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Thema: Jugendamtsarbeit

  1. #1
    Sven K. Gast

  2. #2
    AndyLee Gast

    Standard

    Wirklich sehr interessant. Danke Sven!

  3. #3
    netwolff Gast

    Standard

    Super Reportage, danke!

  4. #4
    Tracer Gast

    Standard

    Jupp. Sehr interessant.
    Danke fürs posten

  5. #5
    KlingonJake Gast

    Standard

    nachdem ich jetzt mal die zeit hatte und der server auch mal ne verbindung herstellen konnte, kann ich sagen, dass das sehr interessant ist und mich an meine frühere arbeit erinnert...danke für diesen link

  6. #6
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    Gut das es noch sachliche Berichte gibt, jenseits der gefakten "Assi-Vorführungs-Doku-Soaps", die es überwiegend auf den privaten Sendern gibt.

    Die Angstellte des Jugendamts erwähnte, dass sie jedem Hinweis nachgehen muss: das wäre schön, leider musste ich in mehreren Fällen mit Sachbearbeieren des hiesigen Jugendamts erst rumdiskutieren und fast Drohkulissen (gehe an die Presse) aufbauen, damit was in Bewegung kommt, nachdem ich miterleben durfte, wie Eltern in der Nachbarschaft miserabel mit Ihren Kindern umgingen. Das ging mir ganz schön auf den Keks. Erfreulich, das offenbar dann doch was passierte,seither ist "Ruhe".

    Schade das der Bericht, sicher ohne dies zu beabsichtigen, den Eindruck erweckt, schlechte Kindererziehung würde nur in der sozial schwachen Schicht bestehen. Dem ist natürlich nicht so.
    Nur vollzieht und äußert sich die in höheren Schichte meist anders, sodass dort selten das Jugenamt vorstellig wird.

  7. #7
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Gut das es noch sachliche Berichte gibt, jenseits der gefakten "Assi-Vorführungs-Doku-Soaps", die es überwiegend auf den privaten Sendern gibt.

    Die Angstellte des Jugendamts erwähnte, dass sie jedem Hinweis nachgehen muss: das wäre schön, leider musste ich in mehreren Fällen mit Sachbearbeieren des hiesigen Jugendamts erst rumdiskutieren und fast Drohkulissen (gehe an die Presse) aufbauen, damit was in Bewegung kommt, nachdem ich miterleben durfte, wie Eltern in der Nachbarschaft miserabel mit Ihren Kindern umgingen. Das ging mir ganz schön auf den Keks. Erfreulich, das offenbar dann doch was passierte,seither ist "Ruhe".

    Schade das der Bericht, sicher ohne dies zu beabsichtigen, den Eindruck erweckt, schlechte Kindererziehung würde nur in der sozial schwachen Schicht bestehen. Dem ist natürlich nicht so.
    Nur vollzieht und äußert sich die in höheren Schichte meist anders, sodass dort selten das Jugenamt vorstellig wird.
    Das sehe ich genauso!

    Ein paar Ergänzungen dazu aus meiner Sicht in Nienburg: Auch in "höheren Schichten" ist das Jugendamt tätig. Hier zumeist aber aufgrund von Trennungs- und Scheidungsproblematiken, die wiederum wirklich übel (aus Sicht der Kinder) ablaufen können. Die wirklichen Kindeswohlgefährdungen geschehen allerdings - meiner Erfahrung nach - tatsächlich in sozial schwachen Familien und zumeist in Verbindung mit z. B. häuslicher Gewalt und Drogen.

    Weiterhin gehen wir auf jeden Fall jedem Hinweis nach, auch wenn dies "Nachgehen" zumeist nicht immer so schnell passiert, wie man sich das wünscht. Unangenehme Realität: Oft stellt sich bei uns so eine "Meldung" auch als "Return" aus der Nachbarschaft heraus...eine wirklich üble Entwicklung. Bei einer Kindeswohlgefährdung müssen wir immer mit zwei Kollegen raus fahren, dafür sind wir auch speziell als so genannte "8a-Fachkräfte" ausgebildet - es gibt hier also eine ganz spezielle "Routine". Praktisch sieht das so aus, dass wir - fast wörtlich - alles stehen und liegen lassen, um dieser Gefahrenmeldung nachzugehen.

  8. #8
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    @Andy Lee

    Wenn in der Nachbarschaft ein Kind widerholt laut und auffallend schreit ist nicht immer klar, ob eine Kindesgefährdung (ja was ist das eigentlich, akut an Leib und Leben?) vorliegt, so seh ich das oft als bremsendes Argument von seiten der Behörde, wie ich es erlebt habe. Mir wurde schon mehrmals gesagt: "Rufen sie die Polizei, wir können da erst mal nix machen."

    Aufgrund der publicityträchtigen Vorkommnisse, scheint sich da wohl etwas verändert zu haben, schlimm genug, das es soweit kommen muss.

    Kindesmissahndlung (auch hier die Frage der Definition) in höhere Schichten spielt sich meist subtiler ab (Leistungsüberforderung, Liebsentzug, nicht-körperliche Strafen, rhetorische anders verpackt, etc.) auch können sich die Eltern besser (als unschuldig) verkaufen und kommen per se aufgrund ihres höheren sozialen Status nicht in Verdacht.

    Das ist jedenfalls meine Sichtweise.

  9. #9
    Sven K. Gast

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    Das Problem ist eher die Besetzung. Oft hat das Jugendamt einfach wenig
    Kapazitäten. Bestes Beispiel ist der Fall "Kevin". 720 Mündel wurden betreut.
    350 waren/sind "normal" in Bremen. Dazu noch "ausschwärmen"? Das ist fast
    unmöglich. Da kommt die Frau Meissen mit ihren 160 Mündel doch noch gut
    weg.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Sven K. Beitrag anzeigen
    Das Problem ist eher die Besetzung. Oft hat das Jugendamt einfach wenig
    Kapazitäten. Bestes Beispiel ist der Fall "Kevin". 720 Mündel wurden betreut.
    350 waren/sind "normal" in Bremen. Dazu noch "ausschwärmen"? Das ist fast
    unmöglich. Da kommt die Frau Meissen mit ihren 160 Mündel doch noch gut
    weg.

    Ja, die Besetzung ist immer ein Problem, trotzdem darf sie nicht regelmäßig als
    Erklärung herhalten. Wieviele Sachbearbeiter machen eigentlich mal offiziell Druck gegenüber den verantwortliche Politikern?

  11. #11
    AndyLee Gast

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    @Kusagras
    Eine Kindeswohlgefährdung ist grundsätzlich eine Bedrohung für Leib und Lebens eines Kindes z. B. durch Gewalt, Nahrungsentzug, Verwahrlosung. Entscheidend hierfür ist natürlich auch das Alter des Kindes: Ein Säugling kann sich nicht äußern (wehren), ein 15-Jähriger kann sich gut mitteilen. Frage ist eben auch, wo das Jugendamt helfen kann und wo besser die Polizei eingreift (Stichwort: Platzverweis). Aber ich verstehe dein Problem auf jeden Fall, es läuft eben nicht immer gut oder so, wie man sich das wünscht.

    Politikern "Druck" zu machen bringt überhaupt nichts, weil die das zumeist auf "einer Backe" absitzen. Gut zu erkennen, wie die Prioritäten der Politiker verteilt sind, ist dies an der Vergabe von Geldern. In die hiesige Wirtschaft wird das Geld geradezu "gepumpt", im sozialen Bereich wird gespart, wo es nur geht. Wir haben unsere Politiker schon einmal dazu eingeladen, ein Praktikum im Jugendamt zu machen. Nach "außen hin" fanden sie das eine prima Idee (weil sie mit so einer Frage nicht gerechnet haben und wenig spontan sind). Tatsache ist, dass sich niemand sehen lässt.

    Vllt. klingt das jetzt alles irgendwie nach "doof" und "schlecht"... ich arbeite da aber gerne, es macht viel Spaß, ist abwechslungsreich und verantwortungsvoll. Man sieht, wie es gesellschaftlich aussieht, bekommt sozusagen jeden Trend mit. Stress-resistent muss man ebenfalls sein, allerdings habe ich eine gut funktionierende Familie - ein Superausgleich also.

    Tragisch ist, dass ein Dipl.-Ing. im Landkreis Nienburg schlappe 1000,- EURO netto mehr verdient, als ein Dipl.-Soz.-Päd., obgleich Letzterer wesentlich mehr Verantwortung trägt und wesentlich mehr Arbeitsaufwand hat. Will sagen: Ich würde mich auch über eine adäquate Entlohnung nicht beschweren wollen.

  12. #12
    Sven K. Gast

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    Geändert von Sven K. (08-04-2011 um 16:55 Uhr)

  13. #13
    Sven K. Gast

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    DAS gibt es aber auch.





    Geändert von Sven K. (08-04-2011 um 17:13 Uhr)

  14. #14
    Sven K. Gast

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  15. #15
    Sven K. Gast

    Standard

    Ich finde es -gelinde gesagt- skandalös. Sofern nicht ausreichend Geldmittel
    zu Verfügung gestellt werden.

    Deutscher Bundestag: Fallzahl je Mitarbeiter soll auf 50 begrenzt werden

    Auflagen für Jugendämter werden verschärft :: lr-online

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