Ich denke das Boxen hat sich kontinuierlich bis in die 70er Jahre verbessert, ähnlich wie das Basketball vom Ringelpietz mit Anfassen in den 60ern sich in die 90er zum superathletischen und gleichzeitig spielerisch extrem Trickreichen verbessert hat. Darum ist es auch lächerlich, immer wieder Joe Louis Barrow als den Besten der Besten aus der Wühlkiste zu kramen, der schon gegen einen einigermassen ordentlich aufgelegten Maxe die Hucke vollbekommen hat.
Seit den 70ern picken sich einzelne Boxer immer was aus der Kiste, was ihnen besonders liegt oder was sie gut finden, aber neues kam nicht mehr. Auch nicht in den unteren Gewichtsklassen, es gab immer schon Leute die es genauso gemacht haben.
Wladimir hat das in dem Sinne "weiterentwickelt", als er sich im Gegensatz zu Leuten die sich "spielerische" Elemente mit Konteraktionen, Timing, Kombinationen aus der Bewegung mit exakter Raumplanung zusammengestellt haben auf ganz wenige Aktionen beschränkt hat, mit denen er einen immer gleichen Kampfverlauf aufzwingt der die offensiven Aktionen der Gegner nahezu vollständig aus dem Spiel nimmt. Was natürlich grausam anzuschauen ist, aber ehrlich gesagt, wer das was Fairweather Minimum inzwischen macht "gut" findet und Wlad "langweilig" hat was an den Augen oder am Kopf. Beide haben sich auf 2 Aktionen beschränkt die nach vier Runden einfach nur nerven, weil immer gleich. Sportlich erfolgreich ist es natürlich, und um das zu Schlagen muss man schon auf hohem Niveau das "spielerische" mit voll austrainierter Athletik kombinieren. Die Leute gibt es nur heute gerade nicht, die einen sind in die Jahre gekommen (Mosley, JC Gomez), die anderen haben die Härte nicht (Dimitrenko), usw.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)