Wie groß isser denn?
Gruß
Frank
Jede neue Krise macht uns Sorge, bis wir sie vergessen und uns wegen der nächsten sorgen.
Gerd Gigerenzer
Und die Erfahrungen der Praxis des Behörden- und Sicherheitssektors zeigen größtenteils, dass ein paar Stunden ohne Vorerfahrung nicht viel bringen. Egal wie das Konzept strukturiert ist.
Der Markt soll befriedigt werden. Ich persönlich halte nicht viel von diesen Systemen...
Aber bereits an anderer Stelle erwähnt, es wird wahrscheinlich nirgends soviel ohne größeres Hinterfragen unterrichtet, wie im Kampfsport- und SV-Sektor...
Ich glaube da sollte man aber auch dazu sagen was von wem unterrichtet wurde!
Wenn ich mir anseh dass bspw. in Nordrhein-Westfalen WT auf dem Behördenprogramm steht muss ich mich doch sehr wundern.
Im Großen und ganzen wird auf Behördenebene mit WT und Ju Jutsu experimentiert.
Wirklich gute und gut unterrichtete Hybridsysteme sind da noch gar nicht wirklich zur Anwednung gekommen.
Natürlich bedeutet das trainieren eines Hybriden nicht automatischen Erfolg, da kommt es sehr auf den Trainer an, aber ich glaube dass es Systeme gibt die besser geeignet sind für sowas als andere.
So wie ich Eric samt Background kenne würde ich das auch von 24 Defense annehmen.
Keine Behörde macht mehr reines WT oder JJ, zumindest kenne ich keine!
Aber dazu gibts im Securityunterforum einen netten Sticky.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Hm, vielleicht weil er glaubt, immer noch etwas lernen zu können...oder nicht glaubt, schon ein "fertiger, vollkommener" Kampfkünstler zu sein....
Oder weil man erst nach einer gewissen "Meisterschaft" bzw. mit einer gewissen ERfahrung erkennt, wie lange der WEg ist, den man noch vor sich hat....bzw. dass man ihn nie bis zum Ende gehen kann....weil es das Ende hier nicht gibt
Oder weil er jeden Tag neu anfängt (im positiven Sinne eines Entdeckens und nicht nur eines Verwaltens der Kampfkunst)
Oder weil er es einfach lustig fand...
Oder weil er sehr bescheiden ist....
O.K., ich höre auf damit, aber ich finde die Frage halt auch interessant
Geändert von FrAgGlE (26-11-2010 um 16:47 Uhr)
Klar, das geht ja dem überwiegenden Teil der Bevölkerung so, aber genau deshalb muss ein System für potenzielle Anwender die wenig Zeit haben etwas zu erlernen über eine ganz bestimmte Methodik und Didaktik verfügen um trotzdem zumindest brauchbare Ergebnisse zu erzielen.
Logischerweise wird jemand der auch außerhalb einer Berufsmäßigen Ausbildung SV mäßig unterwegs ist oder Vollkontakt trainiert mehr Skills erarbeiten können als jemand der nur einen Crashkurs durchläuft, aber die Frage ist ja wie ich jemandem der nur einen Crashkurs machen kann trotzdem möglichst viel anwendbares mitgebe.
Klar sein dürfte aber auch dass ein Instantsystem (ob nun Alpha oder das neue 24 Defense) so unterrichtet werden sollte dass dem Kunden klar wird dass es eigentlich nicht dabei bleiben kann.
Nach einem solchen Programm sollte eigentlich eine weitere Beschäftigung mit dem Thema SV und Kampf stattfinden.
(Was auch aus unternehmerischer Sicht nicht ganz unclever wäre )
Das hat mit Untauglichkeit nichts zu tun.
Aber warum sollte ich nicht ehrlicherweise darauf hinweisen dass man eben nicht alles mal so eben lernen kann und das 24 Std. 24 Defense oder auch 2 Jahre Krav Maga kein Ersatz sind für mehrjähriges Vollkontakttraining.
Ich sollte doch in meinem und im Interesse des Kunden versuchen diesen längerfristig an mich zu binden.
Es gibt Systeme die für sich gesehen schon brauchbarere Lösungen anbieten als andere. Und es gibt auch Systeme die eine bestimmte Zielsetzung verfolgen und entsprechende Methoden haben diese Ziele zu erreichen.
Bspw. das Alpha System.
Zielsetzung: Jemanden in kurzer Zeit Verteidigungsfähig zu machen.
Die Methode des Systems erlaubt es einem durchschnittlich begabten Schüler in 5 bis 6 Stunden echte und brauchbare SV Skills zu erarbeiten.
Das derjenige dann noch weit von einem umfassenden Kämpfer entfernt ist heißt aber doch nicht dass das System unbrauchbar wäre.
Man muss sich immer die Zielsetzung vor Augen halten und akzeptieren dass es Systeme und auch Trainer gibt die über anderes und evtl. auch mehr Wissen / Erfahrung verfügen um neue Lösungen anzubieten.
Es wurde ganz deutlich gesagt dass 24 Defense kein Ersatz ist für bspw. 2 Jahre Muay Thai oder MMA sein soll.
(wobei das auch keine expliziten SV Systeme sind)
Über die tauglichkeit oder untauglichkeit dieses Ansatzes kann man mMn. erst dann etwas sagen wenn man das Programm durchlaufen hat oder zumindest die Hintergründe und Methoden kennt.
Wer hingegen glaubt in 24 Std. Unterricht sei mehr zu erreichen als ein solides und anwendbares Grundgerüst für die SV hat sich doch schon selbst disqualifiziert. Besonders wenn derjenige selbst Kampfsportler ist.
Nochmal: So wie ich es verstanden habe geht es nicht darum im "Schnellbrühverfahren" lauter Chuck Norris Kopien zu basteln sondern einem bestimmten Kundenkreis schnell erlernbare und praxisrelevante SV Skills zu vermitteln. Quasi ein Best Off in einer logischen und organischen Verkettung. (Man denke z.b. auch an das Technik 36 Programm aus dem ELLO Luta Livre. Das macht mich auch nicht zu einem umfassenden Bodenkämpfer, gibt mir aber im Schnellverfahren die wichtigsten Sachen für SV am Boden mit.)
Und nur wer unternehmerisch gar nix auf der Pfanne hat (wie wahrscheinlich 90% der verträumten Anbieter) wird nicht versuchen aus dem einen Kundenkreis neue Kunden zu erschließen.
Geändert von Paul_Kersey (26-11-2010 um 18:11 Uhr)
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