Als Ottonormalbürger ist die Wahrscheinlichkeit, überhaupt in so eine Situation zu kommen, auch nicht besonders groß. Das hilft mir aber nicht weiter, wenn ich dann doch mal in so eine Situation kommen sollte.
Es gibt eben schon Gewalttäter, bei denen Deeskalieren von vornherein unmöglich ist. Extremstes Beispiel sind Amokläufer, da geht die Wissenschaft davon aus, dass sie in so einem kalt-aggressiven Jagd-Zustand handeln, dass sie nur noch gewaltsam gestoppt werden können.
Psychologe Jens Hoffmann zu Norwegen: ?Die Täter hätten sich anders entscheiden können.? - Politik - FAZ
"Wenn ein Täter im Zustand dieser kühlen Aggression ist, gibt es keine Möglichkeit, ihn zu stoppen [...] Sie haben keine Möglichkeit, auch wenn Sie die Person kennen, diese zu deeskalieren" Dr. Jens Hoffmann
Gut, wenn jemand massiv bewaffnet mit scharfer Schusswaffe und vielleicht noch wie der in Norwegen mit schwerer Schutzausrüstung Amok läuft, kann man ohne eine scharfe Waffe vermutlich eh nichts entgegensetzen
Es gab aber auch schon Amokläufer, die nur ein Taschenmesser hatten (Berliner Hauptbahnhof) und solche Gewalt-Zustände können auch bei Straßenschlägern und Intensivtätern auftreten.
Auch gab es sehr wohl schon Taten, wo nach sehr kurzem 'Vorglühphase' unvermittelt zugestochen oder sonst wie eine Waffe eingesetzt wurde, ohne dass das Opfer einen 'Grund' geliefert hätte bzw. Zeit für Deeskalationstechniken gehabt hätte.
Wenn du z.B. siehst, dass ein Täter ein Messer in der Hand hat und völlig von Sinnen auf einen regungslos am Boden Liegenden eintritt, unbeirrt trotz verbal insistierender Zeugen, was willst du da noch groß machen?
Vorausgesetzt wir akzeptieren, dass waffenloses Vorgehen gegen einen bewaffneten Täter, egal wie trainiert man ist, nur sinnvoll ist, wenn man selbst definitiv keine Waffen zur Verfügung hat.
Davon abgesehen führe ich die Abwehrmittel auch zur Verteidigung gegen Hunde.