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Thema: Geistiger Gehalt des Taekwondo

  1. #1
    Aulé Gast

    Standard Geistiger Gehalt des Taekwondo

    Hallo,

    ich interessiere mich für Taekwondo und habe mir auf diesem Wege kürzlich ein Taekwondo-Training unter der direkten Leitung eines alten koreanischen Meisters (WTF) angeschaut, der eine Schule in der Nähe meines Heimatortes leitet.

    Das Training an sich hat mich wirklich beeindruckt. Was mich allerdings etwas überrascht hat, ist die Tatsache, dass der Meister das Taekwondo als eine Kampfkunst bezeichnet. Was ich da so mit eigenen Augen gesehen habe, würde ich eher bei den reinen äußeren Kampfsportarten einordnen, was aber möglicherweise daran liegt, dass ich leider nicht weiß, welche Philosophie sich dahinter verbirgt. Es ist klar, dass man durch das Training seine Ausdauer und Beweglichkeit klar verbessert und dass die erlernten Techniken auch zur Selbstverteidigung dienen. Mich würde aber trotzdem mal brennend interessieren, worauf der geistige Gehalt des Taekwondo abzielt? An für sich möchte ich eine Kampfkunst erlernen, die auch gewissermaßen einen leicht “spirituellen“ Hintergrund verfolgt, bei der die Gesundheit nicht nur durch äußerliche Körperübungen beeinflusst wird, sondern auch durch spezielle geistige Trainingsinhalte geschult wird.

    Würde mich über eine Stellungnahme von Leuten freuen, die selbst Taekwondo lernen und dies sicher viel besser beurteilen können als ich.

    Aulé

  2. #2
    pronto_salvatore Gast

    Standard

    Ich komm zwar aus dem Karate aber Ihr beim TKD habt doch auch sowas wie Kata (Hyeong?):

    YouTube - Traditional Oh Do Kwan Taekwondo form - WON-HYO

    Ein großer Teil des Kulturellen und Spirituellen des Karate äußert sich zumindest in der stetigen Übung dieser Formen.

  3. #3
    Epsilon Gast

    Standard

    jo da gibt es die poomsae, sind wie die katas vorgeschriebene bewegungsabläufe "formen", die ersten 8 werden Taeguk genannt und haben jeweils eine bestimmte bedeutung und die formen 9-17 werden "yudanja" ausgesprochen, ist glaube ich im karate auch so, und sind halt für die dan grade relevant.

  4. #4
    Chenjul Gast

    Standard

    Im Prinzip ähneln sich Karate und TKD von den Ideologien her doch sehr, was vermutlich aber eher aus der asiatischen Lebensphilosophie resultiert.
    Zentrale Punkte im TKD sind (Selbst-)Disziplin und Respekt.
    Hier die 7 Ideale des TKD:

    Tae Kwon Do Jungshin - die Ziele im Tae Kwon Do
    Tschong ui Gerechtigkeit
    Jä ui Höflichkeit
    Jom Tschi Ehrgefühl
    Tschong Sin Tong il Geister der Einheit
    Back Zul Bul Gul Unermüdlichkeit
    Kyom Son Bescheidenheit
    In Nae Geduld

  5. #5
    NeverQuit Gast

    Standard

    Zitat Zitat von pronto_salvatore Beitrag anzeigen
    Ich komm zwar aus dem Karate aber Ihr beim TKD habt doch auch sowas wie Kata (Hyeong?):
    Vgl. Hyeong ? Wikipedia
    Zitat Zitat von Epsilon Beitrag anzeigen
    jo da gibt es die poomsae
    Vgl. Poomse ? Wikipedia

    Ob "Geist trainieren" nur drauf steht oder tatsächlich praktiziert wird, sieht man glaube ich nicht zwingend im Probetraining.

    NeverQuit

  6. #6
    Verena23 Gast

    Standard

    Hallo Aulé
    Warum hast du den Meister nicht gefragt?
    Die bisher genannten Eigenschaften kann man auch bei vielen anderen Sportarten/Tätigkeiten trainieren. Trotzdem glaube ich auch, dass Kampfsport in dieser Hinsicht mehr Bedeutung hat. Vielleicht liegt die Ursache darin, dass es zumindest im Sparring und im Wettkampf "erlaubt" ist, einen anderen Menschen zu schlagen oder auch zu verletzen. Und diese Tatsache erfordert eine bestimmte innere Haltung, es geht ja nicht ums wild drauflosprügeln, der Kampf hat viel mit Selbsterkenntnis und Selbstkontrolle/Konzentration zu tun. Ich vermute, es ist einfach stärker ausgeprägt als bei anderen Wettkampfsportarten, weil die Wirkung bei Niederlage oder Sieg bei einem Kampf weitaus direkter ist.
    Viele Grüße, Verena

  7. #7
    Vagabund Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aulé Beitrag anzeigen
    Hallo,

    ich interessiere mich für Taekwondo und habe mir auf diesem Wege kürzlich ein Taekwondo-Training unter der direkten Leitung eines alten koreanischen Meisters (WTF) angeschaut, der eine Schule in der Nähe meines Heimatortes leitet.

    Das Training an sich hat mich wirklich beeindruckt. Was mich allerdings etwas überrascht hat, ist die Tatsache, dass der Meister das Taekwondo als eine Kampfkunst bezeichnet. Was ich da so mit eigenen Augen gesehen habe, würde ich eher bei den reinen äußeren Kampfsportarten einordnen, was aber möglicherweise daran liegt, dass ich leider nicht weiß, welche Philosophie sich dahinter verbirgt. Es ist klar, dass man durch das Training seine Ausdauer und Beweglichkeit klar verbessert und dass die erlernten Techniken auch zur Selbstverteidigung dienen. Mich würde aber trotzdem mal brennend interessieren, worauf der geistige Gehalt des Taekwondo abzielt? An für sich möchte ich eine Kampfkunst erlernen, die auch gewissermaßen einen leicht “spirituellen“ Hintergrund verfolgt, bei der die Gesundheit nicht nur durch äußerliche Körperübungen beeinflusst wird, sondern auch durch spezielle geistige Trainingsinhalte geschult wird.

    Würde mich über eine Stellungnahme von Leuten freuen, die selbst Taekwondo lernen und dies sicher viel besser beurteilen können als ich.

    Aulé
    Salut Aulé,

    wenn es Dir um einen spirituellen Hintergrund geht, ist TKD nicht das richtige für Dich. Auch wenn es eine sehr absolute Aussage ist: Es gibt dort nichts Spirituelles, nicht einmal ansatzweise.

    Selbst wirkliche Philosophie kann man bestenfalls reininterpretieren.

    Ich weiß, dass es auf vielen Webseiten und in Büchern anders dargestellt wird. Aber die Geschichte des TKD wird ja auch "leicht" anders dargestellt, als sie es ist.

    Wenn man den richtigen Lehrer findet, kann man natürlich ggf. auch mit TKD philosophische oder geistige Aspekte schulen. Das kann man aber auch mit Boxen oder Fußball, wenn man sich was einfallen lässt. Geschichtlich bzw. von der Tradition her kommt TKD einfach nur aus dem koreanischen Militär.

    Viele Grüße,
    Vagabund

  8. #8
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    Standard

    Hallo Vagabund,
    danke für Deine klaren Worte.
    Ich darf mich da für das HKD gleichfalls äußern: "take and break" wie einer unserer Meister immer wieder betont wenn die Techniken zu Lariefarie ausgeführt werden.


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  9. #9
    Mrbaked Gast

    Standard

    Taekwon-do ist eine von vielen DO-künsten.
    In der Asiatischen Kultur ist Do soetwas wie der weg zu sich selbst indem man voll in eine Sache konzentriert ist.
    Sozusagen eins mit der Gegenwart zu sein ist das eine Sache die das DO fördert.

    Bei Taekwon-do speziell lernt man mit den Tuls auf sich allein gestellt konzentriert zu sein ,sozusagen gegen sich selbst zu kämpfen.
    Man übt sich auch in Verhaltensweisen wie Höflichkeit,Intigrität,Durchhaltevermögen,Selbstdi sziplin und Unbezwinglichkeit(Wille).Was auch offiziell die Ziele beim Tkd sind und nicht wie vielleicht angenommen das treten und schlagen.
    TKD ist soetwas wie der weg zu einem besseren Menschen über die Form einer Kampfkunst.

    Zudem beginnt jede Technik in einer Tul mit einer Verteidigungstechnik,was auch nochmal den Charakter dieser Kunst wiederspiegelt.
    Vor jeder Technik im Tul muss man bei uns im ITF-System eine Entspannung vorraus.Es macht die Techniken durch die Entspannung kraftvoller aber es ist auch ein Mittel im Alltag entspannter und ruhiger zu werden.Wenn mann es im Alltag auch macht zB. vor einem wichtigen Vortrag kurz luft holt, bevor man überhastet ans Telefon im Büro drangeht kurz entspannt oder in einem Streit durch eine kurze entspannung verhindert, dinge zu sagen, die man lieber nicht gesagt hätte.

    Das sind beispiele dafür,welche geistigen und philosophischen Aspekte man im TKD findet.
    Der richtige Trainier ist dafür das wichtigste,denn wer nur Taekwon lehrt (Was man auch einfach als Kickboxen übersetzen könnte) vergisst den wichtigsten Teil dieser Kunst das DO.
    Geändert von Mrbaked (15-09-2010 um 09:43 Uhr)

  10. #10
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    7.515

    Standard

    noe von philosophie oder irgendwas spirituellem spuer ich hier keinen funken beim training.
    nur harte arbeit , schweiss und kameradschaft im team. ist aber super so.

  11. #11
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    Wink

    Zitat Zitat von Killer Joghurt
    philosophie oder irgendwas spirituellem spuer ich hier keinen funken
    WAAAAS?
    Selbst im Mutterland weht kein kleines Do durch das Dojang ich bin entsetzt


    Gruß
    Alfons.
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  12. #12
    shenmen2 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aulé Beitrag anzeigen
    Mich würde aber trotzdem mal brennend interessieren, worauf der geistige Gehalt des Taekwondo abzielt? An für sich möchte ich eine Kampfkunst erlernen, die auch gewissermaßen einen leicht “spirituellen“ Hintergrund verfolgt, bei der die Gesundheit nicht nur durch äußerliche Körperübungen beeinflusst wird, sondern auch durch spezielle geistige Trainingsinhalte geschult wird.

    Würde mich über eine Stellungnahme von Leuten freuen, die selbst Taekwondo lernen und dies sicher viel besser beurteilen können als ich.
    Ja, Taekwondo ist eine Kampfkunst im besten Sinne. Jedenfalls dort, wo ich trainiere. Keine Ahnung, wie Vagabund darauf kommt, das mit Boxen oder Fußball gleichzusetzen. Allerdings hoffe ich, dass du dir unter geistigen Inhalten nicht etwa eine aufgeblasene Labertasche als Trainer vorstellst, der den weisen Mann markiert. Ein Vorbild auf dem ("spirituellen") Do sieht anders aus. Ebenso meide Vereine, die stark wettkampforientiert sind.

  13. #13
    Expandable Gast

    Standard

    Ich muss hier dem Vagabunden und Alfons recht geben. Es handelt sich beim TKD in erster Linie um einen Sport. Genauso wie es sich bei anderen Kampfkünsten in erster Linie um Sport im klassischen Sinne handelt.

    Jedoch können "Schweiß, harte Arbeit und Kameradschaft", wie KillerJoghurt so schön schrieb, doch bereits einen geistigen Gehalt darstellen. Man lernt, sich auf andere Menschen einzustellen, mit anderen Menschen etwas zu schaffen, vll Schmerzen zu ertragen, miteinander an einer Sache zu arbeiten und bis an die persönliche Leistungsgrenze zu gehen (und diese von Zeit zu Zeit zu verschieben).

    All diese Punkte entsprechen zwar nicht dem propagandierten "auftragen, polieren" - Verständnis von gestigem Gehalt in Kampfsport- (oder -kunst) arten, tatsächlich stellt es aber gestigen GEHALT dar, welcher, in was für einer Art auch immer, einen Charakter formen und beeinflussen kann.
    Nicht umsonst werden schwer erziehbare Kinder zum Boxen geschickt. Nicht umsonst wachsen etwa Spezialeinheiten durch "Blood, Sweat and Tears" zusammen.

    Ich denke, dass ist es, was ich als geistigen Gehahlt des Taekwondo im speziellen und Kampfsport im Allgemeinen bezeichnen würde.

    Oh, und zu den Formen: Mann kann sie super (mental, sonst wirds eng) beim Zahnarzt laufen, wenn die Betäubung nicht wirkt. Klappt als Ablenkung sehr gut ;-)

    Grüße aus HH.

  14. #14
    Der_Bär Gast

    Standard

    also du darfst dir wie schon gesagt den "geistigen gehalt" nicht so vorstellen, dass der trainer wie budda vorne steht und philosophiert, was meiner meinung nach auch unangebracht wäre. das training an sich ist sportlich orientiert, die tkd techniken werden nach physikalischen gesetzmäßigkeiten ausgeführt. allerdings wird beim training vermittelt wie man mit anderen menschen umgehen soll und, dass man aus seinem leben was machen soll usw.

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