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Thema: Buddhismus und Kriegskunst

  1. #31
    Michael Kann Gast

    Standard

    Hi Xiaoshi!

    Original geschrieben von Xiaoshi
    Hm... also die heutige Definition von Krieg ist bei einer Diskussion über die Krieger von einst wenig hilfreich, wie ich finde. Zum anderen sagst du, Buddhismus wäre frei von Dogmen, und das stimmt - das würde dann auch bedeuten dass "du sollst nicht töten" nicht so ernst gemeint sein kann, oder wie?
    Ich hoffe, dies ist nicht Dein Ernst?! Zum Thema Dogmen, nicht ICH sage dies, sondern Buddha sagte dies, dies geht aus der buddhistischen Lehre klar hervor ... ich habe nur zitiert!

    Original geschrieben von Xiaoshi
    Die Unterschiede der einzelnen Richtungen bestimmen sich vermutlich durch die Beeinflussung durch andere Religionen und Philsophien - namentlich Konfuzianismus und Daoismus in China und Japan. Daoismus hat keinen moralischen Grundsatz, die ursprünglichen Werke sind sehr interpretationsfähig und durchaus mit dem Kriegshandwerk in Einklang zu bringen, wenn man sich geschickt anstellt. Ich bin kein Chan Buddhist, kann also nicht sagen wie viel des daoistischen Konzepts eingeflossen ist, habe aber schon merhmals gelesen dass es ein starker Einfluss war - und somit viele "fremde" Ideen zur Auslegungssache macht.
    Xiaoshi, weißt Du es oder vermutest Du es? Ich habe nichts von dem was Du hier schreibst gefunden ... bitte, füge mir kurz Deine Quellen bei damit ich mir die Informationen besorgen kann. Danke!

    Original geschrieben von Xiaoshi
    Punkt ist: Shaolin hat eine lange Tradition des Kämpfens. Es gibt Bronzetafeln, auf denen sich der Kaiser für militärische Hilfe bei Shaolin bedankt, wobei keine genauen Informationen zu erfahren sind. Gegen Ende der Ming-Dynastie gibt es aber eine Menge schriftliches Material über das Kampftraining in Shaolin, und da häufig vom Ruf des Klosters gesprochen wird, kann man davon ausgehen, dass das schon einige Zeit so dort gegangen ist.
    Gibt es dafür gesicherte Belege und wenn ja, wo kann man diese einlesen? Danke!

    Original geschrieben von Xiaoshi
    Was NICHT schriftlich fixiert wurde (oder nicht überliefert weil verlorengegangen ist; verbrannt o.ä.) ist die Stellung des Shaolin Kungfu innerhalb der Lehre des Chan. Es ist anzunehmen, dass die Mönche dort sehr viel über die Beziehung Chan und Kämpfen nachgedacht haben, aber es gibt nichts schriftliches, wie es scheint, wobei vielleicht etwas niedergeschrieben wurde, was aber dann verbrannt oder gestohlen oder sonstwas wurde. Auf jeden Fall ist jetzt nix mehr da. Trotzdem haben die Leute Kämpfen geübt.
    Da gab es doch eine ausführliche Dokumentation zum Kloster im ERSTEN oder beim ZDF, da ging es um den Streit der im Kloster über die religiöse Ausbildung der "Kampfmönche" herrscht ... scheibenkleister ... hat das ggf. noch einer?

    Gruß
    Mike

  2. #32
    Registrierungsdatum
    27.08.2003
    Beiträge
    4.541

    Standard

    Hi,

    Ein Krieger muß nicht Buddhist sein!

    Ein Buddhist muß kein Krieger sein!

    Das Eine schließt aber das Andere nicht aus!


    Gruß

    Alef

  3. #33
    Thorre Gast

    Standard

    Naja, meinen Einwand zu ignorieren macht es nicht besser, Mike. Du verrennst Dich da immer mehr.

    Dass Zen-Buddhismus und Kampfkünste in Japan als engverwandt betrachtet werden, sollte Dir eigentlich geläufig sein. Falls nicht, eben eine Bildungslücke.

    Hier was zum Nachlesen von einem japanischen Zen-Meister, der definitiv Buddhist war


  4. #34
    Xiaoshi Gast

    Standard

    Schriftlicher Beleg bezüglich Shaolin:
    Harvard Journal of Asiatic Studies, 2001/2, "Evidence of Shaolin Martial Arts Practise during the Ming Dynasty"

    Die meisten Dokus bezüglich dieser Themen kannste getrost in der Pfeife rauchen, leider...

    Dass der Daoismus frei für Interpretation ist kannst du im Dao de jing oder im Zhuang-zi selbst nachlesen. Dass der Chan Buddhismus Einflüsse aus dem Daoismus erhalten hat ergibt sich fast zwangsläufig, es ist einfach unmöglich dass beides völlig getrennt voneinander über Jahrhunderte, Jahrtausende existieren kann. Gelesen habe ich was in einem Buch über Weltreligionen glaube ich, muss aber erst nachschauen wie das heisst, das liegt nämlich bei meiner Mutter rum.

    Es gibt/gab übrigens die Sekte der "vollständigen Wahrheit", die der Ansicht ist, dass Buddhismus, Daoismus und Konfuzianismus im Kern gleich sind und nicht voneinander getrennt werden dürfen. Das hat die einzelnen Schulen sicher nicht unberührt gelassen, die Sekte war nämlich recht weit verbreitet glaube ich.

    Weitere Hinweise sind auch der intensive Austausch des Qigong zwischen buddhistischen und daoistischen Richtungen - die beiden Schulen haben ziemlich eng zusammen gelebt.

    @Alephtau
    So sehe ich das auch.

    Im übrigen bin ich nicht der Meinung, dass ein Krieger/Soldat auf jedenfall ein "Werkzeug" des Krieges ist, denn dazu muss er schon im Dienste einer politischen Macht stehen. Das traf zeitweise auf die Klöster zu, zeitweise aber auch nicht, und ich sehe nicht ein, wieso jemand, der sich in kriegerischen Tugenden übt, ohne die Absicht zu haben, in den Krieg zu ziehen, sich nicht Krieger nennen darf - was ja nach Kluges Definition nichts weiter als der alte Begriff für Soldat ist.

  5. #35
    Michael Kann Gast

    Standard

    Original geschrieben von Thorre
    Naja, meinen Einwand zu ignorieren macht es nicht besser, Mike. Du verrennst Dich da immer mehr.
    Lieber Thorre, ich habe Deine Seite gelesen ... nicht nur einmal, dass habe ich doch bereits geschrieben ... wieso sollte ich erneut auf den bereits bekannten Text eingehen?

    Gehst Du auf meine Frage(n) ein?

    Original geschrieben von Thorre
    Dass Zen-Buddhismus und Kampfkünste in Japan als engverwandt betrachtet werden, sollte Dir eigentlich geläufig sein. Falls nicht, eben eine Bildungslücke.

    Hier was zum Nachlesen von einem japanischen Zen-Meister, der definitiv Buddhist war
    Wow ... soviel Belege, na gut, ich versprechs, ich werd das Buch mal wieder auskramen und lesen, damit mir keine Bildunglücke bleibt

    Mir ist wohl bekannt, dass alles was die Überlebenschancen eines japanischen Kriegers, vor allem aus dem oberen Kasten, vergrößerte von höchstem Interesse für ihn war. Waffen und Rüstungen wurden stetig weiterentwickelt und die Lehrer für Kampftechniken die im Krieg einsetzbar waren waren professionell. Daraus entstanden letztlich die Ryu! Aber auch die verschiedensten Methoden der psychologischen und spirituellen Vorbereitung auf den Kampf wurden erprobt. ZEN wurde im Rahmen der psychischen Vorbereitung als sehr hilfreich erkannt, dass habe ich aber bereits weiter oben schon geschrieben Thorre. Doch eben nicht gänzlich, sondern nur bestimmte ÜBUNGEN ... und genau das ist ja der KNACKPUNKT!

    Der Zen (Chan) Buddhismus fand in der Kamakura Periode seinen Weg von China nach Japan ... Priester wie Eisei und Dogen brachten diesen nach ihrem Studium im Heimatland China mit nach Japan. Bukko Kokushi unterrichtete Hojo Tokimune einen Shogun im Zen. Auch die Militärs interessierten sich für Zen. Zen war eine Methode, die die direkte Erfahrung höher bewertete als intellektuelle Spekulationen. Zen förderte die Entwicklung einer mutigen, auf sich selbst vertrauenden, asketischen Persönlichkeitsentwicklung ... sprich Eigenschaften die für einen Krieger attraktiv waren und noch heute sind. Eigenschaften! ... nicht die gesamte Buddhistische Lehre, nur einige EIGENSCHAFTEN!

    Bokko wurde im übrigen dadurch berühmt, weil er, als die Mongolen in China einfielen und den Nonjinji-Tempel, in dem er lebte, überfielen, im ZaZen sitzend Verse rezitierte ... ihm wurde kein Haar gekrümmt! Er war kein KRIEGER!

    Die Wissenschaft geht davon aus, dass dem japanischen Krieger weder die klassischen Texte und Geschichten und schon gar nicht der chinesische Buddhismus geläufig waren!

    Shikin Zen, der "Krieger-Zen" hat mit Buddhismus NICHTS gemein ... es ist eine Methode, bei welcher Koans benutzt wurden, die der alltäglichen Erfahrungswelt der Krieger entlehnt war und NICHT aus klassischen chinesischen Erzählungen oder der buddhistischen Lehre stammte!

    Dies wäre mit dem europäischen Rittertum zu vergleichen, dort gab es ähnliche Methoden die dem christlichen Glauben entliehen waren ... vor allem Meditationsübungen!

    Der Buddhismus hatte auch in Japan eine spirituelle Entwicklung vorangetrieben, u.a. zu erkennen an dem schon von Xiaoshi angeführten Beispiel Ken-Jutsu, das Schwert wandelte sich vom Instrument, das Leben vernichtet (Satsujin no ken), zum Instrument, das Leben schenkt (Katsujin no ken)!

    Also, noch einmal meine Frage, wie kann sich Buddhismus mit Kriegskunst zu EINEM GANZEN verbinden?

    Gruß
    Mike

  6. #36
    Xiaoshi Gast

    Standard

    Jetzt kommen wir glaube ich der Sache näher.
    Ich persönlich glaube auch, dass es nur "Berührungspunkte" zwischen Chan/Zen und KK gibt. Die hat Thorre eigentlich ja schon ganz gut rausgeschrieben.
    Ob man jetzt kämpfen möchte und die hierfür relevanten Eckpunkte mit dem Zen durch tiefere Erkenntnis hervorheben möchte oder den Kampfaspekt in den Hintergrund stellt und sich auf dieselben Punkte hinauswill mit KK als Übungsweg ist natürlich eine persönliche Entscheidung, wobei ersterer nicht unbedingt auch an die ethischen Grundsätze gebunden ist. Will er das trotzdem machen ist auch in meinen Augen ein Konflikt zwischen Kämpfen und Religion wahrscheinlich. Man muss sich dann glaube ich entscheiden, was einem wichtiger ist. Sicher hatten auch die Shaolinmönche ihre Probleme, denn in erster Linie waren sie ja Mönche, andererseits mussten sie sich verteidigen und töten...

    Von den japanischen Kriegern haben sich einige eben mehr dem Zen zugewandt, als das Schwert in der Schlacht langsam an Bedeutung verloren hat und man einen neuen "Wert" gebraucht hat. Ähnlich war es sicherlich auch mit manchen Generälen oder erfahrenen Söldnern in China. Was will man im Alter auch noch groß kämpfen
    Für diese Leute waren die Erfahrungen, die sie in der Schlacht gemacht haben sicher von Nutzen, auch wenn sie nicht unbedingt von der angenehmen Sorte waren.

  7. #37
    Thorre Gast

    Standard

    Wie kann sich Buddhismus mit Kriegskunst zu EINEM GANZEN verbinden?

    Der Krieger, von dem ich auf meiner Seite rede, der spirituelle Krieger, NUTZT die Strategien der Kampfkunst, um etwas über sich, die Welt, das Leben in dieser Welt zu lernen. Zum Beispiel lernt er, daß er Furcht hat, wenn er kämpft. Er fragt sich, was diese Furcht auslöst und erkennt, daß es Mittel gegen die Furcht gibt. Er lernt, daß diese Mittel nicht nur im Kampf nützlich sind, sondern vielleicht auch, wenn er ein Vorstellungsgespräch in einer Firma hat.

    Auf einer höheren Ebene lernt er, daß bestimmte Übungen seine Fähigkeiten zu kämpfen wesentlich verbessern, wenn er sie mit einer bestimmten inneren Einstellung (z.B. "Mushin") durchführt. Nun beginnt er, diese andere innere Einstellung auch im Alltag zu testen. Und siehe da, auch hier scheinen die Dinge besser von der Hand zu gehen.

    Auf einer noch höheren Stufe befaßt sich der Krieger mit der Frage, ob er und sein Gegner im Kampf tatsächlich zwei Dinge sind oder ob sie -wie die buddhistischen Meister behaupten - eine Einheit bilden. Er experimentiert und beginnt irgendwann zu begreifen, daß... etc.

    Die Methodik des Zen-Buddhismus nutzt Extrem-Training, um dem Schüler Einsichten zu vermitteln, die dieser unter "normalen" Umständen einfach nicht machen würde. Und auch deshalb ist Kampfkunst so geeignet. Deshalb ist zenbuddhistisches Kampfkunst-Training in der Regel viel härter und komplizierter als ein bißchen Rangeln im Fitness-Studio. (Ich habe ja schon davon erzählt, daß einige meiner Schüler bereits nachts allein im Wald Gelegenheit hatten, zu erfahren, wie es um die Stabilität ihrer Psyche steht.)

    Wer sich für so ein Training entscheidet, der meint es eben wirklich ernst. Der will nicht sein Ego aufpumpen, indem er lernt, wie man jemanden umboxen kann, sondern der führt einen wirklichen KAMPF, nämlich einen inneren, höchstpersönlichen.
    Geändert von Thorre (06-09-2003 um 20:20 Uhr)

  8. #38
    Bokuto Gast

    Standard

    Thorre,
    was du da schreibst, beschreibt einen Kämpfer. Ein Krieger ist doch wohl eher ein Soldat. Was ist ein spiritueller Krieger? Der heilige Georg? Ein Templer? Ein Kreuzritter? Oder ein Mann, der sich im Namen des Jihad in die Luft sprengt? Sie alle sind Krieger, spirituelle Krieger, Krieger im Dienste des Geistes und des Glaubens. Ich sehe aber nicht, dass es eine Paralle zu Buddhisten gibt. Ein Krieger (oder auch ein Soldat) glaubt an die Sache, für die er in den Krieg zieht, und er tötet im Namen dieser Sache. Ein Buddhist mag ein Kämpfer sein. Er mag gegen äussere und innere Feinde in den Ring treten. Aber es fehlt im etwas, das ihn vom Krieger unterscheidet: Das töten im Namen des Glaubens.

    Deine Theorie, Thorre, mag richtig sein. Aber bitte akzeptiere, dass deine Wortwahl unpassend ist. Im deutschen Sprachraum ist das Wort Krieger definiert. Und niemand kann die Bedeutung eines Wortes verändern, einfach indem er es artfremd einsetzt. Es gab auch Zeiten, in denen die Bezeichnung "Neger" für einen dunkelhäutigen Menschen politisch korrekt war, doch die Zeiten sind zum Glück vorbei. Lebe im Hier und Heute.

    Gruß
    Dirk

  9. #39
    Xiaoshi Gast

    Standard

    Es gibt auch Leute, die auf philologischer Basis erklären, dass Neger keinerlei Unkorrektheit hat (obwohl ich den Begriff selbst meide).

    Außerdem hat ein Buddhist auch diesen Aspekt, er tötet um sich selbst, seine Brüder und sein Kloster zu schützen... gilt das nicht? Und nur weil irgendwelche wahnsinnigen unter der Bezeichnung (heiliger) Krieger ihre eigene Verzweiflung zum Gewaltakt machen, heisst das nocht lange nicht dass der Begriff selbst nicht mehr gebraucht werden darf. Nur weil die Nazis "Eutanasie" gemacht haben, hat der Begriff nichts grundlegend "böses" an sich, man muss sich nur darüber im Klaren sein, wie man ihn verwendet und dass es andere Auslegungen geben kann.

  10. #40
    Thorre Gast

    Standard

    Hallo Dirk!

    Original geschrieben von Bokuto
    Ich sehe aber nicht, dass es eine Paralle zu Buddhisten gibt.
    Daß der Begriff KRIEGER von anerkannten Meistern des Buddhismus verwendet wird, um einen spirituell Suchenden zu charakterisieren widerlegt natürlich vorerst nur rein formal Deinen Einwand. Trotzdem ist es wichtig, diese Tatsache erstmal festzuhalten.

    Sogyal Rinpoche, ein renommierter buddhistischer Meister aus Tibet, schreibt in seinem Buch "Das Tibetische Buch von Leben und Sterben", zu dem der 14. Dalai Lama ein Vorwort schrieb, folgendes:

    "Ein spiritueller Krieger zu sein bedeutet, eine besondere Art von Mut zu entwickeln, eine Courage, die intelligent, sanft und furchtlos zugleich ist. Spirituelle Krieger kennen die Furcht sehr wohl, sind aber mutig genug, dem Leid nicht auszuweichen, ihre grundlegenden Ängste anzunehmen und aus Schwierigkeiten zu lernen."

    Info zu diesem Buch: "Bisher wurden mehr als anderthalb Millionen Exemplare dieses spirituellen Klassikers gedruckt - es erschien bereits in 23 Sprachen und in 34 Ländern. Es wird von Hochschulen, Studiengruppen, medizinischen ebenso wie religiösen Institutionen eingesetzt und von Krankenschwestern, Ärzten und professionellen Helfern aus sozialen Bereichen intensiv genutzt."

    Es gäbe viele weitere Belege, aber ich denke ein so eindeutiger sollte reichen, um das klarzustellen. Ich hoffe, daß außerdem vielleicht auch mal akzeptiert wird, daß ich weiß, wovon ich rede, denn ich setze mich jetzt seit mehr als 10 Jahren intensiv mit dem Thema auseinander.

    Dirk, Du solltest also der Tatsache ins Auge sehen, daß der Buddhismus dem Begriff Krieger anders gegenüber tritt, als Du es tust und mir, als Lehrer einer buddhistischen Kampfkunst also auch zugestehen, daß ich mich an dieser Tradition orientiere.

    Wenn wir das dann alle irgendwie verstanden haben, würde ich gern mal was zu dem Thema sagen, warum das Paradoxon "Krieger -Friedfertigkeit" so enorme Lehrkraft besitzt, wenn man es mal genauer beschaut.

    Beste Grüße
    Thorre
    Geändert von Thorre (07-09-2003 um 09:13 Uhr)

  11. #41
    Michael Kann Gast

    Standard

    Original geschrieben von Thorre
    Ich hoffe, daß außerdem vielleicht auch mal akzeptiert wird, daß ich weiß, wovon ich rede, denn ich setze mich jetzt seit mehr als 10 Jahren intensiv mit dem Thema auseinander.
    @ Thorre
    Heißt das jetzt, dass alle anderen nicht wissen wovon sie reden?

    Genau das ist es, was mir an den meisten Statements von Dir auffällt, Du teilst den ANDEREN mit, dass Du weißt wovon Du sprichst. Dich also TIEFER damit beschäftigst als die anderen und somit BESSER bist. Deine Argumentation RICHTIGER ist als die der anderen ... Manchmal gehst Du so weit die eigentliche Frage (siehe den Thread Rausschmiß aus Schule rechtmäßig?) zu ignorieren und stattdesen DEINE "Lehre", DEINE "Moral" usw. kund zu tun. Warum?

    "Der Meister betrachtet die Teile mit Mitgefühl,
    denn er versteht das Ganze."
    Tao te King

    Im übrigen, 10 Jahre sind 10 Jahre, mehr nicht ... es ist eine Zeitspanne ... genauso wie 5, 15, 20, 30 oder noch mehr Jahre! Du weißt doch, Weisheit kommt nicht mit dem Alter, sie entsteht aus Erfahrung! Das heißt, die 10 Jahre machen Deine Worte deshalb nicht wahrer ...

    Auf meine Frage kannst oder willst Du nicht eingehen ... vermutlich interessiert Dich meine nicht, weil sie trival ist

    @all
    Bzgl. Gewalt und Buddhismus
    Auch wenn dies hier immer mal angedeutet wird, bisher ist MIR, daher auch meine immer wieder genannte Bitte um Informationen, keine Ausrichtung bekannt die Gewalt toleriert. Dazu auch mal der folgende Link http://www.haustao.ch/n1/phil2.htm
    Buddhas Lehre stellt den Menschen immer in seine eigene Verantwortung. Sie zeichnet sich durch Toleranz und Dialogbereitschaft, Dogmenfreiheit und Gewaltlosigkeit aus.

    Daher meine Frage:
    Wie kann sich Buddhismus mit Kriegskunst zu EINEM GANZEN verbinden?

    Anmerkung
    Die Seite war nur als EIN Beispiel gedacht, denn dort wird eben genau so argumentiert wie ich es häufig höre! Warum gerade so arbumentiert wird entzieht sich meiner Kenntnis ... vielleicht wäre auch dies eine Diskussion wert.

    Gruß
    Mike

  12. #42
    Ortega Gast

    Standard

    Original geschrieben von Bokuto
    Thorre,
    was du da schreibst, beschreibt einen Kämpfer. Ein Krieger ist doch wohl eher ein Soldat. Was ist ein spiritueller Krieger? Der heilige Georg? Ein Templer? Ein Kreuzritter? Oder ein Mann, der sich im Namen des Jihad in die Luft sprengt? Sie alle sind Krieger, spirituelle Krieger, Krieger im Dienste des Geistes und des Glaubens. Ich sehe aber nicht, dass es eine Paralle zu Buddhisten gibt. Ein Krieger (oder auch ein Soldat) glaubt an die Sache, für die er in den Krieg zieht, und er tötet im Namen dieser Sache. Ein Buddhist mag ein Kämpfer sein. Er mag gegen äussere und innere Feinde in den Ring treten. Aber es fehlt im etwas, das ihn vom Krieger unterscheidet: Das töten im Namen des Glaubens.

    Deine Theorie, Thorre, mag richtig sein. Aber bitte akzeptiere, dass deine Wortwahl unpassend ist. Im deutschen Sprachraum ist das Wort Krieger definiert. Und niemand kann die Bedeutung eines Wortes verändern, einfach indem er es artfremd einsetzt. Es gab auch Zeiten, in denen die Bezeichnung "Neger" für einen dunkelhäutigen Menschen politisch korrekt war, doch die Zeiten sind zum Glück vorbei. Lebe im Hier und Heute.

    Gruß
    Dirk



    Sehe ich genau so !!

  13. #43
    Xiaoshi Gast

    Standard

    @Michael
    Ist klar dass 10 Jahre selbst nichts aussagen, aber deine Argumentation klingt so, als ob man sich überhaupt nicht tiefer mit etwas befassen soll, weil das eh nix bringt bzw. keinerlei Relevanz hat? Und die Meinung von einem erfahrener tibetischen Buddhisten beispielsweise kann man ja wohl nicht einfach mal unter den Tisch kehren...

    Außerdem hat Thorre auf der letzten Seite genauestens beschrieben, wie er sich eine Verbindung von Kampfkunst und Zen vorstellt. Du übergehst solche Beiträge einfach und stellst die Frage, mit der du den thread eröffnet hast einfach nochmal... es erscheint mir so, als ob du jemanden vehement dazu aufforderst, etwas zu beweisen das es nicht gibt, um ihn dann Lügen zu strafen...

  14. #44
    Thorre Gast

    Standard

    Mike, ich denke wir kommen der Sache näher. In diesem Sinne danke ich Dir auch für die Eröffnung dieses Threads, denn es wird klarer, um was es Dir in Wirklichkeit geht.

    Selbstverständlich sind Wissen und Erfahrung, die in mehr als 10jähriger Auseinandersetzung gewonnen wurden, tiefgründiger, als bei einem Menschen, der sich nur am Rande damit beschäftigt. Das willst Du nicht ernsthaft bestreiten oder?

    Ich bin sehr wohl auf Deine Frage und Aussagen eingegangen, indem ich erklärt habe, daß

    1. der Begriff KRIEGER in der buddhistischen Terminologie auftaucht (siehe Sogyal Rinpoche)
    2. dieser spirituelle Krieger kein Soldat, kein gewalttätiger Mensch, sondern ein Suchender ist
    3. der Zen-Buddhismus Künste (nicht nur KK) nutzt, um sich den Lehren des Buddha zu nähern

    Ich bin mal gespannt, wie lange Du diesen Antworten ausweichen willst, indem Du erklärst, es wären keine Antworten. Falls Du mit den Antworten nichts anfangen kannst, dann stelle bitte die Frage präziser.

    Beste Grüße
    Thorre

  15. #45
    Michael Kann Gast

    Standard

    Original geschrieben von Thorre
    Selbstverständlich sind Wissen und Erfahrung, die in mehr als 10jähriger Auseinandersetzung gewonnen wurden, tiefgründiger, als bei einem Menschen, der sich nur am Rande damit beschäftigt. Das willst Du nicht ernsthaft bestreiten oder?
    Darum ging es gar nicht, das weißt Du so gut wie Xiaoshi, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt ... aber das ist nebensächlich!

    Original geschrieben von Thorre
    Ich bin sehr wohl auf Deine Frage und Aussagen eingegangen, indem ich erklärt habe, daß

    1. der Begriff KRIEGER in der buddhistischen Terminologie auftaucht (siehe Sogyal Rinpoche)
    2. dieser spirituelle Krieger kein Soldat, kein gewalttätiger Mensch, sondern ein Suchender ist
    3. der Zen-Buddhismus Künste (nicht nur KK) nutzt, um sich den Lehren des Buddha zu nähern
    Also, dass heißt, wenn mir jemand wieder mal erklärt, er ist ein Krieger und seine KK ist eine Vereinigung von Kriegskunst und der Lehre Buddhas, dann hat dies nichts mit einem KRIEGER zu tun, auch nicht mit Gewalt sondern mit einem Suchenden?! Dann machst Du ansich keinen KK (da KK GEWALTTÄTIG ist), sondern bist ein spiritueller (Spiritualis ist geistig, geistlich) Krieger (auch wenn ich diese Definition nicht verstehe) ... sprich ein SUCHENDER?!

    Also, ist es so, dass die Lehre Buddhas (ich will sie nicht noch mal gekürzt wiedergeben) in keinem Fall zu Kriegskünsten paßt!

    Dann verstehe ich immer noch nicht, wieso sich so viele genau auf diesen angeblich bestehenden Umstand berufen?!

    Ich kann ja wohl kaum als Lehrer die buddhistischen Lehrsätze zelebrieren und auf der anderen Seite gewalttätige und sie ist es immer (ohne den Umstand des Tötens durch Krieg und sein Werkzeug den Krieger und sein Handwerk die Kriegskunst zu beleuchten) KK (gleich welcher Stil) lehren. Dies ist ein Widerspruch in sich oder nicht?

    Gruß
    Mike

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