ITF- oder WTF - Taekwon-Do ? Interessante Entwicklung.
was haltet ihr davon??
ich denke, das würde unseren sport weiterbringen.
Eine Frage, die sich dem sportlich interessierten Anfänger nicht stellt. Der Unterschied beider Stile für den Kenner liegt hauptsächlich in der Ausführung von Form, Kampf und Terminologie. Verbandspolitisch jedoch, trennen beide Systeme große Welten. Während die WTF seit vielen Jahren gut durchorganisiert und als olympische Disziplin weltweit anerkannt ist, tut sich die ITF damit etwas schwer. Spricht man von ITF-System weiß jeder Erfahrene, dass es sich um den original Taekwon-Do Stil handelt, welcher 1955 namentlich von seinem Schöpfer ins Leben gerufen wurde. Nach dem bedauerlichen Tod des Taekwon-Do Schöpfers Choi Hong Hi, verzeichnete die ITF letztes Jahr einen herben Rückschlag und zerfiel in drei eigenständige ITF-Weltverbände. Während in Kanada der Sohn des verstorbenen Taekwon-Do Begründers, Master Choi Jung Hwa, die Amtsgeschäfte eines weiteren ITF-Verbandes leitet, wählte die in Österreich-Wien ansässige ITF, Herrn Trân Triêu Quân zum Nachfolger des verstorbenen Choi Hong Hi. In Nordkorea dagegen, entstand ein weiterer ITF-Weltverband unter der Leitung von Herrn Chang Ung. Wie nun der zukünftige Weg und Fortbestand der drei ITF-Verbände im Einzeln aussehen mag und welcher sich in Zukunft etablieren wird, ist schwer vorher zusehen. Die Idee beide Weltorganisationen ITF und WTF irgendwann unter einem Dach zu vereinen, bleibt durch die Splitterung der ITF und seiner Mitglieder somit vorerst eine Illusion. Herr Chang Ung, Präsident des in Nordkorea ansässigen ITF-Weltverbandes, traf sich im Sommer 2003 zu Gesprächen mit seinen südkoreanischen I.O.C.-Kollegen und WTF-Präsidenten Kim Un Yong. Eine gegenseitige Vereinbarung zu weiteren Gesprächsverhandlungen, wurde am 20. August 2003 von den ITF- und WTF-Präsidenten gemeinsam unterzeichnet. Darin erklärten beide ihre Absicht, für die olympischen Spiele in Griechenland/Athen eine gemeinsame Darbietung zu finden, um ein friedliches Zeichen für eine mögliche koreanische Wiedervereinigung zu setzen. Sportpolitisch gesehen eine Sensation und damit könnte eine große Zeichensetzung zur Harmonisierung beider Taekwon-Do Stile für die zukünftigen olympischen Spiele sein. Hofft man erfolgreich auf diese ereignisreiche Zusammenarbeit von ITF und WTF, müssten sich die anderen beiden ITF-Weltverbände bemühen, um ihren Anschluss nicht zu verpassen. Nach Gesprächen zwischen dem VfK-Vorstand und hochdekorierten ITF-Instruktoren, werden die gegebenen Ereignisse bald auch national zu spüren sein. Für die Mitglieder des Verein für Kampfkünste Marburg e. V. eine nicht uninteressante Entwicklung, die aufmerksam weiterverfolgt werden sollte. Das in englisch verfasste Agreement beider Präsidenten, wird unseren Mitgliedern in Kopie ausgehändigt. Der Vorstand wird die Mitglieder über die neue Lage und Entwicklung ausführlich informieren und ggf. Anträge zur Beschlussfassung in der Mitgliederversammlung stellen.
