Raufen?

[Moritz]

Ich habe grad dies im Internet gefunden:

Raufen: Unarmed fighting method from Bavaria (Germany)

Ist da was dran oder hat jemand da einfach nur was falsch verstanden?

[Alephthau]

Hi,

Imho gibts das wirklich. Habs aber selber auch noch nicht "life" gesehen!

Gruß

Alef

[neutral]

Raufen als speziell bajuwarischer Kampfstil? Halt ich (als Bayer) für´n Gerüst. Raufen ist auch kein bayerisches Wort.
raufen--> mhd. roufen --> ahd. rouffen : ursprüngliche Bedeutung: Reißen, sich an den Haaren reißen.

[Franz]

wurde bei uns als raffn oder prügeln verwendet Speziell bei Kärwas ist aber kein KK die man im Volkstumspflegeverein lernt *G*

[SirSucki]

Raufen heisst bei uns ( Wien ) nix anderes als kämpfen

[-=Basti=-]

naja, raufen ist kein echtes kämpfen...
ehr ein spielen... jungs raufen.... junge hunde raufen...

[Alex!]

Hallo,
für mich ist "raufen" auch ein Wort für "kämpfen" welches aber meist früher benutzt wurde ...

so long,
Alex

[neutral]

ich habe nicht sagen wollen, dass es das Wort "Raufen" in Bayern nicht gibt, sondern dass es kein bayerisches Wort ist. Es gehört vielmehr zur hochdeutschen Schriftsprache und lässt sich bis ins Althochdeutsche, also weit über 1000 Jahre zurückverfolgen. Außer kämpfen kann es auch ziehen, rupfen heißen (z.B. "Flachs raufen"). Die Etymologie aus meinem ersten Post stammt aus dem "DUDEN".

Von "Raufen" als "Bavarian fighting method" hab ich noch nie nix gehört. IMO ist Raufen genau das, was entsteht, wenn man KEINE "fighting method" hat, egal ob in Bayern, Berlin oder Buxtehude...

[Michael Kann]

raufen (schwaches Verb)
Entstehung - < 9.Jh.
Herkunft - Mittelhochdeutsch roufen; Althochdeutsch roufen, Altsächsisch rópian aus (gemein-) germanisch *raup-ija- (und andere Stammbildungen) `raufen, rupfen`, auch in Gotisch raupjan ´ausrupfen´, Altenglisch rípan `reißen´. Eine Auslautvariante (verschiedene Erweiterungen der gleichen Wurzel?) zu der unter Raub dargestellten Grundlage. Eine Rückbildung dazu ist z.B. die Raufe `Futterleiter`, Mittelhochdeutsch roufe, Mittelniederdeutsch repe(l), eine Intensivbildung ist rupfen
Abstraktum: Rauferei
Zu ergänzen wäre dies durch das Fränkische Raffen (umgangssprachlich ebenfalls als Bezeichnung für Kämpfen). Raffen findet sich aber auch u.a. in Zamraffen `zusammenraufen´(kein Bezug zum Kämpfen). Ähnliche Ausdrucksweisen finden sich im Münchner Raum.

Daher kann man dies
quote:
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Raufen: Unarmed fighting method from Bavaria (Germany)

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wenn es dem Inhaber der Seite so erklärt wurde, noch dazu (angenommen) von einem Bayern, schon so stehen laßen

Gruß
Mike

[Mars]

Ich hab es ja schon prophezeit: Irgendwann einmal kommt einer daher und bringt der historischen Bayern-Kampfstil auf den Markt. Was kommt als nächstes? Stilunterteilungen in Franken- und Oberbayerncharakteristiken oder Clansstile (der Maierhofer- Clan bevorzugte die Watschen in Kombination mit einem Schienbeintritt und verwendete als Waffe am Liebsten das kleine Messer, weil der Nahkampf eine Spezialität dieser Familientradition ist.) Und trainiert wird unter Musikbegleitung von Zitter und Flöte.

Sakrazement und 'tesefix-Hallejulia.

Gruß

[Michael Kann]

Hi Kriegsgott ,

is schon ne komische Sache ... gell

Was Du schreibst Mars finde ich aber ansich gar nicht schlecht, denn letztlich leben uns genau diese Stilunterteilung nach Clans (Familienverband) die asiatischen KKs vor! Leider sind unsere KK-Wurzeln Aufgrund des Fortschritts (was auch immer man darunter verstehen will) verloren gegangen und ob die asiatischen wirklich so ORIGINAL sind wie sie vorgeben wage ich eh zu bezweifeln ... aber etwas mit Historie (leider meist als Tradition verkauft) läßt sich besser vermarkten, da ihm anhaftet über die Jahrzehnte (Hunderte, Tausende blabla...) sich bewährt zu haben!

Aber seien wir ehrlich, wir würden es auch nicht so annehmen, selbst wenn es ein Clansystem gäbe. Letztlich ist dies ja das große Problem ... wir nehmen gern die Bräuche und Sitten anderer an und darüber vergessen wir unsere eigenen!

Gruß
Mike

[vstm]

Rangeln: ancient art of celtic wrestling practised in Austria; first one to touch ground with his shoulders loses;

[Mars]

@Michael

Ich stimme mit Dir 100% überein. Ich bin übrigens kein Freund irgendwelcher Traditionen, auch asiatischer. Es geht letztlich immer um die Person und das System. Folklore ist schön und gut, doch einen Künstler (egal ob Kampf oder Malen) behindert nur.

Ich bin kein Ignorant, was europäische Kampfkünste anbelangt. Wir haben leider davon nicht so viel (nachweisbares) hinüber gerettet. Schade uns "echte" Ringe, Fechten und "Hand- und Fúßfechten." Leider ist es in Mode gekommen, sich als Träger irgendeiner alten Tradition einer vergessenen Kampfkunst zu vermarkten. Daher bin ich skeptisch. Die Asiaten haben es vorgemacht ;-) (Soviele Kung Fu- Stile wie Chinesen).

Ich persönlich lerne auch gerne Tricks von "nicht-professionellen" Kämpfern. Neulich habe ich ein schönes Antäuschmanöver bei einer kleinen Auseinandersetzung auf einem Weinfest gesehen. (War das am Ende ein oberbayerischer Watschen-Klatsch-Meister? ;-))

Gruß bzw. Pfuit Di