1. Der erste Punkt dieses Threads geht an unsere WT User.
Viele WT - User am Board versichern, dass sie Sparren. Dabei wird (zumindest mir) der Eindruck verschafft, das Sparring ein Teil vom regulären WT Unterricht wäre. Meine Erfahrung deckt sich damit nicht. Siehe dazu Punkt 3. Damit wir das ganze mit ein Substanz füllen, währe ich sehr dankbar, wenn einige WT User vielleicht WT Sparringsvideos einstellen die man dann diskutieren kann. Es müssen keine Videos von eigenen Sparringsimpressionen sein, wir wollen ja die vielbeschworene Anonymität wahren. plaz und WT-Herb dürfen gerne ein paar gute Videos von anderen posten.
2. Der zweite Themenpunkt dieses Threads ist das Sparring selbst.
- Wie wird es in den Schulen betrieben die euch bekannt sind/waren?
- Was für Schutzausrüstung wurde dafür getragen?
- Was war erlaubt?
- Welche Besonderheiten sind auffallend gewesen?
- War es möglich die technischen Mittel umzusetzen, die das WT so liefert? (Begründung/eigene Erfahrungen)
- Waren die höher Graduierten auch automatisch die besseren?
3. Prof. h.c. Dr. h.c. Graf von Rothenburg Kernspecht hat auf mehreren Lehrgängen auf denen ich persönlich zu gegen war, etwas von alten "Freefight" - (der genaue Name will mir nicht mehr einfallen) oder "Kampfklassen" erzählt, auf denen wohl mit recht wenigen Regeln gesparrt wurde. Seiner Einschätzung nach dienten diese speziellen "Kampfklassen" dazu, sich nicht nur zu messen sondern WT auch mal voll anwenden zu können. Dabei soll aber nach wenigen Minuten (waren es vielleicht Sekunden? ich glaube nicht) zu derartig schweren Verletzungen gekommen sein, dass die Leute ihr Gesicht im Spiegel nicht mehr erkennen konnten. Die Gesichter sollen wie "rohes Hackfleisch" (Zitat aus seinem Munde) ausgesehen haben. Aus dieser Erfahrung heraus wird/wurde so etwas nicht mehr im Wing Tsun nach Großgroßmeister Leung Ting angeboten, da das Verletzungsrisiko augenscheinlich abstrus hoch ist.
Kennt jemand diese Berichte auch noch?
Weiss jemand mehr über diese "Kämpfe"? Vielleicht Recken die daran teilgenommen haben oder jemanden kennen der so etwas mitgemacht hat?
Zu Punkt 2 mache ich den Anfang und berichte von meinen Erfahrungen:
- Wie wird/wurde es in den Schulen betrieben die euch bekannt sind/waren?
Gar nicht. Es kam öfter zum GohSao (ohne das es so genannt wurde - vielmer wurde es "freies Chi-Sao" genannt, wenn man sich nicht an die "Programme"/Sektionen gehalten hat).
- Was für Schutzausrüstung wurde dafür getragen?
Keine explizite, da kein reguläres Sparring. Aber im Unterricht selber wurden die üblichen WT Faustschützer und häufiger ein Tiefschutz getragen. Evtl. Schienbeinschoner.
- Was war erlaubt?
Entfällt da kein Sparring.
- Welche Besonderheiten sind auffallend gewesen?
Im GohSao wurde vieles von den Ausbildern abgeguckt was nicht zum regulären Programm gehörte. Fak-Sao, Chan-Sao, Ellenbogen, Wurde von den Ausbildern zur Kenntnis genommen aber weder korrigiert noch unterbunden. Meiner Einschätzung nach eine Nachlässigkeit seitens der mir bekannten Lehrer, da das EWTO GmbH Qualitätsmanagement solche "Fehlentwicklungen die sich durch falsches oder ungenügendes Verständnis einschleifen" durch ausgeklügelte Programme verhindern will.
Mein Ausbilder konfrontierte mich im "freien Chi-Sao" immer mit den Sachen die er gerade lernte. Also BiuTse Bewegungen oder später Holzpuppe. Da ich keine sinnvollen "Antworten" auf die "Fragen" liefern konnte, war er mir damit immer klar überlegen, da ich mich nur im Chi-Sao Rahmen bewegen konnte. (Keine Meidbewegung, kein Ausfallschritt, keine Schritte nach hinten etc.)
- War es möglich die technischen Mittel umzusetzen, die das WT so liefert? (Begründung/eigene Erfahrungen)
Klar, im GohSao nach WT Manier funktioniert ne Menge von dem Zeuch was man da lernt. Der Partner macht keinen Ausweichschritt nach hinten oder eine Meidbewegung.
- Waren die höher Graduierten auch automatisch die besseren?
Ganz klar: Nein. Die meisten waren es tatsächlich, speziell TG, aber ich hatte viele Pappnasen die zwar höher graduiert aber nicht "besser" waren. (Beim GohSao).