JKD ist heutzutage das gleiche JKD wie 1973. Ist es das?
Die allgemeine Kampfkunstszene ist es nicht mehr. Kampfsportarten wie Brazilian JiuJitsu, Sambo, Shooto, Luta Livre und ein allgemeines Crosstraining, begünstigt durch Events wie die UFC, Pride, Extreme Fighting, King of the Cage und Free Fight im allgemeinen, haben die Szene verändert. Trainingsequipment wie Focus Gloves, Thai Pratzen, Kicking Schilder usw. gehören heutzutage in jede Schule. Die Chance, in einer SV Situation auf jemanden zu treffen, der Kampfkunst schon betrieben hat, ist aufgrund der Verbreitung und des erleichterten Informationszugriffes durch Internet, Videos, Bücher enorm gestiegen.
Wenn man nicht versteht, gegen was und wen man kämpft, ist man in Schwierigkeiten. Heisst es, das man als JKD'ler alles können muss? Das man alle und jeden neuen Stil trainiert haben muss (am besten noch, in jedem Stil irgendein Zertifikat haben muss?) Sicher nicht! Aber man muss sich, um erfolgreich bestehen zu können, damit beschäftigt haben! Man muss sich dem ausgesetzt haben!
Doch was heisst aussetzen? Sich eine Demo, eine Vorführung, oder ein Training anzusehen und im Geiste die Bewegungen mit Stoppkick, Biu Jee, Kettenfauststoss und Pak Sao/Lap Sao zu kontern?
JKD handelt von Freiheit, von "using no way as way". Jemand, der sich diese Gedanken macht, ist nicht frei, er benutzt einen definitiven Weg. Den JKD Weg. Er steckt in seinem eigenen Gefängnis und ist nicht mehr offen für Fortschritt und den dadurch bedingten Wandel.
JKD, mit den einstmals als revolutionär angepriesenden Trainingsmethoden, Prinzipien, Konzepten, Strategie und Philosophie, ist heute ein System unter vielen, die ähnliche Methoden haben. Stillstand bedeutend das Ende, wer sich zurücksetzt und versucht, sich auf den 30 Jahre alten Lorbeeren auszuruhen, ist schon tot.
Grüsse