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Thema: Innere Kraft 2011

  1. #1
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    Standard Innere Kraft 2011

    Abgespalten aus dem Video-Thread "Sun Lutang...."

    Gruss, Thomas



    Ob man etwas ein bischen schneller machen kann oder nicht, hängt nicht vom "Stil" ab, sondern vom eigenen Level. Wenn man permanent den entsprechenden "Jin-Flow" hat (ich HASSE das Wort "Qi" dafür, da das ein medizinischer Terminus ist und bei jedem der nicht tot ist sowas vorhanden ist) den man ja deutlichst fühlen kann, dann kann man ruhig auch deutlich weniger langsam trainieren. Ansonsten macht man eine tote Form und tanzt ein bischen. Innere Kraft stimuliert das dann nicht mehr. Aber das Phänomen ist ja in Deutschand leider weit verbreitet dass das den Leuten sch*** egal ist, auch wenn dann die darauf aufbauenden Fähigkeiten nie in ihrer vollständigen Stärke entstehen. Wenn in einem Raum von 30 "langjährigen Taijipraktizierenden" ganze DREI Leute rumlaufen die bei Kontakt die entsprechende Stärke in ihrer Struktur haben, und zwei davon über 60 sind, dann muss wohl mit dem was "man" in Deutschland so macht irgendwas falsch laufen. In China gibt es nicht wenige "Meister" Ende 30 die das sehr deutlich oder auch extrem rüberbringen können, komisch dass davon in Deutschland vielleicht 2 Leute rumlaufen die das können.
    Geändert von T. Stoeppler (02-02-2011 um 10:55 Uhr)
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  2. #2
    bluemonkey Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Wenn in einem Raum von 30 "langjährigen Taijipraktizierenden" ganze DREI Leute rumlaufen die bei Kontakt die entsprechende Stärke in ihrer Struktur haben, und zwei davon über 60 sind, dann muss wohl mit dem was "man" in Deutschland so macht irgendwas falsch laufen. In China gibt es nicht wenige "Meister" Ende 30 die das sehr deutlich oder auch extrem rüberbringen können, komisch dass davon in Deutschland vielleicht 2 Leute rumlaufen die das können.

    in einem Raum mit 30 Leuten sind drei und in ganz Deutschland vielleicht zwei?

  3. #3
    pilger Gast

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    Ähm, und war das jetzt allgemein gesprochen oder auf nen "bestimmten" Raum bezogen?? Wo man sich evtl sogar über den Weg gelaufen ist??

    Bitte darum, etwas konkreter zu werden

    Aber ich denke, Klaus spricht bei dreien in einem Raum davon, "normale" Fähigkeiten rüberzubringen und bei den zweien in Deutschland von "extremen" Fähigkeiten.
    So interpretiere ich´s zumindest

    Grüße
    Pilger

  4. #4
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    Richtig. Viele Leute die vernünftig trainieren bringen das rüber dass es sich schon ordentlich entwickelt. Aber nur ganz wenige so stark dass man die Ohren anlegt. Von mehr als ordentlich spreche ich, wenn ich merke dass ich denjenigen fast nicht vom Fleck bewegen kann obwohl er nur steht, und solche Leute habe ich auch hier schon getroffen - die haben eben lange gut trainiert. Davon dürfte es auch ein paar Dutzend geben, ich erwarte aber dass das JEDER kann der fünf, sechs, acht Jahre Training hinter sich hat.
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  5. #5
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    Nun Qi-Skeptiker bin ich auch, soweit kann ich mich annähern. Deine Jin-Flow-Beschreibung kommt aber einer solchen Qi-Beschreibung sehr nahe und da scheiden wir wieder auseinander. Aus meiner persönlichen Sicht erarbeite ich mir motorische Fähigkeiten, die ich sicher auch langsam üben und erarbeiten kann, aber nicht nur. Ich bin sogar ziemlich überzeugt davon, dass die von Dir beschriebenen Fähigkeiten nicht allein der Langsamkeit zuzuschreiben ist, sondern mehr dem Verständnis für die Motorik, dass man zugegebenermassen wohl einfacher erreichen kann, wenn man es zuerst mal langsam angeht. Wenn Du das Motorische verstanden hast, bringt Dich auch keiner mehr so schnell aus dem Gleichgewicht. Aber all die Langsamkeit nützt mir nichts, wenn ich die Dinge dann nicht auch schnell umsetzen kann und da behaupte ich mal, haben einige Mühe mit der Umsetzung. Aber das würde dann die Anzahl von 2 – 3 Topleuten bei Euch drüben für mich erklären

  6. #6
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    Die Existenz von Jin/Qi/WelchesWortAuchImmer zweifeln die an, die es nicht entwickelt haben. So einfach ist das manchmal.

    Einen Dreier beim Basketball trifft man, wenn man das Wurfgefühl dafür entwickelt hat, und zumindest mit dem Ball den Korb erreicht. Nicht wenn man den Wurf "verstanden" hat. Wobei das Gefühl auch eine Art inneren Verstehens enthält, man "merkt" wenn es passt, und "wie" es geht (man merkt schon im Wurf ob man trifft oder nicht). Eine Bewegung mit (Fa)Jin macht man, wenn der Körper das entwickelt hat, und das geht ganz einfach und man kann es merken. Nicht wenn man "verstanden" hat wie das ginge. Die Leute schmeissen immer Technik mit nackter Kontraktionsstärke durcheinander, Jin ist ein Mechanismus der die rohe Kontraktionsleistung verändert und verstärkt. Das merkt man nicht nur daran dass schwere Sachen auf einmal leichter werden oder Leute nach einem Zusammenprall "aus Versehen" liegen bleiben, sondern auch daran dass, wenn man das ausreizt, die Erschöpfung erheblich grösser ist. Da sind chemische Komponenten im Spiel die verbraucht werden, bei kleinen Mengen fühlt man sich sogar weniger erschöpft (vermutlich weil man weniger von anderen Komponenten verbraucht), bei grosser Kraftanstrengung über einen längeren Zeitraum liegt man nachher da und meint man stirbt. Um das zu wissen muss man das natürlich mal erlebt haben.

    Das Thema hatten wir aber schon häufiger. Man kann das auf ganz einfache Weise erwerben und entwickeln, indem man schlicht stupide diese Superzeitlupen-, Schiefstand- und Stampf-/Erschütterungsübungen einfach macht. Ohne jedes Brimborium und "Verstehen" wie man ganz nifty diese lächerlichen 200 Kilo mit 4 Unzen hebt. Nach einer Weile, wenn die Umstrukturierung eingesetzt hat, braucht man nicht mehr extrem langsam, es reicht ein Tempo zu halten in dem das Gefühl des Kribbelns so stark wie immer bleibt. Bei mir ging z.B. das dreifache Tempo, von Anfangs 30 Minuten auf später 10 Minuten für eine Übung. Ich habe heute nicht weniger "verstanden" wie das alles geht, aber in den 10 Jahren nichts machen habe ich 8 Kilo Stützmuskulatur verloren, und kann die Kraftfeatures die ich mal konnte nicht mehr. Ich konnte mir zwei erwachsene trainierte Sportler meiner eigenen Gewichtsklasse am Kreis unter den Arm packen und mit denen wohin gehen wo die beide definitiv nicht hin wollten, als wären es Kinder. Ohne diese tatsächliche physische Kraft mit dem Symbol "innerer Fluss der Stärke" sind IMAs ein Haufen Taschenspielertricks, oder schlicht Selbstverarschung.
    Geändert von Klaus (31-01-2011 um 17:22 Uhr)
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  7. #7
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    Ich kann auch an die biblische Schöpfungsgeschichte glauben, ich halte es aber mit Darwin.

  8. #8
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    Man kann auch einfach irgendwas glauben weil man das andere nicht kann. Das geht auch. Ist ganz einfach, machen ziemlich viele.

    Es ist schon bezeichnend, dass Leute wie Thomas Stöppler die eigentlich aus dem Fechten kommen und IMA nur nebenbei betreiben, das zigfache an Skills und Stärke besitzen wie der übliche "Tai-Chi-Meister" hierzulande. Und komischerweise haben solche Leute die gleichen Effekte wie ich, oder jeder andere der das halbwegs normal trainiert ohne "ich verstehe die genialen Bedeutungen der Bewegung".

    Zurück zum Thema. Ich empfehle den Mist zu koppeln mit Erschütterungsübungen um die körperlichen Mechanismen zu stimulieren die sich zum Beispiel mit dem Schutz vor Erschütterungen beschäftigen, sowie welche Bewegungen auch immer, von welchem Stil auch immer, von welcher Form auch immer, anfangs sehr langsam zu machen bis das typische elektrische Kribbeln ständig einsetzt wenn man seine Übung nur anfängt. Dann ist man auf dem richtigen Weg, und wird definitiv mit der Zeit auch alle Skills entwickeln die es gibt, wenn man gelegentlich mal mit echten Menschen ringt. Wer das nicht mag, bitte. Glauben ist was für die Kirche. Ich halte es mit Wissen nach Ausprobieren und Erleben. Ich habe Leute damit bereits konkret zu Brei geschlagen, da hat sich keiner beschwert dass mein Verständnis aber nicht mit seinem mithalten kann. Mir persönlich hat das gereicht. Ich komme halt aus dem Mannschaftssport und nicht aus einer Szene, der die geschickte Erklärung der eigenen Unfähigkeit genügt. Hauptsache man hat nen Meister der's kann, warum muss man es selbst können.
    Geändert von Klaus (31-01-2011 um 17:46 Uhr)
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  9. #9
    Sean Gast

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    Tim Cartmell, ein Man der sehr gut in der Praxis sein taiji umsetzen kann, hat das in seinem Buch "Traditional Sun Style Taijiquan Course" ganz gut erklärt:

    "We want to begin moving (slowly) while preserving the feeling of relaxed balance and stability we cultivated during our standing in stillness training (seeking stillness in movement)....to allow the mind enough time to maintain unity with and control over the body...Besides just moving slowly with correct alignment, movement must also be in the correct time, that is with the correct rhythm and tempo to allow the most efficient expression of force."

    Der erklärt weiter dass die Sun Form nicht zu langsam ausgeführt sein soll, sondern in einem mehr natürlichen Tempo.

    Aber ich weiss worauf du willst, Klaus, und ich experimentiere halt mit dem Tempo und dem Rhythmus. Wenn mann die Form immer gleich übt, dann ist die Tot (meine Meinung nach).

  10. #10
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    Sean, es geht dabei wirklich um einen körperlichen Effekt. Ich habe das auch nicht lange sehr langsam ausgeführt, weil man das später nicht mehr braucht. Mehr als das dreifache ging aber nicht, sonst geht der Effekt verloren.

    Ich möchte Dich nicht bekehren oder Dir predigen, am Besten ist, man probiert es immer aus. Versuche es einfach mal sechs Wochen lang einmal pro Tag erst sehr sehr langsam zu machen, und danach bei Wiederholungen in dem Tempo wie Du möchtest. Warte ab wie sich das in den 6 Wochen verändert.
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  11. #11
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    Also die sehr langsamen Übungen funktionieren ganz klar, die kann man aber IMHO von der Form bzw ihrer Ausführungsart trennen, wenn gewisse Grundlagen der Mechanik und des Körpertrainings erstmal vorhanden sind.
    Jede Art des Übens entwickelt verschiedene Qualitäten.

    Beispielsweise kann man jedes Formenbild als Basisübung dekonstruieren und auf verschiedene Art und Weise üben.
    -als super langsam
    -als silk reeling
    -als lower basin
    -als Zhan Zhuang
    -als Qi Gong
    -als Kampftechnik Drill

    Und wenn man das dann alles kann läuft sich die ganze Form auch etwas anders. So viel Zeit investiert aber kaum jemand.

    Gruss, Thomas

    PS: @Klaus
    Erschrickstu gern / keyn fechten lern

  12. #12
    rudongshe Gast

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    Interessant.
    Ich sah es so, das jedes Formbild und die meisten vorbereitenden Übungen und auch Zhang Zhuang Ausdruck einer Grundbwegung sind, sich also darauf dekonstruieren lassen bzw. das alles andere daraus konstruiert wird.

  13. #13
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    Habe ich einen wunden Punkt getroffen, dass sich Deine Antworten nach meinen Antworten um etwa 2 Drittel erweitert haben?

    Aber eigentlich hat Thomas, ob er nun Fechter oder Taijiler ist es gut auf den Punkt gebracht. Auch er erklärt es mechanisch oder motorisch, wie ich es versucht habe, zu erklären. Wenn das der gemeinsame Nenner ist, dann haben wir ihn gefunden.

  14. #14
    Kamenraida Gast

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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Die Existenz von Jin/Qi/WelchesWortAuchImmer zweifeln die an, die es nicht entwickelt haben. So einfach ist das manchmal.

    Jin ist ein Mechanismus der die rohe Kontraktionsleistung verändert und verstärkt ... Man kann das auf ganz einfache Weise erwerben und entwickeln, indem man schlicht stupide diese Superzeitlupen-, Schiefstand- und Stampf-/Erschütterungsübungen einfach macht. Ohne jedes Brimborium und "Verstehen" wie man ganz nifty diese lächerlichen 200 Kilo mit 4 Unzen hebt.
    Genau wegen solcher seltsamen Meinungen und erklärungen zum Thema gibt es nur zwei oder drei Gute im Raum - wobei ich selber durchaus finde, dass es deutlich mehr sind.

    Du kannst dich auch hundert Jahre ultra-langsam bewegen, schief stehen und stampfen, ohne dass auch nur das geringste geschieht. Was fehlt? Das Verständnis, zum Beispiel von Lösen, Durchlässigkeit, Zentriertheit. Das ersetzt zwar kein üben, aber ohne das ist alles Üben nix.

    Und wenn du schon von Qi und Jin redest (musst du ja nicht), dann aber bitte halbswegs im Sinne des Erfinders. Und da fließt nun einmal nur das Qi, während das Jin daraus "resultiert" - man spürt es genau nicht, bzw. man sieht nur seine Wirkung.

    Und um Missverständnisse vozubeugen: Ich glaube dir, dass du gut bist und das kannst. Aber hier gehts darum, wie man drüber spricht und es möglicherweise anderen erklärt.

  15. #15
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    Zitat Zitat von Kamenraida Beitrag anzeigen
    Und um Missverständnisse vozubeugen: Ich glaube dir, dass du gut bist und das kannst. Aber hier gehts darum, wie man drüber spricht und es möglicherweise anderen erklärt.
    Genau!

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