Wie und wieviel wurde mit dem schwert und falls das auch trainiert wurde, waffenlos trainiert um auf einen kampf vorzubereiten?
Leute mit Kettenhemd konnten ja besipielsweise eher waffenlos kämpfen
Wie und wieviel wurde mit dem schwert und falls das auch trainiert wurde, waffenlos trainiert um auf einen kampf vorzubereiten?
Leute mit Kettenhemd konnten ja besipielsweise eher waffenlos kämpfen
Dazu kommt es auf die Zeit, Region und ob militärisch oder zivil gefochten wurde an.
Warum kann man mim Kettenhemd eher waffenlos kämpfen?
Wundert mich schon, weil ein Kettenhemd gerade dazu da ist um Schnitte zu verhindern bzw. einzudämmen und so gut wie keine Wucht aufnimmt die gegen deinen Körper wirkt.
Na ja, hast du schonmal mit Kettenhemd gerungen?
Da geht dir ganz schnell die Puste aus und schützen tut`s dich auch nicht -also im waffenlosen Bereich. Da wurden wohl hauptsächlich Würfe und Hebel eingesetzt.
Wie Bärserker geschrieben hat, hilft ein Kettenhemd vor allem vor Schnitten und nicht vor Stichen und Schlägen.
Vor allem würde ich und wohl auch unsere Vorfahren dann ins Gesicht schlagen, wenn der Rest gerüstet ist
Um auf deine Frage zurück zu kommen, hab da im Kopf was rumschwirren...glaub Früh und Abends waren es je 2 Stunden Training, die ein Fechtmeister empfahl.
Weiß jetzt aber nicht mehr genau woher ich das hab
Gutes Plattenrüstzeug hat so gut wie keine Beweglichkeitseinschränkungen.
Der genaue Trainingsumfang ist nicht bekannt, der ist eh, genau wie heute, variabel je nach Zielsetzung und Beruf (Ritter in Ausbildung, oder Handwerksgeselle um 1500 usw)
Gruss, Thomas
Erschrickstu gern / keyn fechten lern
Zu einem Kettenhemd wurde zumeist auch ein Gambeson (Stoffpanzer) getragen, der etwas Wucht aufnahm.
Übrigens kann man auch in einem Kettenhemd ringen, ohne dass die Puste zu schnell ausgeht. Wichtig ist, dass das Kettenhemd gut sitzt. Also nicht an den Armen oder so rumschlackert.
Aber natürlich hat man versucht, sich mit Waffen gegenseitig zu töten und nicht die Waffen weggeschmissen und dann in den Ringkampf gegangen
Zum Thema Ritter, wars so: Mit 14 wurde man Knappe und dann mit 21 Ritter- also 7 Jahre Ausbildung. Wieviel da aber pro Tag reine Trainingszeit war, weiß ich nicht- aber wird schon einiges gewesen sein.
ThirdKing
Ja, zum Knappen wurde der Knabe in der Regel zwischen dem 12. und 14-/15. Lebensjahr. Ritter, vor allem fahrende Ritter, die an verschiedenen Fehden oder Kreuzzügen teilnahmen, legten größten Wert auf die Ausbildung ihrer Knappen, weil sie in Schlachten auf sie angewiesen waren. Sie mussten mitkämpfen, ihren Herrren Ersatzwaffen bringen und gegnerische Ritter gefangennehmen, um später Lösegeld für sie und ihre Rüstungen zu verlangen.
Es wurde ab dem Knappenalter mit scharfen Waffen trainiert (davor teils aber schon mit stumpfen). Gerade im Hochmittelalter, als das Turnierwesen noch primär seine militärische Funktion hatte, gab es auch realitätsnahe Knappenturniere. Hier wurde der Buhurt und das Tjost trainiert: Der Buhurt war ein Mannschaftskampf, bei dem die Knappen im Verband gegeneinander mit Holzwaffen kämpften. Die Tjoste waren Zweikampf-Gesteche mit der Lanze. Beides wurde nicht zufuß, sondern auf Pferden trainiert. Auch der Schwertkampf wurde primär auf dem Pferd trainiert. Der Begriff Ritter leitet sich nicht umsonst vom Reiter ab.
Teil des Trainings war neben dem Umgang mit Lanze und Schwert sowie dem Reiten auch: Schwimmen, Bogenschießen bzw. später auch Armbrustschießen (für die Jagd), Klettern, Springen sowie das Ringen und Boxen. Beides nicht um neuzeitlichen Sinne und meiner Ansicht nach auch nicht getrennt voneinander. Wie genau, das kann man heute nicht genau sagen. Ich vermute, dass es eine Art Harnisch-Ringen gewesen ist, das an das JJ der Japaner erinnert haben könnte. Wenn man sich Ringbücher der frühen Neuzeit ansieht, kann man Rückschlüsse auf ältere europäische Kampfkünste schließen. Lange vor aiatischen Einflüssen wurden hier Judo/JJ/Aikido-ähnliche Würfe, Hebel und Griffe geübt. Es gab Tritte (wenngleich auch nur tiefe), Kniestöße und sogar Fingerstiche. Das wurde jedoch nur für den Fall trainiert, dass man in der Schlacht vom Sattel fällt. Die Nahkampfausbildung richtete sich, wie gesagt, hauptsächlich auf den Kampf im Verband zu Pferd.
Dennoch muss festgehalten werden, dass nicht die gesamte Ausbildung der Ritter militärisch war! Daneben stand auch ein höfisches Leben. Tischmanieren, Tanz, Brettspiele, Fremdsprachen für die fahrenden Ritter etc. mussten auch gelernt werden.
Das betrifft jetzt in Hauptsache die Ausbildung der Ritterkaste des europäischen Hochmittelalters. Es gab auch ein frühes und ein spätes Mittelalter, es gibt viele verschiedene Regionen, viele sich mit der Zeit wandelnde soziale Gruppen, die Kampftraining absolvierten. Man kann nicht pauschal sagen "So uns so kämpfte und trainierte jeder im ganzen Mittelalter überall". Die Landsknechte kämpften anders, Wikinger kämpften anders, Fechtmeister kämpften anders et cetera.
Geändert von Sojobo (25-07-2010 um 08:31 Uhr) Grund: Tippfehler
@Sojobo
Es wäre toll, wenn Du ein paar Quellen für deinen Wissenstand benennen könntest - einige Aussagen kommen mir etwas unfundiert vor.
Die Ringtechniken sind durchaus mit JJ zu vergleichen, die Anforderungen waren ähnlich.
Die Kampfausbildung gab es sowohl zu Ross als auch zu Fuss. Was "hauptsächlich" trainiert wurde, darüber kann man keine generellen Aussagen treffen.
Und ab wann ein Knappe generell eine scharfe Waffe in die Hand bekommen hat, und wie und was damit trainiert wurde, wissen wir leider wirklich nicht. Falls Du aber dazu eine exakte Quelle hast - immer her damit.
Die ritterliche Ausbildung war leider nicht genormt. Je nach Gegend, Lehnsherr/Lehrmeister/Krisenzeit sah es etwas anders aus. Das Ideal, mit 7 auf die Burg, mit 14 Knappe und mit 21 Ritter, der sowohl im höfischen und im Kriegswesen exzellent ausgebildet war, wurde sicher nicht so oft erreicht
Gruss, Thomas
Erschrickstu gern / keyn fechten lern
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