WT ist eigentlich ein Nahdistanzsystem, was im Infight kämpfen möchte.
Aber bei einem guten Faustkämpfer oder gefährlichen Schläger, muss man es erstmal schaffen, in diese Chi-Sao-Distanz vorzurücken.
Dafür gibt es unterschiedliche Konzepte, die meiner Meinung nach genauso intensiv trainiert werden müssen, wie das Chi-Sao selbst. Denn wenn Du im Distanzkampf mit nem guten Treffer des Gegners bereits "abgeschossen" wirst, dann brauchst Du Dir über Chi-Sao keine Gedanken mehr zu machen!
Wir alle kennen den WT-Keil mit explosivem Vorgehen. Sicher eine gute und ökonomische Strategie, da sie Gegenangriff und Schutz in einer Bewegung verbindet. Allerdings muss man sagen, dass das explosive Hineinschießen in den Gegner nicht immer funktionieren muss. Was ist wenn der Gegner stärker ist, gute Nehmerqualitäten besitzt, man selbst nicht optimal trifft, der Gegner sich gut bewegt?
Wenn man die Keilmethode im Vorgehen anwendet, dann muss man sich seiner Sache sicher sein und alles 100% auf eine Karte setzen.
Für unseren Verband gibt es auch die Keilmethode im Zurücklaufen bzw. den distanzverlängernden Halbschritt rückwärts. Dabei ist das Ziel die Distanz zum gegnerischen Arm gerade soweit zu vergrößern, dass man nicht getroffen wird, aber dennoch Kontakt zu den gegnerischen Armen aufbauen kann, um danach im Vorgehen diese "fesseln" zu können.
Habe hierzu ein Video der London UK WC Association gefunden, dass, wie ich finde, dieses Konzept und den Umgang mit dem gegnerischen Jab allgemein sehr gut erklärt.
YouTube - Wing Chun Closing The Gap Against a Jab Punch