Japan
Tja, jetzt ist in Japan eine Katratrophe ungeahnten Ausmaßes da, die ganz offensichtlich niemand voraussehen konnte oder wollte.
Eine Verkettung unseliger Umstände, Naturkatastrophe, in Folge mehrfaches technisches Versagen und "unglückliche Zufälle" haben zu einem Super-Gau geführt- und wir können noch froh sein, wenn es bei dem einen bleibt.
(Soeben höre ich, nein, vielleicht doch kein Gau, aber viele verstrahlte Menschen- auch das wäre schlimm genug, wobei ich befürchte, daß wir auch nicht wirklich über alles informiert werden. Läßt sich momentan ja auch alles schwer nachprüfen)
Neue Erdbeben wurden angekündigt, man kann nur hoffen, daß dadurch nicht alles noch schlimmer wird.
Zunächst: mein Mitgefühl gilt den Menschen in Japan und deren fürchterlicher Stiuation, für die ich gar keine richtigen Worte finden kann.
Zugleich gilt ihnen auch meine Hochachtung, mit welchem Zusammenhalt und mit welcher Disziplin sie das Beste aus ihrer prekären Lage machen. Ein kleiner Lichtblick am Rande ist Japans Demonstration, wie man eine Katastrophe durchleben kann, auch ohne Plünderungen und Morde alles noch schlimmer zu machen.
Aber nurn ein anderes Thema:
Ich bin schon lange gegen atomkraft, das gebe ich offen zu.
Nicht aus Miesmacherei, auch nicht, weil ich auf irgendeine Stimmungmache hereingefallen bin, sondern, weil ich Tschernobyl miterlebt habe und seitdem weiß, welche unglaubliche, irreversible Zerstörung so ein Super-Gau anrichtet.
Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, daß es dazu kommt- nach menschlichem ermessen eigentlich unvorstellbar und unrealistisch- so bleibt doch immer noch die Tatsache bestehen, daß man einen Störfall niemals 100% ausschließen kann.
Und daß, wenn es dazu kommt, die Zerstörung immens ist.
Danach sagt man dann "hättenwir doch bloß nicht..." aber danach ist es zu spät.
Unsere wirtschaft will natürlich florieren, die Atomlobby will mit ihrem Atomstrom Geld verdienen. Ob diese Leute nun die Gefahren verdrängen oder ob sie so dumm und überheblich sind, tatsächlich anzunehmen, daß uns solche Katastrophen nicht widerfahren können, kommt auf dasselbe heraus:
Man will uns weismachen, daß wir Atomstrom brauchen und daß schon nichts passieren wird.
Aber wollen wir das glauben? Japan ist ein fortschrittliches Land, steht uns in nichts nach, und dennoch ist es zu dieserKatastrophe gekommen- auch wir haben keine Garantie, daß es nicht durch Flugzeugabstürze, arabisch, verirrte Raketen usw. zu einer Beschädigung an einem AKW kommt, in dessen Folge eine Kernschmelze entsteht.
Und dann?
Japan ist von einer wirtschaftlichen Weltmacht in Spitzenposition hinuntergefallen zu einem hilfsbedürftigen Katastrophenland- innerhalb eines Tages!
War es das wert?
Und wir? Wollen wir die Wirtschaft wirklich als höchste Instanz auch weiterhin über die Sicherheit unseres Landes stellen?
Risiken eingehen, die im Notfall eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes auslösen können, nur, um weiterhin im Überfluß zu leben und ungeahnte Mengen von Strom zu verschwenden?
Man denke nur mal, wieviel sich einsparen ließe, wenn man Leuchtreklamen nachts abschalten würde...
Aber noch eine andere Sorge:
Japan wird nun langsam radioaktiv verstrahlt, manche Gebiete mehr, manche weniger. Das verseuchte Grund- und Meerwasser verteilt sich, die im Pazifik verseuchten Fische schwimmen herum und werden vielleicht irgendwo gefangen und gegessen.
Rohstoffe und Waren werden verseucht.
Was geschieht damit? Wer kann uns garantieren, daß Technik oder Autos aus Japan wirklich zu 100% aus nicht konterminierten Teilen bestehen?
Was geschieht mit Natur und Pflanzen, wenn die radioaktiven Wolken durch den Wind weitergetragen werden?
Wieso tut man heute so, als wäre nur ein Gebiet von rud 20km um den Reaktor gefährliche Zone, während wir damals in der Kollegstufe lernten, daß ein gebiet von rund 400 km mich jahrelanger Beeinträchtigung und Verstrahlung zu rechnen hat?
Ich erinnere mich an Tschernobyl, als uns Deutschen geraten wurde, nicht draußen zu spielen, kein Wild und keine Pilze zu essen, selbst Milch war eine Weile bedenklich... Der radioaktive Regen hatte die Werte auf Wiesen und Feldern drastisch erhöht...
Wird man uns ehrlich über die Risiken informieren?
Wird man wirklich dafür sorgen, daß keine radioaktiv belasteten Waren in den Handel kommen?
Oder wird man das Thema verdrängen und uns in falscher Sicherheit wiegen, um keinen Zusammenbruch der "heiligen" Wirtschaft zu riskieren?
Wie denkt Ihr über das alles?
