sagt ich soll zB meine Hand anders halten, ich aber keinen Sinn darin sehe und keinen Vorteil für meine Technik spüre. Muguruza erklärt aber wirklich jedes Detail und steht auch bei Fragen immer direkt zur Seite und führt die Technik direkt an einem vor, mit der falschen und der richtigen Haltung, so dass man direkt merkt warum man bestimmte Details anders machen muss

    Im ersten Teil des Nachmittagstrainings gibt es eine ganze Reihe an Sankajo-Variationen, auch hier wieder eine Reihe von Folgetechniken auf Sankajo-Ni, wenn Uke sich zB losreist, oder sich weiterdreht und einen Ellenbogenschlag ansetzt usw. wirklich super Training! Allerdings hat Muguruza auch seine philosophische Seite und erzählt gegen Ende des ersten Nachmittagstraining von Energie, Reinkarnation, Harmonie usw. was an sich wirklich Interessant ist, uns allerdings fast 20 Minuten unserer 25-Minütigen Pause kostet. Gerade als ich nach dem Abgrüßen zum Tee-Automaten gehen will fängt mich der Hilfstrainer ab und weist mich darauf hin, dass ich bitte fürs letzte Training das Blut aus den Knien meiner Hose waschen soll. Das Suwariwaza-Training vom Morgen ist nicht ohne Spuren an der Hose vorüber gegangen, die zusätzliche Stoffschicht über den Knien ist total zerrissen und die Schicht darunter blutgesprenkelt. Ich frage ihn, ob er das ernst meint, dass ich in den 5min Pause die uns noch bleiben versuchen soll das eingetrocknete Blut vom Morgen von Hand raus zu waschen und er meint nur ich müsse mich dann wohl beeilen. Also renn ich hoch ins Badezimmer, pack eins meiner Handtücher und fang an mit Seife und warmen Wasser das Blut aus meiner Hose zu Schrubben. Der Erfolg hält sich in Grenzen, größtenteils Verteile ich das Blut nur zu einem großen gelblich braunen Fleck. Dann kurz unter den Handtrockner und zurück zur Halle. Inzwischen bin ich allerdings 3 Minuten zu spät zu dem 5-Minütigen Seiza-sitzen vor dem Training und der Hilfstrainer gibt den dezenten Hinweis an alle "Auch wenn es anstrengend ist und man gerne nachgibt und etwas faul wird, versucht euch zu disziplinieren, immer Pünktlich zu sein -5min vor dem Training hier im Seiza sitzen!" Ich denk mir meinen Teil und warte aufs Training.

    Der zweite Teil des Nachmittagstrainings ist auch richtig gut, wir machen einge ganze Reihe von Techniken auf Ushiro-waza Kata-Mochi (Griff zu beiden Schultern) und üben so Detailliert die richtigen Bewegungen um Uke aus dem Gelichgewicht zu bringen. Am ende gibt es noch eine Reihe von Würfen auf Kata-Mochi, so dass am heutigen Abend nicht nur meine Knie und Ellenbogen, sondern auch meine Schultern richtig schön unter der Dusche brennen. Der raue Dogi hat sie richtig schön wund gescheuert. Nach dem reichlichen Abendessen fall ich nurnoch ins Bett und verschiebe meinen Blog doch wieder auf die Mittagspause des nächsten Tages

    Gute Nacht und drückt mir weiterhin die Daumen!
    Nurnoch 2 Tage -nurnoch 2 mal Früh-Aufwärmtraining

  8. #8
    hashime Gast

    Standard

    Tipp fürs Blutrauswaschen: immer mit KALTEM Wasser, sonst gehts nie wieder raus!

  9. #9
    the5ilence Gast

    Standard Tag 4

    Danke für den TIpp mit dem Blutrauswaschen, die eine Dogihose hab ich mir jetzt wohl versaut... aber gut zu wissen. Angry White Pyjamas kenne ich auch und das Buch is echt super unterhaltsam -und ich fühle mich in der Tat ein bisschen daran erinnert bei meiner Zeit hier, auch wenn wir nur eine Woche statt einem Jahr machen

    Tag 4:

    6:55 Uhr der Wecker klingelt -ich bin bei meinem absoluten Tiefpunkt in Sachen Motivation angekommen. Ich hab grausame Nackenschmerzen und die Erkältungswelle, welche sich heimlich seit den ersten Tag von Rafaul aus ausgebreitet hat (er kam schon erkältet hier an und das eiskalte Morgentraining hat sich um unser Immunsystem gekümmert) ist auch bei mir angekommen. Das bedeutet, dass sich zu den ganzen äußeren Schmerzen jetzt noch Husten Schnupfen und Kopfweh gesellen. Der Wecker wird drei mal stumm geschalten, bevor ich endlich aufgebe -schlafen kann ich eh nichtmehr. Ich gehe ins Bad und bekomme vom herzhaften schnäuzen erstmal Nasenbluten. Kurz überlege ich mir ob ich das wohl ausreizen könnte um das Früh-Aufwärmprogramm zu umgehen, allerdings könnte es auch sein, dass ich trotzdem mitmachen muss und mein Blut danach aus meinem Dogi und von den Matten putzen darf. Also auf zum Frühstück und ab in die Halle. Es ist wie immer furchtbar kalt und nach kurzem einstimmen stellen wir uns in 2 Reihen gegenüber auf, die Personen stehen jeweils um einen Meter versetzt und dann gehen die Vorwärtsrollen los. Das ganze ist sehr knapp bemessen und schon nach der 6. Rolle ist mir total schwindlig und ich werfe mich nurnoch nach vorn und hoffe dass ich die beiden die links und rechts an mir vorbei rollen nicht treffen. Irgendwie steh ich das ganze trotzdem durch und ich klopfe mir innerlich auf die Schulter, dass ich zum Frühstück heute nur ein trockenes Brötchen hatte. Wie üblich folgen danach 5 Minuten Seiza, während denen wir die eisige Morgenluft im verschwitzten Nacken genießen dürfen.

    Immerhin ist dieses Training das letzte in meinen lädierten Dogi-Hosen, denn unsere Zweitdogis sind aus der Wäsche zurück. So musste jeder Dogi im Endeffekt nur 2 Tage ohne Reinigung durchhalten. Heute stehen im Morgenprogramm Yonkajo und Kotegaeshi auf dem Programm. Yonkajo ist wirklich interessant, auch wenn ich jetzt schon weiß was anderthalb Stunden verschiedener Yonkajo-Techniken mit meinen Unterarmen machen werden (Yonkajo ist eine Kontrolle über einen Schmerzpunkt am Unterarm, etwa dort wo man normalerweise den Puls nimmt) Natürlich startet das Frühtraining wieder mit ausgiebigem Suwariwaza auf zählen, damit wir unsere Knie für den letzten Tag morgen endgültig zerschinden. Ich beiße die Zähne zusammen, denn ich weiß -Morgen abend habe ichs geschafft! In der ersten Pause erfahre ich auch das Geheimnis der Ukrainer, die sich bis jetzt ganz gut gehalten haben: Dicke Gelenkschützer aus Baumwolle unter dem Dogi an Knien und Ellenbogen. Aber auch hier sind auf den Knieschonern schon dicke rote Flecken zu sehen. Nach der Pause gibt mir da Kotegaeshi endgültig den Rest -angeschlagen von der Erkältung und den vorherigen Trainingstagen sind meine Flips (freies Fallen) eher dürftig und jedesmal scheppert der Aufprall durch meinen ganzen Körper. Im Gegenzug lerne ich aber viele Details zu Ushiro-Waza und auch Kotegaeshi, die meine Technik deutlich verbessern und effektiver machen. Als ich kurz nach 12 aus dem Dojo komme, bin ich innerlich schon darauf vorbereitet schnell etwas zu trinken, kurz zu entspannen und nach 20min weiter zu machen. Dann realisiere ich erst, dass ja schon Mittagspause ist! Also duschen und Mittagessen statt weiterleiden

    Das Mittagessen ist wie gewohnt mehr als reichlich und nach einem weiteren Abschnitt in meinem Lehrgangs-Tagebuch gehts auf zum Nachmittagstraining. Dieses mal habe ich wirklich Glück, das Aufwärmtraining verzögert sich etwas und geht wie im Fluge vorbei und dannach folgt wieder Technik-Training. Diesmal sind eine ganze Reihe "freie" Techniken dabei, mit denen wir schön experimentieren können. Verschiedene ungewöhnliche Kokyunage und andere Techniken die nur mit ein bisschen Körperspannung arbeiten. Muguruza demonstriert die Techniken wiedereinmal verblüffend einfach und effektiv, aber wir kommen der Wahrheit auch ein Stückchen näher ^_^ Gut gelaunt fegen wir nach dem Training noch das Dojo durch (heute sind wir an der Reihe) Und erfahren etwas mehr über den Hilfstrainer: Sein Name ist Lionel Welsch vom Dojo Saverne und eigentlich ist er ein richtig netter Kerl. Zwei der Teilnehmer sind aus seinem Dojo und berichten uns, dass ihr Training normalerweise auch eher entspannt verläuft, ohne Techniken auf schnelles Zählen und ohne so intensives Aufwärmprogramm. Lionel-Senpai ist im normalen Training anscheinend auch wesentlich nachgiebiger als hier im Intensiv-Kurs.

    Heute Abend habe ich zum ersten mal wirklich Angst unter die Dusche zu gehen, ich stehe etwa 20 Sekunden neben der aufgedrehten Dusche, bevor ich mich dazu bewegen kann doch drunter zu gehen. Inzwischen hat mein Dogi die komplette Haut von Armen, Schultern und Rücken wund gerieben und ich fühle mich als ob mir eine komplette Hautschicht fehlt. Dank dem Yonkajo-Training sind meine Unterarme jetzt auch versorgt. - Bei jeder Daumenbewegung spüre ich den Schmerz an meinen Sehnen im Unterarm und werde an den Schmerzpunkt erinnert. Abends erfahre ich zwei Neuigkeiten, die mich endgültig an eine geplante Ironie des Schicksals glauben lassen. Erstens erfahre ich, dass Muguruza auch jeden Sommer ein Seminar gibt, welches Summercamp heißt. Das ganze geht auch eine Woche und ist im Prinzip das gleiche wie der Intensivkurs, nur ohne Kälte, ohne brutales 8 Uhr Aufwärmtraining und ohne Techniken auf schnelles Zählen. Statt dessen gibt es mittags Baden im Meer und abends PinaColladas am Strand... *OWNED*
    Während ich mich noch frage, warum ich davon erst jetzt erfahre und warum ich überhaupt in diesem irren Intensivkurs bin kommt die zweite Neugikeit, überbracht vom Spanischen Fernsehn: Morgen soll der kälteste Tag des Monats in Girona werden. (Danke Murphy!)

    Ich fülle noch schnell meine Technik-Notizen mit dem neu gelernten von heute auf und wickel mich dann in meinen Schlafsack, um die Nacht vor dem letzten Tag an zu treten. Noch einmal Frühaufwärmtraining, nurnoch einen Tag leiden, dann haben wir es endlich geschafft. Für Freitag Abend hat man uns eine kleine Party versprochen, ich glaube zwar nicht dass ich dann noch in der Lage bin groß zu feiern, aber wahrscheinlich ist es mit der Party wie mit dem Kuchen... There is no cake

    gute Nacht
    und hoffentlich bis Morgen!

  10. #10
    hashime Gast

    Standard

    Den Verlust des Zeitgefühls bei dreimal Training am Tag kenn ich auch gut....Kälte und Verkühlen find ich nicht so toll....wenn die Gesundheit Schaden nimmt, hört sich der Spaß auf.....

    Aber hoffentlich "genießt" du noch deinen letzten Tag und dann hast du auf jeden Fall ein "Ich habs überlebt, ich bin Superman"-Gefühl!!!

  11. #11
    the5ilence Gast

    Standard Tag 5 (Finale)

    Hallo! Ich lebe noch
    Erstmal Entschuldigung an die fleißigen Leser, dass der letzte Bericht erst so spät kommt. Aber bis jetzt hatte ich einfach noch keine Zeit über den letzten Tag zu schreiben.

    Tag 5 (Finale)

    6:55 Uhr - Der Wecker klingelt zum letzten mal zum Frühprogramm und ich fühl mich fürchterlich. Die Erkältung hat es sich inzwischen bei mir heimig gemacht, mit Kopfeh, Halsschmerzen und laufender Nase. Aber nichts desto trotz kommt der Dogi auf die Heizung, ein kleines Frühstück und dann gehts auf in die Halle. Ich muss mich überwinden die Jacke aus zu ziehen und auf die Eiskalten Matten zu gehen. Obwohl die Fenster noch geschlossen sind stehe ich mit klappernden Zähnen in der Reihe (und das ist nicht bildlich gesprochen) Irgendwo in meinem Hinterkopf spukt immernoch warnend das Gespräch, das ich überhört hatte - sie wollten sich jeden Tag im Training steigern. Dann taucht der Hilfstrainer auf und begleitet von allgemeinem stöhnen reißt er alle Fenster des Dojos auf. Zu dieser Zeit sind es draußen etwa -6° (ja, 6 Grad unter Null) und sofort kriecht die eisige Kälte unter meinen Dogi. Erstmal Seiza -meine Zehen sind schon fast komplett taub, dann geht das letzte Morning-WarmUp los. Die Kälte, meine Erkältung und die Schmerzen der letzten Tage lassen mich Sternchen sehen und ich kämpfe mich schnaufend durch die Liegestütze, Situps und wie ich später erfahre 140! Rückwärts Fallübungen. Nur die Motivation, dass ich mir das zum letzten mal antue lässt mich das ganze irgendwie durchstehen und am Ende sitzen wir wieder 5 Minuten hechelnd im Seiza. Meine Füße verabschieden sich in diesem Moment komplett vom Zentralen Nevernsystem und bleiben erst einmal komplett gefühllos

    Muguruza beginnt die erste von den vier letzten Trainingseinheiten mit einem kurzen Rückblick: Er lässt uns nacheinander fast sämtliche Variationen von Shihonage, Ikkajo und Nikajo noch einmal in Tachi, Suwari und teilweise auch Hanmi-Handachi üben. Jede Technik wird einmal gezeigt, dann im Partnertraining ein paarmal geübt und sofort folgt die nächste Variation. Das wäre an sich wirklich interessant, doch mit den zermatschten Knien und komplett gefühllosen Füßen verkommen die Techniken auf Knien zur reinen Schikane. Jede Berührung meiner Knie mit den gefrorenen Matten tut weh und bei den Gleitschritten oder Drehungen am Boden muss ich an eine Szene aus Planet Terror denken, als die Anästhesistin sich ihre betäubten Hände am Türgriff des Autos bricht. Ich versuche meine Zehen so wenig wie möglich zu belasten. Fast jeder nutzt die Gelegenheit, wenn man als Uke am Boden liegt die Füße aneinander zu reiben, allerdings ohne Erfolg. Es folgt eine Technik nach der anderen und bei jeder Technik auf Knien bete ich nur, dass die Variante im Stehen so schnell wie möglich kommt. Doch irgendwann is die erste Einheit auch vorbei und wir können für die kurze Pause ins warme und unsere Füße an der Heizung auftauen. Langsam kommt wieder Leben in meine Zehen und zu meiner Freude kann ich noch alle bewegen und fühlen.

    Das zweite Morgentraining gestaltet sich wesentlich humaner, mit frisch gewärmten Zehen machen wir interessante Varianten auf Ushiro-waza Ryote- und Eri-mochi. Das Training macht wirklich Spaß, doch die Kälte macht mir immernoch zu schaffen. Aber unsere Gebete wurden anscheinend erhört, denn weder im Aufwärmprogramm, noch im Morgentraining mussten wir Rollen oder Flippen (freies Fallen) und Muguruza schließt das Morgentraining mit einer ausgiebigen Rede über das Leben und die Gesellschaft ab. Ich bin für das frühere Ende des Morgentrainings mehr als Dankbar und steh nach dem Abgrüßen so schnell ich kann unter der heißen Dusche. Nur noch das Nachmittagstraining und ich habe es geschafft!!! Ich habe das ganze fast überlebt, aber irgendwie habe ich immernoch ein etwas mulmiges Gefühl im Magen, dass das noch nicht alles gewesen sein kann. Nach dem Mittagessen setze ich noch schnell den Tagebuch-Eintrag von gestern ins Forum und bereite mich dann schonmal innerlich auf die letzten beiden Einheiten vor. Das Nachmittags-Aufwärmprogramm kann meine neu gefasste Motivation kaum noch erschüttern und vergeht wie im Fluge. Die Sonne hat das Dojo inzwischen bestimmt über 0° aufgewärmt und die vorletzte Trainingseinheit startet. Wir machen eine ganze Reihe interessanter Techniken, verschiendene Kokyunage-Variationen auf Katate-mochi und wirklich schöne Eingänge auf Shomen-Tsuki, viele habe ich noch nicht gesehen und präge sie mir für die abendlichen Notizen ein. Das Training ist wirklich super und angenehm, irgendwie fast schon zu angenehm. Ich gehe mit einem seltsamen Gefühl in die Pause - irgendwie hatte ich mehr Schinderei erwartet.

    Aber meine Vorahnung sollte doch noch Recht behalten, wir hatten es noch nicht geschafft. Zuerst kam die Information in der Pause, dass wir die Matten noch am gleichen Abend abbauen und nach Girona transportieren müssen. Die Matten werden am nächsten morgen von den Judoka in der Halle gebraucht, also verschiebt sich das Abendessen für uns an diesem Abend voraussichtlich nach halb 11. Dann startet die letzte Trainingseinheit und diesmal gibts das volle Programm. Wir starten mit Suwari-waza auf zählen. Danach folgen eine ganze Reihe weitere Techniken, von denen ich nurnoch weiß dass viele mit Kotegaeshi oder ähnlichen Würfen endeten und ich dauernd auf die Matte aufschlug. Nach einer endlos scheinenden Reihe von Würfen sind wir komplett außer Puste und mein Rücken schmerzt inzwischen von oben bis unten. Zeit für das Finale: Shomen-Uchi Shomen Iriminage-Ni. Eine Technik die nicht nur viel Schwung und Drehung mit sich bringt, sondern auchnoch ekelhaft für Uke zu fallen ist. Und für einen würdigen Abschluss des Trainings gibt Muguruza einen einfachen Befehl: Die Technik 100 mal Rechts, 100 mal Links und dann Shite-Uke-Wechsel Jeder Angriff mit Kiai und bei jedem Wurf muss Shite laut die aktuelle Zahl schreien. Ich fange als Shite an und brülle mich durch die ersten 20 Stück, der Hilfstrainer steht schon parat und ruft "quick quick!" Uke bleibt kein Moment zum ausruhen, Dogi richten ist auch untersagt -es gibt nur Technik-Sanshin-Kamae und sofort die nächste Ausführungen. Gürtel die sich lösen werden vom Hilfstrainer sofort aufgesammelt und an den Rand gelegt. Ich kämpfe mich weiter durch die ersten 100 Ausführungen, meine Technik ist inzwischen nurnoch Uke am Kragen zu packen, einmal rum zu wirbeln und irgendwie mit Kraft zu Boden zu Schubsen. Für saubere Technik bleibt einfach keine Zeit und mit jedem Wurf spüre ich meinem Uke den Unwillen für ein weiteres Fallen mehr an. Ab 60 Sperrt sich mein Partner fast gegen jeden Wurf und nur das beständige Zurufen des Trainers bringt ihn wieder auf die Beine... Irgendwann sind wir bei den letzten Zehn und mein Partner wirft sich noch die letzten paar mal in die Technik, bevor ich endlich Hyaku! (100) schreie. Mein Partner stellt sich schnaufend im Kamae auf, denn immerhin hat er das schlimmste jetzt hinter sich und schaut mich auffordernd an. Doch leider muss ich seine Hoffnung enttäuschen und kläre ihn darüber auf, dass auf die 100 Ausführen rechts jetzt 100 Ausführungen links folgen, bevor wir wechseln und ich angreife. Ich kann zusehen wie das kleine bisschen Hoffnung aus einem Gesicht bröckelt und er ein weiteres mal widerwillig den Arm hebt um sich in die Technik zu stürzen. Inzwischen ist meine Ausführung zu einem reinen Rumfuchteln mit einem Kräftigen Schubser am Ende verkommen, nachdem die Beine meines Partners einfach nachgeben und er sich kurz fallen lässt, bevor er sich für den nächsten Angriff aufraffen muss. Doch irgendwie stehen wir auch die zweiten 100 durch.

    Ich bin jetzt schon total außer Atem, meine Arme und Beine aufgeschrammt und irgendwie von leichter Taubheit am kribbeln, doch die richtige Arbeit fängt erst an, denn jetzt muss ich Angreifen und Fallen. Ich hab keine Ahnung wie ich wirklich 200 Ausführungen durchgehalten habe, aber ich weiß dass ich im Endeffekt nurnoch schreiend in die Technik gerannt bin. - Irgendwie Aufraffen, den Arm heben, schreiend nach vorn Kippen, zwei schritte um den Partner herum, dann die Beine hoch werfen und hoffen dass der Kopf nicht aufschlägt... Obwohl Muguruza inzwischen für meinen Partner laut weiterzählt, da dieser nurnoch ein müdes Krächzen heraus bekommt, höre ich nicht mehr zu. Die einzige Chance das ganze irgendwie zu überstehen ist nur, sich durch jeden einzelnen Angriff zu kämpfen, bis es irgendwann vorbei ist. Irgendwann höre ich nurnoch "LAST ONE!!!" Und nach einem letzten mal aufstehen darf ich mich endlich in Seiza fallen lassen. Nach einer kurzen Verschaufpause folgt das Ende des letztens Trainings. Wir setzen uns in Seiza in zwei Reihen gegenüber und machen "Hanse", jeder geht kurz in sich und beschreibt nacheinander was er von dem Training mitgenommen hat, seine Gefühle usw. In meinem Kopf hallt nur eins wieder "Wir haben es geschafft, wir haben es wirklich bis zum Ende durchgehalten!!!"

    Nach Hanse schließen wir alle die Augen und Muguruza geht kurz durch den Raum. Als wir die Augen wieder öffnen, liegt vor jedem von uns eine Urkunde für das Durchstehen des SIF-2010 und ein Handtuch mit Yoshinkan-Logo. Irgendwie hätte auch eins von diesen "5 Tage lang habe ich meinen Körper geschunden im SIF-2010 und alles was ich bekam war dieses blöde T-Shirt" gepasst. Obwohl Muguruza uns zur Eile anhält, nehmen sich alle die Zeit sich in die Arme zu Fallen und zu gratulieren. Die Spannung fällt von uns allen ab und man ist einfach glücklich, dass man es geschafft hat. Doch noch eine letzte Anstrengung folgt, wir müssen alle 170 Matten durch den Gang vom Dojo bis nach draußen, dort die Treppen hoch zum Parkplatz tragen und dort in den LKW laden. Und es sind diese verdammten 2x1 Meter Matten, grausam unhandliche Teile!!! Ich weiß bis heute nicht, was an diesen Matten besser ist als an den kleinen quadratischen, man kann sie kaum vernünftig tragen ohne sie zu verbiegen und bei der kleinsten Verbiegung fangen die einzelnen Schichten an sich voneinander zu lösen und die Matte nimmt Schaden. Aber wir haben inzwischen alle einen Zustand erreicht, in dem uns die Schmerzen in den Armen egal sind und wir einfach wie mechanisch die Matten einladen. Es folgt eine Stunde Fahrt nach Girona, wo wir die Matten direkt aus dem LKW auf Rollwägen laden können und direkt dannach gehts zurück. Es folgt eine Dusche und die Abschiedsfeier
    Geändert von the5ilence (15-02-2010 um 00:34 Uhr)

  12. #12
    the5ilence Gast

    Standard Ende!

    Hallo zusammen!

    Und danke an alle die meinen Blog gelesen und mich angefeuert haben, oder mir zumindest in Gedanken beigestanden haben!

    WIR HABENS GESCHAFFT!!!

    Die Abschiedsfeier war seeehr lustig und nicht gerade förderlich für unseren Zustand, da es anscheinend üblich war, dass jede Nationalität eine alkoholische Spezialität mitbringt und am Abend ausschenkt. Das ganze fing mit dem Vodka der Ukrainer an, gefolgt von polnischem Zubrovka (Büffelvodka) Französischem Brantwein und Spanischem Kräuterlikör. Allerdings ist es wirklich angenehm die ausgelassene Atmosphäre zu erleben, nach all den Tagen intensivem Training. Und hier erfahren wir auch, dass wir doch nicht nur von Trainings-tieren umgeben sind. Sowohl die anderen Teilnehmer als auch der Hilfstrainer haben normalerweise einen wesentlich relaxteren Trainingsstil. Und endlich haben wir auch mal Gelegenheit die Menschen hinter den Aikidoka etwas besser kennen zu lernen. Am nächsten Tag haben wir nach dem Frühstück und einigen Abschieden noch Zeit einen großen Teil der Teilnehmer näher kennen zu lernen, da die Ryanair-Flüge alle erst am Sonntag gehen. So stellen sich die ernsten Trainingsversessenen Aikidoka alle als wirklich nette und Humorvolle Menschen dar. Wir schließen den Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und dem Film Zatoichi ab (natürlich japanisch mit spanischen Untertiteln)


    Fazit:

    Also das Wichtigste: Ich möchte hier keinen der Teilnehmer oder Trainer in ein falsches Licht rücken. Das Training war wirklich übel, allerdings hat Muguruza auch erklärt, dass das SIF ein besonderer Kurs ist -jeder der hier Teilnimmt weiß (oder sollte wissen *g*) was ihn erwartet und die Leute kommen hier her, weil sie bis zu ihrem Limit getrieben werden möchten. Im normalen Training und auch auf Lehrgängen kann ich sowohl Muguruza, also auch Lionell-Sensei (der Hilfstrainer) nur jedem empfehlen. Sie haben einen wirklich hervorragenden Unterrichts-Stil und sind Technisch wirklich ausgezeichnet!

    Was das SIF-2010 angeht - bereue ich das ganze? Nein, auf keinen Fall! Der Kurs hat sich wirklich gelohnt und ich bin froh, dass ich soviel gelernt habe. - Würde ich das ganze nochmal mitmachen? Auch hier ein definitives Nein! Obwohl der Kurs wirklich eine interessante Erfahrung war, ist das extreme Training bis zum Limit nichts was ich für mich in meinem Aikido brauche. Aber ich werde definitiv andere Lehrgänge und z.B. das Summercamp besuchen.

    Wer nach dem Bericht Interesse an dem Kurs hat, dem kann ich das ganze für nächstes Jahr nur empfehlen. Wer - wie ich - zwar Interesse an solch einem Seminar hat, allerdings in einer entspannteren Atmosphäre, den kann ich auf das Summercamp verweisen. Ich war zwar noch nicht dort, aber nach den bisherigen Erzählungen bekommt man dort die gleiche Trainingsqualität, allerdings ohne den ganzen Aspekt "Intensiv" (=Kälte + Schikane)

    OSU!
    Geändert von the5ilence (15-02-2010 um 00:31 Uhr)

  13. #13
    hashime Gast

    Standard

    Toller Bericht!

    Achja, und zum NEIN fürs nächste Mal: Blöderweise beginnt man, je mehr Zeit verstreicht, das Ganze immer mehr zu verklären und kurz bevor die Ausschreibungsfrist fürs nächste Jahr endet, ist man schon wieder angemeldet, weil "Sooo schlimm wars ja gar nicht"

  14. #14
    soto-deshi Gast

    Standard yoshinkan aikdo: SIF 2010

    [QUOTE=the5ilence;2093187]Hallo zusammen!

    Und danke an alle die meinen Blog gelesen und mich angefeuert haben, oder mir zumindest in Gedanken beigestanden haben!

    WIR HABENS GESCHAFFT!!!


    Hallo, lieber " the Silence,
    habe Deine Zeilen über den Aikido-Lehrgang gelesen.

    Nur habe ich dabei nicht verstanden, warum ein Lehrgang nicht in einem angenehmeren Rahmen ablaufen kann. Dazu gehört, eine warme Traningshalle, sorgfältige Erläuterungen des Sensei, jede Technik wird genau erläutert und eingeübt.
    Was ich gelernt habe, das ist abrufbereit und ich muss nicht daheim meine Unterlagen studieren.
    Ich brauche keine " Hilfsausbilder " die mich anschreien, das hatte ich in meiner Bundeswehrzeit, dort habe ich auch im Winter im Zweimannzelt bei Minusgraden geschlafen.
    Warum war dieser Lehrgang so super?
    Danke für Erläuterung, soto-deshi

  15. #15
    carstenk Gast

    Standard

    Meiner Meinung nach weil es verschiedene Arten der Überwindung gibt.

    Wenn ich mich während eines Lehrgangs um 5:00 zum ersten Training auf die Matte quäle (keine Angst, ist auch bei uns kein Standard) habe ich auch keine Lust dazu.

    Die Aufgabe ist dann, sich dieser Situation zu stellen und trotzdem zu üben. Das gleiche gilt für Kälte, Hitze, Stress etc.

    @the5ilence: Respekt. Und: ich sehe es wie hashime, das Nein wird mit der Zeit immer weniger eindeutig

    Gruß,
    Carsten

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