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Thema: Karate nur für "Freaks" ?

  1. #1
    The little Dragon Gast

    Standard Karate nur für "Freaks" ?

    Hi,
    mir ist mal aufgefallen das sehr viele Leute irgendwann mal mit Karate angefangen, aber immer relativ schnell, so nach 1-2 Jahren, wieder aufgehört haben ( vlt. könnt ihr das ja bestätigen ). Ich habe mal darüber nachgedacht warum das so ist, bzw. warum so viele schon relativ früh wieder aufhören. Ich denke das Problem ist das sehr viel Kihon gemacht wird. Das wirkt am Anfang recht langweilig auf den Laien und bevor er mal etwas von der Komplexität des Karate mitbekommen hat, hat er schon längst wieder damit aufgehört. Ich denke wenn neue Leute in einen Verein kommen muss man sie immer irgendwomit beeindrucken. Sie dafür begeistern, damit sie dabei bleiben.
    Und diese Überlegung hat mich schließlich zu der Frage gebracht ob Karate, und andere KK auch, nicht eigentlich etwas für "Freaks" ist. Fußball ist ein Maßensport und bei vielen einfach nur ein Nebenhobby. Nichts besonderes. Aber wenn jemandem eine KK nicht viel bedeutet, macht er sie dann trotzdem weiter ? An Gürtelprüfungen gemessen ist für mich etwa Blau die Grenze, wo ich sage, wer da weiter macht, dem beudetet es auch etwas. Und wer nicht mit dem Herzen dabei ist bleibt nicht so lange dabei. ( was nicht heißen soll das es Leuten mit Gelb oder so nicht auch viel bedeutet )
    Kurz gesagt: Braucht man, oder haben Kampfkünstler/sportler einfach mehr Elan und Interesse an ihrem Sport als das bei anderen Sportarten ist ? Hoffe ich habs halbwegs verständlich erklärt
    Würde gern mal eure Meinung dazu hörn.

    Gruß,
    Dragon

  2. #2
    n00by Gast

    Standard

    also ich habe selbst etwa 3 Jahre Karate betrieben.
    Der Hauptgrund, warum ich es heute nicht mehr betreibe, ist, dass ich gesehen habe welche Fülle an Kampfsportarten es gibt als ich zum studieren aus meinem Nest weggezogen bin
    Mir geht es bei KS/KK primär um Selbstverteidigung und da ist Karate nunmal nicht die erste Wahl. Dazu kommt, dass ich das Gefühl hatte, meine Trainer gäben sich immer weniger Mühe mit dem Training gernerell und damit, die einzelnen Personen weiter zu bringen und zu fördern.

    In diesen 3 Jahren (was ja doch einige Zeit ist) habe ich aber auch erlebt, das viele Leute kamen und gingen. Ich denke das liegt daran, dass gerade Jugendliche heutzutage mit Katas etc. wenig anfangen können. Bei vielen liegt eben die Motivation doch in effektiver SV oder in Begeisterung für MMA & Boxen im TV. Und da ist Karate eben nicht die beste Adresse.
    Was ich auch noch erlebt habe waren Heinis, die dachten mit ein paar Karatestunden wären sie Karate Kid und können sie am wochenende so richtig kloppen, solche leute waren dann aber zum glück auch schnell wieder weg

  3. #3
    Registrierungsdatum
    27.11.2005
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    Beiträge
    5.140

    Standard

    Ja und Nein.

    Das klassische Karate ist schon was für "Freaks"

    Aber lass dich nicht täuschen , was glaubst du wie viele Leute mal Fußball ausprobiert haben und dann nur 1-2 Jahre dabei blieben.
    Im Prinzip hat fast jeder überdurschnittlich sportliche Junge in Deutschland irgendwann in seinem Leben mal intensiv Fußball gespielt.
    Sei es im Verrein oder jedes We am Bolzplatz mit Freunden.
    Nur die Allerwenigsten davon spielen heute noch aktiv Fußball.

    Das Problem von z.B Shotokan Karate DKV etc. ist, dass nur eine ganz bestimmte Klientel länger dabei bleibt.
    Das sind diejenigen die Karate machen , weil sie aus welchen Gründen auch immer eine besondere Verbundenheit mit Karate fühlen.
    Sie haben irgendwann festgestellt / beschlossen -> Joa Karate is das was ich lange machen will.

    Denn rein von der Effektivität her hat Karate Konkurrenz ohne Ende
    Wer Karate lernt um kämpfen zu können oder SV Fähig zu werden trifft eine Wahl bei der er um zu einem guten Ergebnis zu kommen lange warten muss.

    Warum 8 Jahre Karate ? wenn ich mit Boxen oder MMA in 2 Jahren mind. genauso kämpfen lerne , wenn nicht sogar besser.
    Tja hierfür gibt es nur jede Menge subjektive Gründe.

    Bei einigen kommt der philosophische Aspekt und die Charakterschule noch ins Spiel.
    Allerdings hat auch hier Karate durch die klassichen Philosophen ebenso wie durch neuzeitliche Denker mehr als gewappnete Konkurrenz.

    Im Endeffekt isses mit Karate doch wie mit dem Partner
    Die meisten Partnerschaften halten vielleicht 1-2 Jahre ...
    Die Konkurrenz für den Partner is einfach zu groß und irgendwann beschließt man die Beziehung zu beenden weil hier und da gibts auch noch schöne Töchter/ Söhne

    Eininge aber sind z.B 15 Jahre Glücklich verheiratet.
    Und das sind dann die , die sagen : Es gibt vielleicht Partner die besser aussehen , es gibt welche die sind besser im Bett , andere haben mehr Geld ....
    Aber ich bin eben mit genau diesem Partner zusammen und ich habe mich für ihn/sie entschieden und dabei bleibe ich jetzt weils mir unterm strich ordentlich taugt
    -

  4. #4
    El-Mono Gast

    Standard

    Ich habe auch kürzlich nach 3 Jahren und nem Blauen Gurt mit Shotokan Karate aufgehört.

    Grund dafür ist das

    -Mir die Bewegungskultur im Karate nicht mehr gefällt seitdem ich mich mit Tai-Chi und Senmotic beschäftige.

    -Das ich den Kampfstil nicht mehr mit meinem Ju-Jutsu vereinbaren könnte.

    Außerdem nervst mich das Bestimmte Sachen in der Kihon und den Katas immer aus drei Gründen so sind wie sie sind.

    -Entweder weil es sinnvoll so für die Kampf ist (einzig echte Kriterium).
    -Weil man damit gerade was dehnen soll.
    -Weil man irgendwas kräftigen soll.

    Jetzt sagt aber einem fast nie jemand welcher dieser 3 Gründe dafür verantwortlich ist warum eine Sache so oder so gemacht wird. Also weiß ich nie ob ich etwas gerade aus Fitness-Gründen tue oder weil es im Kampf einfach sinnvoll ist.

    Ich habe wirklich nix gegen Fitness etc. das haben wir im JuJutsu auch aber da kriegen wir wenigstens gesagt wir machen das jetzt um die Beine zu trainieren etc.

    Im Karate ist alles so vermischt, die Grundstände aus dem Kihon nutzt im Kampf eh keiner.

    Und fast jeder Wettkämpfer hebt die hintere Ferse wenn er sich zum Gyaku-Zuki eindreht. Fragt man dann "Warum soll die Ferse unten bleiben?" mal bekommt man auch Begründungen wie "...damit die Wade gedehnt wird !" Schön und gute aber ich ziehe es vor im meine Wade nicht im Kampf zu dehnen, sowenig wie ich im Sparring Strecksprünge mache im meine Beine zu trainieren.

    Ich hoffe ihr wisst worauf ich hinauswill, ich könnte noch ewig weiterschreiben aber ich will schlafen und mir gehen bald die Rechtschreibfehler aus

    Summa Sumarum : "Ja ist was für Freaks" aber ich will keiner von denen sein, zumal es genügend Alternativen gibt.

    Noch ein Nachwort zur Philosophie: Alles in allem schon nicht schlecht aber mitunter wird auch übertrieben und man kommt sich vor wie ein Soldat im Kasernenhof. Wenn man älter wird hat man darauf auch keine Lust mehr

    Ist halt immer die Frage wie man selber drauf ist und ob einen die Philosophie in die richtige Richtung bringt. Ich kann mich selbst auch ohne Karate recht gut quälen, und Respekt vor meinen Partner habe ich auch so
    Geändert von El-Mono (21-02-2010 um 00:02 Uhr)

  5. #5
    The little Dragon Gast

    Standard

    Ja viele der gannanten Sachen sehe ich auch so. Aber dass Thema kann man wohl auch allgemein auf alle KK erweitern. Die KK unterscheiden sich eben doch von anderen Sportarten und ich denke das gilt für fast alles, egal ob Karate, Taekwondo, Kung Fu, Ju-Jutsu usw. Mir kommt es immer so vor als ob Kampfkünste generell etwas für "Freaks" sind. ( habe hier bei dem Thread Karate als direktes Beispiel rausgegrifenn, aber ich denke das trifft eigentlich auf alle KK zu )

    Die allgemeine Kritik zum Karate kann ich gut nachvollziehen. Ist aber auch von Stil zu Stil unterschiedlich.

  6. #6
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    Standard

    mein lehrer sagt, dass die langweilige zeit am anfang unter anderem dazu dient, diejenigen aus dem training auszusortieren, die man dort nicht haben möchte ... die also in möglichst kurzer zeit alles (und insbesondere gefährliche techniken) auf dem silbertablett serviert haben möchten und das am besten mit wenig trainingsaufwand. Zudem dauert es einfach seine zeit, bis man ein grundlegendes fundament erworben hat. Und das wichtigste: karate folgt keinem verkaufscharakter (jedenfalls sollte es das nicht) - wissen des lehrers muss man sich verdienen durch stetes üben, und nicht einfordern durch handaufhalten. Natürlich sollte man schon das gefühl haben, dass es stetig aufwärts geht - wenn man nach 3 jahren immer noch das gleiche wie am anfang erzählt bekommt und trainiert, ist schon etwas faul.

  7. #7
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    Standard

    Ja und nein.


    nein:
    es gibt viele möglichkeiten, vollkommen langweiliges halbwegs gemütliches kata-breitensporttanzen zu machen.
    machen auch viele => keine freaks.

    ja:
    es gibt viele dojos/stile (auch im shotokan!), da kann man sich endlos quälen und quälen lassen, kihon und kombis bis zum kotzen, richtig kämpfen, kata bis ins letzte detail mit angefahrenen anwendungen, sich an makiwara sonstwas blutig kloppen, etcpp...
    das sind die freaks - das ist rock'n'roll - yeah! dazu gehört schon ein bischen verrücktheit.
    wie sagte einer meiner sempais in USA nach dem ersten tag von 3 harten tagen eines "special trainings": "are we crazy?"



    bin gerade in USA für ein paar wochen und trainiere wieder mit meinem alten verband/dojo - geil!
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

  8. #8
    Kyoshi Gast

    Standard

    @ SKA-Student

    Guter Kommentar !

    Viel Spaß in den Staaten !

  9. #9
    chrisdz Gast

    Standard

    Tausend Bussis an Kuun-Lan!

    Und wieder hat das klass. Karate einen wahrscheinlich engagierten Menschen an irgendeine MMA verloren, schade!

    Warum?

    Weil in 100ten von Dojos irgendwelche trandöseligen Leute vorne stehen, die im Schlaf ihr Kihon, Kata, Kumite - Programm runterspulen, denen der einzelne Trainierende relativ wurscht ist und der Gesamterfolg des Vereins meistens ebenso....

    Hier läuft grad parallel eine Diskussion, warum dem Anfänger nach dem Yoko-Geri-Kekomi immer alles weh tut.

    Es gibt eigentlich nur nur zwei Möglichkeiten:

    Der Anfänger hat eine Hüftfehlstellung, die der schlecht ausgebildete Trainer im Training mangels korrekter Umsetzung der Aufgabe nicht erkannt hat.

    Der Trainer hat die Technik des Yoko-Geri-Kekomi nicht korrekt erklärt.

    Wer ist schuld, daß dem Anfänger "die Leiste" weh tut?

    9 von 10 Trainern sagen jetzt sofort: Der Anfänger ist ein Weichei, soll sich erstmal durchbeissen, so wie wir vor 100 Jahren....

    Ich sage: Die Trainer sind schuld daran, daß Karate mehr und mehr verkommt und uns die Leute weglaufen!

    Jede (!) Technik muß immer und immer wieder in all ihren Einzelheiten erklärt und demonstriert werden, anschl. muß sie dann auch genau so (auch das ist wichtig, nicht anders!) geübt werden!

    Das gilt gleichermaßen für Kihon, wie für Kata und Kumite.

    Und wer den biomechan. Ablauf einer Technik oder Technikkombination verstanden hat, wird sich automatisch besser fühlen, besser bewegen, lockerer seine Techniken machen, mehr Spaß am Karate entwickeln.

    Obendrein besteht Karate natürlich nicht nur aus diesen 3 K, sondern auch aus: Kuzushi-, Kawashi-, Nage-Waza, ergänzt durch Fallschule, Vitalpunktstimulation u.v.a.m. (aber bitte nicht alles gleich mit Weißgurt). Und natürlich sollte man dann auch noch irgendwann mal einen Stock in der Hand gehabt haben.

    Jede Technik macht Sinn - man muß es den Leuten eben nur erklären!

    Heian Shodan ist langweilig? Ich habe schon mal einen ganzen Wochenend-LG mit Heian Shodan verbracht und bin noch immer begeistert, was man aus einer "Anfänger"-Kata rausholen kann. Die Frage ist doch: Wie bringe ich es rüber? Wie binde ich die Leute in mein Training ein?

    Ja, korrekt! Wer heute seine Schäfchen nur noch Zuki-Bahnen ohne Ende laufen läßt, steht bald allein im Dojo (Schnüff, schöne, gute, alte Zeit!).

    Es laufen ebenso Endsdiskussionen hier und anderswo über die Kata von X oder Y, oder guck' mal da, Meister Z 1955 mit Kata tralala....

    Es wird dabei vergessen, daß die "alten" Meister damals nichts vermittelt bekamen, sie wurden gedrillt, und zwar militärisch, Meister Kase berichtet z.B. darüber in versch. Interviews.

    Erkenntnisse über korrekte Bewegungsabläufe kamen diesen Meistern erst, nach dem sie selbst ihre eigenen Grenzen erfuhren.

    Erkenntnisse über "Inhalte" von Kata bekamen sie erst, nach dem sie selbst begannen zu forschen.

    Und zum Glück für uns begannen dann einige dieser Meister, ihre eigenen Wege zu gehen, viele aber blieben in alten Schemata verhaftet und daran leidet Karate bis heute.
    Geändert von chrisdz (21-02-2010 um 10:31 Uhr)

  10. #10
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    Zitat Zitat von Nick_Nick
    mein lehrer sagt, dass die langweilige zeit am anfang unter anderem dazu dient, diejenigen aus dem training auszusortieren, die man dort nicht haben möchte
    Aber warum lockt man sie dann erst mit diversen Versprechungen auf den Werbezetteln ?
    Das geduldige Bahnenschrubben und Perfektionieren wird in Zeiten des immer Schnellerwerdens aller Lebensbereiche wohl auch nicht mehr vielen zu vermitteln sein.

    Grundlegendes Fundament schön und gut aber so kompliziert sind die Sachen Kata ,Bunkai und Kumite doch auch nicht.
    Übt man in der 5 Klasse Gymnasium noch das Schreiben von Buchstaben ?
    Geändert von Holzkeule (21-02-2010 um 10:51 Uhr)

  11. #11
    warlock65 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Holzkeule Beitrag anzeigen
    ...
    Übt man in der 5 Klasse Gymnasium noch das Schreiben von Buchstaben ?
    Nein, man war vorher 4 Jahre in der Grundschule, zum Schluß wurde aussortiert und nicht jeder geht dann aufs Gymnasium.

    Wer ein Musikinstrument beherschen möchte muss auch regelmässig Fingerübungen machen und ein guter Profifussballer beschäftigt sich auch mit so banalen Sachen wie Ballstoppen, statt nur Zauberkunststückchen zu trainieren.

  12. #12
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    Zitat Zitat von Holzkeule Beitrag anzeigen
    Aber warum lockt man sie dann erst mit diversen Versprechungen auf den Werbezetteln ?
    Das geduldige Bahnenschrubben und Perfektionieren wird in Zeiten des immer Schnellerwerdens aller Lebensbereiche wohl auch nicht mehr vielen zu vermitteln sein.

    Grundlegendes Fundament schön und gut aber so kompliziert sind die Sachen Kata ,Bunkai und Kumite doch auch nicht.
    Übt man in der 5 Klasse Gymnasium noch das Schreiben von Buchstaben ?
    ist die quadratur des kreises, da gebe ich dir natürlich recht. Man kann nicht viele mitglieder haben und gleichzeitig sie längere zeit prüfen. Wobei das ja nicht heißt, nur grundschule oder kata zu laufen. Man übt ja schon alles, aber vom anspruch her sehr reduziert.

    Bisher hatten wir nur einen extremen fall, den wir (ans wing tsun) verloren haben und dem ich im nachhinein keine träne nachweine. Wir kämpfen relativ viel bzw. machen entsprechend partnerübungen. Als fortgeschrittener kann man ja relativ leicht herausfinden, ob jemand ein kämpfer ist oder eher weniger, indem man im freikampf mal kurz etwas mehr druck macht und schaut was passiert. Und besagter anfänger hat sich jedesmal weggedreht, wenn er angegriffen wurde, hatte aber ansonsten ziemlich die große klappe und war anderen anfängern gegenüber im freikampf eher rücksichtslos. Dem wird man doch keine effektiven techniken beibringen. Und wenn ich den aus dem training rauskriege, ist das kein fehler. Wenn er sich freilich bessern würde, wäre das noch besser. Nur ist das vornehmlich seine aufgabe und eher weniger die des trainers. Wobei der natürlich versucht, das trainingsprinzip zu erklären.

    Aber letztlich haben diese "langweiligen" übungen auch einen unmittelbaren kämpferischen aspekt (den natürlich ein anfänger nicht erkennen kann und der ihn auch noch nicht interessieren muss): das ausprägen von geduld und willen. Jeder gute kämpfer ist geduldig und kann auf seine chance warten. Wer ungeduldig angreift, wird besiegt.

    Mit werbeaktionen von karatevereinen kenne ich mich nicht wirklich aus, bezweifle aber, dass bei den klassischen richtungen bzw. breitensportdojos (shotokan, goju, shito, wado) dort an erster stelle steht, kämpfen zu lernen. Umgekehrt wette ich, dass kyokushinkai- oder ashihara-dojos das wiederum betonen. Jeder anfänger kann es sich also raussuchen bzw. den verein wieder verlassen. Das steht nun weiß gott jedermann frei. Und es spricht überhaupt nichts dagegen, dass ein jugendlicher heißsporn nach dem probetraining freundlich erklärt, dass er lieber mehr kämpft und keinen bock auf grundschule hat.

    @warlock65


  13. #13
    Kyoshi Gast

    Standard

    @ chrisdz

    Volle Zustimmung !

  14. #14
    rehauge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kuun-Lan Beitrag anzeigen
    -Mir die Bewegungskultur im Karate nicht mehr gefällt seitdem ich mich mit Tai-Chi und Senmotic beschäftige.
    Ging mir bezüglich Taijiquan genauso. Seit ich mal.. "chinesische" Luft geschnuppert habe (speziell jetzt wenn wir von Formen reden), kamen mir die meisten Kata aus meiner Shotokan-Zeit ziemlich... unangenehm falsch vor.
    OK, hab mal Goju-Ryu angetestet und da erschienen mir die Kata für mich persönlich .. passender.

    Aber dann lieber gleich ein chinesisches System und wenns nicht effektiv genug erscheint, dann halt noch bissl mit Krav Maga o.ä. ergänzen.

    Die Diskussion bezüglich der Perfektion und dem ewigen Kihon:
    Ich muss also stundenlang Zuki-Bahnen laufen um den Zuki zu perfektionieren, schön und gut.
    Nur mit dem Alter kam die Frage: Will ich das überhaupt?
    Will ich meinem Körper abertausende Male die selbe Bewegung (und somit die selbe Belastung) zumuten?
    Abgesehen davon, dass mir das nicht sonderlich natürlich und gesund erscheint (wenn ein Tier Tag für Tag stundenlang die selbe Bewegung durchführt, sagen wir, es habe eine psychische Störung..), frage ich mich trotzdem auch: Wozu will ich einen perfekten Zuki?
    Um mal wem perfekt aufs Maul hauen zu können? und ist dann der Zuki überhaupt der perfekte Schlag? Oder um mich einfach freuen zu können, dass ich das perfekt kann?

    Dann mach ich lieber etwas, was meine SV-Lüste schneller befriedigt (Kubotan kaufen und Kurs dazu) und etwas, das mir auch Spaß macht.

    Und perfektioniert wird das, was ich vom Hobby zum Beruf mache - und das ist bei mir sicher nicht KK.


    So ists halt bei mir..
    Insofern ist meine KK-Leidenschaft ziemlich versiegt.
    Die kindliche mystische Karate-Kid Vorstellung gibts nicht mehr - und ohne die bleibt nicht mehr allzuviel für mich übrig. Wenns um Philosophie geht, fühl ich mich beim Daoismus wohler, wenns um SV geht beim Krav Maga und wenns um die Bewegungskunst geht, eher bei chinesischen Stilen.


    Zur Hauptfrage: Freak ja/nein.
    Man braucht wohl immer irgendeinen Antrieb, der einen dazu bringt, soviel Leidenschaft reinzustecken. Das mag ein Vorbild sein oder ein gewisser Zustand, den man erreichen möchte ("ich möchte jedem aufs Maul hauen können", "ich möchte super kicken können"...). Und das muss einem sehr wichtig sein.
    Viele zweifeln diesen Antrieb dann wohl irgendwann an und dann entscheidet wohl mehr, ob das Training prinzipiell Spaß macht und ob man Spaß mit der Gruppe hat.
    Meine TJQ-Gruppe ist leider irgendwann ziemlich auseinandergegangen und dann sind genau die übriggeblieben, für die es überhaupt nurmehr den "Spaß in der Gruppe" gibt.
    Die zahlen ihre Trainingsgebühren für ein Kaffeekränzchen und immer wenn der Trainer vorbeikommt, wird halt einmal Form gelaufen...

  15. #15
    Registrierungsdatum
    20.08.2003
    Beiträge
    901

    Standard

    Zitat Zitat von Nick_Nick
    Mit werbeaktionen von karatevereinen kenne ich mich nicht wirklich aus, bezweifle aber, dass bei den klassischen richtungen bzw. breitensportdojos (shotokan, goju, shito, wado) dort an erster stelle steht, kämpfen zu lernen.
    Vielleicht steht nicht drauf daß man zum Pridekämpfer ausgebildet wird aber der Begriff Selbstverteidigung mit Sicherheit.
    Und dann stellt sich heraus daß sie zuersteinmal den Zaun des Chefs streichen müssen.

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