Marshall B. Rosenberg über:
Mediation zwischen Konfliktparteien
Sprache, die Verantwortung für eigenes Tun leugnet:
Marshall B. Rosenberg über:
Mediation zwischen Konfliktparteien
Sprache, die Verantwortung für eigenes Tun leugnet:
auf deutsch:
Immanuel Kant, der kategorische Imperativ
Interessanter Stoff. Hab mich eine Weile damit beschäftigt...
Könnte übrigens ziemlich "strassentauglich" sein
Es geht eben nicht um eine Maxime einen Imperativ oder ein allgemeingültiges Gesetz, sondern um die konkrete Verbindung mit dem Leben und den anderen.
das ist so ziemlich das verkopfte Gegenteil von Rosenbergs Ansatz.Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ#Kants_Pflichtbegriff
Geändert von bluemonkey (19-09-2010 um 12:55 Uhr)
na ja, "Gegenteil" würde ich da nicht sagen.
Wenn man Kants These auf ein ganz normales Leben reduziert, so fordert er ganz einfach, dass jeder so verantwortlich leben muss, wie er es aus Achtung vor Gesetzen, Menschenwürde, Moral etc zu tun hat.
Rosenberg stellt halt die "Bedürfnisse" in den Mittelpunkt. Für mich haben die schon ziemlich viel mit Würde, Achtung, Moral etc zu tun.
Würde ja, Achtung auch, aber nicht Achtung des Gesetzes. Eher Achtung des Lebens.
Moral? Da würden ja wieder Richtig und Falsch folgen und damit "im Recht" sein?
Und dann kann man den anderen als Person verurteilen, weil er sich nicht an Gesetze/Moralvorstellungen hält und nicht nur seine Tat bedauern.
Auch in der Bibel wurde interessanterweise der Mensch aus dem Paradies vertrieben, als er vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hatte. Gott merkte das daran, dieser seine Nacktheit verbergen wollte (Moral).
Das ist oft der Knackpunkt. Wenn wortwörtlich ich den alten Aussagen (Gesetzen) von Ayatolla Khomeni folgen würde, so hätte ich in meinem sozialen Umfeld ziemliche Probleme. Als "Talib" müsste ich dann zur Waffe greifen und strafen. Aber ich könnte mich im "Lichte der Wahrheit und des Rechts" sonnen......weil er sich nicht an Gesetze/Moralvorstellungen hält .....
Moral im erweiterten Sinne Kants verstehe ich so, dass alle Menschen das Recht auf Würde und ihre Bedürfnisse haben, solange sie nicht zu sehr mit anderen kollidieren. Genau dann ist eine möglichst gewaltfreie Kommunikation unumgänglich, unter welchen philosophischen oder ethischen Grundlagen auch immer man sie angeht.
Sehe ich etwas differenzierter. Die meisten "Situationen" auf der Straße sind
für die GFK nicht geeignet. Einerseits durch den nicht vorhandenen Willen des
Aggressors, andererseits glaube ich kaum, das Du mit der Giraffen-Sprache
irgendwas beim Gegenüber auslöst. Meistens hast Du auch gar nicht die Zeit,
um zu "analysieren".
Für nen Streit um einen Parkplatz oder wenn dir/du jemand mit einem
Einkaufswagen in die Hacken fährt, mag es ja noch funktionieren.
Für Stressfälle denke ich aber nicht.
Du wirst kaum die Möglichkeit haben, die Anliegen eines Aggressors
aufzuspüren und zu berücksichtigen, um somit eine positive
Bearbeitung des Konfliktes zu ermöglichen.
Die Strategie der "Erde" mag noch funktionieren. Für "Luft" und "Wasser" sehe ich eher schwarz.
Wobei Rosenberg ja auch eher im übertragenen Sinne Begrifflichkeiten wie "Verteidigung", "Angriff"
usw. verwendet.
Um Missverständnisse zu vermeiden. Ich gehe von einer SV- bzw. Stresssituation
aus. Für Alltagssituationen gebe ich dir natürlich recht.
Geändert von Sven K. (20-09-2010 um 16:38 Uhr)
Der nichtvorhandene Wille wozu?
Es geht ja nicht darum einen Gewalttäter bei der Tat umzukrempeln. Dann kann Gewalt zum Schutz angewendet werden.
Aber wieviele Dinge passieren aufgrund von gekränkter Eitelkeit, Verteidigung von Ehre, um wahrgenommen zu werden, aus Langeweile, aufgrund von Feindbildern, aus Angst....?
Was ist hinterher? Gewaltäter nur bestrafen? Täter/Opfer-Ausgleich?
Geändert von bluemonkey (20-09-2010 um 18:48 Uhr)
Hi Sven,
ich kann aus eigener und vielfältiger Praxis-Erfahrung sagen, dass die GFK mehr als gut für die SV bzw. deren Vorstufen geeignet ist. Das nennt sich dann strassengiraffisch.
GFK ist weit mehr als die 4 Schritte (Beobachtung-Gefühl-Bedürfniss-Bitte(Strategie)!
Vll. schreibe ich später dazu noch mehr.
Gruß aus HH,
MO
es klappt wirklich denn bei den letzten Konfliktsituationen in der Stadt konnte ich sprachlich gut rauskommen, auch ohne eine direkte Schulung nach Rosenberg mitgemacht zu haben.
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