Rince an Bhata Uisce Bheata

Zu den seltenen überlieferten europäischen Kampfkünsten zählt das Irish Stick Fighting, der Kampf mit dem Shillelagh – einem Gehstock, Knüppel.

Shillelaghs haben die normale Länge eines Spazierstockes und wurden in Irland und Nordamerika als Waffe benutzt. Es gab aber auch Shillelaghs, die gar nicht erst als Spazierstock getarnt wurden, sondern reine Waffen waren in Form kürzerer Knüppel, ähnlich dem Skullcracker der Irokesen. Solche Waffen wurden auch Cudgel genannt, wobei die Bezeichnung verwirrend sein kann, da auch ganz normale Knüppel als solche bezeichnet wurden. Gerne spricht man auch von Bata, wenn die reine Waffe bezeichnet werden soll, wobei dies eigentlich nur die Kurzform von Bataireacht oder Uisce Beatha Bata Rince (irisch-gälisch für Stockkampf) ist.

Besonders die Gangs irischer Einwanderer benutzten solche tödlichen Waffen im New York des 19. Jahrhunderts. Mit dem Wurzelknoten wird im Kampf geblockt und geschlagen, aber auch Hebel angesetzt, mit dem Stockkörper wird gewürgt.

Die Methoden des irischen Stockkampfes stehen in Verbindung mit den alten keltisch-irischen Kriegskünsten, die Speer, Stab, Axt und Schwert benutzten. Es wird vermutet, dass der Stockkampf aus einer Mischung von Speer-, Stab- und Schwerttechniken entstand. Im 19. Jahrhundert war der irische Stockkampf sehr populär und bestand aus drei Disziplinen, den Kampf mit dem langen, dem mittleren und dem kurzen Shillelagh. Zu dieser Zeit trugen irische Gentlemen den Shillelagh selbstverständlich bei sich, und der Umstand, dass Streitigkeiten bis in moderne Zeiten oft mit diesem Kampfstock ausgetragen wurden, beschwor das stereotype Bild des gewalttätigen Iren.

Rince an Bhata Uisce Bheata ist der einzige authentische Stil, der bis in die heutige Zeit überliefert wurde. Der Stil des Doyle Clans ( O´Dubhghaill Abu) wurde über Generationen ausschließlich an Mitglieder der Familie Doyle übermittelt.

Seit dem Tod von Gregory Doyle im Jahr 1998, ist sein Sohn Glen der letzte Doyle, der diese traditionelle Kampfkunst noch weitervermitteln kann. Da Glen Doyle keine Kinder hat, brach er mit Einverständnis seines Vaters die Tradition und gibt sein Wissen um diese einzigartige Kampfkunst auch an Außenstehende weiter, um so deren Weiterbestehen auch über seinen eigenen Tod hinaus zu ermöglichen.

Bei Rince an Bhata Uisce Bheata handelt es sich um ein unheimlich aggressives System, das auf traditionellem Stockkampf und Pugilism basiert – Gregory Doyle war ein bekannter Boxer – und das als einziges irisches System den Stock beidhändig nutzt, um so auch auf engem Raum effektiv arbeiten zu können.

Ein Teil der Techniken ist im Trinity Combat Stockkampf Programm enthalten –alle Techniken, die Stöcke mit Gehstock- oder Regenschirmlänge betreffen.

Das komplette System Rince an Bhata Uisce Bheata unterrichte ich in der Fightzone, dem Trinity Combat HQ im Zollernalbkreis und auf Seminaren.