Die Abwehr von Schusswaffen ist ein fester Bestandteil einiger SV-Systeme. Es wird in aller Regel notwendiges Verhalten gelehrt bei einer vorhandenen Bedrohung durch eine Schusswaffe, sowie mögliche Reaktionsmöglichkeiten zur Entwaffnung.
Das Bundeskriminalamt verzeichnet für das Jahr 2008 6994 Fälle "mit Schusswaffe gedroht" - somit 11,3% weniger als 2007. Davon sind 1790 Fälle (25,6%) allein nur in der Kategorie "Raubüberfälle auf sonstige Zahlstellen und Geschäfte" verzeichnet.
Im Vergleich dazu 21 Fälle (0,3%) bei "erpresserischem Menschenraub" und 8 Fälle (0,11%) bei "Geiselnahme".
2008 wurden 4371 Fälle registriert in denen "mit Schusswaffe geschossen" wurde (-4,1% gegenüber 2007). Bei 1084 Fällen (24,8%) ist die "gefährliche und schwere Körperverletzung" erfüllt. Fast 4 von 10 Fällen sind Delikte gegen Sachen (z.B. Verkehrsschilder).
Beide Deliktgruppen sind so niedrig wie zuletzt 1993!
Quelle: BKA-Kriminalitätsstatistik 2008
Im Vergleich dazu folgende Zahlen bezogen auf den US-Staat Texas (2008):
Morde: 1.373, davon 920 durch Schusswaffen (67%)
Raub: 37.757, davon 18.123 mit Schusswaffen (48%)
Schwere KV: 76.487, davon 17.592 mit Schusswaffen (23%)
Quelle: Texas Department of Public Safety
Angesichts dieser Zahlen und Fakten:
1. Relativiert sich der Stellenwert der Schusswaffenabwehr im Programm der zivilen Selbstverteidigung?
2. Ist das technische Know-How der Schusswaffenabwehr ein Nice-to-know?
3. Besteht nicht die Gefahr, auf den medienwirksamen Hype aufzuspringen und den Menschen evtl. ein Zerrbild der Realität darzustellen?
Beste Grüße
Bo