Als einer der 'Dinosaurier' der hist. Fechtszene nehme ich mir mal das Recht der ersten Antwort
Wer in 5 Jahren noch alles genau so macht wie heute, der betreibt kein hist. Fechten. Unser Wissen vergrößert sich ständig, unser Verständnis der alten Schriften hoffentlich auch.
Es wird wohl auf lange Sicht, sei es im Bereich des VK-Reenactmentfechtens oder im hist. Fechten an sich, bei einigen Leuten eine 'Versportlichung' bzw. eine vermehrte Ausrichtung auf Turniere etc. eintreten. Dies passiert jetzt auch schon.
Ob ich das insgesamt gut oder schlecht finde, weiss ich noch nicht, das bleibt abzuwarten. Mit Wettkämpfen an sich habe ich überhaupt keine Probleme, dafür habe ich zu lange Wettkampfsport betrieben.
Womit ich ein massives Problem hätte, wäre, wenn das hist. Fechten den gleichen Weg wie das olympische Fechten geht und anstatt einer möglichst exakten Rekonstruktion der alten Fechtweise die Dinge in den Vordergrund gerückt werden, die in einem Wettkampf Punkte bringen und Dinge Einzug ins Training finden würden, die zwar im modernen Wettkampf effektiv sind, die aber mit einer scharfen Waffe unter Ernstfallbedingungen unsinnig oder sogar selbstmörderisch wären.
Aber wie gesagt, das bleibt abzuwarten.
Was ich mir auf jeden Fall wünsche ist, das die alten Kampfkünste Europas die Anerkennung in der Öffentlichkeit bekommen, die ihnen zusteht.
Es wird zuviel erzählt von zu wenig Erlebtem