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Thema: Was ist "richtiges" oder auch "echtes" Kung Fu?

  1. #1
    Michael Kann Gast

    Standard Was ist "richtiges" oder auch "echtes" Kung Fu?

    Ich lese häufig davon, dass der oder derjenige kein RICHTIGES oder ECHTES Kung Fu macht ... daher stellt sich mir die Frage, was ist RICHTIGES oder ECHTES Kung Fu?

    Wer entscheidet dies?
    Gibt es Anerkennungsinstitutionen?
    Richtlinien?

    Gruß
    Mike

  2. #2
    wuji Gast

    Standard

    Hallo Michael Kann,
    da du diese Frage möglicherweise aufgrund meines Beitrages gestellt hast, meine Meinung dazu:
    Im Kungfu gibt es u.a. Kraftübungen, Formen, Schlag- und Abhärtungstraining sowie diverse Partnerübungen. Ich denke, wenn jemand z.B. nur Formen macht, dann fehlt ihm einfach was, daher macht er kein "richtiges" Kungfu. Auch ist das moderne Kungfu meiner Meinung nach kein "richtiges" Kungfu, da dort Kraftentwicklung sowie realistische Anwendungen eher eine untergeordnete Rolle spielen. Eine genaue Linie kann man aber wohl nicht ziehen.

  3. #3
    tigercrane Gast

    Standard

    hi mike

    willst du darauf wirklich eine antwort? das wird höchstens schief gehen...

    viele grüsse

  4. #4
    Xiaoshi Gast

    Standard

    Richtiges Kungfu ist solches, dass auf Anwendung abzielt. Gesundheitserhaltung ist ein Nebeneffekt, auch wenn es heute stärker hervorgehoben wird, Showelemente wurden früher nur dann genutzt wenn man Leute hinters Licht führen wollte oder von irgendwem Anerkennung haben wollte - wobei meistens auch hier nicht das eigentliche kämpferische Konzept gezeigt wurde, schließlich ist Wissen Macht, ein guter Kämpfer hat sich stets bedeckt gehalten.

    Richtlinie ist der freie Kampf - nur wer macht sowas heute schon noch?

  5. #5
    Silvan Gast

    Standard

    Dieses Problem entstan vorallem dank dem modernen Wushu. In China werden sogar Traditionalisten verfolgt, getötet oder vertrieben. Leider hört man davon nichts in den Nachrichten, sind halt keine Amis beteiligt.
    Das ganze scheint recht auszuarten und viele Meister kommen nach Europa oder wanderm nach Amerika aus. In Hongkong ist es noch relativ ruig, ist aber nur noch eine Frage der Zeit. Im Shaolin su ist es dasselbe! Die richtigen Mönche wurden verjagt und dort wird jetzt nur noch Wushu gemacht!

  6. #6
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    Richtiges Kung-Fu sind militärische oder Bodyguard-Systeme. Es enthält also Formen als Mittel der körperlichen Ausbildung, aber auch Partnerübungen, Schlagtraining, Techniktraining für echte Anwendungen. Kung-Fu-Stile sind SYSTEME, man bekommt also eine systematische Taktik. Auf gut Glück mit Leadkicks um sich werfen bis mal zufällig einer trifft ist kein System für Bodyguards. Nach 10 Runden mit Kondition gewinnen auch nicht. Da geht es also darum sich schnell Vorteile zu verschaffen, und so zu nutzen daß der Kampf sofort vorbei ist. Mit wenigen Schlägen mehr Schaden zu erzielen, als mit vielen wenig, ist also eher ein Ziel als Turniertauglichkeit. Darum wird auch viel Wert darauf gelegt, Aktionen und Schlagkraft zu erzielen die prinzipiell einen Kampf gleich beenden, und die Kampfführung so sicher wie möglich zu gestalten. Da ruft schliesslich keiner "trennen" rein. Wenn man gepackt wird, muß man sich selbst befreien, und wenn man jemanden in einer ungünstigen Position gefangen hat, dann darf man solange drauf einschlagen wie man kann.

  7. #7
    Xiaoshi Gast

    Standard

    Na ja mittlerweile werden traditionelle Meister nicht mehr umgebracht, aber die Chinesen haben sicher nicht gerade für die Verbreitung von authentischem Kungfu gesorgt

    Was Klaus sagt ist ziemlich interessant, wobei die Frage nun wäre, was sind Bodyguard-stile? Es gibt ein paar die als solche bekannt sind, Baguazhang, Bajiquan, Taijiquan und noch ein paar andere, aber wie sieht es mit denen aus, die nicht zu dieser Gruppe gehören?
    Ich vermute dass jedes System, dessen Trainingsziel dem was Klaus geschrieben hat entspricht so aufgebaut sein muss. Also so aufgebaut war, egal wie es heute aussieht. Denn ob man nun Bodyguard ist oder nicht, wenn man auf Leben und Tod kämpfen muss und noch nichtmal weis wann und wo und gegen wen und wieviele das stattfinden wird dann sind Ausdauerspiele, also Zermürben des Gegners über ein paar "Runden" hinweg keine sehr schlaue Idee...

    Nachtrag, hab grad gemerkt dass Klaus ja auch von militärischen System gesprochen hat
    Militärischer Nahkampf der Feudalzeit wäre auch eine schöne Umschreibung für authentisches Kungfu.
    Geändert von Xiaoshi (16-09-2003 um 15:11 Uhr)

  8. #8
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    Hi,
    viele wirklich gute MA Fighter sind wie Klaus bereits sagt in der Bodyguard Szene zu Hause und dort beschäftigt. Häufig auch für die dort ansässige Mafia. Trainer, Wettkämpfer und MA Darsteller in Filmen sind noch Alternativen.
    Ob dies allerdings die einzig wirklich guten und echten MA´s sind bezweifle ich.
    Yan Gaofei ist Ausbilder für alle Leistungssportler, die IHN ANHEUEREN. Da lernt ein ca. 60 kg Chinese den Baseballern einer Profimanschaft, wie man einen Bodychack aufnimmt. Die Jungs haben so in der Regel 120 Kilos.
    Die machen das nicht mit einem Fliegenfänger. Der hat einfach mehr kappiert als manch anderer. Und daran wirst du gemessen.
    Liebe Grüße Dao

  9. #9
    Silvan Gast

    Standard

    Ich bin seit 8 Jahren Sicherheitsangeslellter und desswegen auch sehr kritisch gegenüber manchen KK Systemen. Ich sehe der Gewalt immer wieder ins Gesicht und weis auch, wie aussichtslos manche Situationen sein können. Rumgehopse und tänzerisch schön wirkende Bewegungen helfen mir da nicht weiter. Ich weiss also sehr gut was Klaus damit sagen wollte!

  10. #10
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    Grundsätzlich stimme ich Klaus zwar zu ABER:
    Unter "richtigem Kung Fu" verstehen die meisten Kampfsportler im allgemeinen aber doch eher "traditionelles Kung Fu" im Gegensatz zu modernen Systemen wie Wushu, modernem WT oder Jeet Kune Do. Als Beispiele für Bodyguard-Systeme dürften die meisten traditionellen Systeme doch eher unbrauchbar sein, da der Zeitaufwand, um sie zu erlernen für heutige Verhältnisse einfach zu groß ist.
    Das Ergebnis, wenn man diese "richtigen Kung Fu-Stile" erst mal erlernt hat, sieht das in einer realen Gefahrensituation übrigends wieder den modernen militärischen Kampfsystemen sehr ähnlich.
    Hierzu möchte ich meinen Sigung Bucksam Kong frei zitieren:
    "Ein Kampf im Hung Gar sieht so aus: Der Gegner greift an. Der Hung Kämpfer weicht aus/wehrt ab und kontert. Ende."
    "Natürlich bewegen kannst du dich, wenn es egal ist." - ein Fechtlehrer
    Scuola d'Armi Tigre di Giada - Duellkunst italienischer Tradition in München

  11. #11
    Xiaoshi Gast

    Standard

    Mir persönlich sagt der Begriff "traditionell" nicht viel. Tradition ist etwas, das gemacht wird, weil es früher so gemacht wurde. Authentisches Kungfu wird so gemacht, weil es so funktioniert. Für mich ein wichtiger Unterschied.

    Natürlich ist der Zeitaufwand höher als bei modernen Nahkampfsystemen, weil die Bedeutung des waffenlosen Kampfes beim Militär deutlich geringer ist als früher. Es geht auch gar nicht darum, dass heute sämtliche Bodyguards sowas lernen, sondern dass es früher so war. Die Grenze zwischen Miliz und Leibwächter war nicht so eng, gute Kämpfer wurden halt als Bodyguards für wichtige Personen verdingt, egal woher sie kamen. Oder sie sind ins Karavenbegleitgewerbe eingestiegen. Oder sie wurden von Dörfern oder Klöstern angeheuert um die dortige Leute auszubilden.

    Wobei, wenn man bedenkt dass zum Beispiel Leute aus Chenjiagou als Ausbilder für Bodyguards verwendet werden, erkennt man dass es gar nicht so lange dauert, wenn man ordentliche Lehrer hat.

  12. #12
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    Was heisst hier unbrauchbar ? Ein Bodyguard-System bildet Kraft und Kompetenz eines Leibwächters dermassen aus, daß er einem normalen Menschen in Sachen Physis und Kompetenz so überlegen ist daß er jeden Kampf sofort beenden kann. Ein Wächter kann sich weder auf Glück, noch auf Ausdauer verlassen. Und er kann auch nicht monieren daß sein Gegner halt einen Kopf grösser und viel stärker war. "Moderne militärische Systeme" sind oft einfach Augenwischerei, um Leuten eine "Scheiß drauf"-Mentalität zu verpassen. Da wird einfach eine höhere Ausfallrate akzeptiert. Und man nimmt für solche Einheiten Leute die sowieso kräftiger sind als normal.
    Da es keine Wunder gibt, dauert es eben etwas länger um Kraft und Kompetenz so zu steigern daß man nicht dran glauben muß. Wenn mir einer erzählen will er hat ein ganz tolles System mit dem man in 6 Monaten ein toller Kämpfer ist, dann soll der mal gegen einen antreten der richtige Systeme 6 Jahre gemacht hat, und nicht Conan der Bibliothekar ist sondern ein Kampfschwein.
    Im Übrigen sind richtige Systeme auch so lernbar, daß man in einem Jahr wenigstens die normalen Auseinandersetzungen gewinnen kann, auch wenn man ein bischen Federn lässt und nicht alle mit links schlägt. Das Problem ist nur daß es a) kaum jemand weiß wie es geht, und b) keiner macht. Wenn man mal gesehen hat wie einigermassen kräftige Leute mit dreimal die Woche Training in einer normalen SPORTART in einem Jahr ziemliche Tiere werden, dann weiß man auch daß sowas für ernsthaftes Training auch in "Kampfsportarten" gilt. Das Problem ist das Wort "ernsthaft". Diese langen Zeiträume gelten nur für extreme Fähigkeiten, und die lernt man in anderen "Stiehlen" überhaupt nicht. Für das Normale reichen auch normale Skills.

  13. #13
    Silvan Gast

    Standard

    Hi Klaus

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    Ein Bodyguard-System bildet Kraft und Kompetenz eines Leibwächters dermassen aus, daß er einem normalen Menschen in Sachen Physis und Kompetenz so überlegen ist daß er jeden Kampf sofort beenden kann. Ein Wächter kann sich weder auf Glück, noch auf Ausdauer verlassen. Und er kann auch nicht monieren daß sein Gegner halt einen Kopf grösser und viel stärker war.
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    Wenn du solche sachen schreibst, muss ich ganz Rot werden!

    Aber im Erns. In gewissen Situationen ist es einfach wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Meistens ist es in meinem Jop wichtiger das man Physisch stark ist, als das man ein super Kämpfer ist und die tollsten Griffe beherscht. Ein kleines Beispiel aus meinem Leben.

    Mein Partner und ich hatten einmal Ordnungsdienst an einem Fussballmatch. Einer der Fans drehte durch und alle stürzten sich auf ihn. Der Kerl war aber so Stark das sie ihn nicht überweltigen konnten und schlug wild mit den Fäusten um sich! Mein Partner, gleiches Kaliber wie ich, ging hin und nahm den Typen einfach unter den Arm und setzte ihn dann vor die Tür. Keine spetzielle Technik, kein Jiu Griff, nichts! Er war einfan in sachen Physis und Kompetenz der überlegenere und der Andere war so verduzt darüber, wie ihm geschah, dass er seine Möglichkeiten die er in dieser Situation gehabt hätte (und das waren nicht wenig) gar nicht mehr wahrgenommen hatte!

  14. #14
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    Standard

    Es gibt auch das Gegenbeispiel von einem Tong (Bandenmitglied) der einen 2,05m-140kg-Typen zerlegt. In dem Fall waren aber keinerlei ausgeklügelte weiche Techniken im Spiel, sondern der hat solange so hart auf die Rippen geplästert bis der BigMac zu Boden ging. In dem Fall war er nicht vom Gewicht überlegen, sondern hatte die KRAFT ihm weh zu tun, und die Kompetenz die Schläge zu treffen. Jemand der "weiß" was er tun muß, aber nicht die Kraft hat es auch zu machen, dem nutzt es nichts. Es gibt Leute egal welcher Gewichtsklasse, denen sehe ich an daß die mir nichts tun können. Die Schläge tun maximal ein bischen weh. Je höher die Kompetenz auf der anderen Seite, umso mehr Kompetenz muß man halt selbst haben und auch nutzen damit man immer noch gewinnt. Das ist dann halt nicht mehr so einfach. Aber so Schwachsinn wie "traditionelle Systeme können nicht ..." kann ich nicht mehr hören. Da wird von irgendwelchen Feierabendterroristen geschlossen was "traditionelle" Systeme alles beinhalten. Solche Leute semmeln halt auch nicht jahrelang täglich auf Säcke mit irgendeinem Zeug ein, oder schmeissen Steinkugeln in der Gegend rum. Wenn man das macht hat man auch ein Pfund in der Hand daß man nur einmal treffen muß. Ein Bekannter von mir hatte mal das Vergnügen mit einem ehemaligen Bodyguard aus Taiwan zu "sparren", nachdem er mit dessen Schülern irgendwie keine Probleme hatte und die wohl schon angefangen haben an ihrem Kram zu zweifeln. Ein Schlag von diesem Mann, Licht aus, und er hat nicht mal gesehen was passiert ist. Da geht's halt auch nicht daraum "Ich kann diese und jene Form", sondern "Ich MACHE diese Form jeden Tag zwei Stunden". Davon kommt dann die Schnelligkeit. Das Pfund kommt von dem was man nicht erwähnt, nämlich mit irgendwelchen Dingen rumhantieren. Taiji- und Bagua-"Meister" waren nicht nur meisterhaft im Erklären, sondern wogen auch durch die Bank jenseits von 80 Kilo, teilweise hatten die Leute solche Arme, Beine und Torsos daß die bei 1,80 auf über 120 Kilo kamen. Da ist ein Typ von 1,86 und 89 Kilos dann "thin Yin", obwohl er im Boxen schon im Schwergewicht starten müsste.

  15. #15
    Silvan Gast

    Standard

    Hi Klaus

    Man kann doch nicht immer jeden gleich umnieten!

    Bei den meisten möchtegern Krieger, die auch noch damit angeben einen Schwarzen Gürtel zu haben, reicht es schon wenn man sie einfach in die Ecke wirft. Oder sie mal kurz am Kragen packt, sie vom Boden hebt und sie ein bischen in der Luft durchschüttelt. Sowas macht immer eindruck und sie schleichen sich von Dannen.
    Die Situation sieht erst anders aus, wenn jemand wirklich gefährlich ist! Sei es weil er mir Körperlich überlegen ist, eine Waffe hat und oder das Leben einer Person/ meines Klienten bedroht ist. Dann muss alles sehr schnell gehen. Jede Fase deines Körpers muss durchtrainiert sein. Man darf sich keinen Fehler erlauben und muss die gefahren Quelle so schnell wie möglich beseitigen und dann das Umfeld Scannen (gehören noch mehr dazu, lauern weitere Gefahren).
    Natürlich sollte man seinen Gegner niemals unterschetzen, aber mit den Jahren hat man ein Auge für sowas.
    Das Traditionelle Kung Fu giebt mir genau die Power, die ich für diesen Job brauche.
    Geändert von Silvan (17-09-2003 um 23:29 Uhr)

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