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Thema: Die Entwicklung von Taiji in Deutschland

  1. #1
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    Standard Die Entwicklung von Taiji in Deutschland

    Ich befasse mich zur Zeit mit der Entwicklungs- und Verbreitungsgeschichte von Taiji in Deutschland-
    alle Stile, aber insbesondere der Chenstil.

    Mein Problem dabei: Ich war ja nicht von Anfang an dabei. Deshalb würden mich Eure Beobachtungen- auch subjektiv-, vor allem, wenn Ihr schon länger dabei seid, interessieren:
    Wie ging es los, welcher Stil war am verbreitetsten, hat sich das geändert,
    ging es vor allem um Gesundheit und Meditation, wann ging es auch los mit den kämpferischen Aspekten usw...

    Auch wer gute Quellnachweise hat, kann diese gern einstellen-
    dann hoffe ich mal, daß einige von Euch was dazu zu sagen haben...

  2. #2
    Ahasver Gast

    Standard Ein Gerücht?

    Hallo Scarabe,

    ich habe leider ein ähnliches Problem. Als die Zheng-Manqing-Form von Amerika nach Deutschland einwanderte (wenn ich es richtig mitgekriegt habe, könnte das der Zündfunke gewesen sein), gab es mich wahrscheinlich noch nicht - und später lebte ich auf der östlichen Seite der Zonengrenze. Über diese Grenze sind m.W. keine Schattenboxer spaziert. Die hatten bestimmt Einreiseverbot.

    1997 habe ich bei meinem Kurzbesuch Schattenboxer in Hong Kongs oder Chinas Parks gesehen. Bis zu dieser Zeit hatte ich wahrscheinlich auch schon etwas vom Schattenboxen gehört oder gesehen. Aber diese Erinnerungen sind schon lange verblasst.

    Darum bin ich gespannt, Neues über die Geschichte des Taijiquan in Deutschland zu erfahren.

    Ahasver

  3. #3
    Shenming Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Ahasver Beitrag anzeigen
    Hallo Scarabe,

    ich habe leider ein ähnliches Problem. Als die Zheng-Manqing-Form von Amerika nach Deutschland einwanderte (wenn ich es richtig mitgekriegt habe, könnte das der Zündfunke gewesen sein) [...]
    Ich denke auch, dass Cheng Man Ching einer der Ersten war, der Taijiquan in den Westen gebracht hat, somit sicherlich auch nach Deutschland.

    Gruß
    Shenming

  4. #4
    Hanspeter Gast

    Standard

    Zitat Zitat von scarabe Beitrag anzeigen
    Ich befasse mich zur Zeit mit der Entwicklungs- und Verbreitungsgeschichte von Taiji in Deutschland-
    alle Stile, aber insbesondere der Chenstil.

    Mein Problem dabei: Ich war ja nicht von Anfang an dabei. Deshalb würden mich Eure Beobachtungen- auch subjektiv-, vor allem, wenn Ihr schon länger dabei seid, interessieren:
    Wie ging es los, welcher Stil war am verbreitetsten, hat sich das geändert,
    ging es vor allem um Gesundheit und Meditation, wann ging es auch los mit den kämpferischen Aspekten usw...

    Auch wer gute Quellnachweise hat, kann diese gern einstellen-
    dann hoffe ich mal, daß einige von Euch was dazu zu sagen haben...
    Eine schöne Idee. Und viel Arbeit. Da hilft nur eines: Zu den alten Hasen (die ja übrigens nicht unbedingt hier im Forum sind) fahren und sie interviewen. Möglichst bald, denn einige davon sind ja schon nicht mehr am Leben, wie Christel Proksch. Ich habe z.B. von einem gehört, der Taiji im Krieg (!) von einem Chinesen gelernt hat und das dann unterrichtete. Der lebt allerdings seit drei oder vier Jahren nicht mehr. Aber vielleicht wissen seine älteren Schüler noch etwas. Dann kenne ich einen, der vor über dreißig Jahren von Gia fu-feng gelernt hat und extra für längere Zeit in den USA gelebt hat - auch der ist nicht in diesem Forum.

    Von meinem Lehrer weiß ich, dass er, als er anfing, sich von Karate ab- und dem Taiji zuzuwenden, natürlich nicht wusste, wo er es lernen konnte (er hat es mal auf einem Karateseminar in der Pause gesehen), dann in die Hauptpost gegangen ist und sich sämtliche Telefonbücher aus der näheren Umgebung vorgenommen hat, die Gelben Seiten, um herauszukriegen, wo es vielleicht Taiji-Unterricht geben könnte. Dann ist er regelmäßig ein- bis zweimal die Woche mehr als eine Stunde hin und zurück gefahren, von unserer Stadt in die nächste. So mühsam war das damals. (Und auch er ist nicht in diesem Forum...)

  5. #5
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    Standard

    Ja, von den "Alten Hasen" hab ich einige schon angemailed, bin mal gespannt, ob sie bereit sind, sich zu äußern.

    Ansonsten: Welches sind bekannte Verbände und deren Mitgliederzahlen? WCTAG, GNA, CTND, ......
    welche größere Verbände gibts in anderen Stilen eigentlich, hab mich nie damit befaßt?

    Meisterschüler im Chen (nicht nur von CXW)....
    usw....

    ich bin wirklich um jede Info dankbar, auch wenn manches vielleicht schon hinlänglich bekannt ist...

  6. #6
    Sundro Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Hanspeter Beitrag anzeigen
    Möglichst bald, denn einige davon sind ja schon nicht mehr am Leben, wie Christel Proksch.
    Über Christel Proksch gibt es hier mehr.
    Christel Proksch | Tai Chi Hamburg
    und hier
    Taiji und Qi Gong - Christel Proksch ist gestorben

    Sie ist die Großtante meines Lehres.
    In der gleichen Zeit war Frieder Anders in China und bekam irgendeinen Auftrag der Yang-Gemeinde, die Verbreitung des Taiji in Deutschland betreffend. Christel hat das dankend abgelehnt. (Was man so hört ,ohne Garanie das das auch wirklich so war)
    Christel war eine bemerkenswerte Frau. Ich hatte das Glück sie vor ein paar Jahren auf einem Workshop kennen zu lernen.
    Da konnte man sehen das Taiji sich lohnt.

  7. #7
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    Standard

    super, genau solche Beiträge hatte ich erhofft, ich selbst hatte noch nicht mal von Christel gehört....

    Kennt Ihr noch mehr Leute, die an der Verbreitung/Entwicklung von Taiji in D maßgeblich beteiligt waren, auch weniger bekannte?

  8. #8
    grüner drache Gast

    Standard

    ich denke, hier sind auch toyo und petra kobayashi zu nennen, die seit mitte der siebziger den yang-/cmc-stil unterrichten.

    gruss, gd

  9. #9
    pilger Gast

    Standard Lee-Stil, ein unbekannter und recht kleiner Stil

    Hallo zusammen, hallo scarabe,

    der kleine und recht unbekannte Lee-Stil wurde von Chee Soo (Chee Soo - Wikipedia, the free encyclopedia) bereits in den 70'ern in England verbreitet und von dort aus auch in den 70'ern nach Deutschland importiert.

    Der Stil an sich ist halt kein Abkömmling der Chen- und Yangtradition und hat sich eher eigenständig entwickelt und eine recht eigenwillige Historie, von der vieles stimmen mag oder auch nicht. Das kann ich natürlich nicht im Einzelnen beurteilen, und es zählt für mich auch letztlich nicht wirklich, was irgendwann angeblich mal war. Was für mich zählt ist das, was ich jetzt aus dem Training lerne, denn -und so kann ich es nach 8 Jahren täglichem Training, gerade auch mit vielen Trainingspartnern aus anderen Stilen, mittlerweile gut beurteilen- der Stil enthält die üblichen Prinzipien, arbeitet mit ihnen und ist in Sachen wie Pushhands mit anderen Stilen auch gut kompatibel

    Der Lee-Stil, so wie er von Chee Soo verbreitet wurde, dient sowohl der Entspannung und Gesunderhaltung, als auch der Kampfkunst. Ursprünglich war er ein vollständiger Stil, zusätzlich mit vielen Qigong-Übungen in Bewegung und Stille.
    Mittlerweile hat sich das natürlich, wie in vielen anderen Stilen halt auch, doch recht weit aufgesplittert und wurde teils sehr verwaschen, so dass der kämpferische Teil nur noch von wenigen beherrscht und unterrichtet wird.

    Einer der jenigen, die den Stil noch vollständig unterrichten, ist z.B. mein Lehrer in England, Howard Gibbon (ohne Link, ich mag nicht, dass es wie Werbung aussieht. Wer will kann ja googeln ), zu dem ich regelmäßig fliege. Auch wenn es ein recht großer Aufwand ist, ich habe den Stil lieben und leben gelernt, weil er mein Leben einfach bereichert hat. So wie das alle anderen Stile natürlich genauso tun, wenn es der Übende zulässt

    Soviel nur zu dem kleinen Ausflug in einen kleinen Taichi-Stil abseits der großen Brüder

    Liebe Grüße
    Pilger
    Geändert von pilger (09-05-2011 um 11:31 Uhr) Grund: Überschrift hinzugefügt

  10. #10
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    Standard

    Danke!
    Wie viele seid Ihr ungefähr in Deutschland?

  11. #11
    pilger Gast

    Standard

    Zitat Zitat von scarabe Beitrag anzeigen
    Danke!
    Wie viele seid Ihr ungefähr in Deutschland?
    Ich kann´s nicht genau sagen.

    Im Bonner Raum und in Rüsselsheim gibt es ein paar Schulen für den Lee-Stil. Das sind Abkömmlinge von zwei anderen Indoor-Students von Chee Soo (Howard, mein Lehrer war auch einer dieser Indoor-Students). Dann gibt es in Hanau noch ne Schule und in Frankfurt am Main.
    Und im Netz lese ich immer mal wieder vereinzelt von kleineren Tai Chi Schulen, die auch den Lee Stil (mit-)anbieten.
    Die Lehrerin, bei der ich vor 8 Jahren anfing, den Lee Stil zu lernen (sie unterrichtete mehr die meditative und entspannende Art) hatte damals ihre Schule in Usingen im Taunus. Bin nicht sicher, was daraus geworden ist, da ich vor knapp 6 Jahren zu Howard wechselte.

    Naja und meine Wenigkeit (ich wohne in der Nähe von Wiesbaden) macht das Ganze sehr privat. Ich habe halt nen Vollzeitberuf, möchte meine Kids trotz Trennung regelmäßig sehen und schließlich mein eigenes tägliches Training lange und intensiv durchziehen können. Und ne Partnerin gibt´s ja auch noch im Leben
    Von daher unterrichte ich (nach vor einiger Zeit abgelegter Prüfung und entsprechender Erlaubnis durch meinen Lehrer) derzeit nur gaaaanz privat im ganz kleinen Rahmen für Menschen, denen wirklich etwas daran liegt.
    Aber wer weiß, vielleicht wird´s mal ein größerer Rahmen

    Aber ne Statistik hab' ich nicht, wie viele es hierzulande sind, die den Lee-Stil üben

    LG
    Pilger
    Geändert von pilger (09-05-2011 um 13:26 Uhr)

  12. #12
    Alpensahne Gast

    Standard

    an meiner früheren Kung Fu Schule bei A. Baklayan
    wird auch Yang Tai Chi nach Cheng Man ching unterrichtet.
    die Schule gibts seit Ende der 70er Jahre in München
    A. Baklayan hatte extra einen Tai Chi Lehrer;
    Shi Shang Wang (-langjähriger Schüler von Cheng Man Ching - http://www.tai-chi-muc.de/history.htm Bild unten rechts).
    es wurde und wird dort immernoch nicht nur die bekannte Cheng Man Ching Form unterrichtet, sondern auch die Lange Form.
    Geändert von Alpensahne (09-05-2011 um 23:53 Uhr)

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